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Lebens - Arbeitskreis Alle diese Informationen befassen sich mit all den Tätigkeiten , die unsere Menschen derzeit ausführen, oder auch in den damaligen Zeiten ausgeführt hatten.
Die weiß und gelb hinterlegten Info-Bereiche sind aktiv mit Information belegt! Die Tätigkeiten sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
A: 0 B: 0 C: 0 D: 0 E: 0 F: Feldspatbergwerk Brünst, Monika-Grube G: 0 H: Heimarbeit: - 1958 Federballschläger I-J: 0 K: 0 L: 0 M: Müller/Beruf: -Wassermühle -Windmühlacker N: 0 O: 0 P: Paschen: Pflege: Q: 0 R: 0 S: Schneider: Schuster:
T: 0 U: 0 V: Viehhändler: W: 0 XYZ: 0
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX F Feldspatabbau Feldspatbergwerk Brünst
oder auch Spatwerk Brünst,
genannt auch die „Monika-Grube“
Zusammenstellung und Skizzen: Rupert Herrmann, 29.09.2018
-Standort: Hinterbrünst, Gemeinde 92697 Georgenberg, damalige Gemeinde Brünst,
Nach Karte 6340 Vohenstrauß, Koordinate 16.4 – 06.9.
-Betreiber: Firma Buchtal AG, Schwarzenfeld, heute Deutsche Steinzeug, Werk Buchtal
-Erschließung: Im Jahre 1959, Feldspatvorkommen im Tage- und Untertagebau
-Betriebsleiter: Obersteiger, Herr Rupert Achmann.
-Einstellung der Abbauarbeiten: 1972
-Abschlussarbeiten: 1973
Foto: Festschrift, Feuerwehr Brünst 2012, Seite 124
Feldspat, wo für
-Feldspat ist eines von mehreren gesteinsartigen Mineralien unserer Erdoberfläche.
-Neben Kaolin und Quarz ist Feldspat ein wichtiger Bestandteil für die keramische Industrie, u.a. auch für die Fliesenherstellung.
-Beim Brennvorgang schmilzt der Feldspat und verbindet sich mit der aufgebrachten Glasur in einem Arbeitsschritt fest mit dem Scherben der Fliese.
-Seit 1937 existiert die Firma Buchtal im oberpfälzischen Schwarzenfeld, sie benötigte erhebliche Mengen von Feldspat für die Herstellung von Buchtal-Fliesen, sie hatte diesen Rohstoff in eigenen Gruben und somit unabhängig selbst gehoben.
Um 1959 Feldspat Mangelware
-Mitte der fünfziger Jahre, durch die enorme Zunahme von Bautätigkeiten, kam es zu erheblichen Engpässen in der Feldspatversorgung, dies führte natürlich zu einen bedingten erheblichen Preisanstieg.
-Die erforderliche Nachfrage erkannte Herr Achmann und ließ auf seine eigene Rechnung im Brünstner Gebiet auf Feldspatvorkommen suchen und hatte zugleich wiederum auf seinen Namen mit den Grundstücksbe- sitzern Ausbeuteverträge abgeschlossen.
Schürforte gefunden
-Gesucht hatte Achmann auch in Hinterbrünst beim Melchnerberg (Nordwesthang), oder in Leßlohe, in der Nähe des Anwesens Hs.-Nr. 10, und auch auf der Grundfläche der Anwesen Hinterbrünst Hs.-Nr. 7 (Holfelder), 10 (Helgert) und 6 (Woppmann).
-Bei der letztgenannten Suchstelle hatte Herr Achmann im Jahre 1959 eine Schürferlaubnis beim Bergamt Amberg beantragt.
-Herr Achmann bot diesen Fund der Buchtal AG an und wurde von dieser Firma als Betriebsleiter eingesetzt.
Schürferlaubnisse beantragt
-Die Buchtal AG beantragte am 22.09.1959 beim Bergamt Amberg eine Genehmigung zur Anlage eines Schürschachtes, dieser wurde entsprochen, sie führte eine vertragliche Einigung mit den Grundstückseigentümern Helgert und Woppmann, das Grundstück für die Betriebsgebäude wurden vom Grundstücksbesitzer Holfelder erworben.
Erste Förderung schon ein Erfolg
-Die erste Förderung aus dem Schürfschacht erfolgte am 19.10.1959, als Fahrhauer fungierte Herr Ludwig Falk aus Ehenfeld, als Sprengstoff diente Ammonit Nr. 3, die Zündung erfolgte elektrisch.
-Nach umfangreichen vertraglichen Verhandlungen zur langfristigen Ab- sicherung der Grube zwischen den Grundstücksbesitzern und der Buchtal AG, die genauestens die Konditionen, Entschädigungen und Entlohnungen der Grundbesitzer regelten, im Jahre 1961 endeten die Schürf- und Such- arbeiten, sodann begann der gewerbsmäßige Abbau.
Tage- und Untertageabbau zugleich
-Die Besonderheit des Brünstner Spatwerkes war der parallele Betrieb vom oberirdischen Tagebau und dem Untertagebau parallel nebenein- ander her, bei Schlechtwetter konnte im Untertagebau ohne Hinderung weiter abgebaut werden.
Der Spreng- oder auch Schießmeister
-Der Spreng- oder der Schießmeister war verantwortlich für die Feld- spatabbautätigkeiten, sowie für die Mitarbeiter in seiner Schicht, Früh- schicht: 6 – 14 Uhr, Spätschicht: 14 – 22 Uhr.
-Der Schießmeister hat die Verantwortung über das bergmännische Sprengverfahren zum Ausbruch, Abbau und zum Lösen von Fels, hier Feldspat, besonders beim Vortrieb von Stollen und Schächten im Bergbau mit Hilfe von Sprengstoff.
Die Schießhauer
-Dem Schießmeister untergeordnet sind die Schießhauer, diese führen zu guter Letzt die Arbeiten aus, dass überhaupt, hier in diesem Falle, Feldspat gewonnen werden konnte.
-Die Bergleute im Untertagebau benutzten vereinzelt schon elektrische Kopflampen, jedoch waren noch sehr lange auch Karbidlampen im Einsatz.
-Auszuführende Arbeiten des Schießhauers sind zum Beispiel: Spreng- löcher bohren (mit pneumatischen Bohrhämmern, angetrieben mit einem leistungsfähigen Kompressor mit 47 PS Antriebsleistung), Bohrlöcher mit Sprengstoff (Ammonit Nr. 3) befüllen, der Sprengmeister verdrahtet die Sprengkapseln und löst nach der vorhergehenden Sprengwarnung die Sprengung elektrisch aus.
Foto: Festschrift, Feuerwehr Brünst 2012, Seite 125
Die Sprengwarnung
-Vor einer Sprengung, ganz besonders im Tagebau, wurden die angrenzende Bevölkerung und auch alle Mitarbeiter mit Horn- oder auch Sirenensignal gewarnt, und dies wie folgt:
1. Signal: Ein langer Ton = sofort in Deckung gehen, 2. Signal: Zwei kurze Töne = es wird gezündet, 3. Signal: Drei kurze Töne = Sprengung beendet.
Feldspat in Kübel oder Förderwagen verladen
-Die durch die Sprengung gelockerten Steine wurden dann im Schacht- verfahren in Kübel verladen und nach oben gezogen, beim Stollenverfahren wurden die Feldspatsteine in schienenfahrbare Kippbehälter, eine Kipplore fasst etwa einen ¾ Kubikmeter Gesteine, von Hand verladen, diese wurden zur Anfangszeit mit einer Seilwinde schräg nach oben zur Stollenöffnung mittels einer Seilwinde gezogen.
Dann wurde ein Wurfschaufellader angeschafft
-Im Jahre 1964 wurde ein druckluftbetriebener schienenfahrbarer EIMCO- Wurfschaufellader angeschafft, dieser hatte die vor- und seitwärtsliegenden Steine vom Boden aufgenommen und dann über Kopf in die Kippbehälter entladen.
-Am 21. April 1970 kommt eine langersehnte Batteriegrubenlok zum Einsatz, vorher wurden die Kippbehälter von Hand bis zur Seilförderanlage verschoben.
Hochziehen per Seilwinde zum Förderturm / schwerer Unfall
-Grundsätzlich wurden immer 4 befüllte Kippwagen mittels einer Seilzug- anlage zum Förderturm hochgezogen, jedoch am 09.September 1970 kam es zu einem schweren Unfall, eine Kuppelkette ist gebrochen, während dann drei Kipplore über den Bremsberg in die Tiefe rasen und auf die wartende Lok aufprallte und diese den Lokführer darunter begrub, die auslaufende Batterie- säuere hatte den Lokführer die Beine verätzt.
Steinmühle füttern
-Beim Förderturm wurden die gefüllten Kippbehälter auf das quadratische Gitterostgerüst der Steinbrecheranlage gekippt, größere Steine im Durch- messer größer als 30 Zentimeter mussten per Hand mit einem großen Vorschlaghammer zerkleinert werden, dass diese selbst durch das Gitter- rost in die Steinmühle gefallen sind.
-Die Steinmühle hatte die Feldspatbrocken zu einer Größe von 30 bis 40 mm zerkleinert und in den großen Bunker zwischengelagert.
Abfuhr durch LKW-Transport
-Täglich hatte damals das Fuhrunternehmen Johann Holfelder alle Tage 1 bis 2 Fuhren, a. 30 Tonnen, nach Schwarzenfeld zum Buchtal-Werk zur Weiterverarbeitung gefahren.
-Sogenanntes taubes Gesteinsmaterial, das keine weiterverwertbaren Stoffe enthalten hat, wurde an die Forstämter für den Forststraßenausbau verkauft.
Wasser kam zum Vorschein
-Der Feldspat wurde in den 11 Jahren in zwei Sohlenebenen, erste Ebene bei 9 Meter und die zweite Ebene bei 31 Meter abgebaut, zugleich wurde im Tagebau abgebaut und deren Feldspatsteine anfangs der ersten und dann der zweiten Sohlenebene zugeführt.
-Im Jahre 1961 kam beim Vertiefen eines Stollens bei einer Tiefe von 12 Meter ein enormer Wasserzulauf zum Vorschein, dieser hatte einen Zulauf von 18 Kubikmeter Wasser pro Stunde, also 5 Liter pro Sekunde.
-Mittels einer untertägigen klappbaren Brücke konnten die Kippbehälter jeweils von der Sohle 1 oder auch 2 mittels Seilzuführung abgezogen werden.
Auch Zimmerhauer wurden gebraucht
-Neben den Schießhauern wurden auch Zimmerhauer und auch Betriebs- schlosser benötigt, die ersteren hatten anfangs die Betriebsgebäude aus dem abgeforsteten Bäumen erstellt, dann nach Vorarbeit der Stollen mussten diese mit einem sogenannten Deutschen Türstock mit Rundholz gesichert werden.
Foto: Festschrift, Feuerwehr Brünst 2012, Seite 124
Säurewert mehr als grenzwertig
-Schon in den Jahren nach 1965 zeigt sich, dass die Qualität des Feldspates ein Problem aufweist, denn der Säurewert (ph-Wert) ist oft grenzwertig, sehr oft muss Feldspat zugekauft werden, weil es beim Brand der Fliesen Probleme gibt.
-Der neue Betriebsleiter plante zwar eine aufwendige Aufbereitungsanlage (Schwimm- und Sinkverfahren) mit einer 3. und 4. Sohlenabfuhr, aber die finanziellen Mittel konnten und wollten zu guter Letzt in den Jahren um 1969 von der Buchtal AG nicht mehr aufgebracht werden.
Junior Rupert Achmann übernimmt Betriebsleitung
-Am 10.Januar 1966 übernimmt der Sohn Rupert von seinen Vater Rupert Achmann die Betriebsleitung.
