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| *Stoffe-Gemeinde:--OrteBis1666Diese Informationen befassen sich mit all den grundstücksbezogenen und baulichen Objekten, innerhalb der gesamten Gemeinde Georgenberg. A: Gemeinde Georgenberg Grund und Boden -Herrschaft Waldthurn, bis 1352 -Herrschaft Waldthurn, (Wirsberger) 1352 bis 1666 XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Gemeinde GeorgenbergHerrschaft Waldthurn, bis 1352 Kennst du deine Heimat?! Deiner jetzigen der Gemeinde Georgenberg Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 12.08.2019 -Als Bürger der Gemeinde Georgenberg ist es gut zu wissen, wann, wo und wie lebten unserer Vorfahren in unserer damaligen Grenzlandheimat, direkt an der böhmischen Grenze, bei unserer damaligen Herrschaft Waldthurn.
Auszüge aus der Datendatei: Um 600 Erste Besiedelungen / Deutsche und Slawen -Die deutsche Besiedlung des Gebietes der heutigen Oberpfalz erfolgte von der Donau her in nördlicher Richtung. Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 5 -Die erste Besiedelung unserer Umgebung dürfte ungefähr um das Jahr 600 nach Christus erfolgt sein, es breiteten sich die Slawen (Wenden) von Osten kommend über die nördliche Oberpfalz aus. -Über alle früheren Ereignisse, auch ob Narisker oder Markomanen in unserer Gegend hausten, liegt tiefste Dunkelheit. -Die Kolonisation der Slawen bezeugen viele Flur- und Ortsnamen. 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 4 Um 700 Erste Besiedelung / auch von Slawen -Der Raum des ehemaligen Landkreises Vohenstrauß und der Landkreise Nabburg und Neustadt an der Waldnaab bis zur Naab und zur Waldnaab war nachweislich vor dem 10. nachchristlichen Jahrhundert dünn von Slawen unterwandert und bewohnt. Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 4 Um 905 Schenkung einer Hufe (Hof) an der Luhe -Die Bayern sind im Jahre um 905 bereits nach Luhe vorgerückt. -Nach einer alten Urkunde schenkte König Ludwig dem Kind im Jahre 905 einem gewissen Immo bei dem Wasser Lue (Luhe) eine Hufe (etwa 40 Tag- werk), die erst einem Slawen namens Gruonkin gehörte. -Auch die damalige Altstraße (Schönwalder Steig) vorbei an den damaligen Siedlungen, heute genannt, von Sulzbach über Luhe, Meisthof, Seibertshof, Engelshof, Michldorf, Kaimling, Waldau, Waldthurn und Georgenberg nach Tachau, an der die Ortschaft mit dem slawischen Namen Kaimling lag, verlief zwischen Luhe und Waldthurn entlang dem Flüsschen Luhe. -Daher kann auch in diesem Fall nicht eindeutig festgestellt werden, ob sich die deutsche Siedlungstätigkeit entlang der Luhe oder entlang der Altstraße bewegte. Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 4, 5 bis 9 Bay. Ostmark 1942, J. Huber, Hauptlehrer 1038 Chodendorf um Waldkirchen und Schellenberg -Im Jahr 1038 richtete Herzog Bretislav von Böhmen durch die Ansiedlung der Choden die systematische Bewachung der Grenze zu Bayern ein. -Dieser slawische Volksstamm soll aus Polen stammen und hatte in Taus die Hauptsiedlung. -Die Choden liesen sich aber auch längs der Grenze an verschiedenen Orten nieder, um im Auftrag ihres Landesherrn den Böhmerwald zu bewachen und die Übergänge zu sichern. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 109 Oberpfälzer Heimat, Band 53, 2009, Seite 7 – 17 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 35
1043 Alte Heerstraße, von Sulzbach nach Tachau -Eine weitere Böhmenstraße führte als „Alte Heerstraße vom 1043 ge- gründeten Sulzbach über das Schanzel nach (über Faislbach, Georgenberg) Tachau Oberpfälzer Heimat, Band 29, 1985, Seite 122 01.10.1133 Gründung, Zisterzienserkloster Waldsassen -Zisterzienserklosters Waldsassen von Markgraf Diepold II. von Vohburg. Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 41.
Um 1150 Erster Vorfahre der Waldthurner -Nach dem neuesten Forschungsstand ist Dieter Bernd der Auffassung, ein Berthold von Rothenstadt sei ein gemeinsamer Stammvater der Losauer, Waldthurner und Waldauer anzusehen. Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 - 73 1150-1230 Waldkirch, Grabsteinfunde aus dieser Zeit
-Der alte Friedhof in Waldkirch mit den romanischen Grabsteinen, welche auf 1150 bis 1230 datiert wurden, sind die bedeutendsten Funde der späten Romantik in der nördlichen Oberpfalz. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110 Um 1150 Ahornburg, Bau des Burgstalles -Der Burgstall Ahornburg dürfte im 12. Jahrhundert erbaut worden sein und dem Schutz des Lehngutes und des sogenannten Schönwalder Steigs ge- dient haben und war in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts noch besetzt, wie Kachelfunde beweisen.
-Die Burg wurde wohl von den Herren von Waldthurn erbaut als Mittelpunkt des Lehengutes, das seit jeher zu Waldthurn gehörte. Abschrift: Der Neue Tag, 29.11.1997; (RH 2012) Um 1150 Kloster Waldsassen, Grunderwerb um Waldthurn -Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts konnte das Kloster Waldsassen im Ge- biet um Waldthurn und Waldau sowie zwischen Luhe und Waldnaab, insbe- sondere von den Waldthurnern, Waldauern und Leuchtenbergern beträcht- liche Besitzungen erwerben. Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 62 Um 1185 Siedlungstätigkeit, Kloster Waldsassen -Zu Ende des 12. Jahrhunderts waren die Waldsassener Rodungspioniere bereits im südlichenTeil des „Nordwald“ tätig und kamen auch in das Gebiet um Waldkirch. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110 1213 Baubeginn der Waldthurner Burg -Den Baubeginn der Waldthurner Burg setzt Alexander von Waldau mit dem Jahr 1213 an und die Fertigstellung nach angenommener zweijähriger Bau- zeit auf das Jahr 1215. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 17-18 Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 - 73 1217-1230 Friedrich I. von Waldthurn, erstmals benannt -Vater könnte Berthold von Rothenstadt gewesen sein. -Brüder: Ulrich I. von Waldthurn, dann ab 1261 Trausnitz. -und Heinrich I. von Waldthurn, dann ab 1260 Pleystein. Die Oberpfalz, 1990, Seite 68 – 73 1276 Kloster Waldsassen erwarb Waldbezirk -Erwarb das Kloster einen größeren Waldbezirk diesseits und jenseits der heutigen Staatsgrenze (bei Waldthurn und Lehensgut Ahornburg). (Kirchenführer 2009, Seite 41) -Und errichtete in Waldkirch einen Klosterhof. Oberpfälzer Heimat, Band 43, 199, Seite 47 - 76 1290 Waldkirch Klosterhof erstmals urkundlich erwähnt -Dieser war im Forst entweder neu angelegt worden oder durch gerodetem Waldboden vergrößert worden; dieser Klosterhof bildete den Mittelpunkt der klösterlichen Liegenschaften in der Gegend. -Die Bewirtschaftung erfolgte anfangs wahrscheinlich durch Laienbrüder, später durch Klosterverwandte (Hörige) und Zinsbauern unter einem Klosterverwalter. -Frühzeitig wird das Kloster für seine Untertanen in der Umgebung ein Gottes- haus erbaut haben. Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 24.10.1965
-1290 ist der Klosterkasten zu Waldkirch belegt. Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 65 1308 Witwe von Heinrich II. von Waldthurn, Verkauf an das Kloster Waldsassen, nicht aber Waldthurn selbst. -1308 hatte die Witwe des letzten Waldthurner Herrschaftsinhabers (Friedrich II.), Kunigunde geb. Pabiennicz, (Pabienitz) eine Schwester des Abtes Ulrich von Waldsassen, die Herrschaft Waldthurn (außer Waldthurn selbst) an das Kloster verkauft. -Die Witwe verkaufte also den Fahrenberg an das Kloster Waldsassen. -Nun nannten sich die Waldauer mit dem Besitz von Waldthurn „Waldauer zu Waldthurn“. -In diesen unsicheren Zeiten mit häufigen feindlichen Einfällen wurde die Gegend in schlimmer Weise verwüstet und die Pest hatte den Bevölkerungs- stand stark verringert. -Dazu kam, dass das Kloster im 14. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Nieder- gang erlitt und in der Folge einen großen Güterverlust hinnehmen musste. -So konnte Waldsassen die Herrschaft Waldthurn nicht lange halten und ver- kaufte diese 1352 wieder an die Gebrüder Ulrich, Konrad und Heinrich von Waldau. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 34 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 36
1344-1347 Der Böhmenkönig verwüstete unser Grenzland, der schwarze Tod, die Pest. -Der Böhmenkönig verwüstete im Jahre 1344 bis 1347 mit 2000 Helmen das gesamte Grenzland, zahlreiche untergegangene Orte künden davon. Siehe nachfolgende Skizze! -Es folgten eifrige Rüstungen, so auch der Bau der Burg Schellenberg. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 38 1347-1348 Bau der Burg Schellenberg, durch die Waldauer Altstraße von Bärnau nach Pleystein -Es folgten eifrige Rüstungen, so auch der Bau der Burg Schellenberg, welcher baierischerseits beschlossen wurde und 1347 bis 1348 von den Gebrüdern Ulrich, Konrad und Heinrich von Waldau erbaut und überwacht wurde. -Die Veste Schellenberg war damals aus unklaren Grenzverhältnissen auf böhmischen Grund erbaut worden und zählte fortan zur Herrschaft Waldthurn. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 38 Altstraße Bärnau nach Pleystein -Altstraße: Von Bärnau, vorbei an der Burg Schellenberg, nach Gehenhammer, über die Eisenhämmer des Zottbachs nach Pleystein, Tresenfeld, zur Magde burger Straße im Naabtal (Weiden). Sie hieß „Weidauer Straße“. Oberpfälzer Heimat, Band 29, 1985, Seite 122 1352 Herren von Waldau (Waldthurn) kaufen Gutbezirk um Waldkirch -Außer den Gütern um Waldau und Waldthurn sowie zwischen Luhe und Waldnaab lässt sich ein Gutsbezirk um Waldkirch, ein ziemlich geschlos- sener Besitzkomplex des Klosters Waldsassen feststellen. -Es gehörten dazu: -Der Hof Waldkirch, -die Dörfer Schönthann (abgegangen bei Waldkirch), -und Wampenrieth (Wampenhof), -zwei Höfe in Ottenrieth, -das Dorf Hartmannsreut, Hartmannsreith, (Dimpfl), -der Hammer zu der Oedenmühl (Ödenmühl) (Neuenhammer), (Papiermühle) -die Wüstungen Faislbach (Faißlbach), -und Reichertslohn, -Winklern (Krautwinkl), -zu dem Keßel (abgeg.), -Mühlbach (bei Waldkirch), -der Hof zu Schenkenhof und Schenkenlohe (abgeg.), -die Wüstungen Meußenthal (abgeg.), -Ochsenpach (am Fahrenberg), -Osanth (zwischen dem Bärnauer Magistratswald und dem Ahornburger Wald auf böhmischen Grund), -der Burgstall Ahornsburg (Arnßburg an den Quellbächen der Zott), -die Wüstung Reuth (Bernrieth), -das Dorf Feußbach (abgeg.), -Schellenbach (abgeg.), -Hammer zu den Gehrn, Gehenhammer, -Krin des Gram (abgeg.), (Grünsgram) -das Dorf Germannsreuth (abgeg.), (Germannsreith) -der Kaiserberg (abgeg.) (Kayserberg) -und Rehberg (Reheberg) -sowie ein Lehen in Altenstadt und ein Lehen in der Linden (Lindnermühle). Weiler bei Remmelberg Historischer Atlas von Bayern, 1977, VOH, Dieter Bernd, Seite: 65 XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Herrschaft Waldthurn von 1352 bis 1666 Der jetzigen Gemeinde Georgenberg
1344-1347 Der Böhmenkönig verwüstete unser Grenzland, hiermit kam der schwarze Tod, die sogenannte Pest. -Durch diese gegensätzlichen Kriegsauseinandersetzungen sind von den An-
siedlungen unsererseits zahlreiche, fast größtensteils, Ortsansiedlungen
untergegangen.
