Lebens - Jahreskreis
Alle diese Informationen befassen sich mit den alljährlichen
wiederkehrenden Ereignissen des Jahres.
Die blau hinterlegten Info-Bereiche sind aktiv mit Informationen belegt!
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A: Unser alljährliches katholische Kirchenjahr, feste und bewegliche Festtage
B: Weitere kirchliche Weihetage, oder Namens-Patron-Tage
C: Unsere weltlichen alljährlichen Fest- und Feiertage
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Zu A: Unser alljährliches katholische Kirchenjahr:
I Weihnachtsfestkreis II Osterfestkreis III Zeit im Jahreskreis
10 Advent 10 Aschermittwoch 10 Dreifaltigkeitsso.
15 Hl. Barbara04.12. 15 Heiliger Josef 15 Fronleichnam
20 Heiliger Nikolaus6.12.20 Fastenzeit 20 Herz-Jesu-Fest
25 Mariä Empfängnis 25 Verkünd. d. Herrn 25 Heiliger Johannes
30 Heilige Lucia13.12. 30 Palmsonntag 30 Peter und Paul
35 Weihnachten 35 Gründonnerstag 35 Verklärung Christi
40 Silvester/Neujahr 40 Karfreitag 40 Mariä Himmelfahrt
45 Gottesmutter Maria 45 Ostern 45 Erntedank
50 Dreikönigsfest 50 Weißer Sonntag 50 Allerheiligen, 01.11.
55 Mariä Lichtmess 55 Christi Himmelfahrt 55 Allerseelen, 02.11.
60 Heiliger Blasius 60 Pfingsten 60 Sankt Martin, 11.11.
65 Christkönigsfest
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Zu B: Weitere kirchliche Weihetage, oder Namens-Patron-Tage
10 Heiliger Georg
15 Walpurgisnacht, Maibaumaufstellen, Walpern
20 Frühlings-Kreuzbergfest in Pleystein
80 Buß- und Bettag, (evangelisch)
100 Heiliger Thomas, "Thama mitn Hama" 21.12.
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Zu C: Unsere weltlichen Fest- und Feiertage und Sonstiges
05 1. April
10 Maifeiertag
20 Muttertag
30 Vatertag
40 Tag der Deutschen Einheit - 17. Juni
50 Tag der Deutschen Einheit- 03. Oktober
55 Faschingsbeginn, 11. November
60 Volkstrauertag
65 Kathrein-Tanz, Sankt Katharina
70 Reformationstag, Rüben- u. Dorschengeister, hin zum Halloween
75 Rauhnächte, 25. Dez.- 06.Jan.
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A-I-10 Adventszeit
Adventszeit
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 19.November 2015
Sinn der Adventszeit
-Advent, lateinisch adventus = Ankunft, bezeichnet die Jahreszeit, in der
die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten,
vorbereitet.
-Mit dem ersten Adventssonntag beginnt für die römisch-katholische und die
evangelische Kirche auch das neue Kirchenjahr.
-Der 1. Adventssonntag findet vier Sonntage vor dem Heiligen Abend, dieser
am 24. Dezember begangen wird, statt.
Adventskranz
-Der Adventskranz weist mit seinen vier Kerzen auf die vier Sonntage hin
und auf das Licht, das mit Christus in die Weltgekommen ist.
-Der erste Adventskranz wurde, im Jahre 1839, von den evangelischen
Christen mit 19 kleinen roten und mit 4 dicken weißen Kerzen, in der
Weihnachtszeit dargestellt.
-Der ursprüngliche evangelische Brauch des Adventskranzes hat auch bei der
katholischen Kirche Einzug gefunden.
Segnung des Adventskranzes
-Ab etwa um 1970 wurden und werden bei uns die Adventskränze während
der ersten Adventsandacht gesegnet.
-Zur damaligen Zeit, da holte man Fichtenstreu und hat dann sich selber
einen Adventskranz gebunden, mit roten Bändern umwickelt und mit vier
roten Wachskerzen bestückt.
-Heutzutage hat einfach keiner mehr die Zeit und die Lust hierfür, in unserer schnelllebigen Zeit, selber einen Kranz zu binden, denn der Ankauf ist im Verhältnis zum Zeitaufwand, erheblicher einfacher und auch billiger.
Adventskalender
-Seit etwa 1920 gibt es den Adventskalender, der 24 Fenster aufweist, die alltägliche morgendliche Öffnung, ist für die Kinder eine süße und auch eine überraschende Freude.
Lichterbögen
-Lichterbögen werden in unserer Gegend erst um 1970 in den Fenstern aufgestellt, die natürlich weihnachtlich beleuchtet sind.
Lichtersymbolik
-Auch um etwa 1970 wurde es bei uns immer mehr der Brauch, dass die Eingänge, z.B. ein Gartenbäumchen, eine Hecke oder in bestimmten Ausnahmefällen auch der Dachortsgang oder auch die Dachrinne mit
Lichterketten beleuchtet werden.
Beleuchteter Weihnachtsbaum
-Wiederum etwa um 1970 ist es bei uns der Brauch, hier haben allerdings Vorwegs die gehobenen Leute den Vorreiter gemacht, bzw. auch die kommunalen Körperschaften, dies natürlich vor dem Rathaus oder auch auf
dem Ortsschaftsmittelpunkt, einen, heutzutage jetzt schon einen Tannenbaum, aufstellt, der wiederum vorweihnachtlich beleuchtet ist.
-All diese vorgenannten neumodischen Bräuche hatten in letzter Zeit so eine
ansteckende Wirkung, dass fast jedes Haus, sich von der schönsten Vorweih-
nachtsbaumseite darstellen möchte.
-Wenns pressiert, will Einer den Anderen konkurrierend übertreffen.
Lebkuchen und Weihnachtsgebäck
-Zu meiner Kindheit, da gab es die Weihnachtsplätzchen, von der Mutter selbst
gebacken, erst zum Weihnachtsfest, denn diese wurden deswegen von
unserer Mutter fast nicht auffindbar, versteckt.
-Heutzutage ist es so, dass man schon anfangs November die ersten
Lebkuchen kaufen kann, bzw. etwa 14 Tage nachher schon die
Weihnachtsplätzchen in den Bäckereien angeboten werden.
-Zur heutigen Zeit, haben die jungen Leute keine Zeit mehr, dass sie die
Plätzchen oder das Weihnachtsgebäck selber backen.
Wennst brav bist, dann …
-Zu meiner Kindheit hat es damals geheißen, wennst brav bist, dann wird
dir des Christkind bestimmt was bringen.
-Damals hatten wir zum Weihnachtsfest meistens nur ein Geschenk
bekommen, mit diesem hatten wir aber eine sehr große Freude.
Adventslieder
-Von meiner Kindheit her kenne ich folgende Adventslieder:
-Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,
-O Heiland, reiß die Himmel auf,
-Leise rieselt der Schnee,
-Tauet, Himmel, den Gerechten,
-Wir sagen euch an den lieben Advent,
-Advent, Advent, ein Lichtlein brennt,
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
Größere Kinder ergänzen:
-Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt.
Bauernregel
-Im Advent viel Schnee und Frost, im Folgejahr viel Korn und Most.
-Herrscht im Advent recht strenge Kält, sie volle achtzehn Wochen hält.
Sprüche
-Im Advent, da kommt das Licht – Nur die Erleuchtung folgt meist nicht.
Kirchliche und gesellschaftliche Aktionen
-Nachgenannte Aufzählungen, auszugsweise und nur in kurzen Stichpunkten,
beinhalten einen Zeitraum aus den Jahren um 1970 bis zur heutigen Zeit.
-Um den ersten Advent: z.B.
-Weihnachtsfeier der Ministranten/-innen und der Mesner/-innen,
-Ministranten/-innen gestalten einen Gottesdienst, anschl. Verkauf
von Bastelarbeiten, zu Gunsten eines caritativen Zweckes,
-Adventsmarkt in Neuenhammer und neuerdings in Unterrehberg,
-Benefizkonzert für caritative Anlässe,
-Hausgottesdienst im Advent,
-Um den zweiten Advent: z.B.
-Theateraufführung der KLJB Neuenhammer (1969),
-Altennachmittage der KLJB Neukirchen, Neuenhammer ,
Waldkirch (ab 1976),
-Adventlicher Seniorennachmittag des Kath. Frauenbundes,
-Waldweihnacht, oder Lichterlrorate in Waldkirch,
-Um den dritten Advent: z.B.
-Theateraufführung, KLJB Waldkirch (um 1970),
-Lichterlrorate in der Pfarrkirche, beten mit flackernden Kerzen zu
Gott, Verkauf von Lebkuchen und Glühwein, Georgenberger Stubenmusik,
-Familiengottesdienst, gestaltet von der Kindertagesstätte,
-Um den vierten Advent: z.B.
-Standeskommunion der Männer (um 1965 noch),
-Weihnachtliches Theaterspiel der Verbandsschule
Brünst-Neudorf (um 1965),
-Altennachmittage der Kath. Landjugendgruppen,
-Seniorennachmittage,
-Waldweihnacht auf dem Troidelberg.
Vereinliche Advents- und Weihnachtsfeiern
-Während der Adventszeit setzten sich sehr viele Vereine mit ihren Mitgliedern und auch deren Angehörigen zusammen, gestalten miteinander einige besinn- liche Nachmittags- und auch Abendstunden, lassen sich mit vorweihnacht-
licher Musik auf die Weihnachtszeit vorbereiten.
-Meist ist es dann so, dass zu gegebener Zeit auch der Nikolaus mit einem Grambus erscheint und dem Einen oder den Anderen des Lobes huldigt und
in bestimmten Fällen auch etwaige kritische Vorfälle geschickt beleuchtet.
-Ein gemeinsames Essen oder auch nur Glühwein und Weihnachtsgebäck runden das gemeinschaftliche Zusammensein ab.
-Manchmal ist es so, dass die anzustrebende ruhige Vorweihnachtszeit gar
keine ist, denn die vielen vorweihnachtlichen Aktionen nehmen manchmal
so über Hand, dass es sehr oft zu einem Weihnachtstress ausarten kann.
-Zu guter Letzt liegt es eigentlich in den Händen eines jedem Einzelnen!
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A-I-15 Heilige Barbara
Heilige Barbara
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 24. November 2015
Gedenktag der Heiligen Barbara
-Der Gedenktag der Heiligen Barbara wird seit dem 12. Jahrhundert am 4.
Dezember, am sogenannten „Barbaratag“ begangen.
-Eine Legende wie folgt: Auf dem Weg in das Gefängnis blieb Barbara mit
ihrem Gewand an einem Zweig hängen, sie stellt den abgebrochenen
Zweig in ein Gefäß mit Wasser, und er blühte genau an dem Tag, an
dem sie zum Tode verurteilt wurde.
-Die Heilige Barbara zählt zu den Vierzehn Nothelfern, sie ist auch die
Schutzpatronin, z.B. der Bergleute, Hüttenleute und auch der Artilleristen.
-Nach einer bergmännischen Tradition ist dieser Tag ein Feiertag, an dem
meist die Arbeit ruht und der Schutzpatronin gedacht wird.
-Mit den Barbarafeiern werden die Traditionen der Bergleute ehrenhaft
gepflegt.
Feldspatabbau in Hinterbrünst
-Auch in unserer Gegend gab es Bergmänner, die Feldspat aus der Spatgrube
in Hagendorf und auch bei uns in Hinterbrünst abbauten.
-In der Hinterbrünstner Feldspatgrube, während der Abbauzeit von 1960 bis 1972, hatten etwa 20 Feldspatbergleute, ausgerüstet mit einer sehr schönen
Bergmannsuniform, am Gedenktag der Hl. Barbara in Hagendorf beteiligt.
Brauch mit Barbarazweigen
-Nach einer alten Tradition werden am Barbaratag die zweijährigen Triebe
eines Zweiges von einem Obstbaum, meistens von einem Kirsch- oder auch
Apfelbaumes abgeschnitten, in eine Vase mit Wasser gegeben und dann
wegen eines besseren Blütevorganges an einen warmen Ort, z.B. auf den
Küchenschrank gestellt.
-Diese Barbarazweige sollen dann bis zum Heiligen Abend blühen und in der kalten und düsteren Winterszeit ein wenig Frühlingszeit in die Wohnung
bringen.
Barbara – Gedicht
- Lieber Gott, ich fleh zu dir, beschütz den guten Vater mir!
Dort unten in dem tiefen Schacht, gib auf seine Schritte acht!
Der treue Engel sei ihm gut! Und segne alles was er tut!
Und lass ihn bald zu Hause sein, den liebsten Vater mein! Ammen.
- Sankt Barbara bei Tag und Nacht, fahr mit dem Vater in den Schacht!
Steh Du ihm bei in jeder Not, bewahr ihn von dem jähen Tod!
Zitate
- Wer an Barbara Kirschzweige bricht,
erfreut sich an Blüten im Kerzenlicht.
Bauernregel
-Geht Barbara im Klee, kommts Christkind im Schnee.
-An Barbara die Sonne weicht, an Lucia sie sich wieder zeigt.
-Barbara im weißen Kleid, verkündet gute Bauernzeit.
-Knospen an Sankt Barbara, sind zum Christkind Blüten da.
-Geht Sankt Barbara in Grün, kommts Christkind in Weiß.
-Schwirren um Barbara noch Mücken, wird’s Christkind
Eisblumen von Fenster pflücken.
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A-I-20 Heiliger Nikolaus
Heiliger Nikolaus
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 22. November 2015
Vom Sein und Nichtsein
-Der Nikolaustag wird am 6. Dezember im gesamten Christentum mit
zahlreichen Volksbräuchen begangen.
-Der Heilige Nikolaus ist ein Heiliger, ein Nothelfer, ein Schutzpatron der Kinder der Schüler und der Schiffsleute, ruft in Erinnerung Gutes zu tun, an den Nächsten zu denken und im Freude zu schenken.
-Diese vorgenannten guten Eigenschaften sollten aber nicht mit dem Weih- nachtsmann in Verbindung gebracht werden, denn dieser neuzeitlicher Sprachgebrauch, hat eigentlich nichts mit dem Heiligen Nikolaus zu tun.
Kennzeichen, Nikolaus und Weihnachtsmann
-Nikolaus: Mitra, Bischofstab und Priestergewand; Heiliger Mensch
-Weihnachtsmann: Zipfelmütze und roter Mantel; Kunstfigur, Umsatzsteigerer
Nikolausspruch
- Von drauss vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
All überall auf den Tannenspitzen,
sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor,
sah ich mit großen Augen das Christkind hervor,
und wie ich so ging durch den finsteren Wald,
da rief mich mit heller Stimme an:
„Knecht Ruprecht“ rief es, „alter Gsell,
hebe die Beine und beeil dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Jung sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg ich hinab zu Erden,
denn es soll wieder Weihnacht werden!
Ich sprach: „O lieber Herr Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
die wo recht viele gute Kinder hat“
„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern,
das essen fromme Kinder gern.“
„Hast denn die Rute auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Rute, die ist hier:
Doch für die Kinder nur die schlechten,
die trifft es auf den allerwertesten Gerechten.
Christkindlein sprach: „So ist es recht,
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!“
Von drauss vom Walde komm ich her.
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nikolauslied
-Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freun!
„Lustig, lustig traleralera, bald is Nikolausabend da, bald is Nikolausabend da!“
-Dann stell ich den Teller auf, Niklaus legt gewiss was drauf!
„Lustig …“
-Wenn ich schlaf, dann träume ich, jetzt bringt Niklaus was für mich!
„Lustig …“
-Wenn ich aufgestanden bin, lauf ich schnell zum Teller hin!
„Lustig …“
-Niklaus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann!
„Lustig, lustig traleralera, bald is Nikolausabend da, bald is Nikolausabend da!“
Nikolaus Spottvers
- „Niklloh, Niklloh, lecks Hennabrettl oh,
nix gsalzins und gschmalzins, gid ah an Midoch!“
Nikolausgehen
-In den 60-iger Jahren und bestimmt auch schon davor, da hat sich meistens
aus der Verwandtschaft, ein Onkel oder eine Tante, auch ein Pate, oder auch
wer aus der Nachbarschaft, für dieses Nikolausgehen angenommen.
-Die Nikolauspäckchen wurden schon vorher von der Mutter hergerichtet und
draußen vor dem Eingang, für uns Kinder unbemerkt, dem Nikolausgehern
übergeben.
-Die braven Kinder wurden mit Süßigkeiten belohnt, die etwas unartigen, oder
die etwas ungeratenen Kinder, denen wurde angedroht, dass sie vom
Krampus mitgenommen werden, soweit ist es aber nichtgekommen, denn
diese Androhung hat schon meistens gereicht, dass sie sich in Zukunft
etwas bessern wollten.
-Für kurze Zeit hat dieser Besserungsgedanke schon hergehalten, aber dann
sind halt solche aufgelegten oder die etwas ausgefallenen Kinder wieder in
die Urform zurück gefallen.
-Aber aus den zuletzt genannten ist dann halt zu der späteren Zeit auch ein
guter Mensch geworden, wenn pressiert hat, hat dieser es vielleicht weiter
gebracht, wie vielleicht ein Anderer.
Nikolausgehen nach den 70-iger Jahren
-Seit etwa nach der Gründung des Oberpfälzer Waldvereines, im Jahre nach 1971, bietet dieser Verein einen kostenlosen Nikolausdienst an, zur Zeit sind es fast schon drei Besuchergruppen, die auf Bestellung der Eltern, die Kinder im ganzen Einzugsbereich der Gemeinde Georgenberg, besuchen.
Der Krampus oder der Knecht Ruprecht
-Der Krampus ist eine Schreckensgestalt, der in Begleitung des Heiligen Nikolaus auftreten kann.
-Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom
Krampus bestraft.
-Bei uns, wenn derzeit überhaupt noch, tritt der Krampus als ein sehr pelzig
ausschauendes vermummtes Wesen auf, hat eine schwere Eisenkette
umhängen und hat einen großen Leinensack und eine lange Rute dabei.
-Sollten sich die unartigen Kinder in Zukunft nicht bessern wollen, sodann
müsste der Krampus, diesen dann halt in diesen Sackstecken und mitnehmen.
-Aber soweit kommt es aber nicht, denn kurz vor dem in das „Sackhineinstecken“, geloben die gemaßregelten Kinder, sich zu bessern.
-Aber zur heutigen neueren Zeit, gibt es grundsätzlich keine solcher
Erziehungsmethoden mehr! Gott sei Dank.
Nikolausbesuch in der Schule
-Auch in der Schule kommt der Nikolaus, aber da werden alle gleichmäßig gut
belohnt.
Nikolausfeiern, von Seiten eines Vereines
-Um 1980 hat es sich eingebürgert, dass sehr viele Vereine eine Nikolausfeier
abhalten.
-Ob in der Vereinsgaststätte oder im eigenen Vereinsheim werden solche Aktionen mit Erfolg durchgeführt.
-Vor dem gemeinsamen Vereinsessen ist größtenteils eingangs ein besinnlicher Teil, dann folgt ein Nikolausbesuch, hier werden so manche gelobt und wenns pressiert werden unschöne Begebenheiten, wenn überhaupt welche angefallen sind, den Teilnehmenden sehr vorsichtig nahe gebracht.
-Bei manchen Nikolausfeiern, da war es so, da ist die Zeitungsfrau schon am
Samstag in aller Frühe unterwegs gewesen und wir sind, oder auch nur der
harte Kern, im Vereinslokal mit der Vereinswirtin noch sehr feucht fröhlich
beisammen gesessen. Aber schön war die damalige Zeit!
Bauernregeln
-Regnetes an Nikolaus, wird der Winter streng, oh Graus
-Trockener St. Nikolaus, milder Winter rund ums Haus.
-Fließt zu Nikolaus noch Birkensaft, kriegt der Winter keine Kraft.
-Sankt Nikolaus spült die Ufer aus.
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A-I-25 Mariä Empfängnis
Mariä Empfängnis
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 21.November 2015
Kirchlich geschützter Feiertag bis 1969
-Die römisch-katholische Kirche begeht am 8. Dezember, neun Monate vor
dem Fest der Geburt Mariens (am 8. September), das Hochfest der
Empfängnis Mariens.
-Neuerdings heißt dieser Gedenktag auch Maria Unbefleckte Empfängnis oder auch Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria.
Gottesdienste an diesem damaligen Feiertag (1965)
- 7.30 Uhr Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
8.00 Uhr Pfarrkirche, Frühmesse,
8.30 Uhr Waldkirch, Rorateamt,
9.30 Uhr Neuenhammer, Beichtgelegenheit,
10.00 Uhr Pfarrkirche, Festgottesdienst,
10.00 Uhr Neuenhammer, Rorateamt,
14.00 Uhr Pfarrkirche, Andacht zur Unbefl. Empfängnis Mariens,
19.00 Uhr Pfarrkirche, Abendmesse,
Ab 1969 kein kirchlich geschützter Feiertag mehr
-In Bayern war dieser Tag bis einschließlich 1969 ein staatlich geschützter
kirchlicher Feiertag.
Erste Pfarrversammlung
-Im Jahre 1971 wurde die erste Pfarrversammlung im Heroldnsaal abgehalten.
Bauernregel
-Zu Maria Empfängnis Regen, bringt dem Heu keinen Segen.
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A-I-30 Heilige Lucia
Heilige Lucia
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 24.November 2015
Was hat es mit der Hl. Lucia auf sich
-Der Namenstag der Heiligen Lucia wird am 13. Dezember begangen, der Name
hierfür leitet sich vom Wort „Lux“ (Licht) ab und bedeutet demnach
„die Leuchtende, das Licht“.
-Vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert (1583), fiel die Wintersonnenwende auf den 13. Dezember, der in der Liturgie der katholischen Kirche der Gedenktag der heiligen Lucia ist.
-Die derzeitige Wintersonnenwende ist auf dem 21. Dezember festgelegt.
-So wurde damals am 13. Dezember im Brauchtum gleichsam die
„Wiederkehr des Lichts“ im Jahreskreislauf gefeiert.
Kindern den Bauch aufschneiden
-Uns Kindern wurde damals von der „Luzier“ gewarnt, denn es wurde gesagt, sie
würde den Kindern den Bauch aufschneiden und anschließend mit Steinen oder auch mit Stroh befüllen und dann wieder zunähen.
-Im Bayerischen Raum war sie einst, dargestellt, als buckelige Hexe, auf der Suche nach einer Schale mit Blut und Gedärmen, unterwegs.
Bauernregel
-Kommt die Hl. Lucia, ist die Kälte auch schon da.
-An Sankt Lucia ist der Abend den Morgen nah.
-Sankt Luzen tut den Tag stutzen.
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A-I-35 Weihnachten
Heiliger Abend / Erster und Zweiter Weihnachtsfeiertag
Heiliger Abend
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 29.November 2015
Wieso und warum
-Der Heilige Abend, am 24. Dezember, auch Heiligabend genannt, ist der Vorabend oder auch der Vortag des Weihnachtsfestes.
-Als Heilige Nacht oder die Christnacht wird die Nacht vom 24. auf den
25. Dezember bezeichnet.
-Der Vorabend des Festes der Geburt Christi ist zur Vorbereitung auf das Fest
bestimmt.
-Die Kath. Kirche hat traditionell mit Tagesbeginn um 0 Uhr, am 25. Dezember, die Geburt Christi (Christmette) gefeiert, da er ja in der Nacht geboren sei.
-Der Heilige Abend, sowie er an einen Werktag fällt, ist bei uns kein gesetzlicher Feiertag, ab 14 Uhr soll er aber ein stiller Tag sein.
-In Europa hat sich die Weihnachtsfeier mit Bescherung und Festessen mehr und
mehr auf den Abend oder schon den Heilig-Abendnachmittag vorverlagert.
-In sehr vielen Familien gehört der Besuch eines Gottesdienstes, entweder am
späten Nachmittag, zur Kinderchristmette, oder nachts um 22 Uhr zur Christmette, zum gewohnten Ritual, aber auch bei den Nicht-Kirchgängern.
Bescherung und Essen, Christmettenbesuch
-Bei uns ist es sehr verbreitet, dass es Bratwürstl mit Kraut oder eine ähnliche
einfache Mahlzeit gibt.
-Neuerdings (ab 1968) wurde bei uns in der Pfarrkirche die Anfangszeit der
Christmette von 0 Uhr auf 22 Uhr vorverlegt.
-Wenn am Vorabend des Christfestes, den Heiligen Abend, die erwartungsfrohen
Kinder mit ihren Eltern spätnachmittags in die Kinderchristmette gehen und wenn später im Kreis der Familie unter dem festlich geschmückten Weihnachts- baum die Bescherung vorgenommen wird, dann befinden wir uns in einer guten Tradition, die schon unseren Vorfahren Trost und Erbauung schenkte.
-Man kann eigentlich sagen, ob Ganz- Halb- oder auch fast kein Christ, aber ein
Jeder hat einen Christbaum in seiner Wohnung und feiert seine Weihnachtszeit.
Gottesdienste, anlässlich zum Hl. Abend (1965)
- 7.00 Uhr, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
- 7.30 Uhr, Pfarrkirche, Rorategottesdienst,
- 22.00 Uhr, Waldkirch, Christmette,
- 23.30 Uhr, Pfarrkirche, Krippenfeier,
- 24.00 Uhr, Pfarrkirche, Christmette,
- 24.00 Uhr, Neuenhammer, Christmette
Vigilfasten am Heiligen Abend
-Die Erlaubnis, das für den Heiligen Abend angeordnete Vigilfasten entweder
am 23.Dezember, (den ganzen Tag) oder am 24. Dezember bis 16 Uhr zu halten.
Weitere Veränderungen
-1967 Ist kein verpflichtender doppelter Fasttag mehr, kann aber freiwillig
als Fasttag gehalten werden.
-1967 Um 23.45 Uhr, Pfarrkirche, Weihnachtssingen,
-1968 20.30 Uhr, Waldkirch, Christmette,
22.00 Uhr, Pfarrkirche, Christmette,
22.00 Uhr, Neuenhammer, Christmette,
-1972 17.00 Uhr, Pfarrkirche, erstmals Kinderchristmette.
Christbaum stehlen
-In den 60-iger Jahren, da war es noch voll der Brauch, obwohl es damals auch
schon strafbar war, dass man den Christbaum, meist eine Fichte, aus dem Staatswald oder aus einem Privatwald des Nachbars, aber ja nicht aus dem
eigenen Waldbestand, gestohlen hatte.
-Das einzige an dieser Sache war es nur, man durfte und sollte sich einfach nicht
erwischen lassen.
-Viele haben sich seinen Christbaum bereits im Sommer schon ausgeschaut und
wenn es pressiert hat, dann sogleich mit einem farbigen Bandl markiert.
-Etwa mitte Dezember wurde dann dieser markierte Fichtenbaum, meistens eine
damalige Höhe von einem Meter bis zwei Meter, aus „unserem Wald“, wie man
auch so schön sagte, geholt und wurde zum Abdauen kurz in den Viehstall
gebracht.
-Es konnte schon passieren, dass dieses markierte Bäumchen schon ein anderer gesehen, und diesen markierten Baum dann gleich mitgenommen hat.
-Damals war auch der Förster und die ansässigen Polizeibeamten etwas sehr scharf drauf, auf die sogenannten „Christbaumstehler“, aber man musste halt
mit etwas Bauernschläue der Aufsicht überlegen sein.
-Dieser gestohlene Christbaum, damals legte fast jeder einen Wert darauf,
dass er gestohlen war, wurde dann auf dem Hof so versteckt, dass wir Kinder
ihn nicht zu sehen bekamen.
Christbaum aufstellen
-Zu meiner Zeit, da war es so, da haben wir Kinder eigentlich fest ans Christkind
geglaubt.
-Wir Kinder haben beim Aufstellen des Christbaumes und beim sogenannten
Anziehen des Baumes, mit geschickter Ablenkung unserer Eltern, unsererseits
nichts mitbekommen.
-Bei uns war es damals unsere Mutter, die alles vorbereitet hat.
-Während dieser Zeit wurden wir Kinder draußen in der Scheune mit anderen
Arbeiten abgelenkt.
-Zum Schmücken hat sich unsere Mutter, trotz der sehr vielen anderen Arbeiten,
sehr viel Zeit genommen.
-Der Stamm war mit kleinen roten Äpfeln verziert, mit damals noch zerbrech- lichen Glaskugeln angehängt, die Christbaumspitze zierte den Baum und
zuletzt wurden die Äste sorgfältig mit Lametta behängt.
-Schön sah dieser Christbaum aus!
Geschenkübergabe und Heiligabend-Essen
-Wie die Mutter mit dem Herrichten fertig war, da hatte sie mit einem kleinen
Glöckchen geläutet und hat uns von draußen hereingeholt und sagte:
„Das Christkind sei so eben gekommen“.
-Ich selber war als Kind immer erstaunt und hab wirklich geglaubt, dass diese
Sachen alles das Christkind gebracht hätte, meine etwas älteren Geschwister
haben halt so getan, als wenn es auch so wäre.
-Mutter hat die Sachen ausgeteilt, für Vater eine neue lange Unterhose, für meine
Geschwister was zum Anlegen (Ahlechzeich–Hose, Hemd oder auch Seckl), für
mich auch, und noch ein Spielzeich, was ich mir übers Jahr so gewünscht habe.
-Für unsere Mutter blieb meistens ein Arbeitsschurz übrig.
-In der Küche war schön eingeheizt, wir alle setzten uns an den Tisch und es gab
meistens Bratwürste mit Kraut, die so gut schmeckten, denn, diese gab es damals nicht alle Tage.
-Ich muss einfach sagen, schön war es damals, aber heute muss ich sagen, dass unsere Mutter, als sogenanntes Christkind, die ganze Arbeit hatte.
-Man blieb noch beisammen sitzen und meine Eltern und die etwas größeren
Geschwister haben noch über alles Mögliche geplaudert, wir Kinder spielten am
Fußboden mit unseren einzigen Weihnachts-Spielzeuggeschenk, denn es gab
damals, bedingt durch die wirtschaftliche finanzielle Lage nur ein Geschenk.
Christmette gehen
-Kurz vor Mitternacht hat es geheißen, damals war die Christmette um 24 Uhr,
anziehen zum „Christmettengehen“.
-Wie halt des Wetter war, so sind wir dann, etwa um ölfe losmarschiert, bei Schnee, im Gänsemarsch runter am Schulhaus vorbei, dem Höllranga hoch, der Schwemma-Huhla hochgestampft, zur Pfarrkirche.
-Damals gingen fast alle zu Fuß noch in die Kirche, das war immer das gleiche, sind wieder neue Kirchgänger dazu gekommen, dann hat es wieder gegenseitig
geheißen: „Frohe Weihnachten“.
-Dann rein in die damals noch kalte Kirche, vorne vor den beiden Seitenaltären,
standen zwei große, schön weihnachtlich geschmückte Christbäume.
-Die Kirche war damals mehr als nur überfüllt voll, weil damals auch schon,
diejenigen in die Christmette gegangen sind, die sonst mit dem normalen
sonntäglichen Kirchenbesuch wenig auf dem Hut hatten.
-Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen, wie so eine gemeinschaft- liche Christmettenfeier auf den einzelnen Gläubigen gewirkt haben mag.
-Viele der Frauen und auch einige Männer haben auch damals schon ihr neues
Gewand zur Schau getragen, wie man damals auch schon sagte.
-Zum Schluss der Christmette, gab es im Dunstnebel des Weihrauches den
weihnachtlichen Segen und zum Abschluss wurde gemeinsam und eindrucksvoll
das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen.