-Zur Klärung der Grubenabwässer und des Abwassers der Feldspat- reinigungsanlage wurde im Jahre 1966 ein Klärteich (Schlammweiher) unterhalb des geplanten Zechenhauses (neues Betriebsgebäude) angelegt.
Sohle 2 nach Osten zwar verlängert
-In den Jahren um 1969 wurde die Sohle 2 nach Osten zwar verlängert ein zweiter neuer Förderturm (Bremsberg 2) wurde nicht mehr verwirklicht, ein neues Zechenhaus (Betriebsgebäude), Baubeginn war am 11. November 1969, dieser Bau blieb bis in den Jahren 1982 als Rohbau stehen und wurde dann abgebrochen.
Veredelte Produkte kamen wieder zurück
-Rudolf Osgyan vom Schmidtlerwerk stellte aus Weichrundhölzern Holzwolle für die Verpackung von Fliesenmaterial her, lieferte hier an die Fa. Buchtal in Schwarzenfeld, im Gegenzug nahm er Fliesenprodukte mit in unsere Heimat und vermarktete diese an Kaufwillige.
Von der Anfangszeit bis zur Schließung
00.00.1959 -Antrag Schürferlaubnis beim Bergamt Amberg, Feldspatabbau.
22.09.1959 -Antrag, Bergamt Amberg, Schürfschachterstellung, Feldspatabbau.
19.10.1959 -Erste Kübelförderung, Feldspatabbau in Hinterbrünst,
Einigung mit Grundstückseigentümer: Holfelder, Helgert und Woppmann.
00.00.1960 -Bau von Betriebsgebäuden, Feldspatbergwerk Brünst,
aus Rundholz, vom Ort gefällten Bäumen, Aufenthalts- Werkstatt- und Büroräume, eine Mühle (Steinbrecher), Vorratsbunker und Verladestation.
Besitzer dieses Grundstückes nun Buchtal AG, vorher Holfelder.
00.00.1960 -Feldspatgrube Brünst, Eröffnung, im Jahre 1960 eröffnete die Firma Buchtal AG unter der Leitung der Tiefbauingenieure Rupert Achmann senior und junior eine Feldspatgrube.
00.00.1961 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, 8 Mitarbeiter 2 Schichten, Feldspatabbau: Schrägstollenbau, Tageabbau und Sohlen- abbau, Frühschicht von 6 – 14 Uhr und Spätschicht von 14 – 22 Uhr.
Erste Abbauleistung 5400 to Feldspat und 615 to taubes Gestein.
23.11.1962 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Erste Barbarafeier, Schutzpatronin
00.02.1967 -Gemeinde Brünst, Straße, Spatwerk,
Industriegelände, Spatwerk, Buchtal wird erschlossen, 84181 DM.
11.11.1969 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Bau neues Betriebsgebäude, neue Sohlenzuführung, Schlammweiher, neuer Bremsberg in Planung.
09.07.1970 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Unfall, Kuppelkette bricht.
00.12.1971 -Qualität (pH-Wert) des Feldspates ist grenzwertig, die Gebäude veraltet, die Konjunkturprobleme geben zu bedenken, deswegen soll die Grube stillgelegt werden.
00.11.1972 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, letztes Fördermonat, Stilllegung.
27.11.1972 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Stilllegungsplan Buchtal AG.
00.00.1973 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Stilllegung, Rückbauarbeiten,
der Tagebau wird schrittweise mit Erdreich wieder verfüllt.
00.00.1982 -Abbau des im Rohbau bestehenden Betriebsgebäudes.
00.00.1993 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Stilllegung, Verfall der Wiederaufnahme.
01.05.1993 -Gemeinde Georgenberg, Hinterbrünst, Spatloch eingeebnet.
00.09.1999 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Stilllegung, Abschlussbetriebsplan,
Grundstück geht wieder an Fam. Holfelder zurück, letztendliche Absicherungen aller Stollenzugänge.
00.00.2003 -Feldspatabbau, Hinterbrünst, Stilllegung, Abnahme durch Bergamt Vollzug und Abschlussarbeiten, Ende.
Es gab auch einen Knappenverein, Spatwerk Brünst
-Die Uniform bestand aus Joppe mit Koppel, Schachthut mit Federbusch.
Mitarbeiter beim Spatwerk in Brünst
Von A – Z, laut Angabe des Zeitzeugen, Kick Josef von Reinhardsrieth
-Achmann Josef Hagendorf (Schlosser)
-Bock Ludwig Hinterbrünst,
-Gilch Hermann Hagendorf,
-Hacker Fritz Hinterbrünst,
-Helgert Franz Hinterbrünst,
-Holfelder Hans Georgenberg (LKW-Fuhrgeschäft in Eigenregie)
-Janker Georg Leßlohe,
-Janker Josef Brünst (Grießl-Sepp),
-Kick Josef Reinhardsrieth,
-Nickl Karl Reinhardsrieth (Zimmerhauer)
-Moll Helmut Hagendorf (Betriebsschlosser)
-Moll Josef Pleystein Schießhauer,
-Piehler Ernst Brünst,
-Platzer Hermann Hagendorf,
-Platzer Richard Hagendorf,
-Scherer Hans Reinhardsrieth,
-Völkl Adolf Leßlohe
-Woppmann Franz Hinterbrünst (Schießhauer, Kapo),
-Woppmann Hans Hinterbrünst (Schießhauser),
-Woppmann Josef Neudorf (Schießhauer),
Abbauleistung von 1961 bis 1972 (in Tonnen)
Jahr Mitarb. Feldspat Sonst. Gestein L. / Mitarb. Leist./ Tag/Mitarb.
---------------------------------------------------------------------------------------------------
1961 8 5400 615 21 2,6
1962 13 10360 1700 40 3,0
1963 14 11195 3642 43 3,0
1964 13 11190 3640 43 3,3
1965 14 15020 3440 58 4,1
1966 18 14850 4620 57 3,2
1967 18 9870 6870 38 2,1
1968 11 11672 1463 45 4,0
1969 13 17767 1233 68 5,2
1970 14 8593 2176 33 2,3
1971 13 10074 2155 38 2,9
1972 9 4294 2289 21 2,3
1961 bis 1972 130285 Tonnen Feldspat
1973 8 Abschlußarbeiten, Tagebau wird schrittweise verfüllt.
Lohnverhältnisse
-Arbeiter: 1961: 2,45 DM / Std. 1973: ca. 11 bis 12 DM / Std.
Konditionen
-Zeitzeugen haben berichtet, dass die Konditionen und die Entschädi- gungen für die Grundstückseigentümer pro Tonne geschürften Feldspat etwa 0,50 DM betragen haben soll.
Ursprung:
-Literatur:
-Nordbayerische Feld- und Grubenbahnen und die Geschichte
ihrer Betriebe.
hier: Feldspatgrube Brünst, Copyrigt 2018 Dr. Ernstberger.
-Zeitzeugen:
-Erhard Holfelder, Hinterbrünst,
-Josef Kick, Reinhardsrieth,
-Karl Nickl, Reinhardsrieth und
-Josef Moll von Pleystein.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX H Heimarbeit XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Federballschläger
Heimarbeit um 1958, vorgefertigte Federballschläger, die Endfertigung durchführen, Zainarbeiten. Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno September 2015
-Wenn man etwas älter wird, dann denkt man öfters nach, was damals oder auch Frühers, einfach auch nebenbei zur täglichen Arbeit noch gemacht wurde.
-Da fiel mir ein, damals um 1958, wurde in meiner Nachbarschaft auch schon Heimarbeit ausgeführt.
-Irgendwie ganz schwach in Erinnerung hatte ich von damals, da wurden doch Federballschläger in Heimarbeit gefertigt.
-Meine Erinnerungen sind aber in dieser Richtung sehr schwach, dass ich sehr lange nach Zeitzeugen suchen musste, die mir bestätigten, dass es damals wirklich so war.
-Acht Zeitzeugen habe ich telefonisch abgegrast und zum guten Ende kann ich nun in etwa berichten, wie sich die damalige Heimarbeit abgespielt hat.
Vorwort, Federballspielen: -Nach etwa 1950 kam das Federballspielen bei uns auf dem Lande etwas in Mode.
-Vorwegs, die jungen Leute hatten damit einen Zeitvertreib und konnten sich zudem hiermit auch noch sportlich betätigen.
-Diese neue Sport- und Vergnügungsart löste eine Verkaufswelle aus und die Nachfrage nach diesen Dingen war dann einfach sehr groß.
-Somit suchte der Verkaufsmarkt nach billigen Arbeitskräften und diese hatten sie bei uns im Grenzland gefunden.
Allgemeines: -Auch damals war die Heimarbeit ein kleines Zubrot zu den Landwirtschaft- lichen Arbeiten auf dem Hof oder auch allgemein auch für die einfachen Häuslleut oder auch für die Mietsleut.
-Wenn man bedenkt, in der Landwirtschaft, da konnten ja erst nach der Ernte die Produkte vermarktet werden, somit hatte der Landwirt immer erst nach dem Verkauf der Ware eine Geldeinnahme.
-Somit war die Heimarbeit für unsere arbeitsame Bevölkerung eine finanzielle Geldeinnahme, die sich sehr erheblich über das ganze Jahr ausbreiten konnte.
-Übrigens auch die Auftraggeber der Heimarbeit suchten nach Leuten auf dem Lande, die für ein paar Pfennige arbeiteten, weil diese ganz einfach auf ein Zubrot angewiesen waren.
Wer hat eigentlich den Auftrag gegeben? -In Flossenbürg, da gab es eine Holzverarbeitungsfirma, die hieß damals „Engel“, diese fertigte u.a. auch Federballschläger für die Heimarbeiter vor.
-Nach der Vorfertigung wurden die Schläger noch mit Farbe oder auch mit Klarlack entbehandelt.
-Diese Schläger wurden dann in Kartons verpackt und in Flossenbürg, und auch unter anderem hier in unserer Grenzlandgemeinde, zu einem Lebens- mittelgeschäft in Waldheim transportiert.
-Hier konnten dann die Erwerber der Heimarbeit die vorgefertigte Ware ab- holen und nach der ausgeführten Heimarbeit hier wieder abgeben.
-In meiner sehr engen Nachbarschaft war es so, die holten die Schläger mit dem Steierwagl, gezogen von einem Pferd, ab.
Was musste dann eigentlich gemacht werden? -Die Haupttätigkeit war hier, in den ovalen Ring des Federballschlägers waren bereits die Löcher für die Bespannung des Schlägers schon vorgebohrt.
-Hier wurde dann durch diese vorgebohrten Löcher ein farbloser Nylonfaden, mit etwa 1 Millimeter Durchmesser, eingeführt und dann die Reihen in einer Richtung fortgeführt, weiter eingezogen, bzw. dann in Kreuzform zu einen straff gezogenen Netz gezaint.
-Der Handgriff wurde dann noch mit farblichen Plastikklebebändern sehr schön ummandelt und auch verziert.
Wie lange hat man hierzu gebracht, und was war hier verdient? -Zuerst muss ich sagen, bei dieser Heimarbeitertätigkeit, da hatte die ganze Familie mitgearbeitet, abends während der Hutzastubnzeit, der Opa, die Oma, die Eltern und auch ganz besonders die Kinder mussten und durften hier auch mitarbeiten.
-Nach Aussage eines damaligen Kinder - Heimarbeiters, hat eine komplette Fertigung etwa 20 Minuten gedauert und somit waren dann etwa um die zwanzig Pfennige verdient.
Fazit: -Wenn man dies etwas hochrechnet, bei etwa einer Heimarbeiterfamilie, da konnten an einem Abend so im Schnitt etwa um die 25 Federballschläger gefertigt werden.
-Und dies nochmals hochgerechnet, da hatte sich dann eine Einnahme von etwa um die Fünf Mark zusammen summiert, hier waren aber die allgemeinen Nebenausgaben noch nicht abgezogen.