-Eine Wiederbesiedelung erfolgte in den nachfolgenden Jahren mehr als
sehr mühsam, bis halt dann die nächste Auseinandersetzung größtenteils
unser Gebiet wieder fast komplett zerstörte.
Weitere Auszüge aus der Datendatei:
1360 Waldkirch und Schellenberg Böhmens Grund -Die Landesgrenze war im Gebiet um den Schellenberg lange Zeit in der
Örtlichkeit unklar und umstritten, so hieß es 1360: „Der Schellenberg und
auch das Dorf Waldkirch seien auf einem Teil des Königreichs zu Behem
gebauet, das zue Tachau gehöret…“
-So gelangten die Choden auch auf bayerisches Gebiet und machten sich
hier ansässig wie zahlreiche Orts- und Flurnamen ausweisen.
-Auf dem Schellenberg war vor Errichtung der Burg eine Chodenwache ein-
gerichtet.
-Den Felsen, auf welchem 1347 die Burg erbaut wurde, nannte man den
Hundsstein, diese Bezeichnung erinnert auch an die Choden. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 109-110
Oberpfälzer Heimat, Band 53, 2009, Seite 7 - 17
OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38
Um 1387 Eisenhämmer in unserer Gegend -Forscher Reß hatte um die 151 Hämmer registriert, wie folgt, u. a: -Nummer 107, Gehenhammer, (damals Hammer zu Gehey) -Nummer 108, Faistlbach-1, (Jetzt Georgenberg, Ortsmitte), oberer Faistlbach -Nummer 109, Faistlbach-2, (jetzt Danzerschleif), unterer Faistlbach -Nummer 110, Neuenhammer, (damals Ödtmühle, (Oedmühle) Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 – 25
06.07.1415 Johann Hus Konzil in Konstanz Verbrennung -Dessen Verbrennung auf dem Konzil von Konstanz am 06.07.1415 löste dann am 30.07.1419, den furchtbaren Hussitenkrieg aus. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 18; (RH 2012)
Oberpfälzer Heimat, Band 56, 2012, Seite 82 - 113 -Jan Hus verurteilte Kreuzzugs- und Ablassbullen von Papst Johannes XXIII. Wikipedia – Jan Hus, 2016
1416-1436 Eisenhämmer Störung Einfälle der Hussiten -Eine ernstliche Störung brachten 1416 bis 1436 die Einfälle der Hussiten, doch die Störung wurde überwunden und neue Hämmer wurden gebaut, siehe Hammereinigung Jahr 1464. Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 – 25 Die Oberpfalz, 1977, Seite 321 – 333
-Raubende und brennende Soldateska zerstörten die Eisenhämmer im Hussitenkrieg in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts und nie wurde sie als solche wiederaufgebaut. 150 Jahre Mühle Gh, Seite 2, OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38 / DNT 14.07.2001)
12.07.1427 Vierter Kreuzzug gegen die Hussiten, Rückzug -Im Jahre 1427 sollten vier deutsche Heere gegen die Hussiten vorgehen.
-Das rheinische Heer mit 40 000 Reitern und 90 000 Mann Fußvolk rückte am 12. Juli über Weiden, Floß, Waldau, Waldthurn und Pleystein gegen Tachau vor, um sich dort mit dem übrigen Heer zu vereinen.
-Verheerend für das Reichsheer wird er enden, wie die drei anderen Kreuz- züge zuvor (1419, 1421, 1422).
-Die bösen Hussiten und Ketzer erstürmten am Montag, dem 11. 08.1427, die Stadt Tachau und am Donnerstag darauf, dem 14. 08.1427, die herr- schaftliche Burg Tachau.
-Das Reichsheer hatte gänzlich versagt; Reiter und Fußvolk sind nur mit den Wägen in ihr Land über dem Böhmerwald zurückgekehrt, damit ist unsere Region gemeint. Oberpfälzer Heimat, Band 56, 2012, Seite 82 - 113
1428 Böcklerbund Gründung Ulrich Waldauer zu Waldau -Gründung: 1428: „Im Namen des allmächtigen Gottes, zu Ehren Mariens und aller Heiligen, um ihres und des ihrigen gemeinen Friedens, Schutzes und Schirmes willen und besonders um besser widerstehen zu können wider die Ketzer und Ungläubigen, die man nennt die Hussen“. Oberpfälzer Heimat, Band 41, 1997, Seite 81 – 90
1428 Hussiteneinfall, Verwüstung unseres Gebietes -Am Montag vor Corperi Christi in dem Jahre 1428, waren die bösen Hussiten und Ketzer mit großer Macht aus Böhmen gekommen und eroberten die Stadt Bärnau, den Flecken Falckenberg, die Stadt Rötz, den Marktflecken Wedel (Wurz), das Dorf Waldthurn, den Marktflecken Floß, in dem sie 40 Menschen erschlugen, den Marktflecken Blindstein (Pleystein), die Stadt Moosbach, einen Marktflecken, in dem sie 300 Menschen töteten; ferner verbrannten sie die Dörfer Altenstadt, Hohenthan, Schönkirchen, Plößberg, Wildenau, Wildhausen (Waidhaus) und viele andere. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 41
-Dass die Hussiten, vor dem Wald die befestigten „Kirchhöf“ (Waldkirch) er-
niedergraben und umwerfen, also einnehmen lassen.
-So weisen sie u.a. darauf hin, dass im Jahr 1428 „der oft genannte Winkel
und die Untertanen der Krone Böhmens leider ganz und gar ist verderbt,
zerschleift und verbrennt worden und darnach etlich Jahr in Verödung ge-
legen, bis man folgend von Tag zu Tag daran zu bauen und etlich der ver-
derbten und verödten Dorfstätten aufzurichten und zu besetzen wiederum
angefangen hat“. Oberpfälzer Heimat, Band 41, 1997, Seite 77 - 80 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 38
1431 Kreuzzug gegen die Hussen in Böhmen -Marschierte ein deutsches Kreuzheer unter dem Kurfürsten von Brandenburg
nach Böhmen, machten aber wieder einen Rückzug, die nachstürmenden
Hussen fielen in die Oberpfalz ein und machten wiederum beim Rückzug
sehr große Beute. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 39
Nach 1431 Hammer zu Gehenhammer vernichtet -Das Hammerwerk zu Gehenhammer selbst war aber für alle Zeiten vernichtet. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 40
05.07.1436 Hussitenkrieg beendet, Friedenschluss von Iglau -Bei Lipan wurden die radikalen Taboriten von den vereinigten Katholiken und
gemäßigten Utraquisten vernichtend geschlagen, zu Iglau wurden die
"böhmischen Ketzer" unter Belassung einer Reihe von Sonderrechten
wieder endgültig als Angehörige der gemeinsamen Kirche anerkannt. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 18 ; (RH 2012)
Beschlagnahme Bodeneigentum der Geistlichkeit -Die Kompakttaten bedeuten, im Grunde genommen, einen Sieg des
hussitischen Programms, wenn auch nur in einem begrenzten Maße.
-Danach konnten sich die erwachsenen Bewohner des Königreichs Böhmen
und der Markgrafenschaft Mähren entweder für die hussitische, oder für die
katholische Konfession entscheiden.
-Sigismund bestieg endlich den böhmischen Thron, aber er musste sich mit
der Beschlagnahme des Bodeneigentums der Geistlichkeit, mit der Vertre-
tung der Städte und des niedrigen Adels auf dem Landestag und mit der
Ausschließung der Prälate aus diesem Organ abfinden.