-Einige haben sich, damals war es noch so, am Kirchplatz unterhalten und dann ist man nach Hause gegangen.
-Das war der Heilige Abend mit dem mitternächtlichen Christmettenbesuch.
Stille Nacht, heilige Nacht
- Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlischer Ruh,
Schlaf in himmlischer Ruh.
- Stille Nacht, heilige Nacht!
Gottessohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
Christ, in deiner Geburt,
Christ in deiner Geburt.
- Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
Durch der Engel Halleluja.
Tönt es laut von fern und nah:
Christ, der Retter ist da,
Christ, der Retter ist da.
Heute, zeitgemäß etwas anders
-Der häusliche Christbaum wird nicht mehr aus dem Staatswald gestohlen, der wird jetzt gekauft, ist größtenteils eine Tanne und kostet etwa um die
40 bis 60 Euro.
-In der Adventszeit, da steht heute schon in jedem Vorgarten ein beleuchteter
Christbaum, bzw. sind die Hausansichten mit leuchtenden Weihnachtsketten
verziert.
-Die Kinder glauben heute nicht mehr direkt an das Christkind, denn sie sind bereits schon sehr früh aufgeklärt.
-Manche Vereine ermöglichen den Kindern, die Wartezeit auf Weihnachten zu
verringert und bieten ein gemeinsames „Warten auf das Christkind“ an.
-Geschenke gibt es derzeit, je nach Finanzlage, mehr als nur genügend.
-Mit einem einfachen Bratwürstlessen gibt sich heute meistens auch keiner mehr
ab, oder auch doch?
-Die Kinderchristmette, mit einem Krippenspiel, findet am späten Heiligabend-
Nachmittag und die Hauptchristmette um 22 Uhr auch in der Pfarrkirche, statt.
-Zur Christmette wird mit dem Auto gefahren, die Kirche ist nicht mehr so voll wie
früher, aber trotzdem sind mehr Leute vor Ort,wie an den normalen Sonntagen.
-Nach der Christmette verlässt fast jeder sehr schnell die Pfarrkirche, ver- schwindet ganz schnell, jeder in seinem eigene Auto, und fährt nach Hause.
-So ist es halt Heute!
-Es ist doch Jedem seine eigene Sache, wie dieser seine Weihnachten feiert.
Bauernregel
- Weihnacht, die im grünen Kleid, hält für Oster Schnee bereit.
- Wenn es Weihnachten flockt auf allen Wegen,
das bringt den Feldern Segen.
- Weihnachten im Schnee, Ostern im Klee.
- Hängt zu Weihnacht Eis von den Weiden,
kannst zu Ostern Palmen schneiden.
- Wenns zu Heiligabend schneit, ist das Weihnachtsfest nicht mehr weit.
- Ists Heiligabend hell und klar, folgt ein höchst fruchtbares Jahr.
- Christnacht im wachsenden Mond, gibt ein Jahr, das sich lohnt.
- Wer sein Holz um Christmett fällt, dem sein Haus wohl zehnfach hält.
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Erster Weihnachtsfeiertag
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 29.November 2015
Um was geht es hier
-Weihnachten,Weihnacht, Christfest, oder auch der 1. Weihnachtsfeiertag genannt, ist das Fest der Geburt Jesu Christi.
-Festtag ist der 25. Dezember, der Christtag, auch Hochfest der Geburt des Herrn, dessen Feierlichkeiten am Vorabend oder am Vortag des Heiligen
Abend schon beginnen.
-Der erste Weihnachtsfeiertag ist ein gesetzlicher Feiertag, ebenso bei uns in
Bayern auch der 2. Weihnachtsfeiertag, der 26. Dezember, genannt der
Stephanstag (Steffelsdoch).
-Weihnachten ist eines der drei Hauptfeste im Kirchenjahr.
-Christen wie auch Nichtchristen feiern Weihnachten meist als Familienfest
mit dem gegenseitigen Beschenken, bei uns findet die Beschenkung, inner-
halb der Familie, bereits schon am Heiligabend, außerhalb der eigenen Familie, dann am ersten oder am zweiten Weihnachtsfeiertag statt.
-Hier besuchen entweder die Kinder die Eltern oder umgekehrt.
Gutes Weihnachtsessen
-Wie schon vorher genannt, entweder sind die Kinder von den Eltern, oder die Eltern von den Kindern eingeladen.
-Hier gibt es dann einen Weihnachtsbraten und das ist meistens eine gebratene
Gans, die aus der Bratpfanne schaut, hierzu gibt es dann im besonderem Falle,
noch die selber gemachten Reiberknödel.
-Nachmittags gibt es dann noch Kaffee, Tee und Weihnachtsgebäck, wie z.B. den selbstgebackenen Weihnachtsstollen und die Weihnachtsplätzchen.
Gottesdienste am 1. Weihnachtsfeiertag anno 1965
- 8.00 Uhr, Pfarrkirche, Pfarrmesse,
- 8.30 Uhr, Waldkirch, Hl. Amt,
- 10.00 Uhr, Pfarrkirche, Festgottesdienst,
- 10.00 Uhr, Neuenhammer, Hl. Messe,
- 14.00 Uhr, Neukirchen, Theateraufführung, Kath. Burschenverein,
- 20.00 Uhr, Neukirchen, Theateraufführung, Kath. Burschenverein.
Weitere Aktionen
-1969 bis 1971, Neukirchen, Theateraufführung, Kath. Burschenverein,
-1972 bis 1973, Neukirchen, Theateraufführung, KLJB Neukirchen,
-1973 bis 1975, Waldkirch, Theateraufführung, KLJB Waldkirch.
Alle Jahre wieder
- Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
- Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.
- Steh auch mir zur Seite still und unerkannt,
dass es treu mich leite, an der lieben Hand. (Wilhelm Hey)
Bauernregel
-Zweige schneiden zu Sankt Barbara, Blüten bis zu Weihnachten da.
-Grüne Weihnachten, weiße Ostern.
-Wenns auf Weihnacht ist gelind, sich noch viel Kält einfind.
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Zweiter Weihnachtsfeiertag
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 30.November 2015
Stephanustag oder auch Steffelsdoch
-Der Stephanitag, Stephanstag, Stephanustag wird am 26 Dezember, als Gedenktag des Martyriums des heiligen Diakons Stephanus gefeiert und
ist ein gesetzlicher Feiertag.
-Bei uns ist es der „Steffelsdoch“, oder auch genannt der 2. Weihnachtsfeiertag.
-Stephanus ist der Patron der Pferde und für das Gedeihen in Feld und Haus.
-Pferde werden in seinen Namen gesegnet, am Stephanustag wechselten zur
damaligen Zeit die Pferdeknechte und die Kutscher ihre Arbeitgeber.
-An diesem Zweiten Weihnachtsfeiertag besucht man die Eltern, Großeltern, die
Verwandten und auch seine Freunde.
Gottesdienste am Steffelsdoch im Jahre 1965
- 7.30 Uhr, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
- 8.00 Uhr, Pfarrkirche, Pfarrmesse,
- 8.30 Uhr, Waldkirch, Hl. Amt,
- 10.00 Uhr, Pfarrkirche, Hl. Amt,
- 13.45 Uhr Waldkirch, Weihnachtsvesper
- 14.30 Uhr, Neuenhammer, Weihnachtsandacht,
- 14.30 Uhr, Pfarrkirche, feierliche Weihnachtsandacht.
Was war und ist an diesem Tag noch
-Vor und um 1960 bis 1970 noch, da war an diesem Feiertag, dem
„Steffeldoch“ Tanz angesagt.
-1984 bis 1992, Theateraufführung, KLJB Neukirchen,
-1993 bis Theateraufführung,Theatergruppe Neukirchen Sankt Christoph.
Spruch zum Stephanustag
-„Trinke die Stärke, das Feuer, den Geist des Heiligen Stephanus“
Bauernregel
-Bringt Sankt Stephan Wind, die Winzer nicht erfreuet sind.
-Scheint am Stephanustag die Sonne, so gerät der Flachs zur Wonne.
-Windstill soll Sankt Stephan sein, soll der nächste Wein gedeihn.
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A-I-40 Neujahr, Neujahrstag, NeißJouha!
Neujahr, Neujahrstag, NeißJouha!
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, im Jahre März 2015
Beginn des Neuen Jahres
-Der Neujahrstag ist der erste Tag des Kalenderjahres.
-Wegen der sehr vielen Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt gab es sehr
viele unterschiedliche Zeitrechnungen hierfür.
-Die Festsetzung in Europa, bzw. bei uns in Deutschland erfolgte im Jahre 1691
durch Papst Innozenz XII. auf den 1. Januar (vorher war es der 6. Januar, bzw.
wiederum auch der 25. März, an Mariä Verkündigung).
-Im kirchlichen Bereich heißt dieser Tag „Fest der Beschneidung des Herrn
(am 8. Lebenstag).
-Eigentlich ist der Neujahrestag mit dem Silvestertag sehr eng verbunden.
-In den Jahren um 1960, da haben eigentlich sehr wenige, dies waren meistens
Bürger der besonderen Art, die auch das nötige Kleingeld und auch die Möglich-
keiten hatten, sich die Knallkörper zubeschaffen, das Neue Jahr angeschossen.
-Aber die Glocken unserer Pfarrkirche in Neukirchen St. Christoph haben schon
immer mit dem feierlichen Glockengeläute den Beginn des Neuen Jahres genau
um 24 Uhr ihren Gläubigen kundgetan.
Neujahrskarten schreiben
-Damals wurden eine Woche vorher schon die Neujahrskarten geschrieben und
zwar an vertrauenswürdige Personen, denen man viel Glück und Gesundheit im
Neuen Jahr wünschte.
-Damals war das Weihnachtskartenschreiben eher die Ausnahme, etwa um
1970 schrieb man dann auch Weihnachtskarten und hängte dann gleich den Neujahreswunsch mit dran.
-Neujahreskarten hatte man auch von Anderen, von gut gesinnten Personen er-
halten, wie wir, von unserer Tante aus Amerika, die im Jahre 1928 dorthin ausge-
wandert ist.
Das Neujahrswünschen
-Das Neujahrswünschen im Hausbereich oder Wohnbereich ging im Allgemeinen
erst los nach dem Aufstehen.
-Wer halt zuerst aufstand, der wünschte dem Anderen oder allen Anderen ein
Gutes Neues Jahr, wie etwa:
„Ah gurds Neiß Joohr, das gsund bleibst und lang lebst!“
Kirchengehen af Neikirchn
-Nach dem Aufstehen hat man sich angezogen, ja wegen dem Kommunizieren,
da durfte man ja noch nichts essen, und is nacha in dMess oder ins Amt ganga.
-Uma Achte is dMess und uma Zerne is as Amt ah ganga.
-Daou wor wos lous afm Wech bis zur Pforrkirchn afi auf dNeikirchn!
-Damals san nu alle zFuuß ganga, und wie sie halt daher kumma san, so hat ma
se gegenseitig sich ah gurds Neiß Jouha gwunschn.
-Ehamal hout ma scho fast moina kinna, meistens hom sa des die ältern Leit eihbild, dass der Wunsch nird so ehrlich gmoint kannt sah!?, oba ma hout se bedankt und is dann weiter ganga.
Vor und nach der Kirchn
-Afm Kirchnplotz hout man allaweil nehr immer ghört: „Euch allen ah gurd Neiß
Jouha! “
-Wos die Mannaleit gwen san, die san ins Wirtshaus ganga zum Heroldn oder
spaater übern Woldham und über dLösselmühl nacha erst ham.
Schoiheit trinkn
-Des wor für die Mannsbilder halt so der Brauch, denn die hom dou af dSchoiheit
trunkn!
-Ob die dann mit einer gwissn Schoiheit hamkumma san, des konnte man dann
wirklich bezweifeln, aber eihbild wern sa sa des vielleicht ah wirklich nu hom.
-Wir Kinna und dWeiberleit san am kurzn Wech hamganga.
Neijouhawünschn
-Entweder nu vorm Essen oder glei noun Essen san wir Kinna nacha zu die
Nachbarn oder zu gurde Bekannte zum Neijouhawünschn ganga.
-Ah bisserl ah kloins Geld is immer ah gfalln!
-Des wor halt für uns Kinda ah kloins Taschngeld, da homasa dann wos kaft,
wos ma sunst nird kriegt hoat.
Wos is den nachmittags nu gmacht worn
-Nachmittag um 14 Uhr, da waah in da Pforrkirchn nu ah Andacht zum Beginn des Neuen Jahres gwen, oba da muh ih song, da sanma nirt ganga, stellt eich vir, in oin Toch zwormal af dNeikirchn renna, des wor uns zviel.
-Meistens san nacha die Kinna, soweit dass scha verheirat worn, zu die Eltern
kumma und wenns pressiert hout ah umgekehrt, nämlich ah zum
Neijouhawünschn!
Neujahrsgedanken
-Mir Kinna hom uns mit dem Silvester- und dem Neujohrstoch nird so viel Gedankn gmacht, aber unsere Eltern hom immer gsagt,wos wird des neie Jouha bringa, hoffentlich woos Gurts, dass eigentlich ah woos Schlechts
kumma kannt, da is nird so viel gsagt worn, oba denkt wernsasas bestimmt hom.
-Und somit hatte damals ein Jeder und auch heute noch an Silvester und am
Neujahrstag seine eigenen Gefühle. So is halt ah mal das Leben!
-Deshalb wünsch ma sa, so lang das ma nu lehm, ah gurds Neiß Johr, dass ma
gsund bleim und nu lang lehm!
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A-I-45
06.11.2018 Hochfest der Gottesmutter Maria
Kath. Weltfriedenstag, (ehemals Beschneidung des Herrn)
-Der 1. Januar als Beginn des bürgerlichen Jahres fällt mit dem 8. Tag
nach Weihnachten, mit dem letzten Oktavtag, zusammen.
-Dies ist ein gebotener Feiertag, besser gesagt ein Tag mit Sonntagspflicht.
-Vorgenanntes Hochfest der Gottesmutter Maria ist eine liturgische Feier
zu Ehren der Mutter Jesu und wird am Neujahrstag, den ersten Januar
begangen.
-Dieses Hochfest wurde anlässlich der Liturgiereform im Jahre 1970,
auf den 1. Januar festgelegt, vorher wurde es am 11. Oktober gefeiert.
Ehemals Beschneidung des Herrn
-Vor 1931 wurde an diesem Tag die Beschneidung Christi traditionell in
der Kirche gefeiert.
Katholischer Weltfriedentag
-Auch an diesem Tag wird seit 1968 von Seiten der katholischen Kirche
der Weltfriedenstag als Gedenktag begangen. Staatlicher Seite am
01. September, seit 1966.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 06.11.2018
Unter deinem Schutz und Schirm
Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir,
o heilige Gottesgebärerin;
verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jedezeit von allen Gefahren.
O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,
unsere Frau, unsere Mittlerin,
unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns deinem Sohne vor.
Maria breit den Mantel aus,
mach Schirm und Schild für uns daraus,
lass uns darunter sicher stehn,
bis alle Stürm vorüber gehn.
Patronin voller Güte
uns alle Zeit behüte
Dein Mantel ist sehr weit und breit,
er deckt die ganze Christenheit,
er deckt die weite, weite Welt,
ist aller Zuflucht und Gezelt.
Patronin voller Güte
uns alle Zeit behüte
Oh Mutter der Barmherzigkeit
den Mantel über uns ausbreit,
uns all darunter wohl bewahr
zu jeder Zeit in aller G’fahr
Patronin voller Güte
uns alle Zeit behüte
Gottesdienste an diesem Tag in der Pfarrei und in den Filialen
Jahr Pfarrkirche Waldkirch Neuenhammer
-Ab 1965 8.00 u. 10.30 9.15 10.00
-Ab 1990 19.00 Vorab. u. 9.30 8.00 10.00
-Ab 1994 10.30 9.00 10.00
-Ab 1997 10.30 9.00 -----
-Ab 2002 09.15 19.00 Vorab. 10.00
-Der Neujahrstag wird extra beschrieben! Siehe A-I-40
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A-I-50 Dreikönigsfest, Heilige Drei Könige
Heilige Drei Könige, Dreikönigstag,
„Heiling Dreikönich“
Allgemeine Zusammenstellung: Rupert Herrmann, März 2015
Allgemeines
-Das Fest der Erscheinung des Herrn ist ein gesetzlicher Feiertag und wird
am 6. Januar begangen.
-Die Heiligen Drei Könige, erstmals genannt die drei Waisen aus dem Morgenland, ab dem 9. Jahrhundert nannte man sie Caspar, Melchior und Balthasar, die einem Stern folgend, um den Sohn Gottes in einem Stall zu Bethlehem zu finden.
-Sie überreichten nach einer Überlieferung Gold Weihrauch und Myrrhe.
-Sie geben eine symbolische Darstellung für die drei Menschenrassen, die der
damals nur der drei bekannten Erdteile, wie Asien, Europa und Afrika, sowie
auch die der drei Lebensalter.
-Sie sind die Patrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner
(Pelzverarbeiter).
-Zu den drei Personen, zugeordnet, der Caspar, der Älteste solle aus Asien stammen, dieser überreichte das Gold, der mit dem mittleren Alter, ausgestattet mit Weihrauch, solle ein Europäer sein und der Jüngste, dargestellt als Mohr, übergab als symbolischer Afrikaner dem Jesuskind das Gefäß mit Myrrhe.
05. Januar, Vorabend des Dreikönigtages
-Dreikönigswasserweihe, ebenso Segnung von Salz, Weihrauch und Kreide
-Am Vorabend der Erscheinung des Herrn wird in den Katholischen Kirchen
grundsätzlich das „Dreikönigswasser geweiht, dieser Tag gilt als letzter und
gefährlichster Abend der zwölf „Raunächte“.
-Die Gläubigen nehmen gerade dieses Wasser gerne an sich und auch mit
nach Hause.
-Sie füllen ihre mitgebrachten Behälter, wie auch Weihwasserflaschen und
haben somit einen Vorrat für zu Hause für Friedhof- und Hausweihwasser- behälter.
-Wenn jedes geweihte Wasser ein Sakrament ist, ein Heilungs- Reinigungs-
und Schutzmittel, dann ist es das Dreikönigswasser in ganz besonderem
Maße; tatsächlich ist es von der Kirche mit einer ganz besonderen Weihe versehen.
-Es ist ein löblicher Brauch, zum Feste der Erscheinung des Herrn Häuser und
Wohnungen zu segnen und zu besprengen, mit Weihrauch zu beräuchern und mit geweihter Kreide die Türen zu beschreiben.
-Der Vater als Hauspriester nimmt die Weihe vor und betet dabei: „Segne
o Herr, allmächtiger Gott, dieses Haus, auf dass in ihm wohne Gesundheit, Keuschheit, Tugend, Demut, Sanftmut und Güte. 1)
Weihwasserweihe, wann war diese
-Die Dreikönigs-Weihwasserweihe fand bei uns in der Pfarrei Neukirchen
St. Chr. grundsätzlich immer am Vortag des Dreikönigstages statt.
-Zur jetzigen aktuellen Zeit, wurde die Weihe auf den Dreikönigstag verlegt.
-Ab 1965, um 14.00 Uhr, in der Pfarrkirche, geweiht wird das Weihwasser, gesegnet werdenSalz, Weihrauch und Kreide,
anschließend war immer Beichtgelegenheit.
-Ab 1994, erfolgte dann zusätzlich die Aussendung der Sternsinger.
-Ab 1996, um 09.00 Uhr, Veranstaltungszeit auf vormittags verlegt.
-Ab 2005, um 19.00 Uhr, Vorabend, 05. Jan., in der Filialkirche Waldkirch,…
um 09.00 Uhr, Dreikönigstag, in der Pfarrkirche, …, und
um 10.30 Uhr, Dreikönigstag, in der Filialkirche in Neuenhammer, …Weihwasserweihe mit Aussendung der Sternsinger.
Die Hl. Messe wird von den Sternsingern mitgestaltet.
Kreide und Weihrauch und Kohle können in der Sakristei
zum Preis von 0,50 € gekauft werden.
Neuerdings findet am Vortag in der Pfarrkirche die Einteilung und
Einkleidung der Ministranten statt, die sich für die Sternsinger-
Aktion angemeldet haben.
05. Januar, Vorabend des Dreikönigtages
Gemeinsame Jugendbeichtgelegenheit
-Bis 1981, schon von alters her, fand am Vortag des Dreikönigstages die Beichtgelegenheit der Jugend des Kath. Burschenvereines, und ab 1972,
die der Kath. Landjugendbewegung von Neukirchen St. Christoph, zur Vorbereitung auf die dem Nachtag folgend, alljährliche stattfindende Generalkommunion der Jugend statt.
06.Januar, Dreikönigstag
Generalkommunion der Jugend, oder Jugendmesse
-Von 1965 bis 1978, um 08.00 Uhr,
1979 bis 1980, um 09.30 Uhr, Generalkommunion der Jugend, Pfarrkirche,
1981 bis 1982, um 09.30 Uhr, Jugendmesse in der Pfarrkirche.
-Dies war immer ein christlicher Höhepunkt unserer Jugend in unserer Pfarrei, die
Jugendgruppen haben sich mit ihren Fahnen oder auch Bannern in den 60-iger
Jahren sehr zahlreich beteiligt.
-An verschiedenen Jahren führte die Blaskapelle den Kirchenzug an, bzw. nach
dem Gottesdienst ging es ins Wirtshaus zum „Heroldn“, oder nach 1974, z.B. zum Zacherl nach Neudorf.
-Die Teilnahme ließ in den 80-iger Jahren immer mehr nach und wurde somit im
Jahre 1982 eingestellt.
06. Januar, Dreikönigstag
Sammlung für die Weltmission
-Bei allen Gottesdiensten, am Vortag und am Dreikönigstag wurde und wird für die Weltmission gesammelt.
06. Januar, Dreikönigstag
Festgottesdienst in Pfarrkirche, dann auch in den Filialen
-Seit 1969, 10.00 Uhr, vormittags, Heiliges Amt, Festgottesdienst in der Pfarrkirche
-ab 2002, 09.00 Uhr, vormittags, Heilige Messe, seit dieser Zeit etwa werden
grundsätzlich nur mehr Hl. Messen gelesen
-ab 2005, finden auch die Festgottesdienste in den Filialkirchen statt, in Waldkirch am Samstag abends.
06. Januar, Dreikönigstag
Generalversammlung des Kath. Burschenvereins
später KLJB
-Um 15.00 Uhr, laut hören und sagen, findet die Generalversammlung des Kath.
Burschenvereins Neukirchen St. Christoph, schon seit seiner Gründung an diesem Feiertag statt.
-Bei dieser Gemeinschaft fand auch immer alljährlich eine Neuwahl statt.
-Um 1965 fand die Versammlung im Gruppenraum des alten Schulhauses statt
-Ab 1972 wurde aus dem Burschenverein eine gemischte Jugendgruppe
(Burschen und Mädchen) gebildet,
-Ab 1974 war der Versammlungsraum im unterem ehemaligen Schulsaal des
Brüntsner Schulhauses (Brünstner Jugendheim),
-Und ab 2001 im Pfarrheim in Neukirchen zu St. Christoph.
-Ab dem Jahre 2001 wurde der traditionelle Versammlungstag verlassen und die
alljährlichen Jugendversammlungen finden an freibestimmten Tagen im Monat
Januar statt.
06. Januar, Dreikönigstag
Brauchtum, „Sternsingergehen“
-Um 1950 wurde, vorwiegend in katholischen Gemeinden, das Sternsingergehen
oder das Dreikönigssingen wiederbelebt.
-In der Anfangszeit der Wiederbelebung haben sich in unserer Gegend etwa um
1960, ganz besonders in der ehemaligen Gemeinde Brünst die Ministranten ein
kleines Zubrot oder auch Zehrgeld erbetet oder auch ersungen.
Wie und warum wurde da gegangen
-Die Vortragenden, voraus mit einem sechseckigen Stern auf einer Stange, und die nachempfundenen Heiligen Drei Könige, hatten sich nach Möglichkeit auf den Kopf eine goldbemalene Pappadecklkrone aufgesetzt und einen Königs- umhang umgehängt.
-Vorgetragen wurde ein Sing- oder auch ein Sprechvortrag, dass mit einem Segensspruch für die Hausbewohner enden konnte.
-Um 1994 wurden dann die Ministranten nach der Weihwasserweihe in der Pfarr-
kirche und dann auch später in den beiden Filialkirchen ausgesandt.
-Ab 1970, hatte sich auf Anregung des Bistums, die Pfarrei um die Organisation
angenommen, hier hat es geheißen, die Spendengelder sollen nach Abzug eines
gewissen Eigenanteiles an die Weltmission abgeführt werden.
-Spendengelder gingen in den Jahren von 1978 bis 1980, z.B. auch an Pater Hartl in Uganda, für einen VW-Ersatzmotor und einer Motorsäge, bzw. nochmals im Jahre 90 – 92 eine allgemeine Spende nach Uganda.
Die Waldkirchner machen es anders
-Die Waldkirchner Minis geben ab dem Jahre 1994 einen gewissen Anteil an
Schwester Sabina, geborene Frauenreuther, für ihre Missionsarbeit.
-Erst im Jahre 1979 hatten sich die Brünstner Minis bei der gemeinsamen
Pfarrsingeraktion beteiligt, denn die Brünstner wollten ihr eigenes Zubrot nicht
so richtig gerne aufgeben.
Sternsingerkasse, schwarze Kasse
-Der Anteil der Ministranten ist ein solcher, hier haben sich die Minis gleich selber wieder was einfallen lassen, denn sie haben eine zweite Sammelbüchse mitgenommen, nämlich eine „Schwarze Sternsingerkasse“.
-Dies hatte sich in einer sehr kurzen Zeit herumgesprochen und die besuchten
Hausbewohner spenden einfach nach ihrem eigenen Ermessen, nach einem
bestimmten allgemeinen Grundsatz: „ Gib der Weltmission, was der Mission gehört, und den Ministranten, was den Minis gehört.
-Heute ist es fast so, dass mehr Mädchen als Buben diesen Ministrantendienst
verrichten, somit gibt es neuerdings mehr Mädchen, die das Sternsingergehen
pflegen.
06. Januar, Dreikönigstag
Dreikönigssingen in Neuenhammer 2)
-1969: Zum ersten Mal veranstaltet die Jugendgruppe in Neuenhammer ein Drei-
königssingen in unserer Pfarrei.
-Der Erlös, ist die Hälfte für die Mission, die andere Hälfte für die Kasse der Jugendgruppe bestimmt.
-In zwei Gruppen zu 4 Personen ziehen sie von Haus zu Haus, sagen einen Vor-
spruch auf , singen ihr Dreikönigslied und schließen mit einem Segensspruch für
Haus und Hof.
-Bitte, nehmt Sie freundlich auf und vergesst nicht, ein kleines Schärflein zu geben.
-Der Brauch des Dreikönigssingen ist anderswo schon längst der Brauch.
-Ich danke der Jugend, dass sie mit Verständnis und Bereitschaft diese Mühe auf
sich nimmt. Wir wollen dies mit einen Opfer belohnen, das ja wieder einen guten
Zweck zu Gute kommt. – Vergelts Gott!
-Die Einnahmen aus diesem Singen waren 450 DM, die Hälfte erging an die Welt-
mission.
06. Januar, Dreikönigstag
Dreikönigssingen, nur für die Mission 2)
-1974: Sternsinger, unsere Ministranten, gehen in den Tagen zum Fest der Er-
scheinung des Herrn wieder von Haus zu Haus und bitten um eine Gabe für die
Mission.
-Ich bitte ihre Gabe nur diesen Sternsingern, die für die Mission sammeln-
keinesfalls zur Aufbesserung von Geld für solche ohne Missionssammelbüchse.
06. Januar, Dreikönigstag
Pfarrei informiert über Dreikönigssingen 2)
-1974: Es ist ein guter Brauch an diesen Tag, bzw. am Vorabend mit dem
„Dreikönigswasser“ das Haus zu segnen und mit geweihter Kreide, den
Dreikönigssegen und die Jahreszahl an die Eingangstür zu schreiben:
19 * C + M + B * 74
-Die Buchstaben bedeuten: Christus Mansionem Benedicat,
Christus möge diese Wohnung oder dieses Haus segnen!
-Erst später wurden die Buchstaben mit den „Heiligen Drei Königen
Caspar – Melchior – Balthasar“ in Verbindung gebracht.
-Dies Segensgebet kann dabei gesprochen werden:
-Herr Jesus Christus, wir glauben an Deine Gnade und Güte und stellen
unsere Familie unter Deinem Schutz.
-Wir bitten Dich: Segne unser Haus und seine Bewohner. Das geweihte Wasser
sei uns Zeichen und Mahnung, dass wir unsere Herzen und Gedanken reinigen,
um vor Dir und untereinander gerecht zu sein. Mit Deiner Hilfe wollen wir in
unserer Familie eine Atmosphäre der Herzlichkeit, der Treue und Fröhlichkeit
aufbauen.
-Wenn sie an unsere Tür dieses Zeichen Schreiben, wollen wir damit bekennen
und bezeugen, dass Du die Herzmitte unserer Familie bist. Dazu hilft uns Jesus
Christus, unser Herr. Amen.
-Als Abschluss kann das Vater unser gebetet und ein Lied (oh du fröhliche)
gesungen werden.
06. Januar, Dreikönigstag
Pater Hartl, erhält die Sternsingereinnahmen!
Allgemeine Weltmissionsspenden 2)
-1978: Das Gesamtergebnis beträgt für das Jahr 1978, einen Betrag von
1117.39 DM. Es kommt Pater Hartl zu Gute.
-Die Gaben, bzw. die Spenden in der Opferbüchse sind für die Weltmission.
-Pater Hartl braucht für seinen VW dringen deinen neuen Motor. Ihre Spenden
helfen mit, den Ersatzmotor zu beschaffen.
-In den Jahren, z.B. von 1982 bis 1988 wurde in unserer Pfarrei ein durchschnitt-
liches jährliches Sternsinger-Spendenaufkommen von rund 1500 DM ersammelt.
06. Januar, Dreikönigstag
Aufruf der deutschen Bischöfe im Jahr 2000 2)
-Aufruf der deutschen Bischöfe zur Aktion Dreikönigssingen 2000.
-Liebe Jungen und Mädchen.
-Mehr als eine halbe Million Mädchen und Jungen werden zu Beginn des Heiligen
Jahres 2000 in Deutschland als Sternsinger unterwegs sein.
-Das ist ein lebendiges Zeugnis der Solidarität mit den notleidenden Kindern überall in der Welt.
-Die Sternsinger folgen so dem Beispiel Jesu und seiner großen Liebe zu den
Armen.
-Deshalb lautet das Leitwort der kommenden Aktion:
„Jesu Christus-Brot des Lebens, damit Kinder heute leben können“.
-Ich rufe Euch deshalb auf: Beteiligt Euch im Heiligen Jahr 2000 mit der gleichen
Begeisterung und dem gleichen Einsatz wie in den Vorjahren am Dreikönigs- singen.
-Helft auf diese Weise Euren Altersgefährten in Asien, Ozeanien, Afrika, Latein-
amerika und Osteuropa- damit Kinder heute leben können.
Für das Bistum Regensburg, Bischof Manfred
06. Januar, Dreikönigstag
Ab 2004, Erstmals ein Dreikönigssingen in der Pfarrkirche
-Erstmals im Jahre 2004 wurde in der Pfarrkirche ein Dreikönigssingen veranstaltet.
-Dies solle alle zwei Jahre stattfinden, und wird vom Pfarrgemeinderat organisiert.