-Somit kann man sagen, auch mit kleinen Nebeneinnahmen mit Heimar- beitertätigikeiten konnte übers Jahr gesehen trotzdem eine ansehnliche Geldsumme erarbeitet werden, für dieses Geld konnte das wiederum angeschafft werden, was man sich sonst eigentlich nicht leisten konnte.
Wie lange dauerte eigentlich diese eine Art der Heimarbeit? -Diese Heimarbeit hat so um 1958 begonnen und eigentlich nicht sehr lange gedauert, so um die 2 – 3 Jahre, denn diese Firma in Flossenbürg hatte dann sehr kurzfristig Konkurs anmelden müssen.
-Somit hatte dann diese Nebentätigkeit, als Zubrot zu den anderen, meist landwirtschaftlichen Tätigkeiten, ein schnelles Ende.
Heimarbeit - Sinnspruch!
-Arbeit führt das ganze Dorf zusammen, Reichtum macht selbst Brüder uneins. (chinesisches Sprichwort)
Quelle: Acht Zeitzeugen aus der damaligen Zeit.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX M Müller: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Wasser- sprich Getreidemühle Eines unserer zuletzt betriebenen Getreidemühlen in unserer Gemeinde Georgenberg, sowie deren noch ausgebildeter Müller. Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno September 2015
Allgemeines: -Eine Mühle ist ein Gerät, eine Maschine oder eine Anlage, die z.B. Getreide zu einem fein- oder feinst körnigen Endprodukt, wie z.B. zu Mehl zerkleinert oder verarbeitet.
-Daher ist oft außer einer Zerkleinerungsvorrichtung auch eine Größen- Trennung, wie Siebe und Sichten vorhanden.
-In den Mahlmühlen wurden vom Mahlmüller Mehl und Schrott für die Ernährung hergestellt.
Wie lange dauerte die Ausbildung: -Die Ausbildung zu einem Müller dauerte 3 Jahre.
-Einer, der heute noch lebt, hat damals um 1940, noch als einer der letzten, die Müllerausbildung absolviert, dies war und ist Georg Wolf von Lösselmühle, zur damaligen Zeit geboren und aufgewachsen in der Hagendorfer Mühle, der Großfamilie Wolf in Hagendorf.
Was gibt es, oder gab es eigentlich für Mühlen: -Mahlmühle: Herstellung von Schrott und Mehl, -Hammermühle: Herstellung von Steinmahlgut, -Lohmühle: Zerkleinerung von pflanzlichen Gerbstoffen, -Papiermühle: Herstellung von Papier, -Schneidmühle: Zur Zerkleinerung von Holz, -Sägemühle: Schneidmühle, Brettmühle, Brettsäge sind Wirtschafts- betriebe, die der Aufarbeitung des von der Forstwirtschaft angelieferten Rundholzes zu Brettern, Kanthölzern und Balken dienen, -Walkmühle: Verdichtung und Veredelung von Geweben.
Mit was wurden die Mühlen angetrieben? -Mit Windkraft:
-Mit Wasserkraft: Ein Mühlrad, oft auch als Wasserrad genannt, ist eine Wasserkraftmaschine, die die Kraft des Wassers nutzt, um Wassermühlen aller Art, Generatoren von kleineren Wasser- kraftanlagen oder Wasserschöpfwerke anzutreiben.
Die damals laufenden Getreidemühlen: A - Z
-1; Galsterlohe10; „Danzer Andreas“, (Jetzt Danzermühle 1) Mahlmühle, Neubau: um 1870; Letzter Mahlgang: um 1958.
-2; Gehenhammer 3; Hausname:„Müller“, Der ¼ Reberhof mit realer Mahlgerechtigkeit Mahlmühle, Erbaut: 1834; Letzter Mahlgang: am 01.09.1969. Ausführlichen Bericht siehe OWV Georgenberger, 150J ahre Mühle Gehenhammer (1985) Zusammengestellt von Franz Schacht.
-3; Georgenberg 16; Hausname: „DerMüller“, (Jetzt Mühlweg 1) Mahlmühle mit einem Gang, Neubau: 1841; Letzter Mahlgang: um 1946, Müller: Lang Michael.
-4; Georgenberg 17; Hausname: „Nickl Jakob“, (Jetzt Zum Zottbach 4) Mahlmühle, Neubau: 1864; Letzter Mahlgang: um 1911, Müller: Schmid Karl.
-5; Hagenhaus 1; Hausname:„Wirth“, (Jetzt Hagenhaus 2) Mahlmühle, Bau: vor 1840; Letzter Mahlgang: um 1900.
-6; Hammermühle 1; Der 1/8 Mühlbartlhof mit realer Mühl- Schneidsäg- und Ölschlag- Gerechtigkeit, Zwei Mahlgänge, Seit: 1784; letzter Mahlgang: um 1945.
-7; Hinterbrünst 2; „Zitzmannhaus“, (Jetzt H-Br. 16) Johann Adam Nickel, Hirtenwiese am Mühlgraben, Bau: vor 1800; Ende: vor 1800.
-8; Hinterbrünst 3; „Hufmichl“ (Jetzt H-Br. 36) Ödung am Hofmühlhölzl, Bau: vor 1800, Ende: vor 1800.
-9; Lösselmühle 2; Hausname:„Leßelmüller“, Der ½ Enselein- oder Leßelmühlhof mit realer Mühlgerechtigkeit, Bau vor 1815; Ende: um 1910.
-10; Prollermühle 1; „Mühlbesitzer“, Der ¼ Prollermühlhof mit realer Mühl- und Schneidsäg- Gerechtigkeit, Bau vor 1848; Ende: um 1938.
-11; Vorderwaldheim 1; Mahlmühle, ProllermühlGirgl, Neubau: 1884; letzter Mahlgang: um 1945.
-12; Waldkirch 7; Hausname: „Müller“, Der ¼ Haberkornhof mit realer Mühlgerechtigkeit, Bau: vor 1829; Letzter Mahlgang: um 1930.
Wie kam das Getreidekorn zur Mühle? -Vorab muss man mal sagen, damals um 1900 hatten ungefähr 80 % der Bauern oder auch der Kleinbauern einen eigenen Backofen.
-Die Häuslleut kauften eigentlich das Brot damals von den Bäckereien, wie z.B. in Faislbach, Georgenberg und auch in Neudorf, oder bekamen auch ein Brot, weil sie fast unentgeltlich in der nachbarlichen Landwirtschaft mit halfen.
-Das Getreide wurde damals im Sommermonat August geerntet, auf dem Getreidefeld noch etwas luftgetrocknet, dann heimgefahren mit dem Leiterwagen und in der Scheune gestapelt.
-In den Oktober- Novembermonaten wurde es gedroschen und das Getreidekorn in Säcke abgefüllt und auf dem Getreideboden gelagert.
-Meistens in den Wintermonaten wurde das Roggen- oder das Weizenkorn wieder in Säcke gefüllt, die dann mit dem Ziehschlitten im Winter, oder mit dem Ziehwagerl im Frühling zu den unweit liegenden Mühlen gezogen.
-Als erstes hatte der Müller das Getreidekorn begutachtet und auf seiner Waage des Eingangsgewicht festgehalten. (Siehe genaue Beschreibung von Franz Schacht)
-Nach getaner Arbeit des Müllers, dieser hatte genau alle Mahldaten, wie z.B. das Mehlgewicht und den Schwund in seinem Mahlbuch fein säuberlich fest- gehalten.
-Aus dieser Liste errechnete der Müller den zu bezahlenden Mahllohn.
-Nach etwa einigen Tagen wurde das gemahlene Mehl und der Abputz wieder abgeholt.
-Dies war keine leichte Arbeit, denn das machten meistens schon etwas die größeren Kinder.
-Die Schuldigkeit machte dann der Bauer am nächsten Sonntag vor dem Kircheneingang oder auch nach dem Gottesdienst beim Heroldn oder damals im Lindner Wirtshaus.
Vom Wasserrad bis zu den Mühlsteinen! -Wasser wurde mittels einer Holzrinne auf ein Holzwasserrad, dieses hatte meistens einen Durchmesser von 3 bis 5 Metern, gelassen, diese Last des Wassers setzte das Wasserrad in eine horizontale Drehbewegung.
-Auf der Wellbaumachse, gefertigt aus Tannenholz, waren das Wasserrad und das Kammrad befestigt.
-An der Kammradseitenfläche waren modulartig in gleichen Abständen die Kämme, die Hartholzzähne eingesetzt, diese griffen in ein weiteres Zahnrad, dem sogenannten Drilling ein und setzten die Bewegungskraft in eine vertikale Rotation um.
-Auf dieser Achse, genannt die Mühlstange war zuoberst eine dreiarmige Flügelhaue befestigt und hier wiederum war der Mühlenstein, deswegen so genannt als Läuferstein, aufgehängt.
-In geringen Abstand darunter befand sich unbeweglich, fest fixiert, ein zweiter Mühlenstein, der Bodenstein.
-Die Mühlstange war gelagert in einem Mühlpfannl, dass wiederum auf einen Balken befestigt war, der mittels einer Spindel gehoben oder gesenkt werden konnte.
-Durch dieses heben oder senken der Mühlstange wurde der Abstand der beiden Mühlsteine vergrößert oder verkleinert.
Das alte Mahlverfahren, bis etwa 1930 -Die Bauern aus unserer Gegend lieferten das Roggengetreide zum Mahlen an.
-Die erste Aufgabe des Müllers bestand nun darin, den Feuchtigkeitsgehalt desselben zu prüfen, bzw. um auch das Eingangsgewicht festzuhalten.
-Wenn der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides stimmt, dann füllte es der Müller in seine Holzkraxe und trug es auf dem Rücken die steile Treppe hinauf und schüttete es dort in einen Speicherkasten, genannt die Gosse, von wo es, durch den sich während des Mahlen ständig bewegenden Rüttelschuhs dem Mahlwerk oder dem Mahlgang zugeführt wurde.
-Das Getreide läuft dabei durch die Bohrung in der Mitte des Läufers in den Freiraum zwischen Läufer und dem Bodenstein und wird dort entsprechend gemahlen.
-Beim ersten Mahlgang stellte der Müller den Abstand zwischen den Mühl- steinen etwas größer ein.
-Beim ersten Mahldurchgang wurde das Getreide so in etwa wie geputzt, das heißt der Keimling und der Schmutz vom Korn entfernt, dieser Abfall der Abputz sammelte sich im Vortrögl.
-Weitere Arbeitsschritte, enger stellen des Mühlsteinabstandes, Füllen der Buckelkraxn mit der ersten Mahlspeisung, wieder hinaufsteigen über die Holzstiege hoch zur Gosse und wieder erneut dem Mahlgang zuführen.
-Weitere Arbeitsgänge gleicher Art schlossen sich an, bis dass gemahlene Mahlgut die erforderliche Mehlqualität hatte.
-Dass aus den Auswurfsrinnen des Läufers ausgetretene Mahlgut gelangte in einen Mehlbeutel, der über den Beutelkasten gespannt war.
-Der Mehlbeutel war ein wollener oder auch ein seidener Schlauch, welcher bei der Umdrehung der Steine durch den Beutelstock gerüttelt wurde.
-Durch die Schüttelbewegung und durch die engen Maschen des Gewebes fiel das feine Mehl in den Beutelkasten, während immer der größere Teil des Mahlgutes aus der unteren Schlauchöffnung in den Schrot- und Kleiekasten gelangte, um erneut dem Mahlgang zugeführt zu werden.
-Nach sieben bis acht Durchläufen wurde kaum noch Mehl abgewonnen, nur noch Schalenteile, die Kleie, gelangten in das Vortrögl, sodann war der Mahlvorgang beendet.
Das neue Mahlwalzverfahren, ab etwa 1930 -Allmählich hatte sich die bisherige Technik der Mühlsteine, auch für die kleineren Mühlen überholt.