-So fand die hussitische Revolution im Jahre 1436 ihr Ende. Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 26; (RH 2012)
1464 Eisenhämmer Große Hammereinigung -Der Wiederaufbau der Eisenhämmer hatte wieder erfolgt, überall in der süd-
lichen Oberpfalz wurde nach Erzfeldern gesucht. Oberpfälzer Heimat, Band 5, 1960, Seite 6 - 25
1475 Eisenhämmer Höhepunkt erreicht -Im Jahre 1475 war der Höhepunkt erreicht. Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 - 25
1482 Waldkirchen war eine Pfarrei (Waldkirch) -Im Jahre 1482 war Waldkirchen (Waldkirch) eine Pfarrei, auf welche die Edlen von Waldau präsentierten. BZA Regensburg, Pfarrei Nk St. Christoph, Pfk Nr. 11 Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 110 und 256
-Waldkirch wird noch 1482 als eigene Pfarrei aufgezählt, ging aber in der sogenannten Reformation (1517 bis 1648) als katholische Pfarrei verloren. 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 5
1490 Böhmenkönig nimmt Schellenberg in Schutz -Im Löwlerkriege (1490) nahm der Böhmenkönig Ladislaus Schellenberg gegen Herzog Albrecht von Bayern in seinen Schutz. Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 93.
11.07.1498 Erstürmung der Burg Schellenberg durch den Marktgrafen zu Brandenburg-Kulmbach -Die Oberpfalz machte erstmals 1498 Bekanntschaft mit den Herren von Wirsberg.
-Der damalige Herr von Waldthurn war Gilg von Waldau, als er wieder ein- mal in Geldnöte kam, verpfändete er seine Burg Schellenberg an den fränkischen Ritter Philipp zu Guttenberg.
-Philipp zu Guttenberg und dessen Bruder Moritz lagen mit dem Marktgrafen zu Brandenburg-Kulmbach in heftiger Fehde.
-Heimlich rückten 80 Soldaten sowie 2500 Bauern und Bürger mit vier Ge- schützen zum Schellenberg vor.
-Nachdem die Umgebung gesichert war, begann am 11. Juli 1498 der Sturm auf die Burg.
-Da jedoch dabei keine größeren Schäden angerichtet wurden, war die Moral der Verteidiger zerstört.
-Philipp von Guttenberg wurde nach der Aufgabe ritterliche Haft und seiner Mannschaft milde Behandlung zugesichert". Abschrift: Der Neue Tag, 28.01.2010; (RH 2012)
12.07.1498 Erstürmung der Burg Schellenberg, Conrad von Wirsberg -Conrad (Konrad) von Wirsberg, ein Vaterbruder des Willibald von Wirsberg, zerstörte am 12. Juli 1498 mit 80 Reitern, 2500 Fußknechten und 6 Büchsen die Burg Schellenberg (später Besitz seines Neffen Willibald von Wirsberg), wohin sich der vom Markgrafen von Bayreuth verfolgte Moritz von Guttenberg geflüchtet hatte.
-Die Burg wurde nicht wiederaufgebaut. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 63
30.07.1505 Landshuter Erbfolgekrieg, Waldthurn war auch betroffen, Kölner Frieden -Hans May spricht von einer grauenvollen Land- und Leutehunzerei.
-Im Landshuter Erbfolgekrieg, ein Streit um das Erbe Herzog Georg des Reichen von Bayern-Landshut zwischen Herzog Albrecht IV. von Bayern- München und Herzog Rupprecht von der Pfalz, ging es auch um die Ge- biete der Oberpfalz und um die böhmischen Lehen, auf welche Herzog Albrecht IV. Anspruch erhob.
-Dieselben waren auch Herzog Rupprecht zugesagt.
-Dabei hatte auch der Böhmenkönig Wladislav II. (Schwager von Herzog Georg) mit dem „Löwlerbund“, zu welchem Ulrich von Waldau und seine Söhne gehörten, die Hand im Spiel.
-Beim „Kölner Frieden“ entstand ein neues Herzogtum „Pfalz-Neuburg“, auch genannt die „Junge Pfalz“, ein zersplittertes Gebiet von der oberen Donau über Franken bis in die nördliche Oberpfalz. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 43
Vor 1508 Pfarrei Waldkirchen Eingliederung Lennesrieth -Daraus ist zu ersehen, dass die Eingliederung des Waldkirchener Pfarrge- biets nach Lennesrieth schon vor 1508 unter der Waldauer Herrschaft er- folgte, auch wird durch die Aussage der Wirsberger, dass die Kirche 1543 noch stand, der bisherigen Annahme diese sei 1524 in den Bauernunruhen zerstört worden, widersprochen Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256 Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 - 36
1508 Visitationsprotokoll Waldkirch eine Pfarrei -Schließlich erbrachte das Visitationsprotokoll des Bistums Regensburg von 1508 den erklärenden Hinweis, dass die Pfarrei Waldkirch zum Bistum Prag gehörte.
-Im Visitationsprotokoll des Bistums von 1508 heißt es: „Lienersried (Lennes- rieth), Herr Martin ist Kaplan in Waldthurn (Schloßkapelle).
-Es gibt (in Lennesrieth) keine gestiftete Messe, sondern es gehört zur pfarr- lichen Gemeinschaft, ebenso Waldkirch, dass ehemals eine wirkliche Pfarrei war, der Diözese Prag zugehörend.
-Jetzt ist dort niemand.
-Daraus ist zu ersehen, dass die Pfarrei Waldkirch nicht mehr gab, das Gebiet war schon der Pfarrei Lennesrieth eingegliedert. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 252-253 Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36
1517 Reformationsbeginn, katholisch zu evangelisch -Waldkirch wird noch 1482 als eigene Pfarrei aufgezählt, ging aber in der so- genannten Reformation (1517 bis 1648) als katholische Pfarrei verloren. 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 5
1523 Landgericht Tachau legt "Schönwalder Steig" an -Gilg Gries, Sohn des Nikolaus Gries "der alte Gries" genannt, dieser war der Vorsitzende des kgl. Landgerichtes in Tachau, erlangte 1523 vom Kaiser für Schönwald die hohe Gerichtsbarkeit und hat den "Schönwalder Steig" am Mautberg vorbei durch Waldheim angelegt. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 177 ; (RH 2012)
1524 Pfarrei Waldkirchen Eingliederung nach Lennesrieth -Daraus ist zu ersehen, dass die Eingliederung des Waldkirchener Pfarrgebiets nach Lennesrieth schon vor 1508 unter der Waldauer Herrschaft erfolgte, auch wird durch die Aussage der Wirsberger, dass die Kirche 1543 noch stand, der bisherigen Annahme diese sei 1524 in den Bauernunruhen zerstört worden, widersprochen Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256 Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36
-In Bernrieth und Waldkirch waren 1524 im Gefolge eines Bauernaufstandes die Kirchen zerstört worden. Oberpfälzer Heimat, Band 44, 2000, Seite 43 - 50
1524 Untergang der Pfarrei Waldkirch -Wir können heute allerdings den Untergang des Waldkirchener Gotteshauses und damit auch das Ende der Pfarrei exakt bestimmen: Im Rahmen eines Bauernaufstandes, ausgelöst durch Predigten des Oberlinder Pfarrers Ulrich von Waldthurn zu Kaimling, „Antichrist“, erstürmten 1524 etwa 1000 Bauern nicht nur die Burg Waldau, sondern zerstörten auch das Kloster auf dem Fahrenberg und die Kirchen zu Bernrieth und Waldkirch. Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42
Nach 1524 Im Waldbereich kein Gotteshaus mehr! -Damit bestand auf dem Gebiet der heutigen Pfarrei Neukirchen kein Gottes- haus mehr.
-Die Seelsorge dürfte damals schon, von Lennesrieth her ausgeübt worden sein. Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42.
1525 Bauernaufruhr -Hans May berichtet: Völlig unterdrückt, verachtet und verwildert erhoben sich nun die Bauern gegen Adel und Geistlichkeit und nicht wenig trug dazu die neue Lehre Luthers von der evangelischen Freiheit bei, die sich hierorts rasch verbreitete.
-Die Geistlichkeit aber musste mancherlei Schikanen und Bedrohungen hinnehmen. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 44
1525 Bauernaufstand, Fahrenberger Kloster -Zisterziensermönche aus Waldsassen bauten das Kloster und die Kirche wieder auf, aber bald brach neues Unheil durch den Bauernaufstand 1525 über den Fahrenberg herein, die Mönche wurden vertrieben.
-Bald sah es so aus, als sollte das Ende der Wallfahrten herkommen; denn ungefähr 1560 kam die Herrschaft Waldthurn und der Fahrenberg an die Herren von Wirsberg, die aus der Gegend von Kulmbach stammten.
-Willibald von Wirsberg führte den Religionswechsel herbei, nach dem da- maligen Grundsatz, „Wes das Land, des die Religion“ musste die Bevölke- rung kalvinistisch werden.
-Pfalzgraf Richard wollte 1562 die Mönche, die noch auf dem Fahrenberg verblieben waren, zum Protestantismus zwingen, drei Mönche hielten sich versteckt, als sie entdeckt wurden, erschlug man sie und warf sie in eine Sumpfgrube. Oberpfälzer Heimat, Band 7, 1962, Seite 43 – 45
-Die Mönche aus Waldsassen wurden anläßlich des Bauernaufstandes im Jahre 1524 vertrieben. (Homepage, Katholische Pfarrei St. Sebastian Waldthurn, 2016)
1527 Belehnung Investurbrief Lehensbrief -Jeder Herrschaftsinhaber musste sich bei der Übernahme in das königliche Schloss nach Prag begeben, dabei erhielt er auch den Lehensbrief.