-Viele einheimische Musik- und Gesangsgruppen und SängerInnen haben an
diesem Konzert ihr Bestes gegeben.
-Der Erlös, ging hier erstmals zu Gunsten der Renovierung unserer Pfarrkirche.
-Stattgefunden hat es dann wieder im Jahre 2007, im Jahre 2009, hier jährte sich
unsere Pfarrei zum 300-sten Male, weiter im zweijährigen Rhythmus in den Jahren 2011, 13, und 2015.
-Dies ist eine sehr schöne Aktion, hier können sich die Gesangsgruppen und auch die jungen Nachwuchsmusikanten und alle weiteren Darbieter, natürlich
von ihrer schönsten Seite zeigen.
06. Januar, Dreikönigstag
Sternsingerspruch von damals
-Ich selber habe den Sternsingerspruch aus den damaligen Jahren um 1960 nicht
mehr so genau in Erinnerung, aber aus dem Volksliederarchiv habe ich einen
ähnlichen Sternsingerspruch wie folgt gefunden:
Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
die kommen gegangen, ihr Frauen und Herrn.
Der Stern gab ihnen den Schein
Ein neues Reich geht uns herein.
Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
sie bringen dem Kindlein das Opfer so gern
sie reisen in schneller Eil
in dreizehn Tagen vierhundert Meil.
Die heiligen drei Könige mit ihrigem Stern
Knien nieder und ehren das Kindlein, den Herrn
Eine selige, fröhliche Zeit
Verleih uns Gott im Himmelreich.
06. Januar, Dreikönigstag
Sternsingerspruch, Neuenhammerer Bereich 6)
-Alle: Mit Stern, Umhang und Kron, verkünden wir Gottes Sohn.
Als Kind kam er in die Welt, wovon unsere Kunde erzählt.
Sein Kommen in dunkler Nacht, hat Licht in die Welt gebracht.
Allen ein helles und segensreiches Jahr, wünschen Kaspar,
Melchior u. Bathasar.
-Balthasar:
Auch den Verstoßen, Armen, Kranken, den Kindern auf dem
Erdenrund:
Auch ihnen gilt frohe Kunde, auch ihre Welt sei hell und bunt.
-Sternträger:
So bringen wir auch heut die Botschaft: Gott will ganz bei den Menschen
sein. Sein Segen möge euch begleiten und stets in diesem Hause sein.
06. Januar, Dreikönigstag
Sternsingerspruch, Neukirchner Bereich 8)
- Christus segne dieses Haus
Und alle die da gehen ein und aus.
Die Liebe sei mächtig der Hass sei gebannt,
das wünschen die drei Weisen aus dem Morgenland.
Seit Jahren ist es Brauch uns Sitte,
dass wir schließen mit einer Bitte.
Wir bitten euch mit einer Bitte.
Wir bitten euch, ihr wisst es schon,
um Gaben für die Mission.
Darum öffnet willig eure Hände,
und gebt uns eine gute Spende.
Sternsingerspruch, Waldkirchner Bereich 7)
- Ihr lieben Leut macht auf die Herzen,
wir bringen das Licht der Weihnachtskerzen,
wir bringen das Licht des Weihnachtsstern,
wir bringen den Gnadenruf des Herrn.
Christius segne dieses Haus, und die da gehen ein und aus.
Die Liebe sei mächtig, der Hass sei verbannt,
das wünschen die Weisen aus den Morgenland.
-Balthasar der Schwarze:
Ich bin der König Balthasar, ich brachte Gold dem Kinde dar,
da hat das Kind mir aufgetragen, den Glaubensruf überall zu sagen.
So bring ich euch die Kund herein, wer glaubt, der wird gerettet sein.
Erlaubt das ich mich euch stell vor, ich bin der König Melchior.
Ich hatte Weihrauch angebrannt, da hat das Kind mich gesandt,
zu stärken euch im Gottvertraun, ihr mögt zum Himmel aufwärts schaun,
zu wem der Weihrauch aufersteigt, hofft stets auf Gott, auch wenn er schweigt.
König Caspar wird ich genannt, mein Reich ist im Morgenland.
Ich brachte Myrrhe wie ihr wisst, da sprach Maria: Bitter ist die Myrrhe dein,
doch süß die Lieb, die dich zu Königs Kinde trieb.
Wer Christus den Heiland wirklich liebt, und ganz aus Lieb sein Herz ihm gibt,
wer liebt, der geht im Himmel ein, und darf bei Jesus Christus sein.
Zuletzt ist es Brauch und Sitte, tret ich hervor mit einer Bitte.
Ich bitte euch, ihr wisst es schon, um Gaben für die Mission.
Drum öffnet willig eure Hände und gebt uns eine gute Spende.
Gedanke zu den Sternsingertexten
- Wenn man die Sternsingertexte in unserer Pfarrei etwas vergleicht,
dann wird eigentlich in jedem ehemaligen Gemeindegebietsbereich
ein anderer Text verwendet, und so soll es eigentlich auch sein,
die „Vielfalt und das Abwechselbare“ sollen diesen schönen Brauch
für noch lange Zeiten erhalten!
06. Januar, Dreikönigstag
Weitere Bräuche: hier Stärke-Trinken, „StierkTrink`n“
-Um 1960 war es noch der Brauch, vielleicht für einige auch heute noch, dass zu die Heiligen Drei Könich, Bauern, sowie besondere Männer und auch Burschen, die auf sich was hielten, nach dem Dreikönigs-Gottesdienst beim Heroldn eingekehrt sind und haben sehr anständig auf die Stärke (Stierk) getrunken.
-Dieses Stärketrinken konnte sich bis zum Abend oder auch die ganze Nacht noch hinziehen, denn nach dem erstgenannten Wirtshaus sind viele weiter- gezogen über das Wirtshaus dem „Zacherl“ in Neudorf, weiter nach Waldheim und über die Lösselmühle nach Hause, oder auch vom Zacherl noch runter zum Georgenberger Wirt, nämlich zum „Feilerwirt“.
-Dann hatte ein jeder so viel Stärke eingenommen, dass er das ganze Jahr soviel
Kraft hatte, dass Ihm auch nichts zu viel wurde.
-Aber manche hat dieses Stärketrinken auch sehr schwer mitgenommen, dass sie am anderen Tage, einfach nicht mehr wussten, wie sie überhaupt heimge- kommen sind.
06. Januar, Dreikönigstag
Segenssprüche an Heiligen Drei König,
Dreikönigszeichen
20 * C + M + B * 15
-Erläuterungen:
Links und Rechts, die jahresbezogene Jahreszahl
C = Caspar, = Christus = Christus
M = Melchior = Mansionem = segne dieses
B = Balthasar = Benedicat = Haus
-Vor dem 2. Weltkrieg, da gab es die Haussegnung, diese wurde größtenteils vom Hausvater durchgeführt, dieser ging betend mit brennenden und gesegneten Weihrauch durch alle Räume.
-Auf den Türsturz oder am Oberbalken der Haustüre wurde das Dreikönigs-
Segnungszeichen mit weißer gesegneter Kreide angemalt.
-Von der Nachkriegszeit an haben die Dreikönigssegnung die Sternsinger
übernommen.
Salzsegnung
-Das Wasser soll an das Wasser der Taufe erinnern, dass Sünden abwäscht, das Salz wiederum soll gewordenem Wasser Kraft zurückgeben.
Kreidesegnung
-Gütiger Gott, segne diese Kreide, mit der wir das Zeichen, des Kreuzes über dem Eingang unserer Häuser und Wohnungen setzen. Lass uns nicht ver- gessen, dass unser ganzes Leben dem gehört, der uns in diesem Zeichen erlöst hat.
Weihrauchsegnung
-Herr unser Gott, segne diesen Weihrauch, den wir im Gedenken an die Gaben
der Waisen aus dem Morgenland entzünden werden.
-Mache ihm zum Zeichen deines Segens, wenn er unsere Häuser durchdringt, und mache unsere Wohnungen zu einem Ort der Brüderlichkeit und des Friedens.
06. Januar, Dreikönigstag
Wetterorakel
-Ist`s an Dreikönig sonnig und still,
der Winter vor Ostern nicht weichen will.
-Der Dreikönigstag war auch einer der Merktage zur Messung der Tageslänge:
An Neujahr um einen Hahnenschritt,
an Heilig Drei König um einen Hirschensprung,
und an Mariä Lichtmess um ah ganze Stund!
06. Januar, Dreikönigstag
Das Ableeren des Christbaumes im Wohnbereich
-Normalerweise endet der Weihnachtsfestkreis am 02. Februar, an Mariä Lichmess, aber das Ableeren des Christbaumschmuckes vom Christbaum in unseren Wohnungen, dies erfolgt bereits schon an Heiligen Drei König.
-In den 60-iger Jahren wurde der Christbaum ganz vorsichtig wieder ab geleert, die Kugeln und der Glasschmuck wurde wieder fein säuberlich in die leeren Kartons, bzw. in Schuhschachteln wieder verpackt.
-Das Lametta wurde auch sehr sorgfältig Stück für Stück von den Ästen ent- nommen, über die Handfläche gelegt und mühevoll wieder für`s nächste Jahr zurückgewonnen. Damals wurde eigentlich nichts weggeworfen.
-Die Äste des Christbaumes wurden mit der Astschere vom Baumstamm, etwa
10 cm vom Stamm entfernt abgezwickt, diese wurden dann im Ofen verbrannt, dass hatte damals im Ofen immer so schön geprasselt, wie die Aststücke im Ofen verbranden.
Suppenzwirl machn
-Aus dem zurückgeblieben Stamm, da wurden Stücke, etwa 5 cm jeweils unterhalb der Astreihe abgesägt.
-Aus diesen Stammstücken, etwa 30 cm lang, wurden zwei oder drei Zwirl gemacht.
-Den Zwirl hat die Mutter in der Küche gebraucht, denn sie hatte mit diesem selbstgemachten Küchenwerkzeug die Kartoffelstücke im Kartoffelsuppen- Kochtopf zum Teil zerkleinert.
-Dieses einfache Holzküchenwerkzeug wurde in den Kochtopf gestellt, mit der Astreihe nach unten, der Zwirlstiel wurde dann zwischen die beiden Handflächen genommen und somit hin und her bewegt, dies erzeugte eine Drehbewegung des
Zwirls und die abstehenden Astreihenstücke haben die Kartoffelstücke im Kochtopf zerkleinert.
-Die Reststücke des Christbaumes wurden wiederum im Ofen verbrannt.
-Der Christbaumständer und die große Christbaumsammelschachtel, diese war
beschriftet, wurde dann am Dachboden auf einer sicheren Stelle wieder bis zum
nächsten Jahr abgehoben.
06. Januar, Dreikönigstag
Das Ableeren des Christbaumes in der Pfarrkirche
-Der Christbaum in der Pfarrkirche wurde zur damaligen Zeit bis zu Mariä Lichtmess stehen gelassen, erst in den Jahren ab 2000, wird dieser auch bereits schon zu den Heiligen Drei König entfernt. 5)
06. Januar, Dreikönigstag
Wer sind überhaupt all die Sternsinger
-Fast an jeder Haustür wurden wir gefragt: „ Ja Bouala, wer saz den alle?
– oin kennma, oba die andern kennma nirt!?“
-So is halt ah mal im Lebm, damals hom die damaligen Altn uns nimma so richtig kennt und heit is halt ah nu so, dass wir jetzat ah scho die Altn san,
jetzt unsre junga Sternsinger oder Sternsingerinnen nimma so richti kennen.
-So holt halt einfach die eine die andere Generation ein!
Weitere Quellenangabe:
1) Kirchenanzeiger 1967,
2) Kirchenanzeiger über mehrerer Jahre, 3) wikipedia
4) Heilige-Dreikönige.de
5) Lt. Auskunft der derzeitigen Mesnerinnen, Sr. Bonita u. Sr. Margot
6) Alfred Bergler 7) Sabine Münchmeier 8) Kerstin Zetzl
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A-I-55 Maria Lichtmess
02.11.2018 Maria Lichtmess, Darstellung des Herrn
-Dies ist ein katholischer oder auch ein evangelischer Gedenktag und wird
am 02. Februar begangen.
-Bis im Jahre 1912 war der 02. Februar in Bayern ein gesetzlicher Feiertag.
-Lichtmess galt in der katholischen Kirche als das Ende der Weihnachtszeit
und somit blieben noch bis vor ca. 30 Jahren in den katholischen Kirchen
und auch Häusern die Weihnachtskrippen und der Weihnachtsbaum bis
zum 02. Februar stehen.
Damals stand der Christbaum bis zu Lichtmess
-Aber nach der neuen Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils, etwa
Mitte der 1960iger Jahre, endet in der ordentlichen Form die Weihnachtszeit
jedoch bereits schon am Fest des Herrn, an Heiligen Drei König, besser ge-
sagt, an dem folgenden Sonntag, der dem Hochfest am 06. Januar folgt.
An diesem Tag die alljährliche Kerzenweihe
-An Lichtmess werden für das kommende Jahr die benötigten Kerzen der
Kirchen und auch der Ortsfamilien geweiht.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 02.11.2018
War noch reichlich Futtervorrat vorhanden
-Zu dieser Zeit an Lichtmess sollte der Bauer noch die Hälfte des Futtervor-
rates für seine Tiere auf Lager haben.
-Das Fest der Darstellung des Herrn (Maria Reinigung, dann Mariä Licht-
mess) war zu früheren Zeiten ein wichtiges Datum im Jahresablauf, mit ihr
verbanden sich Zahlungsfristen und der Beginn und das wo mögliche Ende
der Arbeitsverhältnisse beim bäuerlichen Handwerk.
Schön langsam wird der Tag schon wieder länger
-Gegenüber der Wintersonnwende wurde der Tag an Lichtmess bereits schon
wieder eine Stunde länger, hier gab es einen Spruch:
„An Weihnachten um einen Hahnentritt,
an Neujahr um einen Männerschritt,
an Dreikönig um einen Hirschensprung
und an Lichtmess um eine ganze Stund“.
Wichtiger Tag im Bauernjahr
-Die Dienstboten, noch vor etwa 80 Jahren, wie man die Knechte und auch
die Mägde auf den Bauernhöfen nannte, machten damals noch einen be-
achtlichen Teil der Dorfbewohner aus.
-Im Jahre um 1960 hatten wir in unserer jetzigen Großgemeinde etwa
225 Landwirtschaften, größere und auch mehr kleinere, und zur
heutigen Zeit sind es nur mehr so zwischen 12 und 15,
größtenteils, Großbauern.
Einseitige Dienstbodenordnung
-Es gab zwar damals eine Dienstbodenordnung so in etwa auch einen
Kündigungsschutz, aber zu Gunsten des Dienstherrn, denn wer nämlich
ab Dienstantritt innerhalb des Bauernjahres kündigte, das heißt, seinen
Arbeitsplatz aufgab, wie auch immer, hatte sodann keinen Anspruch
mehr auf seinen Jahreslohn.
-Man konnte damals eigentlich so sagen, der Bauer hatte immer das sagen,
z.B. die Dienstboden mussten immer fragen ob sie zum Tanz ausgehen
durften, dieser hatte auch auf seinen Hof für Sitte und Moral zu sorgen,
ob er sich selber hieran gehalten hat, das war eigentlich wieder eine
andere Sache, denn er war ja der Chef auf dem Bauernhofe.
Billige Arbeitskräfte, Kinder- oder Kindsbettsterben
-Zur damaligen Zeit war es noch sehr üblich, dass fast auf jedem Bauernhof
an die zehn bis zwölf Kinder als Nachwuchs auf die Welt gekommen sind,
einige, die schwach und krank waren, haben die Kindstaufe, die noch am
selbigen Tag erfolgte, nicht erlebt, bzw. auch sehr viele Frauen sind bei
der Geburt oder im Kindsbett verstorben.
-Die Buben und Mädchen der kinderreichen Familien von damals fanden
Arbeit nur als Knechte und Mägde bei den Bauern.
Die Hütbubmn musstn aufs Land viere
-Bereits schulpflichtige Kinder mit etwa 10 Jahren wurden damals aufs Land
zu den großen Bauern, z.B. nach Grafenreuth usw., aus einer besonderen
Not heraus, nach hier abgegeben, denn dann waren schon wieder ein
oder zwei Esser am Mittagstisch weniger.
Dienstbodenbezeichnungen
-Die Hausmagd (HausMaordh) hatte ihren Arbeitsbereich im Haushalt, die
Stallmagd (StoolMaordh) wiederum im Stall und auf dem Feld.
-Beim Knecht, da war es so, es gab einen Stallknecht (StoohlKneecht),
dann nach der Hierarchie, den Ochsenknecht (OchsnKneecht und
dann der Dienstälteste als Rossknecht (Rooskneecht.
-Als kleiner Junge musste man als Hütbube (Hüatbuur) mit dem hüten der
Stalltiere seine Kinderzeit, und dies ohne Lohn, verbringen.
Das Arbeitsjahr der Dienstboden
-Das Dienstbodenjahr begann und endete am 02. Februar, also an Maria
Lichtmess, denn nur hier konnte grundsätzlich das Dienstbodenjahr ge-
kündigt oder auch wieder weiter verlängert werden.
-Hatten sich diese einen anderen Dienstplatz gesucht, sodann bekamen sie
vom Bauern zu dem ausgemachten Jahreslohn auch ihr Dienstbüchlein,
dies war ein sehr wichtiges Dokument für den Besitzer, darin waren vom
Bauern das Verhalten und die Leistungen niedergeschrieben, überreicht.
-Den neu eingestellten oder auch wiedereingestellten (Gebliebenen) Dienst-
boden wurde vom Bauern ein Haftgeld im Voraus ausbezahlt, dies galt als
Bestätigung und für die Gültigkeit ihrer Abmachung.
Werbung um eine Dienstbodenstellung
-Der überwiegende Teil der Knechte und der Mägde wurde auf den alljähr-
lichen Viehmärkten, z.B. in Moosbach, schon im Vornherein „gedungen“,
einfacher gesagt, eingestellt.
-Auch die Väter der Häuslleut sind mit ihren heranwachsenden Buben und
auch Mädchen auf den Viehmarkt gegangen und suchten nach einer ge-
eigneten Stelle als Hütbube, als Jungmagd oder als Jungknecht.
-Im ersten Jahr wurden die Jungdienstboden nur für freie Unterkunft und
Verpflegung angeboten, allein um daheim wegen des geringen, kärglichen
Einkommens einen Esser weniger zu haben.
Gemeinsame Mithilfe bei der Landwirtschaft
-Die sogenannten Miets- oder auch Häuslleut hatten bei den Großbauern
bei der Heu- Getreide- und der Kartoffelernte mitgeholfen, nur um etwas
Grasschnitt, Getreide und auch Kartoffeln zu bekommen.
Der Schlenkldooch, die Schlenklweil oder die Übergangszeit
-War also dann der sogenannte damalige Arbeitsvertrag abgeschlossen oder
die Fortführung der Dienstbotenzeit wieder weiter vereinbart, sodann hatten
die Dienstboten eine kurze freie Übergangszeit, also ein bisschen Urlaub,
von etwa ein bis drei Tagen, bis zum Agathatag am 5. Februar, zur freien
Verfügung, sie konnten eigentlich dann ihre Familien kurz besuchen oder
sich bei der neuen Herrschaft schon ein bisschen eingewöhnen.
-Die Knechte aber saßen meistens dann schon in den Wirtshäusern und
verbrachten so ihre Schlenklzeit.
Sehr karge Entlohnung
-Die Entlohnung bestand eigentlich aus freier Kost, Wohnung,
etwaiger Kleidung, unsererseits gesagt „Aahleechzeich“, und
aus etwas nicht viel an Geldlohn.
-Je nach Wetter- und Wirtschaftslage gab es nach der Erntezeit, meistens
zur Kirchweih, das sogenannte Erntegeld. Hier hatte das Dienstboten-
personal u.a. auch Holzschuhe, Socken, Schürzen, Hemden, die
Mägde außerdem Strümpfe und auch Kopftücher und was sie
sonst auch noch benötigten, erhalten
Wetter- und Bauernregeln zu Mariä Lichtmess
Ist’s an Lichtmess hell und rein,
wird ein langer Winter sein.
Wenn es aber stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit.
Lichtmess im Klee
Ostern im Schnee.
Ist's zu Lichtmess mild und rein
wirds ein langer Winter sein.
Wenn's an Lichtmess stürmt und schneit,
ist der Frühling nicht mehr weit;
ist es aber klar und hell,
kommt der Frühling wohl nicht so schnell.
Is`s an Lichtmess hell und klar
rechnet ma auf koa fruchtbars Jahr.
Lichtmess verlängert den Tag um eine Stunde
für Menschen wie für Hunde.
Gibts an Lichtmess Sonnenschein,
wirds ein spätes Frühjahr sein.
Bringt Maria Reinigung Sonnenschein,
wird die Kälte hernach noch größer sein.
Wenns zu Lichtmess stürmt und tobt,
der Bauer sich das Wetter lobt.
Scheint Lichtmeßtag die Sonne klar,
gibts Spätfrost und ein furchtbar Jahr
Wenn der Nebel zu Lichtmess fallt,
wird`s gewöhnlich sehr lange kalt.
Besser in der Hornung frieren,
als in der Sonn` spazieren.
Scheint an Lichtmess die Sonne heiß,
kommt noch sehr viel Schnee und Eis.
Februar mit Schnee und Regen,
deutet an den Gottessegen.
Lichtmess hell und klar,
gibt ein gutes Roggenjahr.
Ist es Lichtmess klar und hell
kommt ein zweiter Winter schnell.
Rauchen Lichtmess die Schlote sehr,
kommt es wohl vom Feuer her.
Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche,
bleibt er 4 Wochen noch im Loche.
Im Hornung (Februar) Schnee und Eis,
macht den Sommer lang und heiß.
So lang die Lerche vor Lichtmeß singt,
so lange sie nachher weder singt noch schwingt.
An Lichtmeß fängt der Bauersmann,
neu mit des Jahres Arbeit an.
Lichtmeß im Klee,
Palmsonntag im Schnee.
Weiße Lichtmeß,
grüne Ostern.
Mucken die im Februar summen,
oft auf lange Zeit verstummen.
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A-I-60 Heiliger Blasius, Blasiussegen
03.11.2018 Heiliger Blasius, Blasiussegen
-Ein nicht gebotener katholischer Gedenktag, 3. Februar, datumsgebunden.
-Der Heilige Blasius zählt zu den vierzehn Nothelfern.
Warum Heiliger Blasius
-Über den Heiligen Blasius wird folgendes berichtet, dieser hatte einem
jungen Mitgefangen, in einem römischen Gefängnis, dem eine Fisch-
gräte im Hals stecken blieb, das Leben gerettet.
-Deshalb erteilt nun die katholische Kirche alle Jahre an seinem Namens-
tag den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten.
Wann
-Der Blasiussegen wird grundsätzlich nach der heiligen Messe am Gedenk-
tag des heiligen Blasius, dem 3. Februar, gespendet, kann aber auch schon
tags zuvor im Anschluss an die Heilige Messe, des Festes Darstellung des
Herrn (Lichtmess), oder auch je nach Tagesfall, einige Tage oder auch bis
zum folgenden Sonntag noch verabreicht werden.
-Der Blasiussegen kann auch nach einem Wortgottesdienst gespendet werden.
Wie
-Bei der Spendung hält der Priester oder auch der Diakon dem Gläubigen
zwei gekreuzte brennende Kerzen in Höhe des Halses vor und spricht
folgenden Segensspruch: z.B.
Auf die Fürsprache des heiligen Blasius
bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen,
im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
-Der Gläubige antwortet mit: Amen.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 03.11.2018
Heiligenanrufer
-Er ist der Patron der Ärzte, Bauarbeiter, Hutmacher, Schneider, Weber,
Schuhmacher, Blasmusiker und der Haustiere, er wird auch angerufen
gegen Hals- und Zahnweh, Pest, Kinderkrankheiten und zum Schutz
gegen wilde Tiere sowie für eine gute Beichte.
Bauernspruch
Der heilige Blasius stößt dem Winter die Hörner ab
Werdegang des Blasius-Segens
-In den Jahren vor 1977 wurde anlässlich zum Heiligen Blasius der Blasius-
Gottesdienst immer grundsätzlich in der Pfarrkirche abgehalten, nach dem
Gottesdienst wurde dann der Blasiussegen gespendet.
-Mit Bildung der Grundschule ab 1970 in Neudorf, sind die Schulgottesdienste
in den damaligen einzelnen Schulorten, wie Brünst, Neuenhammer und
Waldkirch, weggefallen, somit wurde hier kein Blasius-Segen an die
Kinder mehr erteilt.
-Ab 1977 wurden dann auch in den Filialkirchen anlässlich an den allwöch-
entlichen Wochentagsmessen ein Blasius-Gottesdienst abgehalten.
-Ist der Blasius-Feiertag an einen Montag gefallen, sodann wurde bei den
wöchentlichen Gottesdiensten in der Kapelle in Hinterbrünst zugleich
auch der Segen erteilt.
-Ab 1994 wurde die Kerzenweihe und die Erteilung des Blasiussegens an
beiden Tagen, wie Lichtmess (Darstellung des Herrn) und des Namens-
tags des Heiligen Blasius, vereint, die Kerzen geweiht und auch der
Blasiussegen, erteilt.
-Ab 2003 wurden die beiden vorgenannten Handlungen wieder getrennt,
so wie es vor 1993 auch war.
-Auf Wunsch der Heimbewohner aus unserer Pfarrei haben unsere Verant-
wortlichen die sehr schöne Möglichkeit geschaffen, einen Blasius-Gottes-
dienst im Pflegeheim „Wohnen am Kreuzberg“ in Pleystein, nach vor-
heriger Vereinbarung, abzuhalten.
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A-II-10 Aschermittwoch
06.11.2018 Aschermittwoch
-Der Aschermittwoch, um null Uhr endet die Faschingszeit, ist ein beweg-
licher Fast- und Abstinenztag und fällt jedes Jahr auf den 46. Tag vor
dem Ostersonntag, und dies kann dann vom 04. Februar bis zum
10. März der Fall sein.
40 Tage fasten
-Die Fastenzeit dauert grob gesagt sechseinhalb Wochen, genauer gesagt
40 Tage, weil nämlich die Sonntage fastenfrei sind und deshalb nicht als
Fastentage gerechnet werden.
-Dieser stille Feiertag, der auch von den katholischen und auch evange-
lischen Gläubigen begangen wird, markiert die Vorbereitungszeit auf
das Osterfest sowie den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
-Diese vorgenannten 40 Tage des fleischlichen Verzichts erinnert an die
40-tägige Fastenzeit von Jesus in der Wüste, als er den Versuchungen
des Teufels widerstand.
Asche aus abgebrannten Palmzweigen
-Seinen Namen hat der Aschermittwoch, weil die Asche der Palmzweige
vom Palmsonntag des Vorjahres an diesem Abstinenztag während des
Aschermittwoch-Gottesdienstes geweiht wird und zugleich den gläubigen
Christen von einem Priester ein Aschenkreuz als Symbol für Reue und
Buße auf die Stirn gestrichen wird.
-Der Spender spricht bei der Bezeichnung mit dem Aschenkreuz zu
jedem Einzelnen die Worte:
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“
Zusammenstellung und 3 Skizzen: Rupert Herrmann, 06.11.2018
-Diese Handlung soll den Gläubigen an ihre Vergänglichkeit erinnern und
zur Rückbesinnung bringen.
Fastenregel
-An diesem Abstinenztag nimmt ein gesunder Mensch nur einmal am Tag
eine normale fleischlose Nahrung auf, wie z. B. einen sauren Hering, und
nur zwischendurch eine kleine Stärkung.
-Während der Fastenzeit kann auf bestimmte Speisen wie Fleisch, Süßig-
keiten, Alkohol oder auch auf sonstiges Verzichtbares verzichtet werden.
Gemeinsames Fischessen
-Weil schon am Aschermittwoch kein Fleisch gegessen werden darf, sodann
organisieren grundsätzlich alle Jahre die trinkfesten Vereinsmitglieder, z.B.
die der Feuerwehren und des Pfeifenclubs ein gemeinsames Fischessen.
-Mit solchen oder ähnlichen Aktionen pflegt man die Vereinszusammen-
gehörigkeit.
Foosnaaht aihgroobm und waschen des Geldbeutels
-Etwa vor fünfzig Jahren, da kann ich mich noch erinnern, da wurde um
24 Uhr die Fastnacht eingegraben und trotzdem sind die trinkfesten
Burschen damals nicht heimgegangen und haben weiter getrunken,
halt ein bisschen leiser als zur Faschingszeit.
-Manch einer hatte am frühen Aschermittwoch schon fast kein Geld mehr
und dass diese dann wieder weitersaufen konnten, wurde von allen noch
anwesenden der Geldbeutel über dem Tisch restlos ausgestülpt, je nach
dem was an Geld noch zusammengekommen ist, all des wurde dann
wieder gemeinsam weiter versoffen.
Ein anderer Geldbeschaffungseinfall
-Weil auch dieses Geld bis zum Aschermittwoch zur Mittagszeit auch wieder
alle war, sodann hatten sich diese trinkfesten Burschen des „Schlegeln“,
wie nun auch folgt, einfallen lassen.
-Der wo mit seinem Geld während der Faschingszeit sehr sparsam umge-
gangen ist und dieses Geld dann noch dummerweise an diesem Tage
auch noch in seinem Geldbeutel bei sich hatte, des war eigentlich
der Petschierte.
Geldeintreiben mittels „Schlegeln“
-Vor etwa zirka 30 Jahren wurde und wird noch zum Teil in unserer Ge-
meinde Georgenberg, z.B. von der Neudorfer Feuerwehr, ein ganz
besonderes Ritual ausgeführt, dies ist nämlich des „Schlegeln“
oder in unserer Mundart ausgesprochen des
„Aorschbaousn“.
-Am Aschermittwoch, bereits schon vormittags, treffen sich die ganz be-
sonderen aktiven Feuerwehrmitglieder, teils noch angeschlagen vom
Faschingsdienstag, schnappen sich alle Persönlichkeiten, die ihnen
vor dem Wirtshaus über den Weg rennen, gehen dann auch noch
von Haus zu Haus und trommeln alle Hausbewohner heraus und
führen eine ganz besondere Aschermittwoch-Aktion durch.
Des Hinterteil beklopfen
-Die Hauptakteure, meistens mit einer Teufelsgeige, einer Handholz-
ratsche und auch mit sonstigen Geräuschinstrumenten, ganz be-
sonders mit einem Holzbrett und einem großen Holzschlegel aus-
gerüstet, wird der „Zuschlegelnde“ aufgefordert, dass sich dieser
bücken möge, am Hinterteil, besser gesagt an den Arschbacken
wird ein Holzbrett angelegt und ein anderer haut mit dem Holz-
schlegel sehr kräftig dreimal auf das Holzbrett.
-Der geschlagenen Person bleibt eigentlich nichts übrig als einen kleinen
Obolus an die Traufhauer abzugeben.
-Der Ertrag dieser Aktion kommt grundsätzlich der Vereinskasse zugute,
oder auch nach der Beendigung dieser Sammelaktion gehen sie ins
Wirtshaus zum „Zacherl“ rein und versaufen dieses Schlagopfergeld.
Politischer Aschermittwoch
-Beim politischen Aschermittwoch, ganz besonders in Bayern, treffen
sich die Parteien zum verbalen Schlagabtausch und watschen sich
sogenannt, mehr als schauspielerisch, sich gegenseitig ab.