-Verbesserte, eiserne Mahlwerke steigerten die Qualität des Endproduktes, des Mehls, machten es sauberer, feiner, weißer, verhinderten die Verun- Reinigungen durch Steinpulver.
-Gleichzeitig verringerten sie die Arbeitsintensität des Müllers, die Schinderei beim Schleppen der Säcke, Abheben der Mühlsteine mit dem Mühlgalgen und sofort.
-Effektive Kraftübertragung durch Transmission, Säuberung des Getreides durch funktionelle Reinigungsmaschinen, Beförderung und Sortierung des Mahlgutes durch ausgeklügelte Transportsysteme, gute Mahlqualität, waren jetzt die Schlagwörter.
-Der Umbau beinhaltete wie folgt: Transmissionsräder- und scheiben aus Stahl, Elevator (Schöpfkette) für den Getreidetransport, Walzenstuhl mit den Speisewalzen, Reinigungsmaschine, Spitz- und Schälmaschine, dem Plansichter, dem Schlauchfilter, dem Aspirateur zum Absaugen der Warmluft, und die Abfüllanlage.
Die Zeitenwende um 1950 -Jeder Bauer hatte einzeln für sich das Getreidekorn zur Mühle gefahren, dies ging bis etwas nach dem Krieg, so um 1950.
-Warum haben zu früheren Zeiten die Bauern selber Brot gebacken, weil nämlich sehr viele Kinder in der Familie da waren, so etwa um die 12 bis 14 Kinder und auch noch die Arbeitskräfte, die auf dem Bauernhof mit halfen.
-Wenn man bedenkt, dass mit einer Backofenfüllung etwa 20 bis 24 Brote gebacken wurden, diese Brote fast kaum eine Woche reichten.
-Somit hat die Bäuerin die Woche einmal Brot gebacken.
-Um 1950 und danach wurden die Menschen auf dem Bauernhof immer weniger und somit hat sich z.B. wegen 4 oder 6 Personen nicht mehr rentiert, selber zu backen.
-Denn da hätten ja die 24 gebackenen Brote etwa 2- 3 Wochen gereicht und dann wiederum wäre letztendlich das Brot hart und spröde „ohlbachn“ geworden.
-Somit haben dann sehr viele Bauern, die selber zwar noch einen Backofen hatten, selber nicht mehr gebacken.
-Dann haben die Dorfbäckereien den Dienst übernommen, hier hatten dann die Bauern ihr Getreidekorn hingefahren oder die Mühlenbetreiber wie z.B. in Weiden und Gailertsreuth haben das Korn im Auftrag der örtlichen Bäcker abgeholt.
-Die Großmühlen haben dann das Mehl an die örtlichen Bäckereien ausge- fahren.
-Je nachdem, wie viel der Bauer zum Mahlen abgegeben hat, ja soviel Mehl hat er wieder zum Backen in der örtlichen Bäckerei zurück erhalten.
-Für einen Zentner Mehl gab dann der Bäcker je nachdem 10- oder 12 Brotmarken (Wertmarken) dem Bauern zurück, für diese Marken musste der Bauer noch den Backlohn (Bachalouh) zahlen.
-Nun konnte dann der Bauer mit den Brotmarken so viel Brot abholen, so viel er auch benötigte und soviel er auch noch Brotmarken hatte.
-Waren die Brotmarken wieder alle, dann ging das Spiel wieder von vorne los, eben Getreide zum Bäcker bringen oder auch abholen lassen.
Das Sterben unserer Getreidemühlen vor Ort!
-Auf diese Art und Weise hatten die örtlichen Getreidemühlen immer weniger Aufträge und somit mussten sie das Getreidemahlen wohl oder übel aufgeben.
Müllers Sprichwörter! - Das Wandern ist des Müllers Lust!
- Gottes Mühlen mahlen langsam, aber stetig, (deutsches Sprichwort),
- Gottes Mühlen mahlen langsam, mahlen aber trefflich klein, (Friedrich von Logan),
- Das ist Wasser auf meine Mühle!
- Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst!
- Ruß, Staub und Mehl, machen durstig die Kehl.
- Wenn der Müller ohne Brot, in Lande große Not!
- Wer in die Mühle geht, wird mehlig, wer in den Himmel kommt wird selig. Aber lieber mehlig als selig!
- Wie machens denn die Müller? Sie betens Vater unser, Das halbe Korn ist unser!
- Lustig ist das Müllersleben, wenn die Bauern Trinkgeld geben. Doch wer das vergisst, beweist, dass er kein Bauer ist.
- Den Wind kann man nicht verbieten, aber man kann Mühlen bauen.
- Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen Windmühlen.
Quelle: 150 Jahre Mühle Gehenhammer (1985), OWV Georgenberg, Franz Schacht.
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Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno September 2015
-Bei der Erforschung des Familienanwesens meines Bruders konnte ich im Staatsarchiv in Amberg, aus den Katasteraufschreibungen,den Flurnamen „Windmühlacker“ erblicken.
-Dieser sogenannte damalige Windmühlacker befindet sich auf der Anhöhe des Danzerberges etwa 100 Meter westlich vom Sirrackenhof.
-Aber nun gibt es zwei Möglichkeiten, entweder stand etwa vor dem Jahre 1800 hier eine Holzwindmühle, oder wurde dieser Acker so bezeichnet, weil hier auf dieser Anhöhe so der Wind bläst, wie wenn man hier eine Windmühle errichten könnte.
-Belassen wir es mal so wie es heute ist, denn die beiden Söhne meines Bruders, Bernhard und Wolfgang, ohne dass sie vorher von dem Windmühl- acker etwas wussten, spielten schon vor 15 Jahren mit dem Gedanken hier in der Nähe ein Windrad aufzustellen.
-Der erste Versuch hatte zwar nicht so geklappt, aber vor etwa 10 Jahren steht etwa 50 Meter südöstlich vom Sirrackenhof ein Windrad mit einer Höhe von etwa 20 Metern und einer Windstromleistung von etwa 3 Kilowattstunden.
-Fazit: Auch vor zwei- oder dreihundert Jahren ging hier der Wind wie verrückt, sollte es so sein, dass damals hier eine Windmühle stand, sodann versuchten auch schon die damaligen Generationen aus der Windkraft ihren Nutzen zu ziehen!
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX P Paschen -Mehlpaschn am Gibachtberch! Quellenangabe: Rupert Herrmann, 92697 Georgenberg, Faislbach 24, März 2015
-Gepascht wurde an der böhmischen Grenze schon immer, ganz besonders auch in der Zeit um und nach 1920, also während des Aufbaues des neuen Staates, der Tschechoslowakei. -Es wurden halt Waren aus dem Nachbarland zu uns herüber gepascht, die einfach dort drüben billiger waren, aber es musste der Länderzoll von beiden Seiten ausgeschaltet werden, denn nur dann war es für unsere Grenzbe- wohner eigentlich lukrativ. -Interessant für uns, in unserem Gebiet waren das Herüberholen, u.a. von Zucker, Salz, Schmalz, Mehl, Tabak oder auch größere Sachen, wie z.B. Ferkel (junge Suuchahla), Ochsen und auch Pferde. -Laut den Erzählungen wurde immer gesagt, die Pascherei wurde nicht aus Jux oder aus Tollerei betrieben, denn unserer Grenzlandbevölkerung, der ging es in der damaligen Zeit wiederum nicht zum Besten, deshalb haben sie und mussten sie zu diesen illegitimen Mitteln greifen! -In diesem meinen Falle, da geht es ums Mehlpaschn. -Zwei Nachbarn auf der Hinterbrünst, diese waren ja auch noch verschwägert, hatten sich eine abspenstige Pascherei geleistet. -Einer davon, nicht weit weg vom Kreuzbaum, ging nachts mal ins Böhmische, besser gesagt in die Tschechoslowakei um Mehl zu paschen, aber der Anver- wandte hatte dies irgendwie mitbekommen. -Der andere, wohnend zwischen dem Pascher und dem Gibachtberch, setze seine Feuerwehrhaube auf und ging dem Verwandtschaftspascher zum Gibachtberch entgegen und lauerte bis sein Schwager mit dem Sack Mehl auf dem Buckel durch das Gibachthölzl heranschlich. -Wie er ihn von weiter Ferne kommen sah, schrie er ganz laut und mit be- stimmter Stimme: Halt, Zoll, stehen bleiben! -Vor lauter Angst ließ der Pascher seinen Sack Mehl vom Buckel fallen und rannte davon. -Er, als Bluffzöllner hob den Sack Mehl auf und ging zu seiner Mutter nach Hause und sagte zu ihr: Siehst Du Mutter, dort drüben sollte der Schlot rauchen und bei uns raucht er! -Sie hatten nun eigentlich sehr viel Mehl, dass eigentlich nichts gekostet hat und von dem sie jetzt sehr viel Brot backen konnten. -Nun sieht man mal wieder, wie man sich auf die gute liebe Verwandtschaft verlassen kann!?
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Pflege -Ältere Menschen betreuen und pflegen! Quellenangabe: Rupert Herrmann, 92697 Georgenberg, Faislbach 24, April 2015, und 1) Wikipedia, 2) Herbstsonne Pleystein,
Allgemeines 1) -Altenpflege, auch Pflege alter Menschen genannt, deren Ziel als Langzeit- pflege, ist die Erhaltung einer stabilen Lebensqualität. -Weil nämlich die geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten im Alter abnehmen, besteht die Aufgabe der Altenpflege darin, die Fähigkeiten der Selbstpflege des Betroffenen so weit wie möglich zu erhalten und zu fördern.
Derzeitige Pflegemöglichkeiten -Derzeit gliedert sich die Altenpflege in die Hauskrankenpflege, Ambulante Pflegedienste, Altenheim, Pflegeheim und Palliativstationen (Sterbebegleitung).
Derzeitige Pflegepersonal -Für die Alterspflege steht derzeit folgendes Personal zur Verfügung, angefangen von den privaten häuslichen Pflegepersonen, zu den Gesundheits- und Altenpflegern, Krankenpflegern zu den Altenpflegehelfern.
Aufgaben der Pflege können sein: z.B. 2) -Medikamentenzuteilung und Überwachung, Blutzuckermessung, Wundversorgung … -Grundpflege: Körperpflege, Waschen, Baden, Betten, Nahrung anreichen und vorbereiten … -Hauswirtschaftliche Versorgung: Reinigen der Wohnung und der Wäsche, Einkaufen und Begleitung zum Einkauf, zubereiten von Mahlzeiten … -Pflegeberatung, Angehörigenschulung, Hilfe bei Anträgen und Formularen, Rufbereitschaft und Sterbebegleitung … -Info Pflegehilfsmittel, Friseurbesuch, Fußpflege, Gartenpflege oder auch Winterräumdienst...
-Wie war es damals in den vergangenen Zeiten? so um 1800 -Bei den Herrschaftshöfen (Meierhöfen), Groß- oder auch Kleinbauern: -Die Bauern oder auch der Verwalter eines Herrschaftshofes waren für sein gesamtes Gesinde (Dienstbotenpersonal), für deren Verpflegung und auch deren Betreuung grundsätzlich verantwortlich. Beim kurzzeitigem Dienst- botenpersonal ging die Verantwortung hierfür von Lichmess bis Lichtmess. -Sollte ein langjähriges Helferpersonal irgendwie Krank oder auch Alters- schwach geworden sein, sodann wurde es grundsätzlich halt so recht und schlecht bis zu seinem Sterben, notdürftig, ganz so nebenbei vom häus- lichen Dienstbotenpersonal, mit betreut. Bei größeren Bauernhöfen gab es hierfür das angebaute Gesindehaus. -Beim Bauer selber und deren Angehörigen war es schon ein wenig anders, soweit sie sich innerhalb der Familiengeneration etwas gut verstanden haben, wurden diese, entweder vom Verwandschaftsumfeld selbst oder auch vom Gesindepersonal mehr als gut oder auch einfach betreut. Bei vielen größeren Bauernhöfen stand hierfür eine extraige Ausnahmswohnung oder sogar ein etwas abstehendes Ausnahmshaus zur Verfügung.