-Hier einige Auszüge: - Das Schloss Waldthurn samt seiner Zugehörungen, -das Schloss Schellenberg samt seiner Zugehörungen, auch über die Gründ Schellenberg Geleit geben, -den Hammer zu den alten Mühl (Oedmühle), -den Hammer zu Schellhopfen mit allen Freiheiten, soll wüst und eine Ödung sein, -das Schloss Schellenberg mit Mauern und Gräben, auch die Marktstatt daselbst, -Waldkirchen (Waldkirch), auch die Marktstatt daselbst samt den Weiher und alles was dazu gehört, -den Hammer zum Geyern (Gehenhammer), -die Dorfschaft Schönthann (abgeg. am Schönthannenberg), -die Dorfschaft Feysterbach (abgeg.), -die Dorfschaft Herpersrieth (Dimpfl), -die Öde und Wüstung zu Geißel (Geißenrieth bei Oberbernrieth), -dem Rechberg (Rehberg), -Burgstall zur Arnsburg (bei Inseltal). -Alle anderen öden Dorfstatt, Wüstungen, Wälder und Wasser mit allen hoch und niedern Wildbann nichts davon ausgenommen, so vor alters Ulrich, Konrad und Heinrich von Waldau Gebrüder, von dem Stift und Kloster Waldsassen erkauft haben. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 52-53
1528 Grenzermittlung zwischen Böhmen und Bayern -Nach Erkundung (1359) bei den „ehrbaren Leuten im Lande, den Bürgern von Tachau und den Choden vor dem Wald“, kam man zur Feststellung, „dass die Burg Schellenberg auf einen Teil des Königreichs zue Behaim gebauet ist, das zu Tachau gehöret und das auch das Dorf Waldkirchen (Waldkirch), das die Munche (Mönche) von Waldsassen verkauft haben … und was der Waldauer anders guts gekauft hat, zum Gemärk von Tachau gehöre.
-1528 wurde erneut die Grenzfrage im ganzen Bereich zwischen Bärnau und Eslarn erkundet.
-Davon sind Niederschriften einer Vielzahl von Zeugen, diesseits und jenseits der Grenze erhalten.
-Allerdings ist es bei der damaligen Grenzreglung nicht geblieben. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 255
-Damals wurde im Herbst die Landesgrenze von Bärnau bis gegen Eslarn be- ritten und besichtigt, dabei von beiden Seiten ortskundige Männer vorgestellt und einvernommen. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 150 ; (RH 2012)
1538/1540 Herschaft Waldthurn Verkauf an die Wirsberger -Georg von Waldau verkaufte die Herrschaft 1538/1540 Waldthurn und Schellenberg an Willibald von Wirsberg um 12 000 Gulden. Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 24.10.1965
Vor 1540 Burgstall Georgenberg Errichtung der Wirsberger -Nördlich an Georgenberg im westlichen Winkel zwischen Zottbach und Feiselbach, Errichtung des Neubaus, Besitzer: Georg Christoph von Wirsberg, Zerstörung: vor 1656. Alle Burgen.de
Vor 1540 Burgstall Meyerhof Georgenberg neu erbaut -Burgstall von Georg Christoph von Wirsberg vor 1540 neu erbaut, dieser gehörte zur Herrschaft Waldthurn. Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 26.
-Siehe auch 1618: Auszuschließen ist eine frühere Siedlungsanlage im Gebiet des Schweizerhofes oder an den Abhängen der Zott auch nicht.
-Lassen doch die Eindrücke „der Georgenberg, so ich von neuem erbaut begriffen“ und „um ganz Georgenberg ist ein Hochwald gewest“ diese Interpretation zu: Eine vorhandene Rodungsfläche, vielleicht mit nieder- gegangenen Bauresten, wurde systematisch zum Guts- und Herrenhof erweitert. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 53
-Burgstall. Von Georg Christoph von Wirsberg vor 1540 neu erbaut; gehörte zur Herrschaft Waldthurn. Bereits in einem Berichte von 1656 heißt es: „Meierhof (Meyerhof) Georgenberg ist an geben noch ziemlich gut; das alte Schloß darbei ist ganz zu grund“.
Nördlich des Dorfes auf einem Hügel, doch sind keinerlei Spuren mehr vorhanden. Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, Mai 1929
Um 1540 Bau einer Kirche (Kapelle) auf dem Georgenberg -Nun hatten die Wäldner einen weiten Weg zur Pfarrkirche in Lennesrieth, aber schon für die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts wird der Bau einer Kirche auf dem Georgenberg genannt, „so aber irzt (1558) ebenfalls zugrund liegt“, berichtet Pfarrer Brunner.
-Im gleichen Schreiben an den Bischof bemerkt der Pfarrherr, „dass die Pfarr Lennsrieth (Lennesrieth) vor alter in zwei unterschiedliche Pfarreien zerteilt gewesen seye“ und erwähnt weiter: „es können die Wäldner, wie anfangs vermelt vor alters der Pfarr Lennesrieth nit incorporiert gewest sein, denn anders zugehörig, dass ermelten Wäldner selbsten an unterschied- lichen Orten im Wald nehmlich zu Waldkirch und Bernrieth Kirchen und Freudhöf (Friedhof), dazu noch das Closter (Kloster) uff dem Fahrenberg in der Nähe gehabt haben“.
-Interessant ist auch im mehrmals genannten Schreiben des Wirsbergers von 1543, dass dieser die Grabsteine in der Waldkirchner Kirche erwähnt, welche in neuerer Zeit, (1966/1968) aufgefunden wurden. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256 Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36
1540-1628 Herrschaft Waldthurn Luthertum Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 – 36
1540-1647 Herrschaft Waldthurn im Besitz der Herren von Wirsberg Oberpfälzer Heimat, Band 50, 2006, Seite 52 – 60
1540-1647 Herrschaft Waldthurn hatten oberfränkischen Wirsberger inne -In der Zeit von 1540 bis 1647 hatten diese aus dem oberfränkischen Wirs- berg stammenden Herren gleichen Namens die Herrschaft Waldthurn inne.
-Ihre Herrschaftszeit ist gekennzeichnet durch mehrmalige Religionswechsel und Unterdrückung und Ausbeutung der Bevölkerung, aber auch durch segensreiche Kolonisationstätigkeit im Grenzwald (so die Gründung von Georgenberg). Abschrift: Der Neue Tag, 19.03.2000; (RH 2012)
1540 Verkauf Herrschaft und Fahrenberg an die Herren von Wirsberg -Verkauf der Herrschaft und des Fahrenberges an die Herren von Wirsberg, die Herrschaft wurde lutherisch und zeitweise kalvinistisch, schwere Zeiten für die Wallfahrt. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 303
19.04.1540 Verkauf der Herrschaft Waldthurn an Wirsberg -Der Verkauf an Willibald von Wirsberg erfolgte am 19. April 1540, der Kauf- preis für die Herrschaft Walthurn (Waldthurn) mit Schellenberg, Varnberg (Fahrenberg), mit allen Mannschaften Zinsen, Gülten, Zehenten, Steuer, Scharwerken, Vogteien, Gelait, Mauth, Zoll, mit hoher und niederer Gerichts- barkeit und allen anderen Zugehörigkeiten – nichts ausgenommem – betrug 12000 Gulden rheinisch.
-Die Kaufabwicklung und endgültige Bezahlung verzögerte sich auf mehrere Jahre und brachte mancherlei Streit mit sich. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 50
1540 Unser Gebiet wurde evangelisch, nun Pfarrei Lennesrieth -Endgültig und definitiv wurde das Grenzgebiet unter Willibald von Wirsberg, der 1540 die Herrschaft Waldthurn kaufte und evangelisch war, der Pfarrei Lennesrieth einverleibt, wie Pfarrer Brunner bestätigt: „Es ist bekannt, dass unter dem Luthertum die vorigen katholischen Gotteshäuser und das Kloster an vermeldten Orten im Walde zugrunde gegangen sind und des- wegen zur Pfarr Lennesrieth geschlagen wurden.“ Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 42.
-Das Gebiet der Pfarrei Lennesrieth vergrößerte sich entscheidend, als die evangelischen Wirsberger 1540 die Herrschaft Waldthurn durch Kauf über- nahmen, sie legten Bernrieth und Waldkirch der Pfarrei Lennesrieth bei, so dass diese jetzt von Letzau im Westen bis zur böhmischen Grenze reichte, ja noch darüber hinaus, denn auch das Gut Waldheim mit seinen acht Ort- schaften gehörte zu Lennesrieth. Oberpfälzer Heimat, Band 44, 2000, Seite 43 - 50
1543 Faislbach Eisenhammer Neubau -Faislbach (Fäustlbach), 1543 wurde der Eisenhammer zu Pfreimd erbaut.
-Der Bergbau zu Lohma, der seine Berghauptmannschaft zu Pleystein hatte, war ehemals großartig, von ihm aus erhielten unter anderen auch Faislbach ihr Eisen angewiesen. Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 21.11.1965
Seit 1543 Bemühung Verlegung der Pfarrei nach Waldthurn -Seit 1543 war Willibald von Wirsberg unentwegt bemüht, die Pfarrei von Lennesrieth nach Waldthurn zu verlegen.
-Durchleuchtigster Hochgeborener Fürst, gnedigster Herr, Eure Fürstliche Gnaden haben mir einen schriftlichen Befehl Samstag nach Oculi (3. März 1543) zustellen lassen, dass ich meine Pfarr Lennersrett (Lennesrieth), die vor alter und almal gewest mit seiner Zugehörung bleiben lassen soll.
-Darauf die Antwort in Auszügen (nur waldlerortsbezogen): -Das die von Waldau dieser Pfarr Stifter sind, welche Gerechtigkeit izt keuflich an mich kommen.
-Das die von Waldau hohe und niedere Gerichtsbarkeit vor 115 Jahren wie ich genügsam Brief und Siegel hab, uff diese Pfarr die vor alter zu Wald- kirchen (Waldkirch) gestanden, bekamen.
-Das die von Waldau ye und alweg einen Pfarrer, so die Pfarr zu Waldkirchen (Waldkirch) gestanden, izt zu Lennersrett (Lennesrieth), gesetzt und ent- setzt haben.
-Das einem yeden Pfarrer vor alter noch zu Waldkirchen (Waldkirch) und izt zu Lennersrett (Lennesrieth) äußerlich seine Schutz Vogtei gegeben.