-Ja man möchte es nicht für möglich halten, die Großkopfertn warten
schon, dass sie auf die Schippe genommen werden, eigentlich ein
gemeinsames Partei-Theaterspielen.
-Bei einem unverhofften Regierungswechsel in unserer Gemeinde hatten
erstmals und auch letztmals die Freien Wähler, so lang sie was zu sagen
hatten, einen politischen Aschermittwoch abgehalten.
Gedicht in Versform
Am Aschermittwoch ist alles vorbei,
die Schwüre von Treue sie brechen entzwei.
Von all deinen Küssen
darf ich nichts mehr wissen.
Wie schön es auch sei,
dann ist alles vorbei.
Trink auf die Freude, denn heut ist heut,
das was erfreut, hat noch nie gereut.
Fülle mit Leichtsinn dir den Pokal
Karneval, Karneval
Hast du zum Küssen Gelegenheit,
Mensch dann geh ran mit Verwegenheit.
Sag niemals nein, wenn das Glück dir winkt
bald das Finale erklingt.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei?
Am Aschermittwoch ist alles vorbei
Witzige Aschermittwoch-Angelegenheit
-Ein Pfarrer hatte sich gedacht, wenn der Mesner beim Aschenkreuzauflegen
mithelfen würde, sodann würde alles sehr viel schneller gehen.
-Einen Tag zuvor hatte der Pfarrer den Mesner angesprochen er solle doch
morgen beim Kreuzauflegen mithelfen und folgenden Satz dabei sprechen:
„Zu Staub bist du und zu Staub kehrst du zurück“
-Der Mesner konnte die ganze Nacht vor Aufgeregtheit nicht gut schlafen,
und hatte immer diesen Spruch vor sich hingesagt.
Mesner konnte sich den Spruch nicht merken
-Am nächsten Tag, wie es soweit war, fragt er den Pfarrer nochmals wieder,
was muss ich da genau wiedersagen, da sagte der Pfarrer: hab ich es dir
doch erst gestern gesagt:
„Du bist ein Deep und bleibst ein Deep“.
-Der Mesner dachte sich, dieser Satz ist aber heute sehr eigenartig, aber
was solls.
-Beim Aschekreuzausteilen stellten sich zwei Reihen an und der Bürger-
meister kam als erster zum Mesner und dieser sagte beim Kreuzauf-
zeichnen mehr als sehr aufgeregt:
„Du bist ah Depp und bleibst ah Deep“
-Der Bürgermeister sagte:
„Frühers hat es aber anders geheißen“,
da sagte der Mesner drauf:
„Mei, früher war ja alles Latein“.
Gepostet: Bischof Stefan Oster
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A-II-15 Heiliger Josef, Josefitag
08.11.2018 Heiliger Josef, Josefitag
-Der Josefitag fallend auf dem 19. März, ist vom Datum her gesehen ein
fester Gedenktag, dieser wird von den katholischen und auch von den
evangelischen Gläubigen immer noch sehr geachtet.
-Der Heilige Josef war der Vater oder auch der Ziehvater von Jesus, er
war mit der Maria, die sozusagen vom Heiligen Geist ein Kind erwartete,
verlobt und lebte als Zimmermann in Nazareth.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 08.11.2018
-In Bayern wurde der Josefitag als gesetzlicher Feiertag im Jahre 1969
abgeschafft, ist aber in unserer ländlichen Gegend immer noch in guter
Erinnerung.
Patron der Arbeiter
-Der Hl. Josef ist nach seinem aus der Bibel überlieferten Beruf als Zimmer-
mann auch der Patron der Arbeiter, insbesondere der Handwerker, hier
wiederum der Zimmerleute und der Schreiner.
Vor und nach der Kirche zum Namenstag gratuliert
-Damals ist man noch zu Fuß in die Kirche gegangen, und wenn man
einen Josef oder einen Seppl gesehen hat, dann hat man von weitem
schon geschrien,
„Alles Gute zum Namenstag“,
ganz schlimm war es nach der Kirche, da standen dann die Seppels
alle beieinander und da war ein ganzes durcheinander nur wegen
denen Seppels zu gratulieren.
-Danach ging es dann gleich ins Wirtshaus rein, nämlich zum Heroldn,
denn der war ja damals noch gegenüber der Pfarrkirche.
Damals noch ein Feiertag
-Wie damals der Josefitag noch ein Feiertag war, da gingen ganz besonders
die Männer, die Josef, Sepp, Seppels oder auch Sepperl hießen, nach der
Kirche sogleich ins Wirtshaus und hatten diesen damaligen Feiertag der
Arbeiter mehr als sehr hochleben lassen.
Mit der Gratuliererei ist es heute nicht mehr so schlimm
-Derzeit ist es ja kein Feiertag mehr, die Zeiten haben sich geändert, die
Hektik lässt unseren Menschen keine Zeit mehr, um überhaupt an den
Namenstag der Seppl dranzudenken, geschweige dann auch zu gratulieren.
Filialkirche Waldkirch dem Hl. Josef geweiht
-Die am 09. August 1959 neuerbaute Filialkirche in Waldkirch ist dem Patron
des Heiligen Josef geweiht, seit dieser Zeit wird alle Jahre an diesem Tag,
ihm zu Ehren, ein Patronatssgottesdienst gefeiert.
Josefifeier in Waldkirch immer noch aktuell
-Ab 1980 wurde anlässlich zu diesen Patronatsgottesdiensten zu gar ein
Kirchenzug abgehalten, ab 1994 hat sich dann zusätzlich nach dem Gottes-
dienst noch eine Josefifeier im Feuerwehrhaus angeschlossen.
Blaskapelle Waldkirch ist auch dabei
-In den Jahren ab 2004 hat dann auch noch zusätzlich die Blaskapelle
Waldkirch den Gottesdienst musikalisch mitgestaltet und auch bei der
anschließenden Josefifeier oder auch ggf. beim Kameradschaftstreffen
der Feuerwehr, mit flotten Weisen aufgespielt.
Bauernregeln
-Ein schöner Josefstag, ein gutes Jahr verheißen mag.
-Ists an Josefi klar, folgt ein fruchtbar Jahr.
-Ists Josefi klar, gibt’s ein gutes Honigjahr.
-Wenns erst einmal Josefi is, so endet auch der Winter gwiss.
-Am Josefitag soll der faulste Bauer auf seinem Acker sein.
-Ists am Josefitag schön, kanns nur gut weitergehn.
Die Seppels sterben derzeit wirklich mal aus
-Apropos, wenn die Namensvergabe der Seppels so rasch zurückgehend
weiter geht, dann wird mal eine Zeit kommen, da kein Josef mehr stirbt.
Seppels seit dem Jahre 1940
-1940 bis: 19; 1950 bis: 19; 1960 bis: 14; 1970 bis: 3;
1980 bis: 3; 1990 bis: 1; 2000 bis: 0; 2010 bis: 1.
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A-II-20 Fastenzeit
07.11.2018 Fastenzeit
-Die Fastenzeit ist ein beweglicher Zeitbereich, sie beginnt mit dem
Aschermittwoch und endet zu Beginn der Messe des letzten
Abendmahles am Gründonnerstag.
-Die Fastenzeit ist ein Fasten und ein Beten zur Vorbereitung auf das
Hochfest zu Ostern.
40-tägige Fastenzeit
-Der Karfreitag und der Karsamstag sind zwar auch Fasttage innerhalb
der 40-tägigen Fastenzeit, zählen aber hier in diesem Falle nicht mit
zur österlichen Bußzeit, allgemein zählen auch die Sonntage nicht hierzu.
-Nach einer anderen Zählweise, welche die Sonntage einschließt, beginnt
die Fastenzeit am Aschermittwoch und geht bis zum Palmsonntag.
-Mit dem Palmsonntag beginnt die heilige Woche, die dann als gesonderter
Abschnitt gerechnet wird.
In dieser Zeit kein Blumenschmuck, außer
-An allen Sonntagen innerhalb der Fastenzeit, außer dem 4. Fastensonntag,
Laetare, besser gesagt dem Freuden- oder dem Rosensonntag, gibt es
keinen Blumenschmuck in der Kirche.
Vieles mit violetten Tüchern verhängt
-Während der Fastenzeit wird kein Halleluja gesungen, ab dem 5. Sonntag
der Fastenzeit, dem Passionssonntag, werden die Kreuze und Standbilder
durch violette Tücher verhüllt.
Nach dem Gründonnerstag verstummen Glocke und Orgel
-Nach dem Gloria der Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag
bis zum Gloria in der Osternacht werden keine Glocken geläutet, sondern
stattdessen Ratschen verwendet, ebenso schweigt die Orgel.
In der Fastenzeit soll man fasten
-In der Fastenzeit sollte man beten, fasten und geben, ebenso sollte man
sich gegen die Not der Anderen und der allgemeinen Ungerechtigkeit
einsetzen.
-Ab dem Jahre 1966 werden neben der Beachtung von besonderen Speise-
angeboten, wie z.B. keine Fleischspeisen zu essen, auch andere Formen
der Enthaltsamkeit und der Buße empfohlen.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 07.11.2018
Während dieser Zeit sollte mehr gebetet werden
-Die Gläubigen werden auch angehalten, das Gebet intensiver zu pflegen
und vermehrt an den Gottesdiensten und z.B. an den Kreuzwegandachten
teilzunehmen.
Finanzielle Opfer werden auch angenommen
-Ebenso soll das Gebot der Nächstenliebe mittels Almosen angereichert
werden, ein solches Bußwerk kann auch eine spürbare finanzielle Spende
sein, dies nennt man auch Fastenopfer.
-In der Fastenzeit soll man auf Dinge verzichten, die man gerne mag, z.B.
auf Schokolade und auch auf weitere Suchtmittel.
Kreuzwegandachten und Feldkreuzweg
-An allen Sonntagen innerhalb der Fastenzeit findet in der Pfarrkirche und
in den Filialen in Waldkirch und Neuenhammer am Nachmittag eine Kreuz-
wegandacht statt.
Anregung zu Hausgottesdiensten
-Am Montag nach dem ersten Fastensonntag finden die allgemeinen Haus-
gottesdienste in der österlichen Bußzeit statt.
Caritassammlungen werden durchgeführt
-Am zweiten Fastensonntag findet die Kollekte für die Caritashilfe, bzw.
wird in dieser Zeit die häusliche Caritassammlung durchgeführt.
Frauen beten für den Weltgebetstag
-Am Freitag nach dem zweiten Fastensonntag veranstaltet der Kath.
Frauenbunden ihren alljährlichen Weltgebetstag der Frauen.
Mitgliederaufnahmen und Fastenessen
-An dritten Fastensonntag werden bei diesem Gottesdienst die Neumit-
glieder der KLJB Neukirchen St. Chr. aufgenommen, anschließend
findet im Pfarrheim ein Fastenessen statt, deren Erlös, z.B. der
Ost-Uganda-Mission, wo ehemals Pater Kartl Hartl mal tätig
war, zu Gute kommt.
-Das Fastenessen ist ein sogenanntes Solidaritätsessen zugunsten von
Projekten in der Dritten Welt, hier wird mal auf den Sonntagsbraten
verzichtet.
Erwachsenenbildung hält fit
-Meistens der Woche drauf, dem 4. Fastensonntag, hält die Kath.
Erwachsenenbildung des Pfarrgemeinderates einen allgemein
informativen Informationsabend.
Ewigen Anbetung in drei Kirchen
-Am Donnerstag nach dem 4. Fastensonntag findet die Ewige Anbetung
vor dem Allerheiligsten statt, dies wiederum in allen drei Kirchen.
Pfarrfamilienabend informiert über alles
-Am Samstag vor dem 5. Fastensonntag findet meistens nach dem Abend-
gottesdienst der alljährliche Pfarrfamilienabend statt, der Kirchenchor
und die KLJB Neukirchen St. Chr. wirken tatkräftig mit.
Neuerdings ein Feldkreuzweg
-Seit der Feldkreuzwegeinweihung im Jahre 2009, der von der Dorfkapelle
St. Georg in Georgenberg zur Pfarrkirche führt, werden alljährlich zwei
Feldkreuzwegandachten im Jahr durchgeführt, eine davon wird grund-
sätzlich am 6. Fastensonntag, nämlich am Palmsonntag abgehalten.
Hier entfallen dann die Kreuzwegandachten in der Pfarrkirche und
in den Filialen.
Beichten, neuerdings etwas anders
-Etwa ein bis zwei Wochen vor der Karwoche findet Beichtgelegenheit statt,
ein Bußgottesdienst, bzw. eine Gemeinschaftsbeichte wird ebenfalls
angeboten.
Neuerdings auch Fußwaschung
-Am Gründonnerstag findet die Feier des letzten Abendmahles mit der
Fußwaschung statt, anschließend gemeinsame Nachtwache, bzw.
eine stille Anbetung folgt.
Sehr viele Jahreshauptversammlungen
-Sehr viele Vereine halten während der Fastenzeit ihre Jahreshaupt-
versammlungen in ihren Vereinslokalen ab, ebenso werden von
den Vereinen allgemeine Weiterbildungsvorträge angeboten.
Alljährlicher CSU-Preisschafkopf
-Die Christliche Soziale Union hält in der vorgenannten Fastenzeit ihren
traditionellen Preisschafkopf ab, sonst ist sie zurückhaltend.
Geräucherte Forellen zum Verkauf
-Der Anglerstammtisch verkauft alle Jahre geräucherte Forellen am
Karfreitag an unsere fastenfreudige Bevölkerung.
Fastensprüche
-Fasten heißt, auf sein Recht zu verzichten,
wo andere darunter leiden würden.
Stefan Fleischer
-Nach Fasten kommt Ostern.
-Die Fastenzeit ist die Zeit,
die die Sinne schärft,
die Augen öffnet für das viele Unrecht,
das Herz für unseren Bruder, der leidet.
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A-II-30 Maria Verkündigung des Herrn
20.11.2018 Maria Verkündigung des Herrn
-Maria Verkündigung des Herrn ist ein katholischer und auch ein evange-
lischer Gedenktag, der grundsätzlich am 25. März stattfindet, in besonderen
Fällen, wenn dieser Tag an einem Fastensonntag oder an einem Tag inner-
halb der Karwoche fällt, sodann wird es ein beweglicher Andenkens Tag.
-Fällt dieser datumsbezogene Gedenktag an einen Fastensonntag, so wird
er dann auf den drauffolgenden Montag verlegt, fällt er aber in die Karwoche,
sodann wird das Fest am Montag nach dem Weißen Sonntag, dem Sonntag
nach Ostern, nachgeholt.
Genau neuen Monate vor der Geburt Christi
-Dieser Festtag fällt genau alle Jahre neun Monat vor Weihnachten, dem
Fest der Geburt Jesu.
Die Engelserscheinung
-Maria ist ein Engel erschienen und sagte:
„Du wirst ein Kind empfangen!“
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 20.11.2018
-Nach dieser ungeheuerlichen Botschaft hat Maria geantwortet:
„Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe wie Du gesagt hast“
-Seit der Liturgiereform im Jahre 1967 zählt die Verkündigung des Herrn
zu den Hochfesten der katholischen Kirche.
Schutzpatronin
-Maria Verkündigung ist die Patronin der Bäcker, Brettschneider, Köche,
Metzger, Weber und der Postboten.
Bauernregeln
-An Maria Verkündigung, kommen die Schwalben wiederum.
-Wenn Maria sich verkündet, Storch und Schwalbe heimwärts findet.
-Ist es an Marien schön und klar, naht die ganze Schwalbenschar.
-Wenn der Sonnenaufgang an Mariä Verkündigung ist hell und klar,
so gibt es ein gar gutes Jahr.
-Mariä Verkündigung schön und rein,
wird das ganze Jahr recht fruchtbar sein.
-Ist es an Maria schön und helle, kommt viel Obst auf alle Fälle.
Gebet: Der Engel des Herrn
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing vom Heiligem Geist.
Gegrüßet seist du, Maria …,
Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe nach deinem Wort.
Gegrüßet seist du, Maria …,
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Gegrüßet seist du, Maria …,
(V) Bitte für uns, heilige Gottesmutter,
(A) dass wir würdig werden der Verheißung Christi.
(V) Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott,
gieße deine Gnade in unsere Herzen ein.
Durch die Botschaft des Engels
haben wir die Menschwerdung Christi,
deines Sohnes, erkannt.
Führe uns durch sein Leiden und Kreuz
zur Herrlichkeit der Auferstehung, Amen.
Damals und zur heutigen Zeit
-In den Jahren vor 1971 wurde der Gottesdienst grundsätzlich in der
Pfarrkirche in der Frühe um 7.15 Uhr gehalten, danach wurde um-
gestellt zur Abendzeit um 19.00 Uhr, wieder einige Jahre später
finden dann die Gottesdienste auch in den Filialkirchen statt,
wenn sie in die Nähe der Wochentags Gottesdienste fallen.
-Das Interesse an den Gottesdienstbesuch nimmt im Laufe der heutigen
sehr guten Zeit immer mehr ab und die Jugend selber wird in ein paar
Jahren nichts mehr von diesem Hochfest wissen und auch wissen wollen.
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A-II-30 Palmsonntag
10.11.2018 Palmsonntag
-Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag der Fastenzeit, also der letzte
Sonntag vor Ostern.
-Bereits schon eine Woche vorher werden die Kreuze und Bildnisse in
den Kirchen mit violetten Tüchern verhängt.
-An diesem Sonntag wird an die Leidensgeschichte Christi und an den
Einzug Christi mit Palmen in Jerusalem erinnert.
-Grundsätzlich werden an diesem Sonntag vor dem Gottesdienst die
Palmzweige (Weidenkätzchenzweige oder Weidenkätzchenbüschl)
vor dem Eingangsbereich des Pfarrheimes gesegnet, anschließend
findet eine Prozession zur Kirche statt, in deren dann der Palm-
sonntagsgottesdienst gefeiert wird.
Passion, Leidensweg Jesu Christi
-Die Lesung der Passion wird von mehreren vorgetragen, wobei einer
die Worte von Jesus spricht, einer die des Evangelisten und der dritte
die Worte aller sonstigen Personen, während die überlieferten Worte
von Jesus traditionell von einem Diakon oder Priester, die Worte des
Evangelisten und der sonstigen Personen auch von einem Laien, vor-
getragen werden.
An dieser Stelle der Lesung, die vom Augenblick des Todes berichtet,
knien alle nieder und verharren eine Zeit lang in Schweigen und Gebet.
Für das Kreuz im Herrgottswinkel
-Dieser geweihte Weidenkätzchenbusch wird mit nach Hause genommen
und sogleich werden dann davon zwei Stück Zweige links und rechts
zwischen die Arme des gekreuzigten Heilandes, der im Herrgottswinkel
in der Zimmerecke hängt, reingesteckt.
-Auch oberhalb des Weihwassergefäßes, der neben der Eingangstür hängt,
oder auch oberhalb eines Heiligenbildes werden zwei kleine Zweige über
Kreuz gefestigt.
Für was soll dies helfen
-Die geweihten Palmzweige sollen bis zum nächsten Jahr das Haus vor
Blitz und Feuersgefahr sowie auch zum Schutz vor Unheil und Krankheit
schützen.
Die alten Palmzweige werden verbrannt
-Nach einem Jahr werden vor Aschermittwoch die sogenannten Palmzweige
verbrannt, die Asche hiervon wird wiederum gesegnet und dann hiermit
den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet.
Der letzte Aufsteher im Haus ist der Palmesel
-Derjenige, der am Palmsonntag am Morgen als letztes Familienmitglied
aufsteht, wird als Palmesel bezeichnet.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 10.11.2018
Palmbusch herichten
-Ich kann mich, als Kind von damals, schon noch ein wenig erinnern, mein
größerer Bruder hatte am Vortag drunten an der Weiherböschung vom
Palmkätzchenbaum eine große Menge von Palmkätzchenzweige herunter-
geschnitten, dann am Palmsonntag in aller Frühe wurden diese dann zu
einen Palmbusch zusammengebunden.
-Im Spitzenbereich der Zweige wurden dann rote und gelbe Wollfäden, soge-
nannt wie ein „Mascherl“, drangebunden.
Wer hat den größten und schönsten Palmbusch
-Und dann hat es geheißen, nun schau dass du weiter kummst, nirt dass
du zur Kirchn zu spät kommst, denn damals musste ich eine gute halbe
Stunde zu Fuß zur Pfarrkirch nach Neukirchen St. Christoph gehen.
-Auf dem Weg zur Kirche ging es dann schon los, unter allen Kindern hat
es dann geheißen, wer hat den größten und den schönsten Palmweihe-
busch.
Kreuzl- und Palmkätzchensteckn auf das Getreidefeld
-Des Weiteren wurden, heute nur sehr selten, wenn dann nur noch von
älteren Personen, die geweihten Palmkätzchenzweige in Verbindung
mit zwei in Kreuzform zusammengestecktes Feldkreuzchens, diese
Holzschleißen hergenommen eines am Karsamstag am Osterfeuer
angekohlten Holzscheitels (Judasn), am Ostermontag an den vier
Ecken des Getreidefelder gesteckt und dabei mit geweihtem
Osterweihwasser besprengt, sodass das Getreide fruchtvoll
wachsen solle.
-In neuerer Zeit wurde, ortschaftsverschieden, vor das Gesteck als Zierte
ein kleines Zweiglein von einem Buchsbäumchen dazu gesteckt.
Foto: Miesbrunn, 10.05.2018, Rupert Herrmann
Bauernregel
Ist der Palmsonntag hell und klar,
so gibt’s ein fruchtbares Jahr.
Ist der Palmsonntag ein heiterer Tag,
für den Sommer ein gutes Zeichen sein mag.
Palmsonntag damals im Jahre 1965
-um 7 Uhr, Beichtgelegenheit, Monatskommunion für Männer oder Frauen,
-7.30 Uhr, Pfarrmesse in der Pfarrkirche,
-8.45 Uhr, in Waldkirch heilige Messe,
-10.00 Uhr, Heiliges Amt in der Pfarrkirche mit Palmweihe,
-10.15 Uhr, Heilige Messe in Neuenhammer,
-Um 14.00 Uhr Kreuzwegandacht in der Pfarrkirche.
-Damals hat noch die Palmweihe nur in der Pfarrkirche stattgefunden.
Palmprozession als Versuch
-1966 wurde erstmalig, aber nur einmalig, eine Palmweihe vor dem Pfarr-
heim mit anschließender Prozession zur Pfarrkirche abgehalten, ab
diesen Zeitpunkt an, fanden zusätzlich dann in den Filialkirchen
kurze Palmweihen statt.
-Ab 1970 wurde in den Gottesdiensten für Misereor gesammelt und die
Kinder gaben hier auch ihr Fastenopfer ab.
-Die Palmprozession wurde dann wieder, bis zur heutigen Zeit, bei schönem
Wetter, nach der Palmsegnung vor dem Pfarrheim wieder eingeführt.
Der Kath. Frauenbund bietet vieles an
-Im Jahre 1985 hat erstmals, und dies auch bis heute noch, der Kath.
Frauenbund z.B. vorgefertigte Palmbüschl, gefärbte Ostereier,
Osterbrot zum Verkauf angeboten.
-Der Frauenbund hat dann ab 1989 zusätzlich zu den Palmbuschn auch
noch Osterlämmer zum Verkauf hergegeben.
-Im Jahre 1994 hat wiederum unser Kath. Frauenbund erstmals einen
Osterbasar bei allen Gottesdiensten zum Verkauf bereitgehalten.
Erstmals Friedenskreuzweg
-Ab 2003, erstmals, findet um 19 Uhr der Friedenskreuzweg in der
Pfarrkirche statt.
-Eine zusätzliche Kollekte wird ab 2004 erstmals „Hl. Land und das
Hl. Grab“ eingeführt.
Blaskapelle bringt sich uneigennützig ein
-Ab dem Jahre 2006 gestaltet die Blaskapelle Waldkirch musikalisch den
Gottesdienst in der Filialkirche in Waldkirch.
Erstmals Feldkreuzweg an diesem Tag
-Erstmals ab 2011 findet alljährlich der Feldkreuzweg von der
„Dorfkapelle St. Georg“ in Georgenberg bis zur Pfarrkirche statt.
Zur heutigen Zeit, einfach nicht mehr so wie zu früheren Zeiten
-Die ursprünglichen Palmsonntagsbräuche finden zur derzeitigen sehr
modernen Zeit leider nicht mehr so statt, und somit sind sie vom
Aussterben mehr als bedroht.
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A-II-40 Ratschen zur Grabesruhe Jesu
Ratschen zur Grabesruhe Jesu
Zusammenstellung, Rupert Herrmann, im März 2015
Wir ratschen, wir ratschen
-Das Ratschen, genannt, ist ein Brauch, der in katholischen Gegenden, ganz
besonders so wie in unserem ländlichen Gebiet,in der Karwoche, während
der Zeit der Grabesruhe Jesu, gepflegt wird.
-Dabei ziehen grundsätzlich die Ministranten oder jetzt schon seit etwa dreißig
Jahren, neuerdings die Ministrantinnen mit den hölzernen Instrumenten, bei uns
genannt, die Ratschn, von Haus zu Haus, um die Gläubigen mit auffordernden
Sprüchen an die Gebetszeiten während der Grabesruhe zu erinnern.
-Von Gründonnerstag nach dem Gloria der alljährlichen Abendmahlsfeier und
dem gesamten Karfreitag bis zum Karsamstag, ebenfalls bis zum Gloria der
Auferstehungsfeierlichkeiten schweigen alle Glocken im gesamten gläubigen
Kirchenbereich.
-Der landläufigen Überlieferung zufolge heißt es, die Glocken bzw. die Klöppel
fliegen zur Beichte nach Rom, oder um auch dort alljährlich wieder geweiht zu
werden.
-Da sie in Anwesenheit zumeist eine festliche Stimmung zum Ausdruck bringen, ist deren Geläute in der Zeit der Grabesruhe Jesu, nach gutem altem Brauch, einfach nicht angebracht.
-Um trotzdem unseren Gläubigen das Gebetsläuten (Angelusläuten) in einer
anderen Form nahe zu bringen, wird ersatzweise mit Ratschen oder Klappern
daran erinnert.
-Das Ratschen ist ein alter Brauch, der schon in einem Coburger Buch im
Jahre 1482 erwähnt wird.
Ratschen in den 60-iger Jahren in Brünst
-Da ich ein geborener Brünstner bin, möchte ich meine Erlebnisse, die mit dem
„Ratschengehen“ vor der Osterzeit zusammenhängen, so wie eigentlich bei uns
im Brünstner Gebiet geratscht wurde, ganz besonders auch uns nochmal und
ganz besonders auch für unsere Nachwelt, näherbringen.
Nur die männlichen Ministranten
-Dies war damals so, und es ist auch heute noch ein ungeschriebenes Gesetz,
dass nur Ministranten, oder neuerdings die Ministrantinnen diesen
„Ratschnerbrauch“ ausführen dürfen.
-Um 1980 wurden von der kirchlichen Seite bzw. von unserer Pfarrei dann auch
Ministrantinnen für den Altardienst zugelassen und ab diesen Zeitpunkt sind die
weiblichen Ministranten bei diesem Brauch mit integriert.
Wer hat die alljährliche Leitung hierfür übernommen
-Damals gab es Ratschnergruppen, angelehnt an die damaligen Gemeinden wie
Brünst, Georgenberg, Neudorf sprich Neukirchen, Neuenhammer und Waldkirch.
-In meiner Zeit um 1960 war es so, in jedem ehemaligen Gemeindegebiet gab
es eine eigengeführte Ortsministrantengruppe, also fünf Gruppen in der Pfarrei
Neukirchen St. Christoph.
-Die Leitung dieser Ortsgruppe oblag immer dem dienstältesten Ministranten, der
legte fest wie viel mitgehen und auch wer dann zu guter Letzt mitgehen durfte.
-Dieser war auch für alles Verantwortlich, dass alles klappte, bzw. sorgte auch,
dass wir alle über alles informiert waren.
-Die alljährliche Führungsposition wurde generationenbedingt an den nächst
folgenden Dienstältesten weitergegeben.
Wie, wann und wie oft
-Im Brünstner Einzugsgebiet, dies war ein sehr großer Flächenbereich, hierzu
gehörten z.B. Brünst, Lösselmühle, Waldheim, Lößlberg, Hagenhaus, Hinterbrünst und auch Bernlohe, hier waren größtenteils immer so um die
acht Ratschner eingeteilt.
- Zur Mittagszeit wurde immer mit der vollzähligen Ratschnergruppe gegangen,
früh und abends wurden vier Gruppen gebildet, zu je 2 Personen.
-Die Gruppeneinteilung, erfolgte damals, von den Älteren etwas mehr als sehr
komisch, wie hier bei einem Beispiel dargestellt. Wir die zwei Jüngsten mussten
in aller Frühe die Vorderbrünst begehen, da könnt ihr Euch vorstellen, wie wir in
ängstlicher Art und Weise unseren Dienst verrichtet haben.
Da haben wir uns aber gefürchtet
-Wir gehen gemeinsam beim Mutterlhaus in Richtung SachsnOtto, da hörten
wir ein Ratschen, dass hat sich angehört, wie es beim Öllerbauern wäre.
-Aber da sind doch wir beide eingeteilt.
-Wir vermuteten dass hier die Ratschner vom Nachbarort Georgenberg gehen
könnten.
-Nun ist guter Rat teuer. Wir hatten uns auf die Straßenböschung gesetzt und
haben gewartet, denn diese müssten doch irgendwie beim nächsten Haus weiter
ratschen.
-Nach einer Weile hat sich dieser Irrtum aufgeklärt, denn das „Georgenberger
Ratschen“ hat man vom Faislbach aus über das Anwesen Öllerbauern gehört.
-Aber nun schnell weiter, denn wir sind ja eine halbe Stunde gesessen, bis wir diese Panne gespannt haben.
-Aber so ist es halt mal, wenn man sehr jung und auch noch etwas klein ist, dann muss man halt mit Erfahrungen lernen und leben.
Wie war damals die Fortbewegungsart
-Damals wurde grundsätzlich die ganze Strecke von Haus zu Haus zu Fuß
zurückgelegt.
-Ob noch Schnee da war oder Schneematsch, oder ob es auch geregnet hat, es
wurde und musste gegangen werden, ich betone zu jedem Hausanwesen bis
vor die Haustüre.
-Ganz kleine Ausnahmen hat es zwar schon gegeben, und zwar, wenn sich
einige Hauseigentümer abweisend verhalten haben, dann haben wir natürlich
dies respektiert.
Das Aufgabengebiet der Ratschner
-Weil damals trotz der vielen Ministranten, diese aber größtenteils sich alle an der Ratschnerei beteiligt haben, da war es erforderlich, dass wir uns alle und an allen Gottesdiensten am Altardienerdienst beteiligen mussten.
Hier die Aktionen kurz aufgeführt:
Gründonnerstag: 14.30 Uhr Ministrantenprobe für Alle
19.30 Uhr Gründonnerstags-Eucharistie in der Pfarrkirche
Karfreitag: 04.00 Uhr Karfreitags-Frühratschen
08.00 Uhr Misistrantenprobe für Alle
10.00 Uhr Karfreitags-Mittagsratschen
15.00 Uhr Karfreitagsliturgie in der Pfarrkirche
18.00 Uhr Karfreitags-Abendratschen
Karsamstag: 04.00 Uhr Karsamstags-Frühratschen
10.00 Uhr Ministrantenprobe für Alle
11 – 16Uhr Ratschner- Sammelaktion
20.00 Uhr Auferstehungsfeier in der Pfarrkirche
-Für die jüngsten Ratschner war dies mehr als nur anstrengend, nur in seltensten Fällen, da wo ein Anfänger das Handtuch geworfen hat.