-Aber nun zu den etwas abseits stehenden Menschengruppen? um 1800 -Personengruppen, deren Arbeitsleben oder auch deren Leben nicht so recht auf der Sonnenseite lag, die konnte man auch damals nicht verhungern lassen. -Für diese Menschengruppe hat sich auch damals schon die Gemeinde ver- pflichtet gefühlt. -Anfangs der 1800-der Jahre, da gab es meistens die kommunalen Hirten- häuser, diese Bewohner durften im Hirtenhäusl wohnen, mussten aber dafür auf alle Weidetiere von allen Landwirten in dieser Kommune aufpassen. -Mit dem Gemeinderecht hatte jeder Landwirt einen ganzen Anteil an den ge- meindeeigenen Weidegrund, Ödland oder auch die Gemeindehut genannt.
-Mitte der 1800-der Jahre hat sich dann die kommunale Weideviehtierhaltung ortsbezogen Zug um Zug langsam eingestellt. -Dieses Hirtenhäusl, einschl. deren Weidegrund, weil es schon sehr alt war und nicht mehr für diesen Zweck gebraucht wurde, wurde dann an interessierte Käufer veräußert. Diese bewirtschafteten diese Fläche als eine Kleinlandwirt- schaft. -Die etwas älteren Häusl-Leute, oder die ohne Arbeit, hatten somit keine Unter- kunft mehr. -Um 1880, z.B. baute die damalige Gemeinde Brünst, neu ein Armenhaus, zu diesem Häusl, das noch steht, sagt man heute noch, "das AormaHäusl". -In so einem kleinen Häusl, da logierten auf Kosten der Kommune zwei Parteien, und wenns pressiert hat mit deren Kinder, dann kamen um die 8 bis 12 Personen zusammen. -All diese Inwohner brauchten auch etwas zu Essen. -All, die noch etwas arbeiten konnten, gingen dann zu der Sommerszeit zur Heu- oder auch Getreidearbeit und haben sich hiermit ein wenig Essen, oder auch etwas Heu für die Gais, zu deren Fütterung, erarbeitet. -In der Augustzeit nach der Getreideernte, wenn die Bauern die Haim abgerechnet hatten, da gingen dann diese Personen zum Getreide- ährensammeln (OächalaAufKlaubm) auf die Felder. -Diese Leute hattens wirklich nicht leicht zum Überleben. -Zum Erdäpflkaubm da hatten sie bei den Bauern wieder mit geholfen und haben sich somit ihre Kellererdäpfel sehr hart verdient. -Während der kalten Jahreszeit brauchten diese auch was zum Essen und somit hat sich die Kommune wieder was einfallen lassen müssen, denn nach einer Gemeindeanordnung mussten dann alle Tage ein anderer Bauer, ein Mittagessen zu diesem AormaHäusl tragen. -Noch eine Tätigkeit hatte die Kommune diesen Personen zugeteilt, der oder die noch sehr gehfähig war, wurde beauftragt, zum "LeichnEeihLaohn". -Auch hier hatten Sie ahn Nickl (ah Zernerl) oder ah oin zwuor Oier dafür erhalten. -In den AormaHäusl, da hom sa se, wenn sa sah einiger Massen ah bisserl gurt woarn, gegenseitig asgholfm. -Also kann ma song, des wor damals scho ah Kommunales-Pflege-Haus. -Die Sache mit dem Aorma-Häusl einschl. deren Umfeld is bis etwa um 1950 ganga. Dann wurde in Brünst dieses Häusl ah wieder vahkaft.
-Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, um 1950 ?????
Sch XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Schneider, Schneiderinnen
-Eine, unsere letzte Schneiderin, „As Emmerl voa da Leßlouh“.
-Besser bekannt bei uns, „As Sollfrank – Emmerl“ Quellenangabe: Rupert Herrmann, 92697 Georgenberg, Faislbach 24, August 2015
-Das Handwerkszeug des damaligen Schneiders war in den früheren Jahren Nadel, Faden, Schere und Bügeleisen.
-Des Schneiders allgemeine Tätigkeiten waren eigentlich die Arbeiten, die eine ganz normale Hausfrau oder auch eine Bauernfrau selber nicht erledigen konnte, denn auch damals schon, waren die Anforderungen für ein gutes Aussehen und auch für ein sauberes Daherkommen sehr gefragt.
-Vorweg etwas gleich gesagt, das stricken und stopfen von Seckeln und auch Handschuhen usw., sowie z.B. auch das Hosen flicken, dies erledigten die Hausfrauen, meistens war es die Oma oder eine schon etwas ältere nicht verheiratete Tante auf dem landwirtschaftlichen Hof, selber.
-Somit kann man sagen, dass das damalige Anfertigen z.B. von Herrenan- zügen oder auch der Frauenkleider usw., den ausgebildeten Schneiderinnen und auch Schneidern vorbehalten war.
-Um 1900 wurde es schon ein bisschen besser! -Etwa um oder nach 1900 kam dann die Nähmaschine, diese musste aber noch mit dem Fußpedal angetrieben werden, dies war dann eine erhebliche Erleichterung.
-Bei uns in der ländlichen Gegend wurde größtenteils die Tätigkeit der Schneiderei nebenbei zu einer kleinen Landwirtschaft betrieben.
-Zur damaligen Zeit wurden ja noch alle Kleidungsstücke an den jeweiligen Personen angemessen, anprobiert und zu guter Letzt mittels Geldausgleich, an ihm übergeben.
-All unsere Schneiderinnen und Schneider um 1950! -Vor und nach dem zweiten Weltkrieg gab es nach meinen Wissensstand in unserem Gemeindegebiet, z.B. nachfolgende Schneider und auch Schneiderinnen, diese hatten diese Tätigkeit zum größten Teil im Nebenerwerb betrieben:
-Völkl Anna von Hagenhaus, GirchwastlAnne, -Beer Willi von Neukirchen St. Chr.,BeernSchneider, -Kohl Katharina von Neulosimthal, nach Vertreibung in Hinterbrünst, -Hopfnerschneider, Hinterbrünst, nach der Vertreibung, -Nestlschneider, Brünst, nach der Vertreibung, -Finne Schön, verheiratete Völkl in Leßlohe, dann Pleystein, -Luise Kamm von Georgenberg, Danzerschleif, -Renate Säckl von Georgenberg, MühlRenate -und nicht zuletzt Janker Emma, geborene Sollfrank von Leßlohe.
-Wie war es beim „Emmerl“!? -Emma Janker erlernte im Jahre 1950 den Schneiderberuf bei der Kollerschneiderin in Hagendorf. Die Ausbildung dauert damals 2 Jahre.
-Bedingt, zu Hause war eine Landwirtschaft noch zu betreiben, denn der Vater ist im 2. Weltkrieg im Jahre 1943 in Lomnja gefallen, musste sie in der elterlichen Landwirtschaft aktiv mithelfen.
-Kurze Zeit danach hatte sie geheiratet, nun konnte sie für ihr eigenes Kind, als gelernte Schneiderin des „Anlechzeich“ selber anfertigen.
-Dies hat sich rumgesprochen und nach und nach wurden die Schneidereiauf- träge immer mehr und auch immer größer.
-Des Schneiders Aufträge! -Gefertigt wurden damals Herrenanzüge, Damenkleider und Kostüme, Hochzeits- kleider und auch Kleider und Anzüge für die Kommunionkinder.
-Nach dem Krieg oder auch während des Krieges war es sehr schwierig, dass man die Schneidereistoffe zu kaufen bekam, zu besonderen schlechten Zeiten wurden auch aus alten Uniformbeständen besondere Arbeitskleidungen gefertigt.
-Die Schneiderstoffe wurden bei uns größtenteils beim Kaufhaus Schopper in Pleystein oder in Vohenstrauß oder auch von Hausierern eingekauft.
-Wenn irgendwer einen Wunsch zur Anfertigung eines Anzuges oder eines Kleides hatte, der ist zur Schneiderin zum „Bestellen“ und zum „Anmessen“ gegangen.
-Nach einer bestimmten Zeit hat es dann geheißen, Du könntest zum „Anprobieren“ kommen, meistens sind dann noch kleinere Änderungen angefallen und dann erfolgte die Übergabe des Schneidereiproduktes.
-Hochbetrieb war meistens vor der Landkirchweih, zu Weihnachten und ganz besonders auch zu Ostern.
-Hier wurde dann meistens von der Bevölkerung so hinten rum getuschelt, hast Du den oder die gesehen, was die für ein extra vakantes Kleid, oder der für einen feschen Anzug an hatte.
-Auch damals schon legte ein Jeder, der auf sich etwas gehalten hat auf die Kleidung einen großen Wert.
-Hosenspezialfabrik Hölzl inVohenstrauß! -Nach dem zweiten Weltkrieg setzte die im Jahre 1927 gegründete Spezialfabrik für Hosen, die Firma Hölzl, seine Hosenfertigung wieder fort, in ihrer Glanzzeit hatte diese Firma etwa 900 Näher und Näherinnen beschäftigt.
-Man kann sagen, aus unserem Gemeindeeinzugsgebiet sind damals sehr viele Frauen und auch Mädchen, sowie sie aus der Grundschule entlassen wurden, der Beschäftigung entweder als Näherin oder als Hilfsnäherin nachgegangen.
-Die Firma Hölzl hatte im Jahre um 1975 ihr Beschäftigungspersonal schon langsam abgebaut und im Jahre 1994 wurde die Hosenspezialfabrik endgültig geschlossen, da die Lohnkosten gegenüber zu den Billigländern immer höher wurden und der allgemeine weltliche Preiswettkampf zur Betriebsschließung zwang.
-Fertigung in den Billigländern! -Im Jahre um 1975 hat der Industrialisierungs- und Konfektionierungsverkauf auch bei uns Einzug gehalten und man konnte fertige Konfektion von der Stange, entweder bei Hölzl in Vohenstrauß, bei Schopper in Pleystein oder auch in Weiden einkaufen.
-Jetzt nur mehr zum größten Teil eine Änderungsschneiderei! -Dies brachte bei den nebenerwerblichen Schneidereien einen sehr starken Auftragsrückgang.
-Etwa zu dieser Zeit waren dann auch von den ländlichen privaten Schneidereien die Nähmaschinen mit einen Elektroantrieb ausgerüstet.
-Schön langsam änderte sich die Anfertigung von Kleidungsprodukten hin zu einer Änderungsschneiderei.
-Und dies sind, für unser „SollfrankEmmerl“, seit dieser Zeit des Konfektio- nierungsverkaufes bis auch heute noch, die größten persönlichen und privaten Arbeitsaufträge.
-Für und wider, Weltmarkt der Billigländer! -Die Kaufangebote von den Billigländern sind zurzeit sehr enorm, einerseits ist es für uns Verbraucher vorerst etwas mehr als positiv, aber andererseits verlieren, und dies schon sehr lange, unsere Arbeitskräfte in den einhei- mischen Schneidereien, soweit es in unserem Lande noch welche gibt, ihren Arbeitsplatz.
-Ein Beispiel: Ein Brautmädchenkleid aus einem Billigland kostet z.B. 27 Euro, für diesen Betrag kann man bei uns nicht einmal den Stoff für die Anfertigung bekommen.
-Dieses Beispiel sollte uns zum Nachdenken anregen!
-Emmerls jetzige Aufträge! -As Emmerl macht ab und zu auch in bestimmen Fällen eine Sonder- anfertigung.
-Aber größtenteils macht sie Änderungen, Hosen hinauf schlagen, Kleider und Kostüme oder auch Blusen abnähen oder auch erweitern, bzw. Knöpfe annähen, Reißverschluss raus trennen und wieder einnähen oder auch ab und zu mal einen Drieangel in einer Arbeitshose übernähen.