-Das alle Pfarrer da sie zu Waldkirchen (Waldkirch) gewest, izt zu Lennersrett (Lennesrieth) der Herrschaft Waldthurn mit den Rossen aus Gerechtigkeit gescharwerkt.
-Das vor alter die Kirchen Lennersrett (Lennesrieth) ain Vilial in meiner Pfarr gein Waldkirchen (Waldkirch) gehörig gewest.
-Das meine Pfarr vor alter im Markt zu Waldkirchen (Waldkirch) bei meinen Schloss Schellenberg gestanden, da auch dieselbe Pfarrkirchen noch heu- tigen Tags steht und deren von Waldau Leichstein darin liegen.
-Da nun solches Schloss und der Markt Waldkirchen (Waldkirch) samt den anderen Dörfern und Hämmern verbrannt und verwüst worden, so haben die von Waldau solche Pfarrgerechtigkeit gein Lennersrett (Lennesrieth) uff ihren Grund und Boden von Waldkirchen (Waldkirch) herfürgezogen.
-So nun die von Waldau macht gehabt die Pfarr aine ganze Meil Wegs zu versetzen, wieviel mer hab ich der jetzt aller der von Waldau keuflichen Besitz ynne hab, recht meine Pfarr einen Armbrustschuss zu versetzen.
-Es hat auch der Pfleger vom Pleystein den Pfarrer aus dem Dorf Miesbrunn genommen und in die Stadt Pleystein gesetzt.
-Und werden Zeitleuffe kommen, da wird man wohl drei Pfarr zusammen- schließen müssen auf das man einen Pfarrer erhalten mög. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 64-65 Oberpfälzer Heimat, Band 55, 2011, Seite 25 - 36
1543 Waldkirchen Pfarrei -Im schon genannten Schreiben des Willibald von Wirsberg von 1543 heißt es weiter:“…dass die Pfarrei vor alters im Markt zu Waldkirchen (Waldkirch) bei meinem Schloss Schellenberg gestanden und dieselbe Pfarrkirchen heutigen Tags (1543) noch steht und dero von Waldau Leichstein darin liegen.
-Da nun solches Schloss und der Markt Waldkirchen samt den anderen Dörfern und Hämmern verbrennt und vewüst worden, so haben die von Waldau solche Pfarrgerechtigkeit zu Lennersrett (Lennesrieth) auf ihren Grund und Boden von Waldkirchen herfürgezogen“. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 256
Um 1550 Bau eines Hammerwerkes in Neuenhammer -Diese bauten 1550 neue Hammerwerke und werden in der Folgezeit als Besitzer des Hammerwerkes Oedmühl (Neuenhammer) genannt, so Georg Christoph von Wirsberg in einem Hammerverzeichnis um 1580.
-Das Hammerwerkszeichen war „Sturmhut in der Pann (Bann). 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6 Die Oberpfalz, 1977, Seite 321 - 333 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44
1560 Prollermühle Ansiedlung -Erste Erwähnung, Prollermühle, nach dem ersten Müller Ulrich Proller. 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44
1570 Gehenhammer Gernhammer Neubesiedlung -Lange Zeit lag die Markung brach und öde, bis um 1570 die siedlungs- freundliche Waldthurner Herrschaft, deren von Wirsberg ein „Unterthans Häußl“, in Gernhammer bauen ließ.
-Ein kleines Häuschen aus Bruchsteinen, ein windschiefer Stall für die eine Kuh und die paar Hennen, harte Rodungs- und Feldarbeit auf dem dürftigen Ackerboden, bestimmten das Leben der Neusiedler. 150 Jahre Mühle Gh, Seite 2,
Um 1578 Wiederaufbau einiger zerstörten Siedlungen -Die vormals zerstörten Siedlungen füllen sich, aber nicht alle, mit Leben. -Oedmühle (Neuenhammer) ist schon wieder teilweise aufgebaut, um das Schloss Schellenberg befinden sich Anwesen und Häuser, in Waldkirch sind wieder Gehöfte errichtet, Germersreuth, Gehenhammer, Rehberg sind wieder neu besiedelt. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44
1587 Faislbach Blechhammer Schinnhammer -Ist ein Verwandter der Wirsberger, der Junker Willibald von Plankenberg auf dem Blech- und Schinnhammer in Feustelbach (Faislbach) nachgewiesen. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44
1590 Faislbach Blechhammer Undern Feustelbach -Hier wird der Blechhammer auf dem Undern Feustelbach uff dem Hammer besteuert. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 44
1593 Georgenberg Bau eines Schlosses in Georgenberg -Der Enkel Willibalds, Georg Christoph, übernahm 1593 die Herrschaft.
-Er errichtete bei seinem von ihm gegründeten Lieblingsort Georgenberg auf den Trümmern eines alten Burgstalls ein Schloss, und… Quelle: 300-jähr. Weihejubiläum, Pfk Nk zu St. Christoph, Seite 43.
Um 1593 Hammer oberer Feistelbach Georgenberg nun Mühle -Fest steht, dass ein Hammer gleich unterm Schloss schon von Georg Christoph von Wirsberg zu einer Mühle verändert wurde, dass vor 1640 zu einem, zum Eisenhammer gehörende Gebäude das Wirtshaus errichtet wurde. (Siehe um 1640) OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 48
1594 Neubau Schloss (Burgstall), Georg Christoph von Wirsberg -Der Burgstall von Girgenberg (Georgenberg) wurde von Georg Christoph von Wirsberg 1594 neu erbaut, sie gehörte zur Herrschaft Waldthurn. Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 17.10.1965
1594 Hammer Ödmühle (Neuenhammer), Besitzer Wild. Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, August 1929
1597 Hammer Ödmühle (Neuenhammer), Besitzer Wirsberg. Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, August 1929
1597 Faislbach Hammer Willibald von Plankenberg Besitzer -1597 besaß den Hammer (Faislbach) Willibald von Plankenberg. Pfarrbrief Nk St. Christoph, vom 21.11. 1965 Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 25.
-Fäustlbach: Ehemaliger Hammer, auf dem 1597 Willibald von Plankenberg saß. Heimatblätter für den oberen Naabgau, 7. Jahrgang, Mai 1929
1602 Kirche Kapelle Neukirchen Neubau Wirsberger -Siehe auch im Jahre 1540 Heimatkalender der Oberpfalz 1977, Seite 95
1602 Georg Christoph von Wirsberg Siedlungen Aufzählung -Kriegssteuerliste: -Orte Waldkirch: Hans Draikl, Gilt Horn, Wolf Weiter, Hans Völkl, Martin Lindner und Konrad Hartung, -Oedenmühl (Neuenhammer) -Rehberg -und Faislbach. -Erstmals ist dabei Brünst als Ortsname mit 11 Hausbesitzern ernannt. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89
-Waldkirch: Hans Draikh, Gilg Horn (Müller), Wolff Weidler, Hans Völkl, Martin Lindtner, Cunrad Hartung (Müller) -Oedenmühl (Neuenhammer): Der Schmiedemeister daselbst, Schmidtknecht, Serenner Meister (Schmelzmeister), Serenner (Knecht), Hauser, Kohl Meister, -Hammermühle, Bestand Müller (Pächter der Mühle) (Heute Hammermühle) -Rehberg: Hannß Hartwig, Haintz Kolb, Hans Preußer, Hans Merl jung, Hans Merl alt Petter Schrey, Christoph Kößel. -Feustelbach (Faislbach): Der Blechmeister und seine Gesellen, Adam Langes, Michela Traikh, Hans Sölb. -Brünst: Anton Merl, Hans Helgat, Mathes Sölb, Haintz Hermann, Hans Knopf, Hermann Traikh (ist abbrunnen), Peter Paneter, Erhard Hubner, Hans Roether, Hans Marx, Hans Fidelmann. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 45
Ab 1605 Georgenberg Georg Christoph von Wirsberg Erbauer -Begann Georg Christoph mit der Verwirklichung seines Lieblingsprojektes, nämlich dem Bau des Meierhofes und Schlosses Georgenberg.
-Mit Strenge und Härte trieb er die Arbeiten voran: Seine Untertanen mussten für den Aufbau ein Mehr an Scharwerk leisten, denn der Wald musste ja ge- rodet werden, der Boden entsteint, gepflügt und geeggt werden und Äcker und Wiesenflächen für den neuen Herrenhof gerichtet werden. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89
-Ab 1605 begann der Waldthurner Herrschaftsinhaber Georg Christoph von Wirsberg mit der Verwirklichung seines Lieblingsprojektes, nämlich dem Bau eines Schlösschens und eines Meierhofes „auf dem Georgenberg“, die 1612 fertiggestellt waren.
-Dieser befand sich im Gebiet des heutigen Schweizerhofes. Oberpfälzer Heimat, Band 54, 2010, Seite 191 - 200
08.12.1605 Georg Christoph von Wirsberg, Beschwerde -Die Belastung der Untergebenen war so groß, dass sie sich in ihrer Ver- zweiflung an den Fürsten Christian von Anhalt, Stadthalter der oberen Chur- fürstlichen Pfalz, wandten, um Abhilfe zu schaffen.
-Dieser schickte eine Kommission nach Waldthurn, die an den beiden folgen- den Tagen die Leute nach ihren Steuern und Lasten befragte. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 46
31.12.1605 Georg Christoph von Wirsberg, Kommisionsbericht -Und haben sich die armen Leut in besagter Herrschaft Waldthurn bei der Anlage (des Meierhofes und Schlosses), welchergestalt sie mit der Schar- werk allzu sehr beschwert werden und dahero ihre Höf und Güter der Ge- bühr und Notdurft nach nit bestellen und bebauen können, hart beklagt. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 – 89 -Auszug aus Bericht der Kommision: -Brünst: Hans Fiedlmanns Gütlein liegt gar öd, Hans Roether ist entlaufen und sein Gütlein öd liegen lassen, Hans Marx ist auch entlaufen, Hans Sölb hat ein ödes Gütl und sammelt mit seinem blinden Weib Almosen. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 47
1609 Verabschiedung Rudolfs Majestätsbrief Religionsfreiheit -Erst im Jahre 1609 gelang es den böhmischen Ständen, dem Kaiser Rudolf II. in seinem Majestätsbrief die schriftliche Bestätigung dieser Böhmischen Konfession.