Der Ratschnerspruch
„Wir ratschen wir ratschen den englischen Gruß, dass jeder
katholische Christ weiß, wann er beten muss“
-Vor der Haustüre eines jeden Anwesens, an einem geeigneten Platz, stellten alle seine Ratschen zu Boden, der Leiter der jeweiligen Gruppe gab dann dass Zeichen zum Anfangen, alle miteinander sagten den vorgenannten Spruch auf und dann begannen sie alle gemeinsam mit dem Ratschen, nach etwa 10 – 15 Drehkurbelbewegungen schrie der Boss mit lauter Stimme „Halt“ und hob dabei die linke Hand, dies wurde dann noch zweimal wiederholt.
-Meistens zur Mittagszeit kam die Bäuerin oder auch der Bauer heraus und
bedankte sich und diese fragten ob wir nicht Durst hätten oder sonst irgendwas
brauchen könnten.
-Was die kleinen Kinder waren, die standen auch ganz neugierig vor oder unter der Haustüre, wenns pressiert hat, noch im Unterhemd.
-Viele Buben werden sich gedacht haben, da möchte ich auch mal dabei sein, aber wenn halt einer hier mitmachen wollte, dann war es halt die Voraussetzung, dass er Ministrant wurde.
Der Biss in den Hintern
-Dieses „Ratschnergehen“ war auch ein bisschen gefährlich, da viele abgelegene
Bauernhöfe sehr scharfe Kettenhunde hatten, da musste man aufpassen, dass man nicht zu weit in die Nähe der Kettenhundgrenze kam.
-Einmal, da kann ich mich noch erinnern, da ist einer dem Kettenhund zu nahe
gekommen, da kam dann der Doktor und hatte ihm zu Hause an einer sehr heiklen Stelle verarztet.
Der Ratschnersammelspruch
-Zum Sammeln, da ging die komplette Ratschnergruppe, dies dürfte doch
verständlich sein.
-Wiederum bei einem Haus angekommen, klopften wir an die Eingangstür, es kam die Bäuerin, vielleicht auch der Bauer und alle Kinder, die im Haus waren, heraus und hörten uns zu, welchen Spruch wir nun sagten:
- Gelobt sei Jesus Christus,
in Ewigkeit Amen.
Ich bitt um ein Aor,
ich um Zwuor,
drei Neine,
sechs Zerne,
ah ganz Hennanest nemma ah,
und ah Geld ah.
-Der vorgenannte Sammelspruch war für eine Ratschnergruppe mit acht Personen.
-Der dienstjüngste Ratschner fing an und dann wurde in fast etwas sehr schneller und mit personenabwechselnder Folge der Sammelspruch aufgesagt, bzw. nach einer bestimmten Zeit gebetsmühlenartig fast heruntergeleiert.
-Aber der Letzte, das war meistens der dienstälteste Ratschner, der betonte den
Spruchschluß mit einem etwas sehr betonten hellen Ton:
„ Und ah Geld nemma ah!“
Dann kam die Belohnung
-Nun sagte meisten die Bäuerin, denn damals da gab es ja noch in fast jedem
Anwesen eine Landwirtschaft, schön habzes gmacht, ja was wolz denn, wolz Eier, oder Eier und ah Geld!?
-Mir hom meistens gsagt, wir nemma wos ma kroing!
-Da Dienstälteste hat die Geldkasse gehabt und ein etwas stärker gebauter
Ratschner, denn der musste meisten den Eierbucklkorb tragen.
-Einer war meistens immer dabei, der musste halt dafür herhalten.
-Wir bedankten uns von Allen und auch für Alles, und wir gingen weiter zum
nächsten Haus.
Dann kam die Sammlungs-Aufteilung
-Wenn die Sammelaktion beendet war, dann hatten wir uns bei einem Teilnehmer, in deren Haus, versammelt, und dies war meisten an einen sehr großen Tisch.
-Wir alle sind herum gesessen, wir die Kleinen haben aufmerksam zugeschaut,
wie die Dienstältesten zuerst das Geld und dann die Eier gezählt haben.
-Zuletzt wurde die Zählsumme durch die Teilnehmer geteilt. Meisten durch acht,
und die Teilsumme bei der Erträgnisse wurde an jedem übergeben.
-Dass Ratschnergeld und auch das Sternsingergeld, das war damals eigentlich der harte und doch ein etwas schöner Lohn, für die Tätigkeit als alljährlicher Messdiener.
-Mit dene Eier, da musste man schon aufpassen, denn es waren ja meisten noch
die grünen Eier, so wie man so sagte, denn die waren ja noch nicht gekocht.
Nach Auferstehungsfeier eingeschlafen
-Viele waren, meisten die Jüngeren, die waren dann schon recht müde, denn es
half nichts, ja als richtiger Ministrant, musste man ja noch an der Aufer- stehungsfeier in der Pfarrkirche teilnehmen.
-Nach dem Gottesdienst, dann schnell nach Hause, dies auch wieder zu Fuß, ich hatte etwas nasse Füße, meine Schuhe waren etwas durchlässig.
-Meine Mutter hatte schon die Waschschüssel mit heißem Wasser, zum Füßewarmwaschen bereitgestellt.
-Ich saß am Stuhl und hielt meine Füße in die Waschschüssel, nach einer be-
stimmten Weile, bin ich beim Füssewaschen eingeschlafen, und dies im Sitzen.
-Ich kann nur sagen, es war damals sehr anstrengend, aber hier bei einem
Gruppenteam dabei zu sein, dass war meine schönste Jugendzeit.
Ratschnerspruch Neuenhammer 1)
- Wir ratschn, wir ratschn den Englischen Gruß,
den jeder katholische Christ beten muss.
Ratschnerspruch Neukirchen 2)
- Wir ratschen, wir ratschen den Englischen Gruß,
damit jeder katholische Christ weiss wann er beten muss.
Fallet nieder, fallet nieder auf eure Knie,
betet 3 Vater Unser und ein Ave Marie.
Ratschnerspruch Waldkirch 3)
- Wir ratschen, wir ratschen, den Englischen Gruß,
den jeder katholische Christbeten muss,
drum faltet die Hände und kniet euch hin
und betet ein Vater Unser und drei Ave Marie.
Ratschnersammelspruch Neuenhammer 1)
- I bitt um a ar, i bitt um Zwa, i bitt um drei
und a Geld nehmmer a.
Ratschnersammelspruch Neukirchen 2)
- Gelobt sei Jesus Christus, ich bitt um a Oa,
ich um zwoa, ich um dra und a Geld nehma a.
Ratschnersammelspruch Waldkirch 3)
- Hier wird kein Sammelspruch aufgesagt!
Noch eine Besonderheit, Brünstner-Sammelunterkunft
-Weil das Brünstner Ratschnergebiet so großflächig war, war es sinnvoll, dass alle Ratschnerteilnehmer an einen bestimmten Mittelpunkt oder auch bei einem gemeinsamen Ausgangspunkt beieinander waren, deshalb hatte man eine zentrale Sammelunterkunft in Erwägung gezogen.
-So eine Sammelunterkunft war meisten bei einem Bauernhof, dessen Kind hier
auch mitgegangen ist, auch hier bekamen wir zu Essen und zu Trinken und
geschlafen haben wir auf dem Heuboden.
-Da könnt ihr Euch vorstellen, wie ängstlich diese Sammelunterkunftsbesitzer in
den zwei Tagen waren, dass eigentlich nichts passieren sollte.
Ratschner-Schlußbemerkung
-Ich kann Euch nur sagen, dass Ratschnergehen war einerseits sehr anstrengend, aber positiv hatten wir auch alle Anwesen und Häuser und deren Bewohner durch diesen Ratschner-Brauch kennen und schätzen gelernt.
-Sehr positiv war eigentlich auch das gemeinschaftliche Miteinander, dass wir
unseren christlichen Mitbürgern eine alljährliche Ratschner-Botschaft
überbringen durften!
Weitere Quellenangabe: 1) Alfred Bergler; 2) Kerstin Zetzl; 3) Sabine Münchmeier
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A-II-60 Um Pfingsten, Flurprozession in unserer Pfarrei Quellenangabe: Rupert Herrmann, 92697 Georgenberg, Faislbach 24, März 2015
-In der Regel findet die Flurprozession immer an verschiedenen Tagen statt, ent-
weder am Sonntag vor den 3 Bitttagen, oder auch am Sonntag danach, oder auch erst am Pfingstmontag.
-Die allgemeinen 3 Bitttage, Montag bis Mittwoch, finden immer vor Christi Himmelfahrt statt, Christi Himmelfahrt wiederum 40 Tage nach Ostern.
-Eine Bittprozession, auch Bittgang oder Flurprozession genannt, ist im Christentum ein Flurumgang, mit dem Gottes Segen oder die Abwendung von Gefahren und Notsituationen erbeten wird.
-Bei den 4 Altarstationen wird wie folgt erbetet: Erbittung um den Segen für die
Arbeit, Bitte um das tägliche Brot, Bitte um Sicherheit auf den Straßen und nicht zu Letzt steht der allgemeine Frieden im Mittelpunkt! 1)
Flurprozessionen und ihre Wege: 2)
Vor 1969:
-Abmarsch Pfarrkirche, vorbei am Friedhof hin zur Steinmarter "St. Felix"
(1. Station), weiter zum Ortsteil Vorderwaldheim hinab, hier beim Schallerkreuz (2. Station), dann weiter über die "Alte Heerstraße" nach Georgenberg zum "Scheinkönigkreuz" (3. Station), dann weiter hoch in den damaligen Kirchsteig, an der "Stoina Marta" vorbei zur Pfarrkirche, unter den fünf Linden unterhalb der Pfarrkirche war dann die vierte und letzte Station. Zum Schluss zog man noch
mit einen sehr spärlichen Rest an Gläubigen in die Pfarrkirche ein und erbetete nochmals um den allgemeinen Wettersegen.
Nach 1969:
-Änderung und Festlegung des neuen Prozessionsweges durch den Pfarrge-
meinderat, der soll der umgekehrte Weg der Fronleichnamsprozession sein.
-1. Station: Auffahrtsweg zur Schule nach Neudorf, bei Anwesen Woppmann,
-2. Station: beim Marterl beim Anwesen Reber in Neudorf,
-3. Station: am Kreuz beim Anwesen Gottschalk,
-4. Station: an der nordwestlichen Friedhofseckseite.
Nach etwa um 1985:
-Nochmalige Abänderung der Flurprozession.
-1. Station: Am neuerstellten Marterl hinter dem damaligen Pfarrstodl,
-2. Station: am neuerstellten Marterl am südwestlichen Troidlbergwaldeck,
-3. Station: bei der Troidlbergkapelle,
-4. Station. an der Wegegabelung hoch zur Schule nach Neudorf, bei den beiden Anwesen Woppmann, Altarvorbereitung durch Hs.-Nr. 7.
Aufschreibungen, Auszüge aus den Kirchenanzeigern, Sonstiges.
-Der Flurumgang ist der Art nach eine Bittprozession, deshalb sollen auch die
Altäre ganz einfach gehalten sein und sich wesentlich unterscheiden von den Fronleichnamsaltären in ihrer Ausstattung.
-Den Traghimmel für die Prozession sollen die 4 Kirchenräte oder ihre Stellver-
treter tragen.
-Das Anliegen dieser Prozession sollte unser aller Anliegen sein, nicht nur für
die Landwirte.
-Wir sollten alle um das tägliche Brot beten, um die Erhaltung unserer Gesund-
heit, unseres Arbeitsplatzes, um Gottes Segen, um Wachstum auf unseren Feldern, Wiesen, Wäldern und Gärten u. bangen bald täglich, dass Gewitter, Blitz, Frost, Hagel u. Krieg in wenigen Augenblicken vernichten kann, was menschliche Mühe ausgesät und vorbereitet hat.
-Bitte geht nicht schon früher von der Prozession weg!
-Ich selber kann mich noch gut erinnern, das in den 50-iger Jahren, sehr viele Gläubige schon bereits nach der 2. Station, z.B. nach der Schallerkreuz-
Station, hier haben die Brünstner bereits, die Prozession verlassen, genauso
war es in Georgenberg, zu guter Letzt ist dann der Pfarrer mit uns Ministranten und den Himmelträgern und mit noch einigen Neukirchnern Gläubigen zur Pfarr-
kirche hoch, zurückgegangen worden, um dann zuletzt noch mit einer Minder-
heit den allgemeinen Wettersegen für eigentlich "Alle" zu erbeten!
-Man sieht, es ist fast immer das gleiche, waren es in früheren Zeiten auch nur ein kleiner Haufen von christlichen Menschen, die an solchen Ritualen bis zum
guten Schluß teilgenommen haben, so sind es zur jetzigen Zeit aber auch nur mehr wenige Christen, die an der Flurprozession eigentlich noch teilnehmen!
An welchen Tagen waren in den vergangenen fünfzig Jahren die Flurprozessionen: 3)
-Sonntag vor den Bitttagen: 1974, 1976, 1978 - 1981, 1985, 1987 u. 1989 (9)
-Christi Himmelfahrt: 1975, (1)
-Sonntag nach den Bitttagen: 1984, 1986, 1988, 1990, 1991, 1996 - 2002,
2005 - 2007 und 2011 (16)
-Pfingstmontag: 1965 - 1968, 1969 - 1971, 1977, 1982 - 1993,
1993 - 1994, 2003 - 2004 und 2008 - 2010 (17)
-Ausgefallen: 1992, wegen Arbeiten am Kirchplatz und 1995. (2)
Quellennachweis: 1) wikipedia, 2) Theresia Schönberger, 3) Sammlung der Kirchenanzeiger
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A-III-25 Kannerfeuer
07.03.2020 Kannersfeuer damals und heute
-Der Johannistag, nach unserer Mundart gesagt, der „Kannersdooch“, wurde
allgemein in unserer Gegend, kirchlicherseits, am Hochfest der Geburt Johannes
des Täufers, am 24. Juni jeden Jahres, nach der sogenannten Sommersonnen-
wende, diese wiederum zwischen dem 20. bis 22. Juni stattfindet, gefeiert, aber
nun seit einigen Jahrzehnten nur mehr miterlebt.
Damals war es ein Feiertag
-Vor etwa um 1965 war der Johannistag ein großer Feiertag, dieser wurde mit
einem Gottesdienst begonnen und setzte sich, größtenteils bei den Männern,
mit einem größerem Trinkgelage bis spät in die Nacht hinein fort.
-Nach dieser Zeit hat es dann geheißen die Gläubigen sollten wenigstens den
Gottesdienst besuchen.
Langsame Einführung des Brauches
-Kirchlicher Seite wurde im Jahre 1969 erstmals, und auch 1970, mit der KLJB-
Jugend Waldkirch eine Johannisfeierweihe abgehalten, diese pfarreiweit am
Feuerplatz um 21 Uhr auf dem Galgenberg in Waldkirch stattfand.
-1971 wurde diese Veranstaltung von der KLJB Waldkirch noch mit einem
Fackelzug zum Feuerplatz erweitert.
OVW, drei Jugendgruppen und die Feuerwehr Brünst
-Nach der Gründung des Oberpfälzer Waldvereines Georgenberg in Jahre 1971
hat sich nun federführend vorgenannter Heimatverein unter Mitwirkung der drei
Jugendgruppen aus der Pfarrei, Waldkirch, Neuenhammer und Neukirchen
St. Chr., um diesen Feuerbrauch angenommen, die damalige Blaskapelle
Träger und der Männergesangverein hatten diese Aktion feierlich unterstützt.
-Nach 44 Jahren alljährlicher Abhaltung des Kannersdooches, grundsätzlich
federführend veranstaltet vom OWV Georgenberg, und von den oben schon
genannten Jugendgruppen, soweit diese noch aktiv waren, bzw. hierfür hinzu-
gezogen, dann die Freiwillige Feuerwehr Brünst, endete dieser Feuerbrauch.
Dieser Brauch hatte sich 44 Jahre gehalten
-Dieser Brauch wurde dann wegen der befürchteten Umweltbelastung und auch
wegen des Vogelbrutschutzes dann nicht mehr durchgeführt.
Damals aber noch nicht umweltbewusst!
-Zu meiner Kinderzeit, in den Jahren um 1960, wurden damals schon sogenannte
schwarze rauchentwickelnde Johannisfeuer, hier in diesem Falle vom Burschen-
verein Neukirchen St. Chr., auf dem Maxnberg in Brünst, abgehalten, hier hatte
damals der Umweltschutz noch keinen Stellenwert, denn soweit ich mich
erinnern kann, wurden bei diesem Feuer alles Mögliche Brennbare und auch
sehr große Mengen Altöl verbrannt.
Bürgerliste möchte Brauch wiederaufleben lassen
-Zur Kommunalwahl im Jahre 2020 hatte die Bürgerliste einen Vorschlag
angeregt, alte Bräuche, wie z.B. das Kannesfeier, könnten wiederbelebt
werden, dies von Seiten der Brauchtumspflege mehr als sehr positiv erscheint.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 07.03.2020
Ein Christbaum-Kannesfeuer
-Wie könnte dies in Zukunft aussehen, denn die bisher durchgeführte Ab-
brennung ist aus Umweltgründen und auch von der Vogeltierliebe nicht
mehr zu verantworten.
-All unsere ausgedienten Christbäume, aus unserer Großgemeinde, könnten
doch nach Heilig Drei König zusammengefahren und auf einen vorgesehenen
Feuerplatz zwischengelagert werden.
Vogelschutz beachten
-Aus Vogelschutzgründen sollte einen Tag vor dem Abbrennen des Kanners-
feuers der zwischengelagerte, aber nur Christbäume, zu einem Kannes-
feuerturm aufgeschichtet werden.
Auch ein kleines Feuer kann dem Sinn genügen!
-Wenn es aber nun nur ein kleines Johannisfeuer sein würde, aber symbolisch
könnte und sollte man auch diesen schönen Brauch nicht einschlafen lassen.
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A-III-45 Erntedank
Erntedank
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 25.November 2015
Warum wollen wir danken
-Das Erntedankfest ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken.
-Die Katholische Bischofskonferenz legte im Jahre 1972, den ersten Sonntag im
Oktober als Festtag fest, dies ist aber kein verbindlicher Festtag.
-Bei uns bürgerte sich die Feier am ersten Sonntag nach Michaeli
(29. September) ein.
-Wenn der Michaeli-Tag auf einen Sonntag fällt, dann wird dieser Danktag auf den
nächsten Sonntag verlegt.
-Bei der Feier, die meist in der Kirche stattfindet, werden Feldfrüchte, Getreide und Obst dekorativ vor dem Altar aufgestellt.
-In manchen Orten ist dann in der Kirche eine Erntekrone, geflochten aus den
verschiedenen Getreidesorten, aufgestellt.
-Mit dem Erntedankfest soll in Dankbarkeit an den Ertrag in der Landwirtschaft
und in den häuslichen Gärten erinnert werden.
-Weil es in unserem Lande verschiedene Erntezeiten gibt, gibt es eigentlich keinen einheitlichen Termin hierfür.
Damalige Erntedank-Gottesdienste (1967)
- 7.00 Uhr, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
7.30 Uhr, Pfarrkirche, Frühmesse,
8.00 Uhr, Waldkirch, Gottesdienst,
9.30 Hur, Pfarrkirche, Festgottesdienst,
9.30 Uhr, Neuenhammer, Beichtgelegenheit,
10.00 Uhr, Neuenhammer, Heiliges Amt,
14.00 Uhr, Pfarrkirche, Feierliche Erntedankandacht,
und Austeilung des gesegneten Brotes,
13.30 Uhr, Waldkirch, Erntedankandacht,
14.00 Uhr, Neuenhammer, Erntedankandacht.
Weitere Besonderheiten
-1986 Der Kath. Frauenbund erstellt die erste Erntekrone,
-1993 Minibrotaktion, Durchführung von KLJB Neukirchen u. Waldkirch,
-1994 Erstellung eines ersten Erntedankaltares, KLJB Neukirchen,
Erster Früh- und Dämmerschoppen, KLJB Waldkirch,
-1999 Gottesdienst wird vom Kindergarten gestaltet,
-2005 Pfarrgemeinderat verkauft die Minibrote, in Waldkirch die Jugend,
-2006 Kath. Frauenbund gestaltet eine neue Erntekrone,
-2007 Pfarrgemeinderat und Kath. Frauenbund verkauft Minibrote,
-2008 KLJB Neukirchen erstellt Erntedankaltar, Verkauf Minibrote,
-2009 BlaskapelleWaldkirch gestaltet die Erntedankfeier in Waldkirch,
-2010 Kirchenzug mit Blasmusik in Waldkirch,
-2011 Ministranten verkaufen Minibrote,
-2013 KLJB verkauft die Minibrote,
-2014 Waldkirch feiert extra den Erntedank, einen Sonntag vor Michaelis.
Ein Samenkorn – ein Wunder
-Ein Samenkorn – ein Wunder! Ins Erdreich fällts hinunter
und fängt dort im Geheimen auch bald schon an zu keimen.
Im Körnlein schlummern Kräfte, da wirken Lebenskräfte,
hervor sprießt eine Pflanze: Ein Kunstwerk ist das Ganze!
Zitate
-Nicht die Glücklichen sind dankbar.
Es sind die Dankbaren, die glücklich sind. (Francis Bacon)
Danke für den Dank
-Du hast auf Dank gerechnet? Mein Bester sei kein Thor!
Die Münze ist verrufen und kommt nur selten vor.
-Du willst Vergeltung hoffen für das, was Du getan.
An Andern und für Andre? Mein Freund, das ist ein Wahn.
-Du hast belehrt, gefördert, Talente angeregt,
das Beste, was Du wusstest, freimütig dargestellt;
-Du hast mit schweren Opfern, wo Dus vermocht, genützt,
und selbst entbehrend, Manche vor Mangel gern geschützt!
-Du hast nachsichtlich, milde, vergessen und verziehn,
und harrest nun der Zinsen für das, was Du geliehn?
-Sei froh, wenn nicht im Treiben der heitren Bühnenwelt,
zum Lohne Dir ein Buckel voll tüchtige Schläge fällt. (Karl von Holtei)
Alle gute Gabe
-Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand;
der tut mit leisen Wehen sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf.
-Er sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein,
er wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behände in unser Feld und Brot;
es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott.
-Was nah ist und was Ferne, von Gott kommt alles her,
der Strohhalm und die Sterne, der Sperling und das Meer,
von ihm sind Büsch und Blätter und Korn und Obst von ihm;
das schöne Frühlingswetter und Schnee und Ungestüm.
-Er lässt die Sonn aufgehen, er stellt des Mondes Lauf;
Er lässt die Winde wehen und tut den Himmel auf.
Er schenkt uns so viel Freude, er macht uns frisch und rot;
Er gibt den Kühen Weide und unsern Kindern Brot.
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A-III-50 Allerheiligen
Allerheiligen
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 08. November 2015
Sinn vom Sein
-Allerheiligen ist ein christliches Fest, zu dem aller Heiligen gedacht wird, hier etwas mehr als bildlich gesprochen, die definitiv bereits im Himmel sind, und an Allerseelen derjenigen, die sogenannt noch auf dem Weg dorthin sind.
-Allerheiligen findet immer am 01. November statt, ist ein gesetzlicher Feiertag und kann auf jeden Wochentag fallen, übrigens ist bei uns in Bayern an diesem
Tag ein generelles Tanzverbot.
-Allerheiligen ist kein Feiertag der evangelischen Kirche, die auch keine Heiligen-
verehrung kennen, sie gedenken ihrer Toten am jährlichen Totensonntag.
Allerheiligen, einer der drei Tage,
der gefüllten Kirchen
-Für die etwas allgemein zurückhaltenden Kirchenbesucher war und ist es eine
Ehrensache, an den Gottesdiensten an Ostern, Weihnachten, und wie in diesem
Falle an Allerheiligen, gesehen zu werden.
-In den sechziger Jahren, da kann ich mich noch gut erinnern, da war am Tag zu
Allerheiligen die Pfarrkirche druckend voll, bzw. die Einheimischen, vorzugsweise
meisten die Männer, haben sich größtenteils vor der Kirche, am Kirchplatz oder in der Heroldgaststätte aufgehalten oder aufgewärmt, sollte es der Witterung ent-
sprechend schon etwas kälter gewesen sein, denn man sagte sich, an so einen
Tag wie Allerheiligen, da solle man die ehemaligen Einheimischen, die von aus-
wärts kommen, in die Kirche rein lassen.
Dann etwa um 1990, zur Totenandacht,
Kirche immer leerer, aber Friedhof voller
-Weil eigentlich an Allerheiligen die Pfarrkirche für den sehr großen Andrang zu klein war, und immer mehr keinen Platz in der Kirche fanden, gingen sie gleich zum Friedhof runter, gingen bereits schon zu den anderen Verwandtschafts- gräbern und haben sich z.B. schon mit den auswärtigen ehemaligen Schul- kameraden unterhalten und gewartet bis der Allerheiligen-Friedhofszug an kommt.
-Zur Zeit, jetzt im Jahre 2015, ist es ja schon so weit, dass es sich bereits so eingebürgert hat, dass der Großteil gleich auf dem Friedhof geht, aber die
Pfarrkirche während der Totenandacht bereits nur mehr so etwa halb oder dreiviertel voll ist.
-Auch diese Neuerscheinung der jetzigen Zeit hat eine gute Seite, denn das reden und der Austausch mit den Mitmenschen von Auswärts, kommt in diesem Falle nicht zu kurz.
Gottesdienstordnung an Allerheiligen ,
im Jahre 1965
- 7.00 Uhr, Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
7.30 Uhr, Pfarrkirche, Pfarrmesse,
8.45 Uhr, Waldkirch, Hl. Messe,
9.45 Uhr, Pfarrkirche, Hl. Amt, zu Ehren Allerheiligen,
10.00 Uhr, Neuenhammer, Hl. Messe,
14.00 Uhr, Andacht mit Predigt, anschl. Friedhofsgang mit Ablassgebet,
(Ablass, anlässlich zu Allerseelen), anschl. Beichtgelegenheit.
Ablauf der weiteren Jahre
- 1966 neu zusätzlich, Pfarrkirche, Gebet für die Verstorbenen des Jahres,
Sammlung für den Friedhof,
- 1970 Ausnahme,13.00 Uhr, Waldkirch, Schlussfeier der Mission mit Predigt,
14.00 Uhr, Pfarrkirche, Schlussfeier der Mission mit Predigt
u. Erteilung des päpstlichen Segens (Te deum), anschl. Friedhofsgang und Gebet für die Verstorbenen,
- 1975 Ausnahme, Sammlung für das neue Friedhofskreuz,
- 1977 Neu, Pfarrkirche, Totenfeier mit Gedenken der Verstorbenen, anschl.
Friedhofsgang, Gräbersegnung,
- 1981 Erstmals, Einsetzung eines Omnibusses zur Pfarrmesse,
- 1989 Zusätzlich, Einweihung des Leichenhauses und Sammlung dafür,
- 1991 Ausnahme, keine Totenfeier, Aufstellung vor dem Pfarrheim,
- 1993 Neu, jetzt heißt es Totengedenken,
- 1993 Blaskapelle Waldkirch umrahmt musikalisch die Gräbersegnung,
- 2000 2 Jahre, MGV Georgenberg umrahmt das Totengedenken,
- 2002-2003 Totengedenken im Pfarrheim,
- ab 2003, Pfarrkirche, vormittags nur mehr ein Gottesdienst.
Grober Ablauf im Jahre 2015
- 14 Uhr Totengedenken,
Andacht, Begrüßung, all diejenigen, ganz besonders alle Verwandten, die von weither angereist sind, der Priester denkt auch an all jene, die wegen einer Erkrankung oder altersbedingt nicht teilnehmen können,
Lesung, Verlesung aller Verstorbenen des vergangenen Jahres (bis Allerheiligen), während der Verlesung der Verstorbenen, entzünden abwechselnd ein jeder Ministrant oder Ministrantin, ausgehend von der
Osterkerze, vor dem Altar die aufgestellten Kerzen für eines jeden Verstorbenen, während dieser Verlesung erklingt ganz leise, gespielt auf der Orgel, „Näher mein Gott zu Dir“, anschließend wird ein Gesetzchen vom Rosenkranz gebetet.
Sinngemäß in etwa spricht der Pfarrer dann, Mensch gedenk: Du musst sterben! Du weißt nicht wann? Du weißt nicht wo und Du weißt nicht wie?,
Mensch gedenk! Du stirbst nur einmal! Und an diesem einzigen sterben hanget dein ewiges Heil, oder dein ewiges Verderben, nun läutet die Sterbeglocke und alle knien sich nieder,
der Segen bildet den Abschluss des Totengedenkens.
-Nach dem Totengedenken:
Aufstellung zum Friedhofsgang, voran das Sterbekreuz, die Ministranten und die Ministrantinnen und der Pfarrer, gefolgt vom Vorbeter, während des Friedhofsganges wird ein Gesetzchen vom Rosenkranz gebetet, seit 1993 umrahmt musikalisch die Blaskapelle Waldkirch den Aufenthalt auf dem Friedhof, der Pfarrer segnet im ersten Durchgang die Gräber, jede Grabreihe extra, mit Weihwasser und dann beim zweiten Male mit Weihrauch, während dieser Zeit wird vom Vorbeter die Allerheiligen-Litanei vorgebetet, zum Abschluss folgt der priesterliche Segen, beim Verlassen des Friedhofes hat ein jeder die Möglichkeit eine Kleinigkeit für den Friedhof zu opfern oder zu spenden.
Aber jetzt geht es dann hin und her
-An jedem Grab stehen die zugehörigen Familienmitglieder, soweit sie anwesend
sein können.
-Nach dem gemeinsamen Totengedenken am Friedhof wird gewandert, denn jeder
hat ja selber auch wieder Angehörige, Opa, Oma, Schwiegereltern, oder frisch- verstorbenen Dorfbewohner usw., all denen man auch ein Gedenken mit einer Weihwassergabe am Grab schenken möchte.
-Man unterhält sich dann auch innerhalb der Verwandtschaft oder man trifft ehe-
malige Schulkameraden, Freunde, auch Nachbarn, man tauscht einfach seine
Neuigkeiten aus.
-Viele Ehemalige und auch einige Verwandtschaften treffen sich in einen nahe-
liegenden Wirtshaus zu einem Plausch, einige zu einer Kartenrunde, wieder andere machen anlässlich zu Abend eine kleine Brotzeit.
Grabherrichten anlässlich zu Allerheiligen
-Etwa 1 bis 2 Wochen vorher werden die Gräber anlässlich zu Allerheiligen, wie so alle Jahre des Öfteren, frisch hergerichtet.
-Ein Jeder lässt sich einfach nicht lumpen und ein Jeder möchte wiederum das
schönste Allerheiligengrab vorweisen können.
-Man muss sich einfach nur wundern, welche Gabe manche besitzen, ob mit einer ausgefallenen eigener handwerklichen Blumenschmuckidee oder mit einer sonstigen finanziellen angekauften Darstellung.
-Man kann sagen wir haben in Neukirchen zu St. Chr., im Allgemeinen, übers ganze Jahre gesehen, einen sehr schönen Blumenschmuck auf den Gräbern, aber zu Allerheiligen, da muss man sagen, übertrifft die Schönheit einfach all ihre Grenzen.
Grabherrichten um 1960
-Zum Grab herrichten durfte ich damals mit meiner Mutter zu Fuß zum Neu- kirchner Friedhof hochgehen.