-All das macht sie sehr gerne und mit großer Freude, hierdurch kann sie anderen Menschen mit ihrer Arbeitsleistung helfen.
-Wenn der Kunde kommt und seine Sachen abholt und diese fragen dann, was dies koste, dann sagt sie, für das Material habe ich „soundso viel“ gebraucht und sonst will ich ja nichts verdienen, wenn Du meinst, dann kannst Du mir ja eine Kleinigkeit geben.
-Wenn ich gesund bleibe, dann könnte ich ja weitermachen! -Sie sagte, sie hat eine große Freude, wenn Leute zu Ihr kommen und mit Ihr schmaddern und über alles Mögliche reden, sie sagte auch, wenn ich noch etwas gesund und rüstig bleibe, dann wolle ich diese meine persönliche Änderungsschneiderei noch lange nicht an den Nagel hängen.
-Uns bleibt somit nur eines übrig, dass wir unserem „SollfrankEmmerl“ noch sehr viele gesunde Lebensjahre wünschen!
-Schneiders-Sprichwort! -Mit einem altväterlichen Sprichwort möchte ich einem Schneider oder einer Schneiderin allerhöchste Hochachtung verleihen:
„Das kleinste Ding ist auch zu ehren: Eine Nadel mag einen Schneider auch ernähren“.
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Schuster, Schuhmacherei
Eine der letzten Schusterei, bzw. des letzten Schusters in unserer Gemeinde Georgenberg.
Zusammenstellung: Rupert Herrmann,anno August 2015
-Schuster oder Schuhmacher, damals und heute! -Der Schuhmacher ist oder war ein Handwerker, der Schuhe in Handarbeit herstellt und auch repariert.
-Vor dem Jahre 1900 wurden Vorwegs bei uns auf dem Lande die Schuhe von den Schustern noch selbst angefertigt.
-Etwa nach 1900 setzte sich schön langsam die maschinelle Schuhproduktion in unserem Staate durch, somit konnten dann die genormten Schuhe von den Schuhhändlern oder auch über die bisherigen Schuhmachereien an- gekauft werden.
-Seit etwa dieser Zeit wurden dann die genormten Schuhgrößen nicht mehr selbst angefertigt, die Eigenanfertigung beschränkte sich dann nur mehr für Schuhe auf besonderem Wunsch oder auf Sonderanfertigung im Falle der Orthopädie.
-Die verschleißfesten Gummisohlen und auch die Gummiabsätze haben die Nutzungszeit der Schuhe erheblich verlängert.
-Somit hat sich ab diesen Zeitpunkt das Schusterhandwerk von der Selbst- anfertigung der Schuhe in eine Schuhreparatur verändert.
-So um 1920 hatte sich der Tscheche Thomas Bata auf die maschinelle Schuh- produktion spezialisiert, denn hier hatte damals bereits schon Georg Wirth, der dann später beim „KuhlbrennerSchousta“ gearbeitet hat, einige Jahre Schuhe in Serie mit angefertigt, deshalb bekam dieser von unserer Bevölkerung den Spitznamen der „BataSchorsch“ oder der „Bata“.
-Alle die Lehrlinge, die nach dem zweiten Weltkrieg eine Lehre als Schuh- macher absolviert und dann noch einige Jahre als sogenannte Schuh- reparierer gearbeitet hatten, wurden dann mit der Zeit arbeitslos und schulten dann zu einen anderen Berufszweig um, wie z.B. sie gingen zur Polizei zur Post oder zur Eisenbahn.
-Eine der ersten Schuhmacherei in der damaligen Gemeinde Neudorf. -Eine der ältesten Schuhmacherei wird bestimmt in Neudorf bestanden haben, denn der Schuhmachermeister Franz Schriml, hatte ja die Berechtigung, dass er Lehrlinge ausbilden durfte und dies auch tat.
-Es ist sehr bestimmt anzunehmen, dass alle dann, die späteren Schuhmacher, in dieser Schuhwerkstätte ihre Ausbildung genossen haben.
-All unsere Schuster in unserer Gegend, zum Beispiel:
-Franz Schriml, Schuhmachermeister, in Neudorf, *1876, +1950, -Josef Solfrank, Schuhmacher, Straßenmeister u. Bürgermeister, Georgenberg, *1887, +1968, -Franz Solfrank, Schuhmacher, in Waldkirch, *1894, +1963, -Solfrank Karl, Schuhmacher in Neudorf, SchöllAdlKaorl, *1902, +1980, -Ludwig Nickl, Schuhmacher in Faislbach, SimanLudwig, *1903, +1980, -Georg Wirth, Schuhmacher, Bata, zuletzt in Hammermühle, *1907, +1987, -Johann Janker, Schuhmacher, KuhlbrennaSchousta, Schwanhof, *1910, +1981, -Georg Rödel, Schuhmacher, wohnhaft in Hagendorf, -Oskar Bergmann, Schuhmacher, wohnhaft in Waldthurn, *1927, -Ludwig Bergmann, Schuhmacher, wohnhaft in Waldthurn, *um 1930, -Erich Piehler, Schuhmacher, wohnhaft in Schwanhof, *1933, +2009, -Johann Ermer, Schuhmacher, von Schirmitz, wohnhaft in Faislbach, -und noch weitere, zwar mir im Moment nicht bekannte Personen.
-Schusters Werkzeuge -Des Schuhmachers Werkzeuge sind u.a. folgende:
-Der Schuhmacher braucht sehr viel natürliches Tageslicht, deswegen sitzt er größtenteils immer an der Fensterseite und dann auch meistens auf einem Podest voneiner Höhe von etwa 50 Zentimeter auf einem Dreibeinhocker.
-Warum sitzt der Schuster auf einer kleinen Erhöhung, denn da bekommt er keine kalten Füße und in gehobener Stellung ist dieTemperatur auch etwas wärmer.
-Dann braucht er noch einen Arbeitsbock, wo er das zu fertigende Schuhwerk ablegen und auch zum Bearbeiten befestigen bzw. auch gegenhalten kann.
-Auf diesem Arbeitsbock ist auch sein Dreifußamboss abgestellt.
-Desweiteren braucht er dann eine breite und eine schmale Zwickzange, zum Ziehen des Schaftes über den Leisten oder die Faltenzange für das Verteilen der Oberlederfalten an der Fußspitze und an der Ferse.
-Das Kneipmesser zum Beschneiden der Sohlen und der Absätze, den Wetz- stein zum Schärfen des Kneip, und den Wetzstahl zum Nachschärfen.
-Die Raspel, zum Bearbeiten der Sohlen und der Absätze, den Täcksheber zum Rausziehen der Nägel.
-Die Querahle, zum Vorstechen der Bodennahtlöcher, die Stahl- und die Schweinsborsten, als Nähnadeln.
-Den Aufrauer, für die Vorbereitung der Klebflächen, das Randmesser für das Ablassen und Entgraten der Sohlenkanten.
-Die Rundahle, zum Vorstechen der Löcher für die Holznägel.
-Eine Glasscherbe oder auch eine Ziehklinge für das Entfernen des Leder- narbens, sowie das Putzholz, zum Andrücken der Sohlenkanten.
-Um 1900 kam dann die Näh- Schleif- und Poliermaschine hinzu, aber nur wer es sich leisten konnte und sich auch wollte.
-Was für Schuhe, und wie wurden diese gefertigt!? -Übrigens die Lehrzeit des Schuhmachers betrug 3 Jahre.
-Da das Schuhmacherhandwerk meistens zu einer Landwirtschaft betrieben wurde, musste der Lehrling halt auch die allgemeinen landwirtschaftlichen Arbeiten mit ausführen.
-Laut Befragung des Schuhmachermeisters Rudolf Zellner von Waldthurn, dieser erlernte das Schuhmacherhandwerk von seinem Vater, wurden damals folgende Produkte gefertigt:
-Elegante Herrenschuhe, besser gesagt die Sonntagsschuhe, die normalen Arbeitsschuhe, Winterstiefel, gefüttert z.B. mitLammfell, Damenschuhe, Stiefeletten, Knopfstiefala, Lederpantoffel und auch Schnürschuhe, als Vorarbeit für den Kirchweihstandverkauf, sowie auch dieSonderanfertigungen in Richtung Orthopädie.
-Wie setzt sich im Ungefähren der Arbeitsablauf einer manuellen Schuh- Fertigung zusammen, kurz aufgezählt, wie folgt:
-Der Kunde kommt zum Schuhmachermeister, dieser fragt nach Modell- und Materialwunsch, dann nimmt dieser an den beiden Füßen Maß.
-Sollten die Messmaße mit den bereits vorhandenen Leisten = Laorsn überein- stimmen, somit kann der Schuhmacher diese gleich hernehmen.
-Stimmen aber die Meßmasse nicht überein, somit fertigt er für diese beiden Füße zwei neue Leisten an.
-Wie oft gemeint, die Leiste ist die Sohle, nein, die Leiste ist die auf gemessene Fußform in einer Holzausführung.
-Der Schafft ist das Oberteil des Schuhwerks, dass auch auf gemessen wird.
-Teile für den Schafft aus weichem Oberleder ausschneiden, Teile zusammen nähen, früher von Hand, dann später mit der Nähmaschine.
-Zusammen genähtes Lederteil über die Laorsn ziehen, bzw. zwicken oder auch überspannen.
-Brandsohle aus Leder vorbereiten und mit Schaft (Oberteil) vernähen.
-Schuhboden, Laufsohle aus Hartleder auf Brandsohle und Absätze aus Hart- leder, mehrere Stücke je nach Absatzhöhe, mittels Holznägel befestigen.
-Feine Nacharbeiten, Kanten nachschneiden, nachraspeln, mit Glasscherben oder mit dem Zieheisen feinpolieren, färben mit der Kaltpoliertinte, Wachs aufbringen und mit Brenneisen nachpolieren.
-Noch einiges zu den Konfektionsgrößen: -Die Schuhgröße, z.B. Größe 42 ist nicht die Schuhlänge, sondern das ist das Stichmaß, dies setzt sich wie folgt zusammen: 2 cm Schuhlänge ist ein Stichmass von drei, hier in diesem Beispiel, 42 cm durch 3 mal 2 = 28 cm.
-Für die Anfertigung eines normalen Sonntagsschuhes benötigte ein geübter Schuhmacher etwa 30 bis 40 Arbeitsstunden, wenn man dies heute etwas hochrechnet, bei etwa 15 Euro Eigenleistungsstundenlohn, dann würde dieses vorgenannte Schuhwerk, zur heutigen Zeit etwa um die 500 Euro kosten.
-Zu früheren Zeiten sagte man, ein paar Schuhe handgemacht, kosten etwa um die zwei Monatslöhne.
-Entwicklung des „KuhlBrennerSchousters“, zuerst in Brünst, dann in Schwanhof! -Um 1925 hat der damalige „KuhlbrennerJohann“ beim Schustermeister Schriml in Neudorf gelernt.
-Nach der Lehrzeit, denn damals war die wirtschaftliche Lage unseres Landes nicht zum Besten gestellt, wird er bestimmt einige Jahre als Schustergeselle gearbeitet haben.
-Um etwa 1933 wurde es in wirtschaftlicher Sicht etwas besser, vermutlich mit etwas finanzieller Unterstützung seiner Mutter wird er bestimmt die notwen- digsten Werkzeuge und Maschinen für eine eigene Schusterei vorfinanziert erkauft haben.
-Zu dieser Zeit hatte er seine Schusterwerkstätte bei seiner Mutter im Schlaf- stüberl zusätzlich halt so notdürftig eingerichtet.
-Während dieser Zeit hat er auch schon mit Fahrrädern und mit deren Zubehör gehandelt sowie auch mit weiteren interessanten Gegenständen.
-Im Jahre 1937 baute Johann Janker, bestimmt mit einer erweiterten Unterstüt- zung seiner Eltern in Schwanhof Hs.-Nr. 12 ein Wohnhaus. Rechter Hand des Einganges war der Verkaufsraum und hinter halb die Schusterwerkstatt ein- gerichtet.