-Dieser fromme Katholitiker und eigenbrötlerische Herrscher legalisierte auf solche Weise (im Widerspruch zu seiner eigenen Überzeugung) eine der- artig umfangreiche Religionsfreiheit, die in dem damaligen Europa nicht ihres Gleichen fand. Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 29; (RH 2012)
1609 Kirche Sankt Christoph wurde erbaut -1609 war die Kirche von Georg Christoph von Wirsberg, der evangelisch war, erbaut worden.
-Er setzte auch nach Lennesrieth, Waldthurn und St. Christoph jeweils einen evangelischen Prädicanten, also einen Prediger ein.
-Sankt Christoph wurde aber nicht zu einer eigenen Pfarrei erhoben, sondern verblieb bei Lennesrieth. (Kirchenführer 2009, Seite 41) (OWV-Chronik, 1981, Pfarrchronik, Seite 06)
1609 Neukirchen Pfarrhof Schule Friedhof Georg Christoph von Wirsberg -Jedenfalls war die Kirche St. Christoph in Georgenberg (auf dem Berg) fertig, benannt nach dem zweiten Namenspatron, neben einem Pfarrhof, Schulhaus, Friedhof und anderen Häusern. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89
29.10.1612 Georgenberg Meierhof und Schloss fertig -Hier nennt er sich in einer Urkunde: Ich Georg Christoph von Wirsberg auf Waldthurn und Schellenberg, Georgenberg und Ahornsburg.
-Und in einem Brief vom 03. September nennt er seinen Lieblingsaufenthalt, „Der Georgenberg, so ich vom neuem erbauet“. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89
1615 Steueranlage von 1630 Zustand um 1615, 3 Mühlen -Oedenmühle (Neuenhammer): Ein Hammer so ebenfalls oedt und eingang, auch in der Anlag von 1615 nit belegt worden, dahero diß orths auch nit zu besteuern gewest. -Unterer Feustelbach (Faislbach): Ein Hammer so ebenfalls öd und eingang. -Obern Feustelbach (Faislbach) (jetzt Georgenberg): Ein Hammer so öd und Eingang. -Während früher nur von einem Hammer, nämlich dem vom Unterm Feustelbach uff dem Hammer die Rede war, hören wir nun von 2 Faislbacher Hämmern.
-Beide waren aber schon vor 1615 nicht mehr in Betrieb.
-In einer Genehmigungsurkunde zur Erbauung der Waffenschmiede heißt es: Von einem schon vorhandenen Wassergraben, der auf den 3 Klafter hohen Rangen oberhalb des Wirtshauses führt, in dem das Wasser des Drachselbaches zur neu errichtenden Schmiede geleitet werden könnte. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 47
1616/1617 Georg Christoph von Wirsberg, Untertanen rebellierten -Vor allen aber hatten die Untertanen unter den Launen des Sohnes Ulrich, „Junker“ genannt, zu leiden, der mit seinen Saufkumpanen die Leute drang- salierte, ihnen z.B. die Fenster einwarf, die Wägen zerschlug oder das Vieh auf der Weide versprengte.
-Der Widerstand wuchs, sodann kam es zu einem offenen Aufstand.
-Die Untertanen rebellierten gegen ihn und versagten ihm Abgaben und Dienste.
-Er wurde zwar mit Strafen belegt, aber trotzdem machte er so weiter. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89
1616-1619 Rebellion, Aufstand wegen tyrannisierter Scharwerk -In den Jahren 1616-1619 kam es durch die Untertanen zur offenen Rebellion. -Die 5 Ortschaften: Waldkirch, Bernrieth, Rehberg, Harpersried (Dimpfl) und Brünst, die „Rebellendörfer“ genannt, mit 73 Beschwerdeführern leisteten diese erbitterten Widerstand.
-Auszüge über Klage- und Beschwerdeschriften aus unserem Einzugsbereich:
-Die 5 Dörfer berichten 1616: “hat sich unser Junker unterstanden, ver- wichenen Sonntag den 22. September uns nach Georgenberg zu fordern, wir wussten nicht zu was, hat er angefangen uns zu drohen die Häuser mit Weib und Kind abzubrennen, bitten um Gottes Barmherzigkeit willen diesem Unheil vorzukommen.“
-Viele wurden dann an die Kette gelegt und in den Stock gesetzt oder aber nach Georgenberg zur eisernen Marter in den Geißbock überführt und dann wieder in den Stock gesetzt und einen ganzen Tag in großer Kälte und Frost liegen gelassen.
-Aus Harpersriedt (Dimpf) wird berichtet: Bei Stefan Schmidt zu Harpersriedt die Wirsberger zu nächtlicher Weil eingefallen und obwohl er ein alter ver- lebter Mann, sich in aller Geduld gefänglich gegeben, so haben bemelte Wirsberger es nicht bleiben lassen, sondern die Schlafkammer, darinnen seine Töchter gelegen dermaßen erschreckt worden, und haben sie von dem alten Mann einen Handstreich genommen, das er sich zur Schar- werk einstellen wolle.
-Klage des Wolf Weidner von Waldkirch: ..“Wie Wirsberg entgegen fürstlichen Befehl gegen uns arme Leut verfahren tut, in dem er meinen einzigen Sohn nunmehr fast die 14 Tag in harten Gefängnis gequält und gepainigt, da- selbst auch über vielfältiges demütiges Bitten nicht entlassen will, den ich selbst zu meiner täglichen Arbeit begehrter Scharwerk halber benötige und deswegen alda zu diesem nicht gewillt, deswegen große und üble Trak- tierung, dass er bis uffs Blut in der Futterschwinge mit Ruten gesteupt und jämmerlich zerpeitscht worden, daher bei so beschaffenen Dingen weder ich noch meine Nachbarn und mehr erhalten und unsere Velder, Hab und Güter um willen nicht bestellen mögen und daselbst gänzlich und gar zu verlassen und mit leeren Händen in das bittere Elend zu wandern hierdurch gedrungen werden.“
-Die Beschwerdeführer hatten es schwer, sowohl bei der Lehensherrschaft Böhmen als auch bei der Kurpfalz Gehör zu finden.
-Georg Christoph von Wirsberg, sein Sohn Hans Ulrich und ihre Familienan- gehörigen wurden mit einem kaiserlichen Schutzbrief SALVA GUARDIA von Kaiser Matthias 1616 unter „Schutz und Schirm des Hl. Röm. Reiches gestellt.
-Auf die zahlreichen Eingaben, Klag- und Beschwerdeschreiben der Unter- tanen folgten unendlich lange Berichte von Wirsberg, dieser verstand es, sich zu rechtfertigen und stete hinauszureden. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 70-72
1618 Eisenhammer Bestand in Ödenmühl (Neuenhammer) Pressglas-Korrespondenz, Josef Franz Dirscherl (1938), Seite 38
1618 Revolution der protestantischen Stände in Prag Winterkönig Friedrich V. -1618 erfolgte die Revolution der protestantisch gesinnten Stände in Prag und die Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum König von Böhmen.
-Da dieser sich nur einen Winter dort halten konnte, ging er als "Winterkönig" in die Geschichte ein. Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 129; (RH 2012)
23.05.1618 Zweite Prager Fenstersturz Anfang des Dreißigjährigen Krieges -23.05.1618 der "Zweite Prager Fenstersturz".
-Dieser Ständeaufstand gegen die kaiserlichen Statthalter, der bald zum Aufstand gegen Habsburg selber wird, gilt als Anfang des Dreißigjährigen Krieges.
-Hatte man nach dem Fenstersturz den Erzbischof sofort verbannt, die Jesuiten vertrieben, einer langen Reihe Katholiken ihre Güter eingezogen, den Prager Dom zu einem kalvinischen Bethause umgewandelt. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 19 ; (RH 2012)
23.05.1618 Der Prager Fenstersturz und der Anfang des Dreißigjährigen Krieges -Nach der Verabschiedung vom Rudolfs Majestätsbrief hatte sich die Lage in Böhmen keinesfalls beruhigt, weil die kampflustige katholische Partei diese Tat als ihre Niederlage betrachtete.
-Der Majestätsbrief verminderte nämlich die Hoffnungen auf den Aufbau eines zentral regierten mitteleuropäischen Staatskomplexes, der aus den Ländern der Böhmischen Krone, aus den österreichischen Ländern und aus Ungarn (dessen Großteil) jedoch damals noch immer von den osmanischen Türken kontrolliert wurde) bestehen sollte.
-Die Spannung zwischen den evangelischen und den katholischen Ständen wurde am 23.05.1618 ins Äußerste getrieben, als eine Gruppe von Ange- hörigen der ständischen Opposition, die mit der Politik der böhmischen Staathalter (den König vertretenden hohen Würdeträgern) nicht zufrieden war, in die Prager Burg eindrang, und die zwei Exponenten der prohabs- burgischen Partei (die Grafen Vilem Slavata und Jaroslav Martinic) vom Fenster herabstürzte.
-Der Konflikt zwischen den böhmischen nichtkatholischen Ständen und den Habsburgern flammte mit voller Kraft auf, und er wuchs mit Hinsicht auf die Verbindung und Durchdringung von Machtinteressen der Evangeliker und Katholiker in Europa in den langfristigen europaweiten Zusammenstoß über, der "der Dreißigjährige Krieg" (1618 - 1648) genannt wird. Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 29; (RH 2012)
-Leonhard Colonna Freiherr von Fels auf Engelhaus und Buchau war schon auf dem Landtage im Jahre 1617 gegen die Annahme und Proklamierung des Erzherzogs Ferdinand als König von Böhmen, wodurch er sich dessen Ungnade zuzog.
-Im Jahre 1618 gehörte er zu den Häuptern der Rebellion.