-Mitgenommen haben wir im Bucklkorb, ah kleins Handhauerl, einige Heidekraut-
stöckl und dann noch etwas gesiebte schwarze Komposterde.
-Zu Fuß über den Neukirchner Berg hoch, wie wir oben angekommen, schon fast
etwas müde, hatten wir die bisherige Bepflanzung entfernt, neue Komposterde
eingearbeitet und die sechs Heidekrautstöcklein eingepflanzt.
-In der Mitte haben wir einen Platz für einen Allerseelenstock freigehalten, den wir
aber erst im Anschluss nach dieser Pflanzaktion bei meiner Tante, also bei der
Schwester meiner Mutter, der Gottschalk-Kathl, bestellen mussten, den wir aber
auch gleich bezahlten.
-Es gab Allerseelenstöcke zum Vorbestellen in weißer und in gelber Farbe, mit 3
oder auch 5 Blütenknollen.
-Soweit ich mich noch in etwa erinnern kann, kosteten diese in etwa 3 bis 5 Mark.
-Diese vorbestellten Allerheiligenstöcke hatte der Gottschalk-Willi von einer Gärtnerei besorgt, diesen unseren Allerheiligen-Grabschmuck konnten wir nach der Frühmesse abholen und in den freien Platz einreihen.
-Nach der Frühmesse hat man gleich noch in einer ausgedienten Medizinflasche
ein Weihwasser mitgenommen, diese wurde an der Grabvorderseite abgestellt,
denn damals wurde in bestimmten ausgefallenen Fällen, in ganz einfacher Art, mit bespritzen aus der Flasche, das Weihwasser hergegeben.
-Damals haben nur vereinzelt bei manchen Gräbern Grablichter gebrannt, zur
heutigen Zeit ist es so, das eigentlich an jedem Grab eines brennt.
Brauchtum: Allerheiligen-Spitzl
vertragen oder verfahren
-Zu Allerheiligen verträgt oder verfährt der Tauf- oder die Taufpatin ein Allerheiligen-Spitzl für sein Patenkind.
-Die Patenkinder lauern schon bis der Pate oder die Patin kommt.
-Wenn mehrere Kinder da sind, dann hat es damals geheißen, mein Pate war schon da, wo bleibt denn der deine!
-Damals und auch heute noch ist es der Brauch, es wird ein Hefezopf, etwa 60 bis 80 Zentimeter lang überreicht, damals war unter dem Spitzl z.B. ein Fünfmark-Schein untergeschoben, zur heutigen Zeit, da solle der Schein schon etwas größer sein.
-Nach der Übergabe wird sich dann in der Familie noch zusammen gesetzt und dann gleich das Spitzl mit Kaffee oder auch Tee zum Teil gleich verspeist.
-Das Spitzel wird aus Hefeteig in geflochtener Form, mit oder ohne Weinbierla enthaltend, die Oberseite mit oder ohne Glasur oder mit Puderzucker versehen, als Zopf hergestellt.
Bauernregeln zu Allerheiligen
-Allerheiligenreif macht zu Weihnachten alles steif.
-Bricht vor Allerheiligen der Winter ein, so herrscht Martini Sonnenschein.
-Ist es zu Allerheilgen rein, tritt noch Altweibersommer ein.
-Wenn’s an Allerheiligen schneit, halte deinen Pelz bereit.
Nachtrag: Rupert Herrmann, 09. November 2016
Alteingebürgertes ändert sich halt einfach mit der Zeit
-Wie ich eingangs schon beschrieben habe, hat sich die Teilnahme am Toten-
gedenken in der Pfarrkirche, um etwa 1990, von Jahr zu Jahr, erheblich
minimiert.
-Seit dieser Zeit hat sich von der einheimischen Bevölkerung und auch von
den auswärtigen Verwandtschaftsbesuchern eine schleichende Teilnahme-
änderung eingestellt, diese sich, etwa eine halbe Stunde nach Beginn des
Totengedenkens in der Pfarrkirche, im Friedhof einfinden und warten bis das
kleine Häufchen Gläubigen, die halt noch das Totengedenken mitfeiern, allen
voran die Blaskapelle Waldkirch, dem Priester mit seinen Ministranten und
mit seinem Hauptvorbeter zum Friedhof runterkommen.
-Nach meiner Schätzung sammeln sich ein Anteil von etwa 4/5 der Besucher
sogleich auf dem Friedhof.
-Ich vermute, in anderen Pfarreien wird es bestimmt auch so sein.
Erstmals 2016, Pfarrei Waidhaus,
Totenfeier gleich auf dem Friedhof
-An Allerheiligen findet die Totenfeier mit dem Gedenken der Verstorbenen
heuer erstmals gleich auf dem Friedhof statt.
Könnte dies Nachahmer finden
-Schauen wir mal, was für eine Zukunftslösung der Pfarrgemeinderat, in
irgendeiner Art und Weise, demnächst findet.
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A-III-55 Allerseelen
Allerseelen
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 09. November 2015
Warum
-Die Römisch-katholische Kirche begeht seit jeher schon, am 01. November jeden Jahres, nämlich an Allerseelen, das Gedächtnis ihrer Verstorbenen.
-Durch Gebet, Fürbitte, Almosen und Friedhofsgänge gedenken die Menschen aller Armen Seelen im Fegefeuer und wenden ihnen Ablässe zu.
-Hier hat der Allerseelenablass daher eine besondere Bedeutung.
-Dieser Gedächtnistag ist somit kein gesetzlicher Feiertag.
-Bekannter ist das von den Katholiken verwendete Seelenlicht, welches traditionell an Allerseelen die Gräber schmückt und den ganzen Tag über brennen soll – als Symbol für das ewige Licht, das den Verstorbenen leuchten soll.
-Bildlich betrachtet, wird an Allerheiligen all jenen gedacht, die definitiv bereits im
Himmel sind, und an Allerseelen derjenigen, die sogenannt auf dem Weg dorthin
sind.
Gottesdienstordnung anno 1965
-1965 7.00 Uhr Schwesternkapelle, Hl. Messe,
7.00 Uhr Pfarrkirche, Beichtgelegenheit,
7.30 Uhr, Pfarrkirche, Hl.Messe,
8.00 Uhr, Pfarrkirche, Hl.Messe,
9.30 Uhr, Pfarrkirche, Hl. Amt, anschl. Friedhofsgang, Gebet für
die Verstorbenen, Gräbersegnung,
10.00 Uhr, Neuenhammer, Hl. Messe,
19.00 Uhr, Pfarrkirche, Abendmesse.
Weitere Varianten
-1966 19.00 Uhr, auch eine Abendmesse in Brünst,
-1991 und 1992 kein Friedhofsgang,
-1993 und 2004 18.30 Uhr, Allerseelenrosenkranz,
19.00Uhr, Gedenkgottesdienst für alle Verstorbenen
der Pfarrei, kein Friedhofsgang,
-1995 Nun wieder Friedhofsgang und Gräbersegnung,
-ab 2002 Nun Kollekte für Priesterausbildung, in Ost- u. Mitteleuropa,
-ab 2013 Kein Friedhofsgang mehr!
Allerseelen-Ablass
-Der Allerseelenablass kann gewonnen werden vom 1. November mittags, bis 2.
November Mitternacht.
-Bedingung:
-Empfang der hl. Sakramente, Kirchenbesuch, (in allen Kirchen) und Gebet nach Meinung des Hl. Vaters: 6 Vaterunser,
6 Gegrüßet seist Du Maria und 6 Ehre sei dem Vater.
-Der Ablass kann nur den Verstorbenen zugewendet werden, sowie auch der
Portiunkula- Ablass, kann er nur einmal gewonnen werden und dies als einen
vollkommenen Ablass.
-Zur heutigen Zeit wird auf die Gewinnung eines Allerseelen-Ablasses fast wie kein Wert mehr darauf gelegt.
Heutiger schwacher Kirchenbesuch
-Zur damaligen Zeit, da war einfach die Zeit noch anders, in unserer Pfarrei, war damals der landwirtschaftliche und der kommunale Arbeitgeberanteil noch sehr hoch, somit konnten damals saison- und auch arbeitsbedingt die Gläubigen an den Gottesdiensten eher teilnehmen.
-Zur heutigen Zeit, ja es gibt ja die große Anzahl der Kleinbauen nicht mehr und
sehr viele Arbeitnehmer müssen in den entfernten Ballungsorten ihre Arbeit ver-
richten.
-Ich muss aber auch sagen, das allgemeine Interesse am Kirchenbesuch hat
einfach in unserer sehr schnelllebigen Zeit erheblich abgenommen.
Bauernregel
-Um Allerseelen kalt und klar, macht auf die Weihnacht alles starr.
-Der Allerseelentag drei Tropfen regnen mag.
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A-III-60 Sankt Martin
Sankt Martin
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 04. November 2015
Gedenktag
-Jedes Jahr am 11. November gedenken wir, die katholischen Christen, einem
bestimmten Heiligen, und dieser heißt: Sankt Martin.
-In vielen Gegenden ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen und singen
Martinslieder.
-Manchmal wird auch ein Theaterstück aufgeführt, mit der Szene aus Martins Leben.
-Es ist die Geschichte, als er in einer kalten Nacht einem Bettler begegnete
und ihm aus Mitleid ein Stück von seinem Mantel abschneidet und Ihm überreicht.
-Der Namenstag fällt auf den Tag der Grablegung von Martin.
Schutzpatron
-Sankt Martin ist der Schutzpatron für die Winzer, Fassmacher, Huf- und Waffen-
schmiede, Weber, Schneider, Bürstenbinder, Gerber, Hirten, Hutmacher und der
Müller.
Sankt Martins Gesangsvortrag
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut, sein Mantel deckt ihn warm und gut.
-Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee, da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an:
„Oh helft mir doch in meiner Not, sonst ist der bittre Frost mein Tod!“
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zieht die Zügel an,
sein Ross steht still beim braven Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt den warmen Mantel unverweilt.
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin gibt den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil hinweg mit seinem Mantelteil.
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin legt sich müd zur Ruh,
da tritt im Traum der Herr hinzu.
Er trägt des Mantels Stück als Kleid, sein Antlitz strahlet Lieblichkeit.
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin sieht ihn staunend an,
der Herr zeigt ihm die Wege an.
Er fährt in seine Kirch ihn ein und Martin will sein Jünger sein.
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin wurde Priester gar
Und dient fromm an dem Altar.
Das ziert ihn wohl bis an das Grab, zuletzt trug er den Bischofstab.
-Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin, o du Gottesmann,
nun höre unser Flehen an.
O bitt für uns in dieser Zeit und führe uns zur Seligkeit.
Laternenlied
-Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, leuchten wir,
Ein Lichtermeer zu Martins Ehr! rabimmel- rabammel- rabum
-Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, leuchten wir,
Laternenlicht, verlösch mir nicht! rabimmel- rabammel- rabum
-Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne und unten, leuchten wir,
Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus. rabimmel- rabammel- rabum
oder
-Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne,
brenne auf mein Licht, brenne auf mein Licht,
aber nur meine liebe Laterne nicht.
-Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne,
sperrt ihn ein, den Wind, sperrt ihn ein, den Wind,
er soll warten, bis wir zu Hause sind.
-Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne,
bleibe hell, mein Licht, bleibe hell, mein Licht,
sonst strahlt meine liebe Laterne nicht.
Sankt Martinsfeier,
erstmals bei uns im Jahre 1976
-Der Brauch der Martinsfeier, grundsätzlich veranstaltet vom Kindergarten und der
Pfarrgemeinde, auch die Martinsspiele oder auch die Martinslaternenumzüge
wurden in unserer Pfarrei in Neukirchen zu St.Christoph erst in den Jahren ab 1976 ein- und auch durchgeführt.
-In der Anfangszeit, wo es noch örtliche Bäckereien gab, haben diese ausreichend Martinshörnchen gespendet, diese wurden dann immer grundsätzlich an die Kindergartenkinder und auch an die übrigen Kinder,
so wie sie an der Martinsfeier teilgenommen haben, verteilt.
Wo sind die Laternen überhaupt her?
-Ja, diese Laternen werden von den Kindern des Kindergartens in einer sehr
einfachen Art und Weise, in Gemeinschaftsarbeit mit den Kindergärtnerinnen,
selbst angefertigt.
-Auch die Eltern der Kindergartenkinder lassen sich hier sehr schöne Laternen zum Selbstfertigen einfallen.
-Die Lichterlaternen bestehen aus einem Holzstab, etwa 80 cm lang, hier ist ein
Bandl befestigt, an diesem ist ein Behältnis, meistens aus Pappe gefertigt, in den Seitenwänden sind z.B. Sterne ausgeschnitten und mit durchsichtigen
Buntpapier hinterlegt.
-In den vorgenannten vierkantigen oder auch runden, etwas durchsichtigen,
Behältnissen, ist in der Mitte ein Teelicht befestigt, das beim Laternenumzug,
unter Aufsicht der Eltern, angezündet wird.
-In den Abendstunden, und dies bei der Nachtdämmerung, schaut dies sehr schön aus.
-Neuerdings, werden zum Teil die Teelichter durch batteriebetriebene LED- Kerzen-Leuchten ersetzt.
Wer geht beim Lichter-Laternen-Umzug alles mit?
-Verantwortlich für diesen Umzug ist natürlich die Leitung der Kindertagesstätte mit all ihren Erzieherinnen.
-Es geht auch mit, unser Herr Pfarrer, wenn’s pressiert auch der Bürgermeister mit einigen Gemeinderäten, die Ehrwürdigen Schwestern und auch ältere Leute, denen die Vorführung der Kinder und der Lichterumzug, und dies alle Jahre, sehr gut gefällt.
-Die wichtigsten Mitgeher sind natürlich alle Kindergartenkinder, ihre Eltern und auch deren Großeltern.
-Denn die Großeltern haben hier einen sehr großen Stolz, wenn sie ihre Enkelkinder bei deren Vorführungen und Gesangseinlagen zuschauen und zuhören können.
-Nach der Sankt-Martins-Feier wird sich dann noch gemeinschaftlich zusammen
gestellt, der Kindergartenbeirat veräußert dann noch Kinderpunsch unter anderem auch Lebkuchen.
-Ganz besonders die Kinder haben hier die größte Freude, bei der etwas nächt-
lichen Abendzeit, hier herum zu toben und mit den anderen Kindern die Martins-
freude auszutauschen.
Wo und wann fanden diese Feiern immer statt?
-So.14.11.1976 16.30 Uhr, Pfarrkirche, Martinsfeier, Martinsspiel,
- 1977 bis 1978 , keine Veranstaltung,
-So.11.11.1979 16.30 Uhr, Pfarrkirche, Martinsgottesdienst,
-Di. 11.11.1980 18.00 Uhr, Pfarrkirche, L-Zug zur Pfarrkirche, Martinsfeier,
------------------------------------------------------
-Mi. 11.11.1981 18.00 Uhr, wie vor,
-Mi. 10.11.1982 17.30 Uhr, wie vor,
-Fr. 11.11.1983 17.45 Uhr, wie vor,
-Fr. 09.11.1984 17.30 Uhr, wie vor,
-So.10.11.1985 17.30 Uhr, wie vor, mit der 1. Klasse der Grundschule,
- 1986 , keine Veranstaltung,
-Di. 10.11.1987 17.30 Uhr, Rathausplatz in Georgenberg, Martinsfeier,
-Do.10.11.1988 17.30 Uhr, wie vor, Abmarsch Gasthaus Schaller,
-Fr. 10.11.1989 17.00 Uhr, Pfarrkirche, Martinsfeier,
-Fr. 09.11.1990 17.00 Uhr, Rathausplatz in Georgenberg, Martinsfeier,
-------------------------------------------------------
-So.10.11.1991 17.00 Uhr, Pfarrkirche, L-Zug Kindergarten zur Pfarrkirche,
- 1992 , keine Veranstaltung,
-Mi. 10.11.1993 17.00 Uhr, Kirchplatz, Martinsfeier,
-Do.10.11.1994 17.00 Uhr, Pfarrkirche, Martinsfeier, Lichterzug zum Kindergarten,
-Fr. 10.11.1995 17.00 Uhr, Kirchplatz, Martinsfeier, L-Zug zum Kirchplatz,
-So.10.11.1996 17.00 Uhr, Pfarrkirche, Lichterzug zur Kirche, Martinsspiel,
-Mo.10.11.1997 17.00 Uhr, Pfarrheim, Martinsfeier,
-Di. 10.11.1998 17.00 Uhr, Pfarrkirche, Martinsfeier,
-Mi. 10.11.1999 17.00 Uhr, wie vor,
------------------------------------------------------
-Sa.11.11.2000 17.00 Uhr, wie vor,
-Sa. 10.11.2001 19.00 Uhr, Pfarrkirche, Vorabendmesse, Martinsfeier,
-Mo.11.11.2002 17.00 Uhr, Kirchplatz, Martinsfeier, L-Zug zum Kindergarten,
-Di. 11.11.2003 17.00 Uhr, Pfarrheim, Hl. Messe, Martinsfeier, L-Zug zum KG,
-Do.11.11.2004 16.00 Uhr, Vorplatz Kindergarten, Martinsspiel, Zug zur Pfarr-
kirche, Martins-Andacht, L-Zug zum Kindergarten,
-Fr. 11.11.2005 16.00 Uhr, KG L-Zug zur Pfarrkirche, Martins-Andacht,
Lichterzug zurück zum Kindergarten,
-Sa.11.11.2006 16.30 Uhr, Pfarrkirche, Martinsandacht, L-Zug zum Kinderg.,
-So.11.11.2007 16.00 Uhr, wie vor,
-Di. 11.11.2008 16.00 Uhr, Martinszug zur Pfarrkirche, Martinsandacht, im
Pfarrheim Verkauf von Kinderpunsch
u.Lebkuchen,
-Mi. 11.11.2009 16.30 Uhr, Pfarrkirche, Martinsandacht, Lichterzug zum Vor-
Platz der Grundschule, Verkauf v. Lebkuchen usw.,
-Do.11.11.2010 16.30 Uhr, wie vor,
--------------------------------------------------------
-Fr. 11.11.2011 16.30 Uhr, wie vor einschl. Kollekte „Engel für Afrika“,
-So.11.11.2012 17.00 Uhr, wie vor,
-Mo.11.11.2013 17.30 Uhr, wie vor,
-Di. 11.11.2014 17.00 Uhr, wie vor.
Brauchtum
-Martinsspiel, im besonderen Falle mit einem Pferd,
-Lichter-Laternenumzug,
-Kinder werden mit Martinshörnchen beschenkt.
Bauernregeln
-An Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.
-Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter meist gelind.
-Wenns Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterskält,
-Schneit es um Martini ein, so werden weiße Weihnachten sein.
-Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
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A-III-65 Christkönigsfest / Totensonntag
Christkönigsfest - Totensonntag
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 16.November 2015
Gedenktag der katholischen Kirche/ Christkönigsfest
-Das Christkönigsfest, „Hochfest unseres Herrn Jesus Christus“, wird von der
katholischen Kirche am Christkönigssonntag begangen, dies ist ein Hochfest im am letzten Sonntag im Kirchenjahr.
-Das Christkönigsfest wurde im Jahre 1925 von Papst Pius dem XI. eingeführt.
Gedenktag der evangelischen Kirche / Totensonntag
-Die evangelischen Christen begehen an denselben Sonntag den Ewigkeits- sonntag, also den sogenannten Totensonntag.
-Der Totensonntag ist ein Gedenktag der Entschlafenen, man gedenkt ganz einfach aller Toten und schmückt ihre Gräber.
-Der Totensonntag ist vor allem ein Gedenktag der evangelischen Kirche und ist
somit immer der letzte Sonntag vor dem 1. Advent.
Unser noch vorhandener Sprachgebrauch
-Viele ältere Leute, ob katholisch oder evangelisch eingestellt, verwenden den
Sprachgebrauch „Totensonntag“ auch heute noch.
Männergesangverein gedenkt ihren Verstorbenen
-Seit der Wiedererwachung unseres Männergesangvereines in Georgenberg,
gedenken sie alljährlich seit 1993 bis 2007, bei der Samstagsvorabendmesse
in der Pfarrkirche, anlässlich dem Christkönigsfest, und seit 2008, beim Hauptgottesdienst, ihrer verstorbenen Vereinsmitglieder.
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B-15 Walpurgisnacht, Maibaumaufstellen, Walpern
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno 21.02.2016
-Der Name Walpurgisnacht leitet sich von der Heiligen Walburga ab.
-Im Mittelalter wurde dieser Gedenktag am 1. Mai gefeiert, jetzt jedoch am
25. Februar, an ihrem Todestag.
-Zu Walpurgisnacht, besser gesagt, am Vorabend des ersten Maifeiertages,
da wird bei uns auch ein Maibaum aufgestellt.
Maibaumaufstellen am Vortag des ersten Maies
-Der Maibaum ist bei uns eine Fichte, der aus unserem Wald geholt wird,
dieser wird dann gemeinsam aufgestellt und dieser soll dann das Frucht- barkeitssymbol zum Ausdruck bringen.
-Der Baum symbolisiert so die Fruchtbarkeit der Natur, die auf so eine Art
und Weise zu den Menschen gebracht wird.
Das Walpern Lust
-Noch während der Feierstunden oder auch gleich nach der Baumaufstell-
aktion, also bereits schon in die Mainacht hinein, da walpern dann unsere
Jugendlichen, die dann so einige Kleinigkeiten anstellen, was eigentlich
rund um ein Haus oder um ein Hofanwesen nicht aufgeräumt erscheint,
oder besser gesagt einfach nicht so recht angebunden ist.
-Nach meiner Einschätzung hat sich das sogenannte „Walpern“, durch die fort-
laufende Mund zu Mund Übertragung über sehr viele Generationen
fortgetragen.
-Man möchte es einfach nicht für möglich halten, das zu früheren Zeiten, wo
eigentlich nichts aufgeschrieben wurde, dass sich solche Bräuche bis zur
heutigen Zeit noch erhalten haben.
Maibaumaufstellen, bei uns, erst nach dem Krieg
-Das Maibaumaufstellen, soweit ich mich erinnern kann, dürfte bei uns erst wieder nach dem 2. Weltkrieg, also nach 1950, vorzüglich von den ortsange-
sessenen bodenständigen Vereinen durchgeführt worden sein.
Walpern zur damaligen Zeit
-Wie ich schon sagte, das Walpern hat durch die mündliche Überlieferung fortgelebt, und so konnte auch ich von meinen Eltern oder von meinen
größeren Brüdern erfahren, wie damals gewalpert wurde.
-Einiges hiervon ist mir noch in Erinnerung, wie damals die Albernzeffe, also
die Schwester meines Vater, zu uns zum „Hutschen“ gekommen ist, bei
solchen Abendstunden wurde dann so einiges zum Besten gegeben.
-Gewalpert wurde auch damals schon bei denjenigen Hofbesitzern, die auch
damals schon eine gewisse Unordnung um seinen Bauernhof hatten, die alles
so draußen abgestellt und eigentlich nichts aufgeräumt hatten.
Holzwagerl auf dem Hausdach, mit Mist beladen
-Ein besonderes Walperererlebnis wurde bei der vorgenannten Hutzastumm-
erzählung wie folgt zum Besten gegeben.
-Hier wurde ein kleines oder mittleres Holzwagerl, das bei so einem Bauern so
herumgestanden ist, in die Einzelteile zerlegt, und die jungen Burschen haben
diese Teile Hand in Hand, mittels einer Leiter, die auch irgendwo so angeleint war, auf die Hausdachspitze befördert, und diese Einzelteile dann droben
wieder zusammengebaut.
-Aber dies war noch nicht alles, nun wurde mit vereinten Kräften dann der Kuhdung, also Mist, hinauf übers Dach befördert und auf dieses Holzwagerl geladen.
-Nun könnt ihr euch denken, wie dies am nächsten Morgen ausgesehen haben
mag, wenn dann die Kirchenbesucher an diesem Anwesen vorbei gegangen
sind und hatten sich vor lauter Spott denn Mund fransig geredet.
Bäumchen einem Mädchen stecken
-Erzählt wurde auch, dass damals einem angesehenen Mädchen, also einem
Mädchen, das viele Burschen auch zu ihrer Frau haben wollten, ein grünes
Fichtenbäumchen gesteckt, oder vor ihrem Schlafzimmer aufgestellt wurde
und einer etwas unbeliebten Weiblichkeit, so wie etwa einer sogenannten
Beiß- zange, dieser wurde dann ein abgedorrtes, arg verwachsenes
Bäumchen vors Fenster gestellt.
Schießheisl-Walperer
-Aber jetzt fällt mir einiges ein, was ich eigentlich in den Jahren um 1960 selbst mitbekommen habe.
-Die Brünstner Burschen wussten auch damals schon, bei wer man walpern
kann oder auch bei wem es eine sehr große Freude bereitete.
-Auf der Brünst, da war einer, der hatte die ganze Walpurgisnacht bei seinem Häusl sehr aktiv gewacht, dass eigentlich die Walperer nichts anstellen
könnten.
-Dies war der Brünstner Jugend ein Anreiz, dass sie auch hier etwas anstellen
könnten und auch sollten.
-Sie hatten sich bei diesem Haus in Lauer gelegt und konnten in Erfahrung bringen, dass der Walpererlauerer sich im Schießheisl, das damals etwas entfernt vom Haus abgestellt war, verschanzt hatte.
-Sie dachten sich, wie könnten wir dem Otto irgendwie überlisten, da kam
einer auf die Idee, wir versuchen jetzt mit vereinten Kräften, das Schießheisl
umzuwerfen und dies natürlich noch dazu auf die Seite der Schießheisltür.
-Nun war der Lauerer gefangen und musste durch das Schießheisloch ins Freie
kriechen.
-Nun könnt ihr euch vorstellen, was dies für eine Aktion gewesen sein mag,
aber nicht wegzudenken auch die Geruchsbegleiterscheinungen mussten doch hier sehr arg und schlimm gewesen sein.
-Etwas abseits in der Ferne werden dann die Walpererburschen dieser Selbst-
rettungsaktion zugesehen haben.
Liebhaber-Wegerl streuen und Kleinigkeiten
-Bei einer Walpereraktion, da wo ich selber dabei sein durfte, hier hatten wir einem schönen Mädchen ein Wegerl mit Sägespäne gestreut, weil wir wussten mit wessem Burschen sie sich heimlich getroffen hatte.
-Eigentlich hatten wir damals nur so kleine Walpereraktionen durchgeführt, wie etwa ein Gartentürl abgehängt und ins Melchnerbachl gestellt oder auch ein abgestelltes Fahrrad irgendwo im sichtbaren Umkreis an einem Baum gehängt, mehr oder weniger hatten wir damals nicht gewalpert.
Der erste Maibaum auf dem Dorfplatz in Faislbach
-Im Jahre 1972, da habe ich meinen Grundwehrdienst abgeleistet, während der
freien Zeit war ich des öfteren bei meiner Freundin, bei meiner jetzigen Frau, dem Scheibl-Moidl, der Waltraud, zu Besuch.
-Auch wiedermal, am Vortag es ersten Maies war ich beim Scheiblan im Wohn-
zimmer gestanden und schaute beim Fenster in Richtung zum sogenannten
Faislbacher Dorfplatz hinunter.
-Irgend etwas hat sich auf dem Dorfplatz abgespielt, denn einige Nachbarn
hatten auch von ihren Fenstern aus zugesehen.
Was hat sich hier abgespielt
-Ein Nachbar nicht weit vom Dorfplatz entfernt, viele meinten dieser wisse nicht so recht was er wolle, dieser aber war mehr als sehr schlauer, als vielleicht wir alle anderen meinten.
-Dieser war Holzhauer und hatte in diesem Falle auch dem Förster gefragt
ob er einen geeigneten Maibaum aus dem Staatsforstumsonst haben könnte.
-Bis dieser Mann den richtigen Maibaum gefunden hatte, da mussten einige Bäume dran glauben, aber mit dem Hintergedanken, sollte dieser oder der jene Baum nicht so recht passen, sodann würde er ihn halt als Brennholz benutzen, bzw. den aufgestellten Baum hat er im Juni auch abgesägt und ebenfalls als Brennholz verwendet.
-Sagt mal noch einer, er wusste nicht was er wollte!?
Ludwigs erster Maibaum
-Die erste Idee einen Maibaum aufm Faislbach aufzustellen ging vom
Ludwig aus.
-Aber er war halt alleine und wie wolle und sollte er einen Maibaum zum Ausstellen bringen.
-Der Bruder meiner Frau, da Franz war damals 14 Jahre, der hat irgendwie
mitbekommen, das der Ludwig einen Maibaum aufstellen möchte.
-Da Franz ist zum Ludwig runter gerannt und stand ihm mit Hilfe bei.
-Ich, und wir alle die Nachbarn haben dies gesehen und so dann ist einer nach dem anderen zum Dorfplatz runtergegangen und wir alle wollten dem Ludwig beim Maibaumaufstellen helfen.
Mit vereinten Kräften hatten wir dies geschafft
-Alle hatten zusammen gelangt, Loch ausgegraben, Landern hergerichtet und dann gemeinsam das, damaliges noch etwas kleinere Maibäumchen,
aufgestellt.
-Wie der Baum dann aufgestellt war, dann haben wir uns alle gemeinsam am
Dorfplatz zusammen gestellt und wir alle hatten mit dem „Ludwig“ eine große
Freude, dass hier ein Maibäumchen, mit vereinten Kräften aufgestellt wurde.
Diese Aktion wurde dann gefeiert
-Einer hatte dann eine alte Schubkarrenschlüssel geholt und hier wurde dann
ein Feuer gemacht, hier hatte dann ein Jeder ein Holz von zu Hause geholt,
dass er in seinen Ofen nicht verheizen wollte oder auch schon nicht mehr
verheizen konnte, weil damals schon die ersten Ölheizungen eingebaut
waren.
-Jeder von den damaligen Aufstellern hatte eine kleine Geldspende aus seinem
Geldbeutel entlockt, und dies für eine kleine Brotzeit und auch etwas Bier.
-Da Adolf hatte damals mit seinem neuen Auto beim Danzerwerk, beim Nickl- Hans zwuor oder drei Kastl Bier geholt und dies wurde dann gemeinsam getrunken, damals nur, die diesen Baum aufgestellt hatten oder nur die Anwohner die beim Aufstellen zugeschaut hatten.
Da Posterer-Erhard hat uns immer unterstützt
-Der Posterer-Erhard ist von Georgenberg gekommen und hatte uns dann auch alle Jahre ah Kistl Bier spendiert und hat sich somit in dieser Runde mit integriert.
Adolfs-Geburtstag
-Zu Mitternacht stellte sich heraus, da Adolf hätte am ersten Mai seinen Geburtstag, da war dann etwas los, alle hatten den Adolf gratuliert und seinen Geburtstag mit Bier gefeiert.
-Ich muss sagen, das war damals noch ein sehr schöner Zusammenhalt der
damaligen Ortsbewohner, wie z.B. mit dem Scheibl-Sepp, dem Bachner-
Hans, dem Nickl-Ludwig, dem Hartwig-Alis, dem Wechmacha-Hans, dem Scheibl- Erhard und zu guter Letzt das Geburtstagskind, mit dem Scheibl- Adolf, und auch viele die damals noch zuschauten, die damaligen Kinder, die dann auch größer wurden und dann auch beim Maibaumaufstellen weiter mit geholfen haben.
Erster Faislbacher Maibaum im Jahre 1972
-Dies war damals, im Jahre 1972, da wurde der erste Maibaum am Faislbach
aufgestellt.