-Aber nun war der Andrang, wegen der Schuhreparaturen und des Warenver- kaufes so groß, dass er weitere Schuhmacher benötigte.
-Sehr gut zusammen gearbeitet hat er schon vorher mit dem Schuhmacher Georg Wirth, der ja schon einige Jahre bei der Tschechischen Firma „Bata“ beschäftigt war, beide hatten sich sehr gut verstanden und einer ergänzte den anderen.
-Beschäftigt waren auch einige Jahre z.B. der Georg Rödl von Hagendorf, der Oskar und auch der Ludwig Bergmann aus Waldthurn.
-Zuletzt war dann ab 1950 der Erich Piehler, der beim Schriml in Neudorf gelernt hat, bis in die Jahre um 1960 beschäftigt.
-Durch die höhere Nutzungszeit der maschinell erstellten Schuhe, sprich der Gummisohlen und zuletzt aus Kunststoffrohteilen nahmen die Ausbesserungs- arbeiten erheblich ab und der „KuhlbrennaSchousta“ hat im Jahre 1960 die Reparaturarbeiten im Allgemeinen an den Schuhen eingestellt.
-Erich Piehler als letzter Arbeiter in der heimischen Schusterei „Beim Schousta“ hat einige Werkzeuge und Maschinen von seiner vormaligen Schusterfirma ab- gekauft, und dann bis zu seinem Tode im Jahre 2009, in Heimarbeit noch so die kleineren Reparaturarbeiten an Schuhen, die die Leute so vereinzelt zu ihm gebracht haben, mehr als sehr kostengünstig ausgeführt.
-Dass ist eigentlich das Ende einer unserer Schustereiarbeiten in unserer Gemeinde Georgenberg.
-Damals war beim Schousta was los! -Wenn man das so nachvollzieht, was die älteren Leute so erzählt haben, da ist beim „Schousta“ einiges los gewesen.
-Ich kann mich selber noch erinnern, denn alle Kirchgänger nach Neukirchen St. Chr. aus der Richtung von Leßlohe, Hagenhaus und Brünst, mussten ja beim „Schousta“ vorbei gehen, in diesem Aufwasch nahmen sie gleich die abgetragenen Schuhe mit und stellten sie im Hausgang der Familie Janker vorab ab, gingen weiter zum allsonntäglichen Gottesdienst und am Nach- hauseweg gaben sie dem Schusta den Reparaturauftrag.
-Am nächsten Sonntag haben die Kirchgänger ihre bereits aufgedoppelten Schuhe wieder mit nach Hause genommen.
-Ja auch aus dem Sudetendeutschen Gebiet, Waldheim und Neulosimthal kamen die Leute und ließen ihre Schuhe machen.
-Ja für dem „Schusta“ war am Sonntagvormittag immer Hochbetrieb angesagt, denn sehr viele Bauern bestellten bäuerliche und auch häuslichen Waren, die dann der KuhlbrennaSchousta“, zweimal in der Woche aus Weiden mitbrachte.
-Beim Schousta da kamen sehr viele Leute zusammen, aus den Erzählungen der älteren Leute konnte man entnehmen, beim „KuhlbrennaSchousta“ da wor wos lous!
-Auch nach 1960 hat es noch geheißen, wenn du eine ausgefallene Ware nirgends bekommst, dann geht’s du zum Schusta und da bekommst Du es bestimmt.
-Fertigung in den Billigländern! -Die Fortentwicklung der neuzeitlichen Schuhherstellung nahm keine Ende, wegen der hohen Lohnkosten wurde dann die Schuhmassenfertigung ins Ausland, zu den Billigländern verlagert.
-Heute sind wir so weit, dass sich keine Schuhreparation mehr lohnt, da ein neues Paar Schuhe weniger kostet, als wenn es ein heutiger noch vorhandener Schuhfertiger überhaupt nur anschaut.
-So ist es halt und mit dem müssen wir ob wir wollen oder nicht halt leben!
-Schusters-Sprichwörter! „Schuster bleib bei deinen Leisten“
„Der Schuster selbst, trägt die schlechtesten Schuhe“
„Oft wird auch gesagt, was ist denn das für ein Flickschuster, dieser Ausspruch kann aber auch für andere Berufszweige benutzt werden, nicht nur für den Schuster selber“
„Den kann man ja beim Gehen die Schuhe doppeln“
„Da zieht es mir ja die Schuhe aus“
„Jemanden die Schuld in die Schuhe schieben“
„Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe“
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Viehhändler
Die Entwicklung der Viehhändlerei, bzw. die derzeitige aktuelle Lage in unserer Gemeinde Georgenberg.
Zusammenstellung: Rupert Herrmann, anno August 2015
-Viehhändler -Der Viehhändler ist eine Person oder kann auch ein Unternehmen sein, das Vieh an- und wieder verkauft.
-Es werden Nutz- und Schlachttiere vermarktet und zwar unter anderem Kühe, Färsen (Kalbinnen), Bullen, Kälber, Schafe,Ziegen u. auch Schweine.
-Für diese Geschäftshandlung gibt es keine Berufsausbildung, aber in der Sache des Tierschutzes und der Vermeidung von Tierseuchen muss sich der Viehhändler laufend fort- und auch weiterbilden.
-Der Schutzpatron des Viehs und der Viehhändler ist der Heilige Leonhard, ebenso auch der Patron der Bauern und auch der Heiratswilligen.
-Wie war es etwa um 1900? -Nach meiner Vermutung, gab es bei uns in dieser Zeit keine regionalen Viehhändler, denn damals wurden die Schlachttiere von den örtlichen vor- handenen kleinen Gastwirtschaftsmetzgereien angekauft und auch geschlachtet und wiederum das Schlachtfleisch regional verkauft.
-Man könnte einfach so sagen, alles Schlachtvieh aus unserer Gegend, dass zum Schlachten angefallen ist, wurde sogleich an unsere Verbraucher in unserer Gegend vermarktet.
-Den Handel mit dem Nutzvieh wird es damals aber schon gegeben haben, aber diese Händler hatten bestimmt eine überregionale Händlertätigkeit.
-Somit kann man sagen, das der regionale Viehhändler bei uns auf dem flachem Lande erst in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg Einzug gehalten hat.
-Die Zeit nach dem ersten Weltkrieg, die Pascherzeit! -Nach 1918 hatte sich ein neuer Nachbarstaat, die Tschechoslowakei gebildet, somit gab es eine feste Grenze zwischen unserem damaligen Nachbarn und auch unseren Sudetendeutschen Landsleuten.
-Der Geldwährungsunterschied war bei besonderen Gütern sehr groß, wie etwa bei Salz, Tabak und auch von den Nutz- und den Schlachttieren.
-Auch wegen der Auffrischung unserer Viehrasse im Allgemeinen und auch wegen der für uns günstigen Geldwährung, wie bei den vorher schon ge- nannten Waren, wurde sehr viel von der damaligen Tschechoslowakei zu uns herüber gepascht.
-Ein Zahnarzt, der von Böhmischdorf abstammt, hatte zu mir einmal gesagt, wer sich mit der damaligen Pascherei etwas sehr aktiv befasst hat, der konnte sich ein großes Vermögen erpaschen, bzw. auch auf unserer Landesseite eine neue Erwerbsexistenz aufbauen.
-Genau dieser Zeitraum könnte es damals gewesen sein, weswegen sich der regionale Viehhandel bei uns heraus kristallisiert hat.
-Der Viehhandel über die damalige Grenze hatte sich aufgeteilt in den Käufer, also in den Händler und in die Treiber, der erstgenannte hatte das Vieh in der Tschechei gekauft, aber die Treiber mussten es dann zollfrei zu uns über die Grenze herüber paschen.
-Dies erfolgte bei Nacht und Nebel über unwegsame Strecken über das Wald- und auch Moorgebiet zwischen Neulosimthal und der Hagenlohe, besser gesagt um das Waldgebiet um den „Einser“ (Grenzstein Nr. 25), oder auch beim „Bankerl“, an der Straße von Leßlohe nach Waidhaus.
-Wenn die Pascher vom Zoll- und auch vom Grenzschutz erwischt wurden, bestraft wurden also, die wie man heute so schön sagt, das Schleuser- personal, der Boss, also der damalige Viehhändler oder der Viehpascher- Boss konnte sehr selten ermittelt werden.
-Nun sieht man mal wieder, wie sich die Zeiten ändern können, damals wurde Vieh geschleust, in anderen Ländern sind es heute sogar Menschen.
-Wie ist ungefähr eine Viehpascherei abgelaufen? -Mein Vater und meine Tante, die AlbernZeffe, hatten sich des Öfteren bei uns über die Viehpascherei von damals unterhalten.
-Unter dem Tisch zuhörend sitzend konnte ich folgendes vernehmen:
-Die Viehpascherei wurde meistens von einer Paschergruppe von 3 – 4 Personen oder auch von mehreren Gleichgesinnten ausgeführt.
-Zuerst gingen die Pascher von unserer Seite einzeln und unerkannt bei Nacht oder auch ganz unauffällig bei Tag über die Grenze in die Tschechei.
-Im tschechischen Raum um Neulosimthal sammelte sich dann die Pascher- gruppe und diese übernahmen das vom Pascherboss gekaufte Vieh.
-Diese Paschergruppe war sehr straff organisiert und alles wurde vorher bis ins kleinste Detail abgesprochen.
-Es gab zuerst zwei oder auch drei, etwa in Sichtweite entfernt (ca. 50 Meter), die Vor- und Erkundungsposten.
-Dann erst kamen die Viehtreiber, je nachdem wie viel Vieh zu paschen war.
-Wenn die Luft des Pascherweges noch nicht rein genug war, dann gab der erste Vorposten, rückwärts gerichtet, mittels anreißen eines Streichholzes in einer kleinen Papierschachtel ein Lichtzeichen zum zweiten Posten, der wiederum zu den nachfolgenden Vorposten, dies war ein Alarmzeichen für die Treiber, dass sie nicht weiter treiben durften und sich mit ihrem Paschervieh im Gebüsch verdrückten.
-Wenn der Weg dann frei war, dann wurde sehr schnell das Vieh über die Grenze getrieben.
-Auf bayerischer Seite wurde dann das Vieh, je nach Zustand, aussortiert und zur weiteren Vermarktung an die damaligen Viehmärkte nach Moosbach oder auch nach Pfreimd weitergeleitet.
-Des Öfteren hat man auch gehört, angeblich sollen einige Pascher, zu ihrer eigenen Personenverteidigung, eine Handschusswaffe bei sich gehabt haben, ob dies einer Wahrheit entspricht, kann ich nicht sagen, dass könnte ja auch sein, dass das Pascher - Latein größer war als deren Wahrheit.
-Nach 1938 ist die Pascherei weggefallen! -Nach dem Einmarsch in die Tschechoslowakei war es dann aus mit der Pascherei, denn das Nachbarland gehörte dann für kurze Zeit zum Deutschen Reich.
-Aber der Viehhandel von Ost nach West oder auch umgekehrt ging weiter, denn während der Kriegszeit war ja dass Nutz- und auch das Schlachtvieh mehr als gefragt.
-Nach dem Krieg mussten wieder alle von vorne anfangen!
-Auch die Viehhändler waren in der Anfangszeit gefordert, dass sie damals alle Bauern und auch die damaligen noch Kleinbauern mit Nutzvieh und die Metzgereien mit Schlachtvieh versorgten.
-Zur damaligen Zeit wurde das Kleinvieh, wie z.B. die Schweine, gepackt in einen Leinensack, mit dem Steuerwagl oder mit dem Schlitten transportiert.
-Das Großvieh wurde wie bisher, von angeheuerten Treibern zur Vermarktung getrieben.