-Er wurde von den Aufständischen zum Generalmarschall des ständischen Heeres erwählt, verrichtete am 16.06.1618 die Botschaft bei dem sächsischen Kurfürsten, so dass dieser seine besondere Hilfe den Ständen verbürgte. Abschrift: Köferl-Werk, Bezirk Tachau, 1895, Seite 241; (RH 2012)
-Der Fenstersturz geschah als Fanal während des Böhmischen Ständeauf- standes.
-Die überwiegenden protestantischen Stände warfen ihren katholischen Landes- herrn, Kaiser Matthias und dem 1617 zum Nachfolger gewählten böhmischen König Ferdinand von Steiermark (nach 1619 auch Kaiser) vor, die von Kaiser Rudolf II. im Majestätsbrief von 1609 zugestandene Religionsfreiheit der Protestanten zu verletzen. Wikipedia – Zweiter Prager Fernstersturz, 2016
-Freiherr von Völs, wegen seiner aktiven Teilnahme am Prager Fenstersturz am 23.05.1618 wurden 1621 alle seine Güter eingezogen, er selbst war schon 1620 an den Folgen einer Kriegsverletzung, die er sich in der Schlacht bei Sinzendorf am 13.04.1620 zugezogen hatte, gestorben. Oberpfälzer Heimat, Band 57, 2013, Seite 207 - 216
03.09.1618 Georgenberg Georg Christoph von Wirsberg -In einem Brief nennt sich Georg Christoph seinen neuerbauten Herrenhof mit Namen: „Der Georgenberg, so ich von neuem erbaut begriffen“ OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 53
Um 1620 Eisenhämmer, Ende, Dreißigjährige Krieg -In rascher Folge gingen die Hämmer ein, verbrannten, verödeten. Oberpfälzer Heimat, Band5, 1960, Seite 6 - 25
Um 1620 Gehenhammer Hammer zu Gern 30-jähriger Krieg -Unterbrochen durch die Kriegswirren zu Beginn des 30-jährigen Krieges- Mansfeldische und Tillysche Soldaten beraubten und brandschätzten um 1620 von Waidhaus her unsere Gegend – setzte sich die Siedlungs- arbeit fort. 150 Jahre Mühle Gh, Seite 2,
1620 Schlacht am weißen Bergl, kath. Liga sowie Tilly, Ende der protestantischen Stände -Der katholische Kaiseranwärter, Ferdinand von Österreich, übertrug die Leitung des Ligaheeres (kath. Reichsstände) dem bayerischen Herzog Max, der zur Entscheidungsschlacht nach Böhmen hinein vorstieß:
-Die Schlacht am Weißen Berg bei Prag 1620 machte aus Friedrich einen Besitz und rechtlosen Flüchtling.
-Der stärkste Feldherr auf der Unionseite (protestantische Reichsstände), der Graf von Mansfeld, wich nach Westen zurück, wurde verfolgt und fiel 1622.
-Maximilian, der beauftragt war, die Reichsacht an dem Pfälzer zu vollziehen, fiel in die Oberpfalz ein:
-Die Bevölkerung musste sich dem Sieger und den sofort einsetzenden Katholisierungsbestrebungen beugen. Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 129; (RH 2012)
1620 Schlacht, weißen Bergl, Mansfeld kämpfte für Friedrich V., setzte auch 3000 Schotten ein -Bei der Schlacht am Weißen Berg bei Prag im November 1620 waren nach- weislich 3000 schottische Kämpfer unter der Führung des Obristen Sir Andrew Grey dabei.
-Die Schotten waren bekannt für ihre bedingungslose Treue und ihren auf- opfernden Kampfgeist.
-Trotz der Kälte im November 1620 trugen sie ihre typischen Schottenröcke.
-Die Bewaffnung reichte von schottischen Langschwertern, Pfeil und Bogen bis hin zu den damals modernen Waffen, den Musketen.
-Meist waren die schottischen Söldner aufgrund der Sprachbarriere gegen- über den anderen Soldaten isoliert. Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)
1620 Nach der Schlacht am Weißen Berg -Der Dreißigjährige Krieg brachte über diese Gegend unvorstellbares Leid. -Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 verschanzte sich der Feldherr Mansfeld in zusammenhängenden Linien vom Fahrenberg bis Waidhaus.
-Er sperrte das Zochbachtal.
-Von seinem Lager am Rehperch (in der Ortschaft Dimpfl heißt ein Grundstück Mansfeldacker) verheerte und plünderte sein Gesindel die ganze Umgebung.
-Viele Dörfer wurden öd (oed).
-Außerordentliche Schädigungen brachten die Jahre 1623, 1625, 1626 und 1631. 125 Jahre Kirche Nh, 1962, Rudolf Schmidt, Seite 6 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 54
08.11.1620 Schlacht am weißen Bergl, kath. Liga sowie Tilly Ende der protestantischen Stände -Als Winterkönig, Friedrich V., ist er in die Geschichte eingegangen.
-Sein Königtum und die Macht der protestantischen Stände Böhmens endeten mit dem Siege in der Schlacht am weißen Bergl, den dort die Kaiserlichen unter den Grafen Buquoy und die katholische Liga unter Maximilian von Bayern und Tilly erfochten.
-Es war am 08.11.1620, da sich vor den Toren Prags dieses denkwürdige Er- eignis der böhmischen Geschichte innerhalb von ein bis zwei Stunden voll- zogen hat.
-Ferdinand II. geht nun schrittweise gegen seine Widersacher in Böhmen vor.
-Es war naheliegend, dass es jetzt nach dem Siege umgekehrt geschah. Abschrift: Tachau-Pfraumberger Heimat, Teil I, Seite 19 ; (RH 2012)
-Mit der Schlacht am Weißen Berg vor Prag verlor Friedrich; den man später den Winterkönig nannte, die Krone und sein Land. Als geächteter flüchtete er in die Niederlande.
-Kaiserliche und bayerische Truppen besetzten die Hauptstadt Prag.
-Damit war Böhmen für die Partei der Liga (katholisch) zurückgewonnen.
-Aber noch immer waren westliche böhmische Städte in der Hand Mansfelds (evangelisch). Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26
-Die Schlacht am Weißen Berg war eines der ersten großen Gefechte im Dreißigjährigen Krieg.
-Wie in der gesamten Zeit zwischen 1618 und 1648 ging es einerseits um die Konfession (Katholiken gegen Protestanten) andererseits um Macht und Territorien.
-Am weißen Berg, direkt vor Prag, standen am 08.11.1920 auf katholischer Seite die kaiserlichen Truppen (Kaiser zu der Zeit: der Habsburger Ferdinand II. in Wien), angeführt unter anderem Graf Tilly und Maximilian I. von Bayern (39 000 Mann).
-Auf protestantischer Seite 13000 Böhmen unter ihrem gerade zuvor ge- wählten König Friedrich dem V., durch den Söldnerführer Graf Mansfeld. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 54
08.11.1620 Die Schlacht auf dem Weißen Berge Rekatholisierungsprozeß folgte -Sie hatten zwar den Kampf erfolgreich eröffnet und kürten für den böhmischen Königsthron den Reichsfürsten Friedrich von der Pfalz, den Schwiegersohn des englischen Königs, aber das war auch alles.
-Bald veränderten sich die Verhältnisse zu ihrer Ungunst.
-Das aus Söldnern verschiedenster Herkunft bestehende ständische Heer erlitt eine Niederlage in der nicht allzu großen Schlacht auf dem Weißen Berge am 08.11.1620, und seine Oberbefehlshaber versuchten nicht ein- mal, die Stadt zu verteidigen.
-Friedrich von der Pfalz flüchtete aus dem Lande, und die Habsburger triumphierten.
-Den bigotten Ferdinand II. hinderte weiterhin gar nichts mehr daran, die Aufständischen zu bestrafen, und das Programm des Aufbaus einer von dem Herrscher und seinen nächsten Anhängern regierten absolutistischen Monarchie in Angriff zu nehmen.
-Die ersten Schritte Ferdinands gaben deutlich zu erkennen, dass das Modell des Ständestaates endgültig zusammengestürzt war.
-Diejenigen Anführer des Ständeaufstandes, die das Land nicht verlassen hatten, wurden verhaftet, und 27 von ihnen wurden am 21.06.1621 auf dem Prager Altstädter Ring exemplar hingerichtet.
-Allen anderen Aufständischen wurden ihre Güter in Böhmen, Mähren und Schlesien konfisziert.
-Fast gleichzeitig damit begann der systematische Rekatholisierungsprozeß, der durch die Verabschiedung der neuen Verfassung - der Verneuerten Landesordnung - zum Höhepunkt gebracht wurde. Abschrift: Alles Wesentliche der Geschichte Böhmens, 1992, Seite 30-31; (RH 2012)
1621 Waidhaus, Feldlager, Graf Mansfeld, gegen Tilly -Im Sommer 1621 rückte der unscheinbare Ort Waidhaus, im Pass nach Böhmen gelegen, in den Brennpunkt der europäischen Geschichte.
-Der Söldnerführer Graf Mansfeld (protestantischer Art) stellte hier ein starkes Heer auf, um in Böhmen einzurücken, während von Böhmen her Tilly (die Liga, katholischer Art) heranzog, um Mansfeld abzuwehren.
-Es kam zu einem wochenlangen erbitterten Ringen. Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26
16.04.1621 Georg Christoph von Wirsberg, sucht Sicherheit in Weiden -Zu Beginn des 30jährigen Krieges – nach der Schlacht am Weißen Berg – lagerten Truppenteile Mansfeld auch in der Herrschaft Waldthurn; eine Einheit lag in Rehberg (oder auch Dimpf – hier gibt es einen Flurnamen „Mansfelder“.
-Täglich wurden Versorgungstrupps ausgeschickt, um Proviant beizubringen, damit nahm diese Soldateska alles mit, was nicht niet- und nagelfest war.
-Christophs Brief an den Fürsten: Um Stundung von 600 Gulden Kriegssteuer, die er zur Verteidigung aufbringen sollte.