-Alle Jahre wieder haben sich die Dorfbewohner von Faislbach zusammen-
getan, ohne dass irgend etwa ausgemacht oder auch nur angeschafft wurde,
ein Jeder hat hier, so wie er konnte, mitgeholfen, wie z. B.wie folgt:
-Loch ausgraben (von Hand, etwa 1,70 Meter), Baum aus unserem Wald, oder auch vom Bachner- oder vom Scheiblhölzl holen, der Baum wurde entrindet, die Baumkränze wurden von den Frauen vorbereitet, die Baumspitze mit weißblauen oder zur Not auch mit rot-weißen Bändern bestückt, Baumkränze und Baum- spitze am Stamm befestigen, die Landern zum Aufstellen des Baumes her richten (Binden), alles vorbereiten und warten bis die jungen kräftigen Burschen von der Arbeit heimkamen zum Aufstellen.
Baum aufstellen per Hand mittels Landern
-Damals und bis in die 80-iger Jahre wurde der Faislbacher Maibaum, mittels
Landern noch von Hand aufgestellt.
-Eine Erleichterung war es, als dann der Scheiblseppe mit seinem Lader diese
schwere Arbeit übernommen hat.
Dann kam der Hunger und der Durst
-Die Frauen haben dann meistens schon die Brotzeiten hergerichtet und der
Adolf hat sich um das Bier gekümmert.
-Damals hatte von den Hauptbaumaufstellern jeder so etwa um die 10 Mark
und da Posterer-Erhard immer einen Zwanziger lockergemacht, von diesem
Geld hatte dann der Adolf die nötige Flüssigkeit besorgt.
-Es war immer ganz schön, nach getaner Arbeit, sich zusammen zusetzen und
gemeinsam zu plaudern und etwas zu essen und zu trinken.
Sehr viele Mittrinker sind auch gekommen
-Es hatte sich dann immer mehr herumgesprochen, da es beim Faislbacher
Maibaumaufstellen und zur Geburtstagsfeier von Adolf auch Freibier und
auch etwas zu Essen gibt.
-Dieses Angebot hatte sich immer mehr herum gesprochen und der Andrang
zum Mitessen und zum Mittrinken wurde immer größer.
Am schlimmsten war es vor einer Wahl
-Sehr schlimm war es immer, vor einer Wahl, denn da kamen die Kandidaten,
ob Bürgermeister oder Gemeinderäte und haben sich bevorzugt blicken
lassen, nach der Wahl hat man dann keinen mehr gesehen, nur diejenigen
die kostenlosen Durst hatten.
Speis und Trank für einen guten Zweck
-Hier hatte man sich Gedanken machen müssen, dann wurde umgestellt, das Bier und die Brotzeiten wurden zu einen Selbstkostenpreis verkauft und den Erlös haben wir damals dem Kindergarten gespendet.
-Dies ging einige Jahre so und dann ist diese gemeinnützige Aktion auch
wieder eingeschlafen.
Das Geheimnis der Faislbacher Glocke
-Aber einiges muss ich jetzt noch erwähnen, im Ortsteil Faislbach gab es in den
Jahren, kurz vor 1960, eine kleine Glocke zum Gebetläuten, diese war beim
Fuchsnkreuz, übern Kreuz an zwei Holzpfählen, angebracht.
-Diese wurde damals vom Krämer, dem Siman-Albert, höchstpersönlich und
sehr andächtig, dreimal am Tag, geläutet.
-Im Jahre 1965 ist da Siman-Albert verstorben, dann hatten die Scheibl-Kinder
diesen Dienst übernommen.
-Auf lange Sicht war dies auch keine Lösung, dann hatte sich der Nickl-Ludwig
erbarmt und hatte dieses Glöcklein bei sich, bei seinem Haus, hinten am süd- östlichen Nebenanbau, mittels zwei Holzpfählen aufgestellt und den täglichen
Läutdienst sehr gewissenhaft übernommen.
An Walpurgis ist dieses Glöcklein spurlos verschwunden
-Ich weiß nicht mehr so genau, irgendwann im Jahre um 1978, nach dem Maibaumaufstellen, da wo zu später Stunden auch die Jugendlichen walpern, in dieser Nacht ist dieses Glöcklein abhanden gekommen und ist seitdem nicht mehr auffindbar.
Ersatzlösung hatte keinen Erfolg
-Um 1984 wollte ich nach dieser Glocke forschen, ein Auffinden war
ergebnislos.
-Ich suchte nach einer Ersatzlösung, auch hier ergaben sich keine
Interessenten.
-Im Jahre 1985, gab es doch andere Interessenten, eine Dorfkapelle in
Georgenberg zu bauen, und hier habe ich mich angeschlossen.
-Somit hatte sich damals eine Erstzlösung für das Faislbacher Glöcklein erübrigt, da dann in Zukunft in Georgenberg ein Kapelle gebaut werden solle, sodann brauche man keine Zweite hier in diesem Raum.
-Übrigens, der Spreißl-Hans hat im Jahre 1991 sein Gelübde in die Tat
umgesetzt und die damalige Garage seines Elternhauses zu einer privaten
Kapelle umgebaut.
42 Jahre stand auf dem Faislbach ein Maibaum
-Im Jahre 2010, denn die aufzustellenden Maibäume sollten immer größer werden, wurde noch eine Maibaumbefestigung in Stahlschienenform
eingebaut.
-Im Jahre 2013 wurde der Faislbacher-Maibaum, 42-jährig, zum letzten Mal
aufgestellt.
-2014 kam man überein, ein Maibaum auf dem Georgenberger Rathausplatz,
vor dem Feuerwehrhaus, wäre als besserer Standort geeignet.
-Seit dieser Zeit wird der Maibaum in Georgenberg aufgestellt.
Aber jetzt nochmals zum Kindervergnügen
-Für die Kinder war es, und ist es heute noch, eine sehr große Gaudi, wenn
diese beim Maibaumaufstellen dabei sein können, wiez. B. beim Fangerles-
spielen rund um den Maibaum, oder beim Feuerschüren, wenn sie Brot- oder
Wurst- stücke an einem Holzstecken, fast ganz schwarz gebräunt, grillen,
oder wenn sie sich zum „Walpern“ in Gruppen sammeln, ob Mädchen oder
Buben oder auch gemischt, dann von Haus zu Haus ziehen und etwaige
Kleinigkeiten walpern, wie etwa ein Auto mit Clopapier einrollen oder einen
Blumenstock etwas verstellen, mehr oder weniger stellen sie auch gar nicht
an.
-Ist das nicht schön, die Kinderwalperei, möchte man da nicht noch mal
ein Kind sein!?
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B-20 Frühlings-Kreuzbergfest in Pleystein
Frühlings-Kreuzbergfest
in Pleystein
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno 14.10.2015
Gedenktag, Wallfahrt, Kreuzauffindung:
-Der Gedenktag „Kreuzauffindung“ findet am 07. Mai, jeden Jahres statt.
-Das Frühlings-Kreuzbergfest in Pleystein findet am nachfolgenden Sonntag, nach dem 07. Mai, oder wenn dieses Datum an diesem Sonntag fällt, statt.
-Ein einheimischer Grundsatz lautet, das Kreuzbergfest findet alle Jahre,
grundsätzlich am zweiten Sonntag im Mai statt.
Vollkommener Ablass:
-Am 16. Februar 1816 hat Papst Pius der VII., an den nachfolgenden
Sonntagen nach Kreuzauffindung und nach Kreuzerhöhung einen
vollkommenen Ablass erteilt, mit der Auflage, hier auf dem Kreuzberg
wahrhaft zu büßen, reumütig zu beichten und das Hl. Abendmahl würdig
zu empfangen.
Zusammenhang, Quarzabbau und Wallfahrt:
-Wenn ich die nachfolgende Chronologie so betrachte, sodann kann ich für
mich persönlich ein Erkennen zum Ausdruck bringen, dass der Quarzabbau
für die Glasherstellung in den Glashütten, in und um den Waldheimer
Böhmischen Grenzbereich, schon einen gewissen Zusammenhang mit der Wallfahrt am Hohenberge und dann zuletzt auf dem Kreuzberg habe, denn die Gefahren des Quarztransportes waren damals sehr groß, und der Stein selber war ja nach seiner Veredelung zu Flachgläsern eine erhebliche Einnahmequelle für unsere Bevölkerung.
-Somitkönnten die zwei Kreuzbergwallfahrten eine Dankwallfahrt zum Ausdruck
gebracht haben und auch heute noch bringen.
Chronologie der Wallfahrt auf dem Kreuzberg,
ehemals der Schlossberg:
-Um 1225 -Burgbau auf dem Pleysteiner Schlossberg, Sitz der
landgräflichen Leuchtenbergischen Herrschaft in Pleystein,
-um 1550 -Burg bereits schon wieder baufällig,
-um 1608 -Quarzabbau für die böhmischen Glashütten:
bis1894 -Waldheim (1608), Draxelhütte, Altfürstenhütte, Neufürstenhütte,
Goldbach (Fuchshütte), Kollerhütte, und
Inselthal, Neuwindischgrätz.
-Schließung der letzten Glashütte, die Kollerhütte im Jahre 1894.
-um 1738/39 -Suche nach Eisenerz, Querstollensuche,
-1746 -Beginn der allerersten Wallfahrt, durch Einzelpersonen und Gruppen vor dem sogenannten Hl. Kreuz am Hohenberge,
-1776 -Aufstellung, Opferstock im Wald, beim Hl. Kreuz auf dem
Hohenberg,
-24.04.1780 -Übersetzung oder Übertragung des wundertätigen Kreuzes vom
Hohenberge in die Pfarrkirche nach Pleystein, nun setzten die
Wallfahrtsprozessionen aus dem nordoberpfälzischen Raum und
aus dem Grenzgebiet aus Böhmen
(Waldheimer und Neulosimthaler Gebiet) nach Pleystein ein,
-1781 -Burgturm abgebrochen,
-Anfang 1800 -Regierungsanordnungen versuchten die Wallfahrten zum
Erliegen zu bringen,
-um 1814 -Bericht sagt aus: Pleysteiner Wallfahrt wenig frequentiert!,
-03.01.1814 -Aufruf zum Bau der Bergkirche auf dem Schlossberge, ab
nun genannt der Kreuzberg,
-01.06.1814 -Grundsteinlegung,
-13.09.1814 -Einweihung der Wallfahrtskirche, erneute Aufblühung der
Wallfahrt,
-18.09.1814 -Kreuzübertragung von der Pfarrkirche zur Kreuzbergkirche,
-16.02.1816 -Papst Pius der VII., Ausgabe eines vollkommenen Ablasses an zwei Festtagen, wie Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung,
-1839 -Opferstock hierher gebracht, vom Hohenberge zum Kreuzberg,
-09.05.1841 -Konsekration,
-1847 -Erweiterung der Kreuzbergkirche,
-1868 -Wallfahrt, Frühlingsbergfest, deren damaliger Ablauf:
-Samstag, -14 Uhr, alle Kreuzbergglocken läuten,
-15 Uhr, Wallfahrer kommen von weit her,
-16 Uhr, Gesangslitanei,
-Sonntag, -7 Uhr, Messe in der Pfarrkirche,
-7.30 Uhr, Messe auf dem Kreuzberg,
-9 Uhr Festgottesdienst auf dem Kreuzberg,
-15 Uhr, Litaneienzug zur Kreuzbergkirche,Segen und Rückzug zur Pfarrkirche.
-1897 -Stadt erlässt Abbauverbot des Rosenquarzes, (Siehe 1608)
-10.07.1901 -Großer Stadtbrand in Pleystein,
-15.09.1901 - Wiederaufbau der Kreuzbergkirche,
-bis1904 -war die Kreuzbergkirche eine Notkirche, anstelle der
abgebrannten Pfarrkirche.
-1902 -Bau des Klosters,
-29.08.1903 -Augustinerorden,
-1931 -Ausmalung der Kirche,
-09.05.1954 -Erstellung eines Freialtares,
-11.05.1965 -Patres der Oblaten des Hl. Franz von Sales
Quellennachweis: 175 Jahre Kreuzberg-Kirche Pleystein, Siegfried Poblotzki, 1989
Einheimische Wallfahrer entlang am Zottbach:
-Die Einwohner aus unserem damaligen Einzugsgebiet, entlang am Zottbach, dem jetzigen Gemeindegebiet Georgenberg, war die Herstellung von Glas in
den böhmischen Glashütten, im Grenzgebiet Waldheim und Neulosimthal,
auch eine zusätzliche gewinnbringende Zusatztätigkeit, zu ihren betreibenden
Landwirtschaften, denn, die in den Glashütten erzeugten Flachgläser wurden
auf bayerischer Seite, entlang am Zottbach, in den Glasschleif- und polier-
werken weiterverarbeitet und auch nachgearbeitet, zu den dringenden, auch
im Ausland, benötigten Fensterscheiben.
-Aus Dank für den Erhalt des Glasrohstoffes vom Rosenquarzfelsen auf dem Kreuzberg, werden sich bestimmt, alle böhmischen und auch bayerischen Glasarbeiter und auch deren Familien, einschließlich auch aller umliegenden
Ortsbewohner, an den Wallfahrten zum Kreuzberg nach Pleystein, in sehr großer Anzahl, beteiligt haben!
-Auf hören und sagen habe ich vernommen, dass der damalige Rosenquarz-
felsen in Pleystein um 1/3 höher und auch größer war, so wie er heute in
seinem Ausmaße uns jetzt erscheint.
Kreuzbergfest hat sich bei uns
generationenbedingt eingeprägt!
-Zur damaligen Zeit, war allseits bekannt, am zweiten Sonntag im Mai, ist das
Frühlingsbergfest in Pleystein.
-Der Pfarrer hat dies schon frühzeitig in den Gottesdiensten vorangekündigt,
bzw. auf dem Kirchweg oder auf dem Pausenhof vor der Schule, überall
wurde gesagt, am Sonntag ist das Kreuzbergfest in Pleystein, geht’s Du dort
hin?
-So und in dieser Art haben die damaligen Einladungen zu den Kirchenfesten stattgefunden, denn andere Feste, wie heute ein Feuerwehrfest oder ein Gartenfest, dies hat es ja damals noch nicht so gegeben.
-Und zu guter Letzt, haben ja auch unser Vater oder auch unsere Mutter, das Eine oder das Andere gebraucht, dass es eigentlich nur auf dem Bergfest zu kaufen gab.
-Wir Kinder haben uns schon gefreut, wenn wir auf das Kreuzbergfest mitgehen
durften.
Mein erster Besuch des Kreuzbergfestes:
-Wenn man bedenkt, die Wegstrecke von der Vorderbrünst, da wo ich geboren
wurde, nach Pleystein, beträgt ungefähr sieben Kilometer.
-Wo ich das erste Mal aufs Bergfest mitgehen durfte, da war ich sieben Jahre alt,für mich war es das erste Erlebnis, wo sehr viele Menschen auf engsten Raume versammelt waren, dies habe ich vorher überhaupt nicht so gekannt.
-Am Vorabend hat mein Vater gesagt, frühzeitig heute ins Bett gehen, denn morgen musst Du bereits um 6 Uhr aufstehen, denn um halber Achte müssen wir losgehen, dass wir pünktlich zum Gottesdienst um 9 Uhr drunten in Pleystein an kommen.
Über Dreitanna, san ma ganga!
-Wir gingen pünktlich weg, wir sind gleich dem Buchschlagberg hochgegangen,
weiter zum „Armenseelenbergl“ hinunter, am ersten Bunker vorbei, hier war ein
armen Seelenbildl an einem Baume befestigt, weiter auf der Waldstraße vorbei an der Schwarzenthammerwiese, auch am zweiten Bunker, vorbei an der
Wegekreuzung „Dreier Tannen“, wo eigentlich keine 3 Tannen standen.
Hohenberger Kreuz,
der damalige erste Wallfahrtsort!
-Weiter hinunter vorbei am damaligen Pflanzgarten und weiter vorbei beim Hohenberger Kreuz, wo damals die ersten geheimen Wallfahrten am Hl. Kreuz auf dem Hohenberge stattfanden, dann ging es dem Waldgehsteig, entlang einer damaligen Altstraße, wo damals der Rosenquarzstein mit den Fuhrwerken ins Böhmische nach Waldheim oder auch in Richtung Neulosimthal gefahren wurde, am Waldsaum entlang, hier konnte man schon auf die Stadt Pleystein hinein schauen, hier sah man die beiden, fast gleich hohen, Kirchturmspitzen, r rechts die Pfarrkirche und links auf dem Rosenquarzfelsen die Kreuzbergkirche, an dieser Stelle hörten wir das erste Zusammenläuten, eine halbe Stunde vor dem Festgottesdienst, wir marschierten weiter hinunter zu der Miesbrunner Straßengabelung, weiter vorbei am damaligen Freibad, rüber über die Zottbach- brücke und dem Pleysteiner Berg hoch, vorbei beim Wassermann, danach links abgebogen, vorbei beim Weiherschmied und den steilen Kreuzbergweg, vorbei an den steinernen Kreuzwegstationen zur Kreuzbergkirche.
Festgottesdienst, Kreuzbergkirche
-Nicht lange auf dem Berge angekommen, da läuteten schon die Glocken für
den Beginn des Festgottesdienstes, dieser fand vor dem Freialtar, westlich
der Wallfahrtskirche, statt.
-Viele Frauen und Männer und auch Kinder waren anwesend und haben andächtig mit gesungen und auch mit gebetet.
-Ein besonderes erstmaliges Erlebnis war es, wenn so viele Menschen auf so einen Platz versammelt sind und nach dem Segen alle gemeinsam, auch mit der Musikkapelle, „Großer Gott wir loben Dich!“ singen.
-Das war eigentlich das erste größere kirchliche Erlebnis meinerseits, aber
nach dem Festgottesdienst gingen wir noch zur Kreuzbergkirche hoch, ich
durfte die wundervollen Malereien in der Kirche anschauen, draußen vor der
Kirche hatten wir einen schönen Rundblick und auch einen schönen Ausblick
zum Hohenberg, mein Vater sagte, in diese Richtung müssen wir wieder nach
Hause gehen.
Interessant war auch der
Festbetrieb auf dem Marktplatz!
-Aber jetzt sagte er, du wirst bestimmt Hunger haben, ich kauf dir drunten bei
den Verkaufsständen eine Bratwurstsemmel.
-Über den Berg hinunter ist mir bereits das Wasser im Mund zusammen gelaufen, denn ich hatte ja schon einen so großen Hunger und zur damaligen Zeit, da gab es nicht alle Tage so eine vorzügliche Speise.
-Gesagt getan, aber unten angekommen, ich habe gemeint mich trifft der
Schlag, denn auf dem Marktplatz waren links und rechts der Straße
Verkaufsstände angeordnet und überall konnte man was kaufen.
-Mich selber hat damals mehr das viele Spielzeug interessiert, Vater sagte, zuerst gehen wir mal durch und dann bekommst du schon ein kleines Stück Spielzeug.
Drehorgelmusik und die Reitschule
-Ich war dann schon wieder beruhigt, wir gingen an der Pfarrkirche vorbei in Richtung Zimmermannsplatz, da hörte ich schon von weitem eine Drehorgel- musik.
-Vater sagte, das ist die Reitschule, auch hier darfst du einmal mitfahren,
dieses Mitfahren war zwar im ersten Moment schon schön, aber so wie es
des längeren im Kreis herum ging, um so mehr drehte es sich in meinen
Kopf.
-Ich musste bedauerlicher Weise feststellen, dieses Reitschulfahren hat mir
nicht gut getan.
-Mit einem komischen Gefühl im Magen meinerseits, ging mein Vater und ich wieder an den Festständen zurück in Richtung Marktplatz.
Der Güldner-Spielzeugbulldog
-Ich sah einen Stand, hier waren sehr viele Spielzeugsachen zum Kaufen
ausgestellt, ich packte meinen Dada, so wie wir zu unserem Vater allseits
sagten, und zog Ihm zu diesem Verkaufsstand hin, wo ein sehr schöner
Bulldog, nämlich ein Güldner, damals noch in Blechform hergestellt, abge-
stellt stand.
-Ich sagte, Du Dada, des is ja ein so ähnlicher Bulldog, so wie Du ihm vor zwei
Jahren für unsere Landwirtschaft gekauft hast, der würde mir gefallen, wenn
Du mir ihn kaufen würdest.
-Ja sagte er, ich kauf Dir ihn, ich habe ja Dir ein Spielzeug versprochen.
-Vater ließ diesen Bulldog in deren Schachtel nochmals mit Packpapier einpacken und mit Bindegarn, und dies über Kreuz, umwickeln, denn wir mussten ja die Wegstrecke zu Fuß wieder nach Hause gehen.
-Diesen Bulldog ließ ich nicht aus den Augen und ich schläupfte sozusagen dieses mein Kreuzbergfestgeschenk weiter zu den anderen Verkaufsständen.
Kauf von Pfeffernüssl, Makronen und Bärndreck
-Du Dada, dMamma hat doch gsagt, wenns ganggad, sollten wir a ah Pfeffernüssl und ah Guckn vull Makronalah mit ham bringa.
-Da Dada hoat gsagt, is ja gurt dast dabei bist, denn an des haäte bald va gessn, er hat gsagt, da gehma zu da Gilche hie, die stammt va Altenstodt oh, denn die hoat die besten Makronala.
-Du Dada hobi gsagt, es gabat nu so an schworzn Bärndreck, den kamt ma doch für mih ah nu mitnemma?, dast an Rouh gibt’s, du mit dein Bärndreck.
Der billige Jakob
-Dann san ma nu beim „Billigen Jakob“ vorbei ganga, ja wos der für ah Gschror ghat hoaut, ner weil er den in großen Scharen Anwesenden, zu anscheinend günstigen Preisen einiges aufdrehen wollte.
-Da Dada hoat gwort, bis er ah schöns Angebot ghat hoaut, dann hoaut er zouh
gschlogn und hoaut für zehr Mork ah haffa Zeich grieagt, wia z.B. ah Packl
Zimmermah-Bleistiftn, zwor oder drei Meter, ah poor Streifen HansaPflasta, ah
Sortiment Sternzwirn, zwor poor Seckl und an Hursntroga ah nu dazouh.
Bekanntengespräche
-Bis mir va oin Stand zum andern kumma san, des hoaut fei lang dauert, denn
oahmal is wieda oina daher kumma, der wos mein Vodan kennt hoaut, wiahs halt damals so wor, über alles Mögliche homs gredt, über die richtigen Samerdsäpfel, übern Viechpreis und über des wos der oine oder der andere ahgestellt hoaud, über des i ah gredt worn.
Brotzeitmachn beim Wassermann, JandaSeppl
-Oba dann hoaut da Dada gsagt, „Zum Wassermoah“ da mouhe ah nu eine,
denn er hoaut ja eigentlich nu nix grouß gessn, er hoaut sa sa ah Broutzeit
bstellt und va dera howi ah glei mit gessn.
-Da Voda hoaut ah Seitl Bier bstellt, recht schoi wors oder wars da drinn
gwenn, denn da Jandaseppl hout af seina Knopfharmonie ner recht schoi
aufgespielt.
Jetzat geht’s zum Hamagaih
-Umra Viere hoaut da Dada gsagt, jetzat miama gaih, dass ma zum Vieachfüttern nu recht ham kumma.
-Wenn ich des sur gsergn ho, hätt eigentlich mei Voda ah nuh gern bleibm mächtn, oba wih ma in da Früh ganga san, da hoaut dMamma mit einer etwas besagten Stimme gsagt, dassts fei vor da Nacht und vor da Viechfütterung
hoam kummts!
-Dann san ma halt alle Zwor loausmarchiert, da Voda hoaut die groaußn
Drümma trogn und ich des kloins Zeich.
-Mir san den gleichn Wech hamganga, so wi ma herganga san, obo noaun Freibad doau is dann in Richtung Hoauchaberch ganzsteil aufewärts ganga.
-Ich homa denkt, wennmasah ner wos zum Saffm mitgnumm häitn, Durst haäti gabt, oba weit und breit is koi Brunna doau gwen.
-In dem Moment hob ih an die Makronala denkt und dann hob ich still und
heimle, ohne das meih Dada asgannga hoaut, ahmal wieda as da Guckn
ah Makronerl ausa und hobs vahstullns gessn.
-Des war ah langa Hoamwech, ich hob gmoint, des wah doch da doppelte
Wech, zu dem wosma unta ganga san.
-Also vorbei am Houchaberchakreiz, vorbei voa die „Drei Tanna“, hinte zu de zwor Bunka und dann übers „Armasellnbergl affe.
-Ich haätt ja bald nimma kinnt, oba ich hob mir nix ankenna loaua, denn ich wollte ja zum Herbstbergfest ah wieda mit gaih derbm.
Ankunkt zu Hause, bei der Mamma
-Daham recht mierd ahkumma, dMamma hoat scho af uns gwort, ich hobs oba glei da Mamma beicht, ich hob gsagt, du Mamma vo die Makronala hob ich nix meinnah, denn ich hob afm Hamwech an Glust af dMakronala ghat.
-Mamma hoaut gsagt, weilst ner as Pfeffernüssl nu ganz dabah hoaust, mit
dem bin ah gern zfriedn.
Rückschau aufs Frühlingskreuzberchfest
-Wenn ich so noauh denk, dann wor des mei ersts Frühlingskreuzberchfest, für mih ein erstmaliges schönes Kindererlebnis, ob desheit für unsere Kinder oder auch Enkelkinder ah nu oins is, des kann ich vo meinah Seitn nirts song, oba unsere Nachkommen san halt zur heutigen Zeit halt wos anders gwönt.
Vorschau aufs Herbstkreuzberchfest
-Übern Summa da hobi, wenn ich va irgendwer ah kloins Geld kroigt hoh,
obs ah Nickl oder ah Fuchsgerl wor, dann hob is zam gsport, scho wieda firs
Herbstberchfest in Pleystoi.
-Also schauts um in meinen Aufschreibungen, wenn ich wieda mal wos schreib über Herbstkreuzberchfest, oba annana ana anderna Stell.
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B-80 Buß- und Bettag (evangelisch)
Buß- und Bettag
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 16.November 2015
Feiertag der evangelischen Kirche
-Der allgemeine Buß- und Bettag wird am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag, und auch der Totensonntag genannt (evangelisch), oder vor dem
Christkönigs- fest, laut der katholischen Kirche, dem letzten Sonntag des
Kirchenjahres begangen, also elf Tage vor dem ersten Adventssonntag.
-Der Buß- und Bettag ist in Bayern an allen Schulen aller Gattungen
unterrichtsfrei, für die Lehrer aber nicht dienstfrei.
-Seit dem Reichsgesetz aus dem Jahre 1934 wurde dieser damalige Feiertag
von allen Ländern anerkannt.
-1994 hat der Buß- und Bettag seinen Charakter, vom Freistaat Sachsen abgesehen, als gesetzlicher Feiertag verloren.
-Seit 1996 ist er nur noch ein gesetzlich geschützter Feiertag, der die Möglichkeit der Freistellung für den Gottesdienst beinhaltet.
-Der Buß- und Bettag in Deutschland ist ein Feiertag der evangelischen Kirche, der auf die Notzeiten zurückgeht.
-Im Laufe der Geschichte wurden Buß- und Bettage immer wieder aus
aktuellem Anlass angesetzt.
-Angesichts von Notständen und Gefahren wurde die ganze Bevölkerung zu Umkehr und Gebet aufgerufen.
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B-100 Heiliger Thomas
Heiliger Thomas
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 23.November 2015
Thama mitn Hamma, Warum
-Die Nacht vor dem Heiligen Thomas, am 21. Dezember, ist eine der
wichtigsten und eigenartigsten von allen Losnächten.
-In meiner Kinderzeit wurde noch von dem „Thama mitn Hamma“ sehr vieles erzählt.
-Er erinnert deutlich an den hammerschwingenden wetterbeherrschenden Gott des Germanen Donar, der mit seinen Hammer an die Wolken schlug und
damit den Donner erzeugt.
-Die Nacht zum Thomastag ist der erste Tag der Rauhnacht.
-Von kirchlicher Seite wird der Namenstag, zur heutigen Zeit, im Juli gefeiert.
-In Europa gilt der Heilige Thomas als Schutzpatron der Bau- und der Zimmerleute.
Kindern den Kopf eingeschlagen
-Ich selber weiß es nicht mehr, aber mir wurde zwar erzählt, dass zur
damaligen Zeit in unserer waldreichen Gegend, der Thammerl mit einem
schweren Hammer vor der Stubentür erschien, dieser pumperte heftig an
dieselbe und drohte, bildlich gesprochen, den Kindern den Kopf einzu-
schlagen.
-Zu meiner Zeit, wurde eigentlich von solchen angeblichen Geschehnissen viel
erzählt, dass wir Kinder uns zu den Abendstunden nicht so lange draußen auf-
gehalten haben.
Mädchen waren sehr neugierig
-Die Thomasnacht ist, ähnlich der Andreasnacht, besonders für die jungen Mädchen interessant, denn so ein Mägdlein will im Traum seinen künftigen Geliebten sehen.
-Sie soll sich an diesem Tag um Mitternacht im Bett aufknien und wie folgt sprechen:
„Strohsack, ih druck dih, heiliger Thomas ich bitt dih,
lass mir erscheinen mit dem ich mich werde auf ewig vereinen!
Die Hl. Lucia und der Hl. Thomas haben ähnlichen Sinn
-Vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders, im Jahre 1583, war die
Wintersonnenwende auf den 13. Dezember festgelegt, also auf den
Namenstag der Heiligen Lucia.
-Somit wurden im allgemeinen Sprachgebrauch, die beiden Namenstage in der
alten und in der neuen Zeitform, in etwa miteinander verbunden ausge-
sprochen.
Bauernregel
-Wenn St. Thomas dunkel war, gibt’s ein schönes neues Jahr.
-Am Thomastag wächst der Tag um einen Hahnenschritt.
-Sankt Thomas bringt die längste Nacht, weil er den kürzesten Tag gebracht.
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C-05 1. April
01.04.2019 Ehemaliger Brauch, „In den April schicken“
-Als kleiner Bub, oder auch noch viele Jahre später, kann ich mich noch ganz
gut erinnern, damals war eigentlich das „In den April schicken“ ein gängiger
Scherz.
-Dieses sogenannte Aprilschicken hat aber in den letzten zwei Jahrzehnten
mehr als abgenommen, denn wir Menschen unseres Zeitalters vertragen
keinen Scherz mehr.
-Beim Nachlesen konnte ich in Erfahrung bringen, der April gilt als Übergang
zwischen dem vergangenen Winter zu dem bevorstehenden Sommer.
-Zu früheren Zeiten wurde auch gesagt:
„Der starke Sommer hält den schwachen Winter zum Narren“
-Nur ein sogenannter sprichwörtlicher Narr, der sich von der schwachen Winters-
zeit noch nicht losgelöst hat, all jener, lässt sich von einem frischfröhlichen
Sommerburschen zum Narren halten.
-Zum Thema Aprilscherz wird auch berichtet, dass zum Tag des ersten Aprils
erfundene und verfälschte, aber auch fast unglaubliche, Geschichten all unseren
Mitmenschen aufgetischt werden, um eigentlich einen anderen Mitmenschen
zum Narren zu halten.
Familienzumdanarrenhaltn
-Das zum Narrenhalten ging damals eigentlich schon in der Familie los, die
Geschwister untereinander hatten z.B. folgende Scherze parat, wie:
An deinem Hemd fehlt ein Knopf,
dein Hosntürl steht doch offen,
oder dein Schuhbandl ist doch lose.