-Etwa nach 1950 wurde von dem Reinhardsriether Viehhändler bereits ein neuer Viehwagen (Opel-Blitz) angekauft.
-Nun konnte der Viehhändler bereits Schlachtgroßvieh oder auch Schweine zu den Weidenern Metzgern liefern.
-Viehhändler aus unserer Gegend, damals und noch heute! -Josef Herrmann aus Reinhardsrieth , *1907, um 1928, +1980, einer der ersten Viehhändler in unserer Gegend,
-die Weidauer Metzger, bis 1983 (dann auch Schlachthof Südfleisch Weiden)
-Viehhändler Josef Dierl von Waidhaus,
-Josef Baier, GouglSepp, Leßlohe, Hinterbrünst, Waldthurn, *1922, um 1950, +1980, siehe Blödt,
-Emil Budnik aus Nürnberg, „der Tschech“ oder „dEmil“, von 1970 bis etwa 1980,
-Schlachthof Südfleisch Weiden, 1983 bis 2014,
-Richard Blödt, jetzt Alfred Blödt, Spielberg, von 1980 bis heute, von Baier,
-Josef Herrmann, Reinhardsrieth, * 1961,1988 bis heute, einer der letzten Viehhändler aus unserem Raume, Nachfolgegeneration gewillt vorhanden!
-Wie erfolgte ein gültiger Viehhandel, also der Viehhandel-Kaufvertrag? -Der Viehhändler ist ja eigentlich zu allen Bauern rum gefahren und hat um deren Ankauf von Tieren geworben.
-Ein Viehhändler ist auch sehr gerne im Wirtshaus gesessen, denn da hat er am ehesten gehört, welcher Bauer oder auch Kleinbauer etwas verkaufen will, oder wenn das Futter knapp wurde, das er eigentlich verkaufen muss.
-Der Viehhändler kam auf dem Bauernhof und fragte ob es was zu kaufen gäbe, wenn ja, dann hat er sich zu allererst bei der Bäuerin in der Küche sehen lassen, hat ein wenig Süßigkeiten aus dem grauen, etwas ver- dreckten Viehhändlermantel gezogen und der Bäuerin mit einem groß- zügigen Blick und einer kleinen Umarmung in die Hände gedrückt.
-Denn des Öfteren hatte die Bäuerin ja auch das letzte Wort, ob es der eine oder der andere Händler bekommt.
-Dann kurz noch in die Bratpfanne geschaut und unterm hinausgehen ein oder zwei Reiberdotschstücke bis zur Stalltüre gleich verzehrt.
-Der Handel erfolgte mit dem Bauer vor dem Kaufobjekt im Stall.
-Zu allererst hatte der Viehhändler das Kaufvieh von vorn bis hinten gemustert und eine Verhandlungsbasis festgelegt.
-Es konnte auch sein, das der Bauer den Verkaufspreis ausgesprochen hatte.
-Aber nun ging der Handel erst los, die Preisvorstellungen gingen hin und her, bis zu guter Letzt, bis zu einer Preiseinigung nur mehr einige Markscheine fehlten.
-Jetzt blieb dem Bauern nur mehr ein letzter Trick zur Verfügung, also die meist sehr oft angewendete Verhandelbasis, die Wiegung und das Stallgeld (einige Markstücke für die Magd oder auch für die Kinder) geht auf deine Rechnung.
-Der Viehhändler, kannte ja seine Gewinnspanne, sagte zum Bauern: „dasst jetzt einfach ah Ruh gibt’s und hat mit dem ersten Handschlag auf die Bauernhand eingeschlagen, der Bauer hat dann mit dem zweiten Handschlag zurück auf des Händlershand den endgültigen Hand- schlag-Kaufvertrag besiegelt.
-Die Auszahlung erfolgte in Bargeld nach der Verladung auf dem Viehwagen oder nach der Verwiegung bei der Gemeindewaage.
-Die damalige Verhandlungsbasis konnte pro Kilogramm Lebendgewicht oder auch ein Kauf über dem Kopf (übern Kurpf) sein (Kopfpreis ist der Viehgesamtpreis ohne Verwiegung).
-Die Wiegekosten, wenn sie nicht in den Kaufverhandlungen beinhaltet waren, gingen damals immer zu Lasten des Viehverkäufers.
-Was hat der Viehhändler eigentlich noch vermarktet oder vermittelt? -Zu ganz früheren Zeiten, eben weil der Viehhändler überall herum gekommen ist, er wusste eigentlich dort und da, da steht eine einsame Bäuerin, die ihren Bauern zu Grabe tragen musste, oder einem Bauern ist imechsten Kindsbett die Bäuerin verstorben, all diese Verluste wusste der Viehhändler sehr gekonnt zu vermitteln.
-Nach erfolgreicher Vermittlung hatte er sich auch noch etwas Schmiergeld in die Tasche schieben lassen, das nannte man auch das Schmusergeld.
-Eine andere Nebenbeiaktion war, wenn sie beim Viehhandel in Niederbayern waren, dann nahmen sie bei der Heimfahrt Essiggurken sowie auch die großkernigen fleischigen und saftigen Landgurken mit hoch in die Oberpfalz.
-Die Vermarktung der Gurken erfolgte in Netzsäcken, hier kostete damals ein Sack Gurken etwa 10 Deutsche Mark.
-Ich weiß noch so gut wie heute, meistens wurden gleich zwei Säcke gekauft, dann gab es fast eine Woche lang gespaltene neue Erdäpfl mit einer großen Schüssel angemachten Gurkensalat.
-Ihr werdet lachen, das war damals auch eine gute Bauernspeise.
-Um und nach 1980 kam für den lokalen Viehhändler bei uns eine große Wende! -Durch den Strukturwandel im ländlichen Raum sind zwar die Bauernhöfe erheblich weniger geworden, nicht aber das Vieh in den Ställen.
-Wo früher vier, sechs oder acht Kühe standen, sind es heute 50, 80 oder auch mehr als 100 Tiere.
-Wer überleben will, und bei dem der Generationennachwuchs gegeben ist, dem bleibt eigentlich nichts anderes übrig, um aufzustocken, wenns pressiert schon gleich auf 150 bis 200 Tiere.
-Durch dieses sogenannte Kleinbauernhöfesterben habe sich auch der Personenkreis der Viehhändler sehr stark minimiert.
-Zu dem zusätzlich, im Jahre 1983 hatte in Weiden die Firma Südfleisch einen neuen Schlachthof gebaut.
-Diese neue Firma trat auch als Viehhändler auf und holte auch dass Schlachtvieh von den Bauern ab.
-Diese Version setzte sich nicht sehr lange durch, denn im Jahre 2014 legte die Firma Südfleisch den Schlachthof in Weiden still.
-Nun sind wieder unsere Viehhändler gefragt, um das bei uns anfallende Schlachtvieh in die weiteren entfernten Schlachthöfe zu transportieren und zu vermarkten.
-Seit 26. Sept. 1999 genaue Tierregistrierung in einer Rinderdatenbank! -Alle Rinderhalter, auch die, die nur vorübergehend für die Tiere verantwortlich sind, wie Landwirte, der Viehhändler, der Schlachtbetrieb und auch die Betreiber von Viehmärkten, müssen an die zentrale Rinderdatenbank in München, innerhalb von 7 Tagen, nach einem Ereignis, eine genau festgelegte Meldung machen.
-Ein Meldeereignis ist u.a., nach einer Geburt, nach einem Zugang, nach einem Abgang, nach der Verendung oder der Schlachtung eines Rindes.
-Eine Geburtsmeldung beinhaltet z.B.: Registriernummer des Geburtsbetriebes, Ohrmarkennummer des markierten Rindes (bei jedem Rind muss an jedem Ohr eine Marke vorhanden sein), Geburtsdatum, Rasse (laut Rasseschlüssel), Geschlecht, Ohrmarkennummer des Muttertieres, und Einlings- oder Mehrlingsgeburt.
-Ab 2000, europaweite Klassifizierung des Schlachtkörpers, Totvermarktung! -Im Jahre um 2000 erfolgte eine europaweite Umstellung von der Lebend- zur Totvermarktung, dies beinhaltet eine festgelegte Klassifizierung des Schlacht- körpers in Handelsklassen.
-In der Praxis schaut des so aus, der Bauer übergibt das Schlachtvieh an den Viehhändler, dieser vermarktet es an einen geeigneten Schlachthof (in unserem Raum zurzeit Crailsheim), hier wird es geschlachtet und der Schlachtkörper wird nach den allgemeinen europaweiten festgelegten Richtlinien der Handelsklassenklassifizierung eingestuft.
-Nach der Einstufung erhält der Landwirt eine detaillierte Abrechnung, und zugleich die Geldüberweisung.
-Bezogen auf den Schlachtkörpergesamtpreis bekommt der Viehhändler, nach einen festgelegten Prozentanteil, den Viehhändleranteil auf sein Konto zu Lasten vom Schlachthof überwiesen.
-Heute geht der Viehhandel meist im großen Stil, per Internet, direkt vom Landwirt über den Viehhändler zum Endverbraucherschlachthof.
-Der bisherige traditionelle Viehhändler fungiert nur mehr als Zwischenhändler unter den Bauern oder zwischen Bauer und Metzger beziehungsweise dem Schlachthof.
-Den bisherigen Vertragsabschluss per Handschlag, den gibt es heute nicht mehr.
-Auszugaus der Handelsklassen-Klassifizierung:
Rinder: Altersbestimmung: ersichtlich aus der Rinderdatenbank,
Kategorie: V = Kalbfleisch, Z = Jungrindfleisch, A = Jungbullenfleisch, B = Bullenfleisch, C = Ochsenfleisch, D = Kuhfleisch, E = Färsenfleisch, (Kalbsfleisch)
Fleischigkeit: Klasse E = vorzüglich, U, R, O, und P = gering,
Fettklasse: 1 = keine oder sehr geringe Fettabdeckung, 2, 3, 4 und 5 = starke Fettansätze.
Schweine: Handelsklasse: S, E, U, R, O, P und Z = z.B. Zuchtsau.
-Ausschlachtung von Schlachttieren! -Eine Ausschlachtung im Allgemeinen von Rindern beträgt um die 55 Prozent und bei den Schweinen etwa 75 Prozent.
-Verkaufspreisvergleich aus dem Jahre um 1970 und 2015! Euro-Umrechnungsfaktor (2002) 1 Euro = 1,95583 DM
1970 2015(DM) 2015 -Schwein: Mastferkel-Ankauf 80 Mark (98) 50 Euro Verkauf 240 Mark (264) 135 Euro
-Rind: Verkauf 2000 Mark (2542) 1300 Euro
-Der Verkaufspreis ist rechnerisch bei den Schweinen etwa um 10, und bei den Rindern um etwa 25 Prozent gestiegen, aber die Futterkosten, u.a. Kunstdünger und Spritzmittel, sind fast um das einfache- oder um etwa um das zweifache der damaligen Ankaufskosten gestiegen.
-Somit kann man sagen, es hat sich der rechnerische Reinerlös aus dem Jahre um 1970 zu dem heutigen Jahr 2015, erheblich minimiert, somit sind die Kleinlandwirte gezwungen aufzugeben oder den Viehbestand mehr als erheblich aufzustocken, dies bedeutet wiederum eine größere Investition in die Hand zu nehmen, mit der Erwartung, dass mit der jährlichen Abschrei- bung und der Steuerrückerstattung ein ehemaliger Gewinn, wie in den Jahren um 1970,eingebracht werden kann.
-Viehhändlers Sprüche! -Zuerst werden nun mal große Sprüche gemacht, dann wird lautstark geschachert, bzw. um das Vieh ge- oder verhandelt, ein laufendes einseitiges Händeklatschen ist zu hören, zum Schluss einigt man sich, weil es die Nerven von einer Seite nicht mehr aushalten, dann doch per Doppelhandschlag.
-Viele Viehhändler sagen so: „Liebe vergeht, Reichtum besteht!“
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