-In ganz seltenen Fällen haben auch die Kinder ihre zum Teil schwerhörigen
Eltern zum Narren geschickt, wie: Es hat doch geklingelt, wer wird wohl
gekommen sein?
Als Lehrling wurde man sehr oft zum Narren gehalten
-Mit sehr großer Beliebtheit erfreuten sich die Gesellen, wenn sie ihre Lehrlinge
irgendwo hinschickten, um etwas zu holen, wie geh doch in die Apotheke
hinein und hol „Ibidum“, oder hol die Gewichte für die Wasserwaage oder
geht doch ganz schnell und hol die Kurvenschnur, oder noch zuletzt,
hol doch den Froschhaarpinsel.
Unter den Erwachsenen war es nicht viel anders
-Untereinander von Erwachsenen gab es wieder ganz andere Scherze, wie dein
Auto hat doch hintn ah Plattn, oder draußen vor der Tür steht jemand, der
wolle mit dir sprechen.
-Etwa vor zwei Jahrzehnten noch, heute bedauerliche Weise nicht mehr, haben
sich auch die Tageszeitungen mittels Scherzmeldungen die Leserfreudigen
bei guter Laune gehalten.
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C-20 Muttertag
07.11.2018 Muttertag
-Der Muttertag ist ein kultureller Brauch und findet alle Jahre immer am
2. Sonntag im Mai statt und ist eigentlich der einzige inoffizielle Feiertag,
der auf einen Sonntag fällt.
-Aufgrund der Sonntagsfestlegung ist der früheste Termin der 8. Mai
und der späteste der 14. Mai eines Jahres.
Vatertag kann auch vor dem Muttertag sein
-Es kann in Abwechslung vorkommen, dass der Vatertag vor dem Muttertag
gefeiert werden muss, dann ist nämlich Christi Himmelfahrt vor dem
zweiten Maisonntag.
-Erstmals in Deutschland wurde der Muttertag am 13. Mai 1923 gefeiert
und seitdem immer zu Ehren aller Mütter.
In der Nationalzeit war es anders
-Im Jahre 1934 wurde der Muttertag zum öffentlichen Feiertag erklärt und
wurde immer am 3. Sonntag im Mai abgehalten, aber ab 1939 wurde
das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter“ an die Mütter mit sehr vielen
Kindern an diesem Tag verliehen.
Nach dem Krieg, so wieder wie vor dem Krieg
-Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Muttertag wieder am zweiten
Sonntag begangen.
Kinder sind die besten Gratulierer
-Nach dem Kriege wurde dieser Dankesehrentag für die Mütter eigentlich
ganz einfach begangen, damals hatten die Kinder, ganz besonders bei
uns auf dem Lande, Blumen aus dem Garten geholt, etwas zusammen-
gebunden und der Mutter, zum Teil auch mit einem selbst gemalten
Bildchen, mit Dankesworten übergeben.
Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 07.11.2018
Kinder wurden vorbereitet
-Diese Aktion wurde vom Kindergarten oder auch von den Schulen angeregt
und zum Aufsagen auch vorbereitet.
-Grundsätzlich zum Muttertag kommen alle Kinder und gratulieren zu diesem
Dankestag, der Mutter zu liebe, erst wird gemeinsam Kaffee und Kuchen
gespeist und dann wird sich ganz einfach über alles Mögliche unterhalten.
Mit der Zeit werden die Geschenke immer größer
-In den 8ziger Jahren und auch danach, wie dann die Zeit auch ein bisschen
besser wurde, da wurden die Muttertagsgeschenke schon ein wenig in kost-
spieliger Art und Weise übergeben.
-Mit der Zeit wurden und werden die Geschenke immer größer, nachfolgend
aufgezählt was so alles geschenkt wird:
Blumenstrauß, Selbstgebasteltes, gemeinsames Familienessen,
ein schönes Buch, gemeinsamen Ausflug, einen Wellnesstag,
eine Theaterkarte, und zu guter Letzt, derzeit sehr im Rennen,
einen Geschenkgutschein.
Auch die Vereine halten Muttertagsfeiern
-Manche Vereine, ganz besonders die Siedler halten fast alljährlich eine
Muttertags Feier, da gibt es Kaffee und Kuchen und eine Musik spielt
auch noch dazu auf.
Mein Sträußchen und dies Gedicht
"Ich hab dich lieb!"
Mehr weiß ich nicht.
Die Lieb ist groß,
die Gab' ist klein,
mußt halt damit
zufrieden sein!
Ein Blümchen,
ein Wünschlein,
ein froher Gruß;
zum heutigen Tag
und ein inniger Kuß (unbekannt)
Muttertagszitate
Trage deine Mutter auf Armen, wenn die Beine versagen,
sie trug dich im Schoß, als du noch keine hattest. (Friedrich Hebbel)
Nur eine Mutter weiß allein,
was lieben heißt und glücklich sein. (Adelbert von Chamisso)
Es gibt so viele Mütter auf der Erde hier-
Doch eine ist die beste und die gehört mir!
Alles Gute zum Muttertag (unbekannt)
“Waschen, bügeln kochen, putzen,
diesen Tag sollst du nutzen.
Lass doch mal die Arbeit sein,
und genieß den Tag allein.
Alles Gute zum Muttertag.”
(unbekannt)
„Lebe glücklich, lebe heiter,
lebe in Gesundheit weiter,
lebe viele Jahre noch!
Liebe Mutter, lebe hoch!“
(unbekannt)
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C-55 Faschingsbeginn
Faschingsbeginn
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 12. November 2015
Faschingsbeginn, warum so früh?
-Seit dem 19. Jahrhundert beginnt am „11. 11. um 11 Uhr 11“ in vielen
größeren Ortschaften der sinnbildliche Faschingsbeginn, bzw. startet ab
dieser Zeit die Vorbereitungszeit für die offiziellen Faschingsveranstaltungen,
ab dem Festtag der Heiligen Drei Könige.
-Die Zahl Elf gilt als Narrenzeit. Sie wird als eine symbolische Sünde gedeutet, da sie die Zehn Gebote überschreitet.
-Der Faschingselferrat beschließt die Aktionen der kommenden Saison und
wählt auch das Prinzenpaar.
-Die richtigen Faschingsveranstaltungen beginnen bei uns, in der dörflichen
Landgegend, erst ab dem Dreikönigstag und enden mit dem Faschings-
dienstag.
NCV Neuenhammer
-In den aktiven Vereinsjahren, von etwa 1970 bis etwa 1985, hatte der NCV
Neuenhammer (= Neuenhammerer Carnevals Verein), den Faschingsbeginn an
diesem Tag, mit einer Elferratssitzung begonnen.
-Nach dieser sehr aktiven Zeit, ist er zur Zeit, ein mehr als sehr stiller Verein,
dessen Faschingsfreunde sich beim Pleysteiner Faschingszug mit beteiligen.
Spruch, zum Faschingsbeginn
-Der Fasching kann beginnen, was sind wir froh,
die Narren sind jetzt aus dem Büro!
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C-60 Volkstrauertag
Volkstrauertag
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 14.November 2015
Derzeitiger staatlicher Gedenktag
-Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen.
-Er wird seit 1952, zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen,
die Datumspanne kann zwischen dem 13. und 19. November liegen, und
erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.
-In Abgrenzung zur Tradition des Volkstrauertages, wurde im Jahre 1952 beschlossen, diesen Gedenktag an das Ende des Kirchenjahres zu verlegen, diese Zeit wird theologisch durch die Themen Tod, Zeit und Ewigkeit dominiert.
-Gedacht wird der „Toten zweier Kriege an den Fronten und in der Heimat“,
an die Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen.
Gedenktag, Weimarer Republik
-Der ursprüngliche Volkstrauertag wurde erstmals am 28. Februar im Jahre
1926 begangen.
-Überall fanden Gedenkfeiern für die deutschen Gefallenen des Ersten
Weltkriegs statt.
Heldengedenktag, Zeit, Nationalsozialismus
-Seit 1934 wurde der Volkstrauertag umbenannt zum Heldengedenktag, nun hieß
es nicht mehr Totengedenken sondern Heldenehrung.
-Ab 1939 verlegte das damalige Staatensystem den Heldengedenktag auf dem 16. März, auf den Tag der Wiedereinführung der Wehrpflicht im Jahre 1935, dieser wurde entweder am Sonntag oder an dem Sonntagvor dem 16. März begangen.
Gedenktag im Jahre 1965
-Da hieß es noch im Kirchenanzeiger, Heldengedenktag:
9.30 Uhr, Pfarrkirche, Hauptgottesdienst, Hl. Amt für alle gefallenen und
vermissten Teilnehmer der beiden Weltkriege aus unserer
Pfarrgemeinde, danach Gedenkfeier am Kriegerdenkmal,
Kollekte für die Kriegsgräberfürsorge,
14 Uhr, Andacht für die Gefallenen der Weltkriege.
Nachfolgende Neuerungen
-ab 1966 Nun heißt es schon Volkstrauertag, Gefallenenehrung am Kriegerdenkmal, mit höchstwahrscheinlicher Mitwirkung des damaligen Kirchenchores,
-ab 1967 Ehrung und Gedenken der Gefallenen u. Vermissten am
Kriegerdenkmal, alle Vereine nehmen in Zukunft mit ihren Fahnen teil,
-ab 1968 Das Hl. Amt wird abwechselnd von den beiden Kriegervereinen,
Neukirchen u. Brünst bestellt u. auch bezahlt, (vielleicht auch
schon vorher),
-ab 1971 jetzt Kriegerehrung am Kriegerdenkmal,
-ab 1972 Kirchenchor nimmt nicht mehr teil, erstmals Kirchenzug zum Volkstrauertag, Blaskapelle Waldkirch, anschließend Totengedenken am Kriegerdenkmal mit der Blaskapelle, Gedenkabschluss: Musik,
„Ich hatt einen Kameraden“ und die Hymne der Bundesrepublik Deutschland,
-ab 1978 Keine Nachmittagsandacht mehr,
-ab 1982 Kirchenchor nimmt wieder teil und eine Abordnung des
Bundesgrenzschutzes steht Spalier vor dem Kriegerdenkmal,
-ab 1985 Ohne Kirchenchor,
-ab 1986 Erstmals drei Schuss mit einem Böller, vorher mit einem
Jagdgewehr,
-1991 Viel Schnee, auch 1992 und 1993,
-1991 Kriegerdenkmal wird restauriert, Gedenken vor dem Missionskreuz,
-1992 Kriegerdenkmal erhält neuen Standort, 4 Mitglieder der Reservisten-
kameradschaft von Pleystein stehen Spalier,
-ab 1993 Kriegergedenkfeier, Mitwirkung MGV Georgenberg, Mitglieder der
Reservistenkameradschaft Georgenberg stehen Spalier,
-1994 Ehrenfeier am Kriegerdenkmal, Gefallenen-Ehrentafel wird gesegnet,
-1995 Gefallenenehrung,
-ab 1996 Totenehrung,
-ab 2001 Totengedenken,
-2004 etwas Schnee,
-ab 2005 Erstmals Vorlesung von Fürbitten von Mitgliedern der KLJB
Waldkirch,
-ab 2007 Vorlesung der Fürbitten von KLJB Waldkirch u. Neukirchen St. Chr.,
-ab 2009 Ohne MGV Georgenberg,
-ab 2012 Ehrenwache übernehmen Mitglieder der Soldatenkamerad-
schaft Brünst,
-ab 2014 Vorlesung der Fürbitten von der KLJB Neukirchen St. Chr..
Möglicher Ablauf, hier der Kirchenzug
-Die Vereine treffen sich mit ihren Fahnen, oder auch ohne, und stellen sich auf der Straße vom Friedhof, in der Nähe des Mesnerhauses, zum Kirchenzug auf.
-Wenn der Pfarrer mit seinen Ministranten kommt, dann gibt grundsätzlich ein
Verantwortlicher, meistens in diesem Falle, der Vorsitzende des Kriegerver-
eines, ein Zeichen des Abmarsches, wie folgt: „Vereine stillgestanden, im
Gleichschritt Marsch.
-Die Waldkirchner Musikkapelle spielt einen Trauermarsch in Richtung Pfarr-
kirche und spielt auch alle Vereinsanwesenden, wie man halt so sagt, in die Kirche ein.
Gottesdienst
-Der Gottesdienst, früher wurde hier grundsätzlich ein Amt abwechselnd von
den beiden damaligen Kriegervereinen bestellt, bezahlt und auch ehrenhaft mitgefeiert.
-Die Blaskapelle Waldkirch spielt hier meistens die Schubertmesse und gibt
dem Gottesdienst einen sehr schönen musikalischen Beiklang.
Trauermarsch zum Kriegerdenkmal
-Nach dem Gottesdienst gehen die Gläubigen aus der Kirche und stellen sich etwas abseits am Kirchturm auf und warten auf den Hermarsch der Vereine.
-Die Ehrenwache, anfangs gestellt von einer Abordnung des Bundesgrenz- schutzes, dann ein Jahr von der Reservistengruppe Pleystein, eine längere
Zeit von der Reservistengemeinschaft Georgenberg und neuerdings von
Mitgliedern der Soldatenkameradschaft Brünst.
-Die Vereine stellen sich unterhalb der Kirche, etwa bei den 5 Linden, auf der Straße auf und marschieren, angeführt mit einen Trauermarsch zum Krieger-
denkmal.
-Die Marschordnung wie folgt: Blaskapelle Waldkirch, der Herr Pfarrer mit
seiner Messdienerschaft, der Bürgermeister mit einigen Gemeinderäten, die
Kriegervereine, besser gesagt, zur heutigen Zeit die Soldaten- und Krieger-
kameradschaft Brünst mit ihren Ehrenkranz, gefolgt von den Vereinen der
Feuerwehr und der weiteren Vereine.
Totengedenken beim Kriegerdenkmal
-Der Herr Pfarrer gedenkt im christlichem Sinne aller gefallenden und ver-
missten Kriegsteilnehmer und auch aller anderen Sterbeopfern.
-In den Anfangsjahren hat längere Zeit der Kirchenchor und dann später ein
Jahrzehnt der Männergesangverein Georgenberg die Totenehrung auch
gesanglich mit umrahmt.
-Neuerdings tragen die Jugendlichen der beiden Jugendgruppen, von
Waldkirch und Neukirchen St. Chr., mahnende Fürbitten vor.
-Der Bürgermeister, seit den letzten Jahrzehnten immer etwas länger, hält eine
Mahn- und Erinnerungsrede, bezogen auf die beiden vergangenen Kriege und auch jetzt neuerdings auf die derzeitigen Krisenfälle in Europa und auch auf
der ganzen Welt, an alle Anwesenden.
-Nun legen gemeinsam, der Bürgermeister und der Vorsitzende der Soldaten-
kameradschaft, einen Kranz vor dem Kriegerdenkmal nieder und fordern dann alle Anwesenden zur Achtung auf.
-Hierzu spielt dann die Waldkirchner Blaskapelle:
„Ich hatt einen Kameraden“,
während dieser drei Strophen ertönt ein etwas, schon mehr als sehr laut erzeugter Schuss, je Strophe, von einem Böller.
-Gleich darauf ertönt dann die Deutschland-Hymne:
„Einigkeit und Recht und Freiheit“.
-Nach dem Musikstück kommt das Zeichen Rührt Euch, und somit ist das
Totengedenken abgeschlossen.
Teilnehmer werden immer weniger
-In den Jahren um 1960 hatten sich sehr viele Kirchenbesucher an der
damaligen sogenannten Gefallenenehrung teilgenommen, denn die Zeit
nach Kriegsende war ja noch nicht so lange her und es nahmen hier
größtenteils noch die Eltern, die Geschwister, die Ehefrauen mit ihren
Kindern teil, die im vergangenen Weltkrieg eine Bezugsperson, oder auch
mehrere Personen verloren haben.
-Derzeit, im Jahre 2015 haben wir nur noch einen Kriegsteilnehmer, und nur
noch sehr wenige Angehörige, die einen Mitmenschen damals verloren
haben, die noch am Leben sind.
-Somit lässt die Anteilnahme an dem Totengedenken vor dem Kriegerdenkmal immer mehr nach.
Nach dem Totengedenken, ab ins Vereinslokal
-Ich kann eigentlich nur einiges erzählen, aus der Zeit, wo ich damals noch
aktiv bei der Feuerwehr mitgearbeitet habe.
-Schon bei der Aufstellung zum Kirchenzug hat es geheißen, gell nach dem
Totengedenken treffm wir uns im Vereinslokal, gesagt und dann auch getan.
-Dies war eigentlich eine Ehrensache, dass man sich nach dem Totenge-
denken, aber gemeinsam, im Vereinslokal zusammensetzt und dann auch
etwas miteinander geschmaddert hat.
-Brauch war es aber auch, dass der Vereinswirt einige Maß Freibier reingstellt hat.
-Da ist eigentlich schon wieder so manches für die Zukunft ausdiskutiert
worden.
-Zur heutigen Zeit, da mag es vielleicht etwas anders sein, denn neue Generationen bringen neue Sitten und Gebräuche.
-Manchmal, muss ich ehrlich sagen, konnte so ein Volkstrauertag, wenns pressiert hat, bis in die Abendstunden dauern.
-Zuhause wurde man dann aber sehr herzlichst empfangen!
Ich hatt einen Kameraden
-Ich hatt einen Kameraden, Einen bessern findst du nicht.
Die Trommel schlug zum Streite, Er ging an meiner Seite
Im gleichen Schritt und Tritt
-Eine Kugel kam geflogen, Gilt sie mir oder gilt sie dir?
Ihn hat sie weggerissen, Er liegt zu meinen Füßen,
Als wärs ein Stück von mir.
-Will mir die Hand noch reichen, Derweil ich eben lad.
Kann dir die Hand nicht reichen, Bleib du im ewgen Leben
Mein guter Kamerad!
Deutschland – Hymne
-Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand:
Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!
Zitate zum Volkstrauertag
-An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken! (Michail Gorbatschow)
-Weil die Toten nichts mehr erzählen können,
beginnt alles immer wieder von vorne! (Gabriel Marcel)
-Es gibt keinen Weg zum Frieden. Der Frieden ist der Weg.
(Mahatma Gandhi)
-Der Krieg ist ein Vorgang, bei dem sich Menschen umbringen, die einander nicht kennen, und zwar zum Ruhm und zum Vorteil von Leuten, die einander kennen, aber sich nicht umbringen. (PaulValery)
-Lassen wir uns vom Frieden leiten und leben wir so danach!
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C-65 Kathrein-Tanz, Sankt Katharina
Kathrein-Tanz, Sankt Katharina
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 15.November 2015
Namenstag der Heiligen Katharina
-Der Namenstag der Heiligen Katharina fällt alljährlich auf den 25. November.
-Die Heilige Katharina ist eine der drei weiblichen, von den vierzehn
Nothelfern.
-Sie ist die Patronin der Lehrer, Studenten, Redner und der Buchdrucker.
Kathreintanz
-Kathrein, besser gesagt der Kathreinsamstag, damals noch mit einen Kathreintanz verbunden, bildet direkt am Samstag oder am Samstag vor
dem 25. November, also am Namenstag der Hl. Katharina, den Abschluss
der alljährlichen Tanzsaison.
-Der vor der Haustür dann stehende Advent dient, analog auch zur Fastenzeit
vor Ostern, als Bußzeit und geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.
-In diesen geschlossene Zeiten waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen
verboten.
-Der Kathreintanz, war eigentlich der letzte Tanz in diesem Jahr, deswegen
könnt ihr euch vorstellen, dass einfach jeder gesunde Mensch es sich nicht
nehmen ließ und hat an dieser Tanzveranstaltung teilgenommen.
-Auch die etwas schon älteren Damen, damals sagte man noch die Weiblein,
die waren beim Kathreintanz auch dabei, wenn pressiert hat schon wegen
der Neigier.
-Am anderen Tag, da wurde dann schon alles wieder frischgebacken unter die Leute gebracht, so wie etwa, habzes gserng, die oder der, wie se se
zammzogn habm.
-Vor lauter Neugier wären sie auch noch gerne gleich mit nach Hause
gegangen.
-So war es halt damals, damals hatte sich ein jeder für einen anderen mehr als nur Zuständig, sehr interessiert, aber heute, gottseidank, gibt es dies nicht mehr.
Kathrein stellt den Tanz ein
-Vom Kathreintag an bis einschließlich der Erscheinung des Herrn blieben „Bass und Geigen eingesperrt.
-Die neue Tanzzeit beginnt wieder am „Stefanitag", Steffelstag, dem 26. Dezember.
Letzter Termin von Hochzeiten zum Jahresende
-Ich kann mich noch gut erinnern, wenn es damals geheißen hat, die heiraten, oder die müssen noch gschwind am Kathreinsamstag heiraten, denn etwas später stellte sich heraus, dass bereits während dieser Zeit schon ein Kind unterwegs war.
-Damals sagten die Leute, meistens aber nur untereinander, habzes scho
ghört, die und der, die müssen heiraten, weil nämlich wos unterwegs is.
-Einige sagten, aber schon ein wenig schadenfreudig, die hat der Wess
gstochn!
-Diese damaligen schnellen Mussheiraten, man möchte es nicht glauben, die haben damals auch sehr lange gehalten, auf jeden Fall, wenn pressiert hat,
sehr viel länger als heutzutage.
Bauernregel
-Kathrein stellt den Tanz ein.
-Wie Sank Kathrein wirds Neujahr sein.
-Katharinenschnee tut den Saaten weh.
-Wies Wetter ist zu Sankt Kathrein, wird auch der nächste Frühling sein.
-Sankt Kathrein lässt den Winter herein.
-Sank Kathrein sperrt die Geige ein.
-Sank Katharinenschnee tut dem Kohl und Samen weh.
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C-70
31.10.2018 Von Rüben- u. Dorschengeistern,
hin zum Halloween
-Vor oder auch um 1960 gab es noch einen heimischen Brauch, das war
das aufstellen von Rüben- und Dorschengeistern, hier wurden die größten
Rüben hergenommen, bis auf die dünne Außenwand ausgehöhlt, eine
Geistergesichtsstruktur eingeschnitten, dann damals noch auf eine Garten-
zaungranitsäule abgestellt und von innen heraus mit einer Kerze beleuchtet.
-Dieser damalige Kinder- oder auch der schelmische Erwachsenenbrauch
wurde am Vorabend zu Allerheiligen durchgeführt, hier sollte annehmend
vielleicht an die bösen Geister erinnert werden und nebenbei wurden die
Hutschngeher (Nachbars-Plauderstunde) zu später Stunde beim Heimgehen
etwas mehr oder auch weniger Angst gemacht.
Nun Halloween, neu und sehr jugendinteressant
-Dieser vorgenannte Brauch ist in den Jahren nach 1960 mehr oder auch
weniger eingeschlafen und nach etwa 30 Jahren kam ein neuer Brauch
über den Atlantik, in fast ähnlicher Form, zu uns herübergeschwappt
und nennt sich neuerdings:
Halloween, ausgesprochen „helovin“.
-Wie schon so Vieles, wie auch immer, von Amerika so irgendwie abhängig
oder auch unabhängig, ist der ursprüngliche Brauch von Irland über Amerika
zu uns herübergeschwappt.
-Dieser neu zugeflogene Brauch, „helovin“ so in Deutsch ausgesprochen,
findet am Abend des Reformationstages und in der Nacht vor dem Hoch-
fest Allerheiligen, also vom 31. Oktober auf den 1. November statt.
-In Deutschland und auch bei uns in unserem Grenzland hat sich dieser
Brauch, der nur von den Kindern ausgeführt wird, erst seit den 1990iger
Jahren, etwas mehr als geduldet, bei uns breitgemacht.
Vermutlich solle an die herumirrenden Geister gedacht werden
-Nach damaligen heidnischen Vorstellungen sollten die Lebenden besondere
Gaben für die umherwandernden Geisteswesen bereitstellen.
-Diese sogenannte von Haus zu Haus ziehende Gabeneintreibung ist eine
charakteristische, nur von Kindern und Jugendlichen getragene, Brauchform
und hier verschaffen sich diese an etwas mehr Süßigkeiten und auch an
etwas mehr zusätzliches Taschengeld heranzukommen.
Rüben- oder Dorschengeister, deren Brauchablauf
-Irgendwie meine ich, ich könnte mich noch gut erinnern, denn damals in
den 60iger Jahren hatte mich mein 19 Jahre älterer Bruder, der damals
schon in jungen Jahren blind war, zum Ausführen dieses häuslichen
Brauches angestiftet.
-Dieser sagte zu mir, geht in den Keller runter und hole die größte Rübe,
diese hatten wir dann alle beide ausgehöhlt, denn mein Bruder, obwohl
er blind war, konnte einfach mit dem Messer etwas sicherer umgehen
als ich noch als kleiner Schulbub.
-Das Geistergesicht musste natürlich ich einschneiden, ein rotes durch-
sichtiges Papier um die Innenwand gelegt, eine nicht viel abgebrannte
vierte Adventskranzkerze vom vorigem Jahr musste ich her suchen
und somit hatten wir alles für so eine nächtliche Geisterdarstellung
vorbereitet.
Skizze: Rupert Herrmann, 31.10.2018
Geistergesicht beim Gartentürl abgestellt
-Dieses sogenannte Rüben- oder Dorschengeistergesicht hatten wir sodann
auf der Granitgartensäule beim Eingangsbereich abgestellt und dann auch
die innenstehende Kerze angezündet.
-Wie dann abends die Hutschngeher gekommen sind, dann hatten wir schon
auf deren Äußerungen gelauert, es soll einige gegeben haben, die sind an
diesen Abend nicht erschienen, anscheinend hatten diese Angst an diesen
leuchtenden Geist vorbeizugehen.
Vater und Tante erzählten Geister- und Paschergeschichten
-Aber meiner Tante, die älteste Schwester zu meinem Vater, die immer öfter
zum Hutschen gekommen ist, deren dieses Geistervorkommen draußen am
Gartentürl nichts ausgemacht hatte, sagte nur, ihr werdet doch nicht glauben
wollen, einer erwachsenen Frau eine Geisterangst einjagen zu können.
Mehr als einfach war die Zeit, aber mehr als schön
-Auf jeden Fall hatte anlässlich dieser beleuchteten Geistergestalt das
abendliche Gesprächsthema über angebliche Geister- und Pascher-
geschichten, die unser Vater und unsere Tante zum Besten gegeben
hatten, den Hutzaabend mehr als ausgefüllt.
Zusammenstellung und Foto: Rupert Herrmann, 31.10.2018
Neuerdings Halloween, sowie deren Ablauf
-Die Kinder, ob Buben oder auch Mädchen verkleiden sich als Hexe, Geist
oder auch als Monster und ziehen von Haus zu Haus einen neuen Bettel-
brauch auszuführen.
Gebt Süßes, oder es gibt’s Saures
-Die Halloween-Besucher, meistens zwei Geistesdarsteller läuten an der
Hausglocke, beim Öffnen der Haustür erfolgt mit einer sehr kräftigen Aus-
drucksform folgendes Verlangen:
Gebt Süßes, oder es gibt’s Saures.
-Die Hausbewohner kennen in letzter Zeit schon diesen neuen Brauch der
Kinder und haben sich schon mit Süßigkeiten und mit Kleingeld eingedeckt
und überreichen dies an die sogenannten Geistergestalten.
-Diese bedanken sich mit einer Verneigung und verlassen unerkannt
gewollt den Hofraum.
Kürbiss-Dekoration ist im Kommen
-Neuerdings werden von vielen Eigenheimern, die in eigenem Garten
Kürbisse anbauen, nach der Abernte, entweder als Geistergesicht
angemalt oder ausgeschnitten und beleuchtet im Hofraum sehr
schön dekoriert abgestellt.
Weiter Sprüche anlässlich zum Halloween-Brauch (www.hallo-eltern.de)
Wir kamen auf den Besen her
für Hexen ist das gar nicht schwer,
Wenn wir was Süßes kriegen,
dann siehst du uns gleich fliegen!
Leute öffnet uns die Tür
die frechen Geister sind jetzt hier.
Ihr könnt euch nicht verstecken
wir werden euch entdecken.
Darum rückt was Süßes raus,
dann ziehen wir zum nächsten Haus!
Geister schreien,
Hexen lachen,
gebt uns Süßes,
sonst wirds krachen.
eins, zwei, drei
Geister kommt herbei!
Gib uns eine Nascherei,
dann ist der Spuk vorbei!
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C-75 Rauhnächte
Rauhnächte
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, am 02. Dezember 2015
Wieso, wann, zu alters her
-Das Wort „Rauhnächte“ kann herleiten von der damaligen haarigen Zeit, oder auch von der angeblichen damaligen wilden Zeit (wild tun), oder auch die „Rauchnächte“ vom Rauch, bzw. vom Ausräuchern der damaligen bösen
Geister.
-Der Ursprung könnte auch vom germanischen Mondkalender herkommen,
dieser hatte nur 354 Tage.
-Somit fehlten zu unserem heutigen Sonnenkalender zwölf Tage.
-Ursprünglich begannen die Rauhnächte in der sogenannten Thomasnacht,
vom 21. auf dem 22. Dezember und endete am 6. Januar, ausgenommen
waren die Sonn- und Festtage.
Die damaligen Rauhnächte
-Als die wichtigsten Rauhnächte werden bezeichnet:
- 21./22. Dezember Thomasnacht – die Wintersondwende,
längste Nacht des Jahres.
Bringt Licht fürs neue Jahr !
- 24./25. Dezember Heilige Nacht – Christnacht,
Christuskind bringt neues Leben fürs neue Jahr !
- 31. Dez. /01. Jan. Silvester,
Lärm und Krach (Raketen und Böller) sollen die
bösen Geister fürs neue Jahr vertreiben.
Mit dem Bleigießen versucht man die Zukunft zu ersehen!
- 05./06. Januar Erscheinung des Herrn,
Mit Weihrauch werden die bösen Geister vertrieben!
Die heutigen Rauhnächte
-Inzwischen beschränken sich die Rauhnächte auf den Zeitraum durchgängig
zwischen 25. Dezember und dem 06. Januar.
-Nach den Weihnachtsfeiertagen steht die auch als „Rauhnächte“
(Raunächte / Rauchnächte) oder die „Zwölf heiligen Nächte“ bekannte Zeit,
vor der Tür.
Wer treibt hier sein Unwesen
-Die sogenannte „Wilde Jagd“ treibt ihr Unwesen in diesen Nächten.
-Man hat auch angenommen, wer weiße Wäsche (z.B. Frauenunterwäsche)
draußen zum Trocknen aufhängt, hier soll sich die Wilde Jagd, davon
bedienen.
-Man solle auch in diesen Tagen im Haus alles aufräumen und auch in seinen
Leben Ordnung schaffen.
-Man solle auch Geliehenes zurückgeben und lässt sich auch Ausgeliehenes
wiedergeben.
Damals meinte man auch
- Tiere könnten reden,
- Bäume blühen und tragen Früchte,
- die Glocken versunkener Kirchen läuten.
Bauernregel
-Wenn in den Zwölfen viel Wind weht, sterben im Folgejahr viele alte Frauen.
-Wenn die Eiszapfen in den Rauhnächten lang sind, so wird auch der Flachs lang.
-Jegliche Arbeit ist in den Rauhnächten verboten,
sonst fällt der Wolf in die Herde und das Vieh gedeiht nicht.
-In den zwölf Nächten darf nicht gesponnen werden, es tun dies bloß die
Hexen.
-Wer in dieser Zeit eine Tür laut zuschlägt, hat im Sommer den Blitz zu
fürchten.