-Er beklagte sich auch: „Dass ich von dem mansfeldischen Kriegsvolk, welcher Freund sein soll sowohl als dem Feind dermaßen heimgesucht worden, dass ich aus Mangel an Vieh und Getreide, auch Besatzung in den Meiereien und anderes mehr, so mir alles von des Rittmeisters Schamyrings Reiterei von meinem Güth Waldthurn weggenommen, füsiliert, alles im Schloss zerhaut und zertrümmert worden. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89
26.05.1621 Sammlung der Mansfelder Truppen um Pleystein -An diesem Tag trafen die Mansfelder Truppen im Amt Pleystein ein.
-Das Löwensteinische Regiment bezog Quartier in Spielberg, Woppenrieth, Ottenrieth und Goldbrunn, vier holländische Kompanien kamen nach Waldthurn, des Herzogs zu Weimar Leibkompanie nach Lennesrieth, Graf Mansfeld Leibkompaniereiter nach Albersrieth. Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26
16.07.1621 Schlacht am Grenzbach, Dreißigjähriger Krieg Gedenkstein erinnert -Schlacht am Grenzbach vom 16. Juli 1621 erinnert.
-Mit dem Eintreffen der Weimarischen Truppen Ende Juni 1621 dürfte die höchste Belegungszahl im Lager mit 23 000 Kämpfern erreicht worden sein.
-Wegen dieser Truppenansammlung an der Grenze und der Bedrohung der Pilsener Straße verlegte Johann Tserklaes Graf von Tilly, Feldmarschall der katholischen Liga, sein Hauptquartier von Tachau nach Haid, und Anfang Juli schließlich nach Roßhaupt, rund fünf Kilometer nordöstlich des Mans- feldischen Feldlagers.
-In der Nacht zum 16. Juli ließ Tilly ein Beobachtungslager an der Grenze errichten und verlegte dorthin den größten Teil seiner Streitmacht.
-Im Gegensatz zum Mansfeldischen Lager, das fast ganz in der Ebene lag, verschanzten sich Tillys Truppen im bewaldeten Gelände, dessen westliche Begrenzung der Mitterberg (565 m) und die Höhe östlich des Ströbl waren.
-Der Vorteil dieser Stellungen war, dass von dort aus das ganze feindliche Lager eingesehen werden konnte und für den Artilleriebeschuss offen dalag.
-Im Morgengrauen des 16. Juli 1621 gingen die Truppen in Bereitstellung am Dürrenschlag.
-Es waren zwölf Kompanien zu Pferd und 50 Fähnlein, zusammen 13 000 Streitbare, die um 8 Uhr morgen zum Gegenangriff übergingen, nachdem Mansfeld am 14. Juli bei einem Blitzangriff 500 Mann getötet und 100 Gefangene genommen hatten.
-Der rechte Flügel und der Mittelzug überschritten den Rehlingbach.
-Es bedurfte großer Anstrengung, das sumpfige Gelände und die zusätz- lichen Sperren zu überwinden.
-Als sich die vorderste Linie auf Kanonenschussweite genähert hatte, wählte Tilly aus den verschiedenen Regimentern eine Anzahl Musketiere, die er auf ein vorgeschobenes Blockhaus ansetzte, das die schweren Geschütze des Gegners barg.
-Mansfeld war aber zu sehr auf den Angriff vorbereitet:
-Mit 30 Cornet-Reitern und 50 Fahnen Fußvolk kam er den Bayerischen entgegen.
-Es entwickelte sich ein heftiger Kampf.
-Nach anfänglichen Kleinkämpfen konnte Mansfeld seine Leute zum Gegen- stoß komplett ordnen.
-Er selbst führte die Angriffsgruppe, während eine Abteilung in den Wald aus- schwärmte, um die bedrohte Flanke von den Musketieren Tillys "zu säubern".
-Über Tote und Verwundete hinweg stürmte er in das heftige Feuer, und bald entwickelte sich ein erbitterter Einzelkampf.
-Mansfeld engliches Regiment hatte in kurzer Zeit 40 Tote.
-Zwei Pferde wurden unter Mansfeld zusammengeschossen; er selbst blieb unverletzt.
-So wogte der Kampf elf lang Stunden zwischen dem Feldlager und dem Grenzbach.
-Abends um sieben Uhr nahm Tilly seine Truppen über den Rehlingbach zurück.
-Nach der amtlichen Liste verloren die Truppen Tillys 370 Mann.
-Sie hatten einen außergewöhnlich hohen Verbrauch von 94 000 Gewehr- patronen.
-Von Mansfeldischer Seite wurde ein Verlust von 300 Mann zugegeben.
-200 wurden verwundet und mussten auf Wagen nach Amberg und Neu- markt zur Behandlung gebracht werden. Abschrift: Der Neue Tag, 27.05.1998; (RH 2012)
17.07.1621 Waffenstillstand, Mansfeld ersucht Verhandlungen -Ersuchte Mansfeld um Verhandlungen. Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 - 26
19.08.1621 Georg Christoph von Wirsberg Abzug Mansfelder Böhmisch-Waldheim und Georgenberg abgebrannt -Georg Christopf beklagt hier: „So haben aber dadurch Eure Fürstliche Gnaden meinen jetzig widerwärtig elend und erbärmlichen Zustand ver- standen, wie dass ich nicht allein von Haus, Hof und meinen Gütern, welche mir aufs äußerst füsiliert, verderbt, verwüstet, vertrieben, ja Waldheim und Georgenberg ganz und gar abgebrannt und in Aschen gelegt, das Vieh weg- getrieben, die Teich und Weiher abgefischt, das vorhandene Getreid und Futterung weggenommen. Oberpfälzer Heimat, Band 38, 1994, Seite 79 - 89 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 58
21.09.1621 Abzug des Mansfeldischen Heeres -Der Abzug des Mansfeldischen Heeres war bereits am 21. Serptermber 1621 vollzogen.
-An diesem Tag besetzte Tilly das Feldleger bei Waidhaus. Oberpfälzer Heimat, Band 18, 1974, Seite 9 – 26 OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 60
-Dieser Stellungskrieg dauerte vom 12. Juli bis 21. September 1621 Oberpfälzer Heimat, Band 30, 1986, Seite 107
Nach 1621 Nach verlorener Schlacht, weißen Berg, Protestantische Union, Mansfeld, bei Waidhaus -Nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berg bei Prag im Jahre 1620 sowie der Erfolglosen Verteidigung Pilsens 1621 zog der Heerführer der Protes- tantischen Union, Graf Ernst von Mansfeld, mit seiner rund 20 000 Mann starken "königlich böhmischen Kriegsarmada" nach Waidhaus, um sich dort an der Grenze zu verschanzen.
-Mansfeld kämpfte für Friedrich V., den "Winterkönig" von Böhmen sowie Kurfürst der Oberen und Unteren Pfalz.
-Aber wie kam die sofortige Verbindung zu den Schotten zustande?
-Friedrich der V. wurde 1613 mit der Tochter des englischen Königs Jakob I., Elisabeth Stuart, vermählt.
-Der englische König war nun also sein Schwiegervater.
-Als sich nun Friedrich V. im Krieg befand, sandte ihm der englische König schottische Söldner zur Unterstützung.
-So waren bei den Mansfeldischen Truppen auch Franzosen und Holländer dabei.
-Die Schotten selbst tauchten in vielen weiteren Schlachten des Dreißig- jährigen Krieges mit auf.
-Egal ob in Verbindung mit dänischen oder schwedischen Truppen: Sie waren gefragte und abgehärtete Söldner. Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)
Nach 1621 Heerführer der kath. Liga, verfolgte Mansfeld, verschanzte sich in Böhmen bei Roßhaupt -Sein Gegenpart, Graf Johann Tserclaes von Tilly, Heerführer der kath. Liga, verfolgte ihn und verschanzte sich auf der gegenüberliegenden Seite der Grenze in Böhmen bei Roßhaupt.
-Tilly war im Auftrag Herzog Maximilians I. von Bayern sowie Kaiser Ferdinand II. unterwegs.
-Und Tilly hatte neben den Bayern auch Kroaten in seinem Heer. Abschrift: Der Neue Tag, 29.09.2008; (RH 2012)
Ab 1621 Nach der Schlacht am "Weißen Berg" bei Prag, begann Gegenreformation in Oberpfalz wieder katholisch -Ab 1621, nach der Schlacht am "Weißen Berg" bei Prag, begann in der Oberpfalz die Gegenreform.
-"Es war aber schwer, nach so langer Zeit und nach mehreren Religions- wechseln die Bevölkerung zum Katholizismus zurückzuführen", so nieder- geschrieben. Abschrift: Der Neue Tag,15.01.2007; (RH 2012)
Nach 1621 Plünderung durch Kriegsvolk, ob Freund oder Feind -1621 hatte Georg Christoph das verwüstete Schloss und die geplünderten Mayerhöfe beklagt:
-„Dass ich von den Mansfeldischen Kriegsvolk, welches Freund sein soll, sowohl als der Feind, dermalen heimgesucht worden, dass ich aus Mangel an Vieh und Getreid auch Besatzung in den Mayereien und anders mehr, so mir alles von des Schaymrings Reiterei von meinen Gut Waldthurn weg- genommen, füsiliert, alles im Schloss zerhaut und zertrümmert worden ..“ Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74
Nach 1621 Eisenhammer, Zottbachtal, nach dem Krieg -Der 30-jährige Krieg brachte einen Rückschlag.
-In unserer Gegend war es besonders das Jahr 1621, in dem fast alle Hammerwerke ruiniert wurden.
-Graf Mansfeld als Befehlshaber der Uniongruppen ließ vor seinem Abzug aus der Oberpfalz im September 1621 alles vernichten, was mit der Eisen- erzeugung zu tun hatte.
-Viele der zerstörten Hammerwerke blieben als Ruinen liegen, aber auch die anderen, die unter großen Opfern wiederaufgerichtet wurden, ge- langten nicht mehr zu der wirtschaftlichen Bedeutung, die sie einmal hatten. Oberpfälzer Heimat, Band 33, 1989, Seite 147
1623 Hans Ulrich von Wirsberg beklagte Kriegsunwesen -1623 beklagte sich Hans Ulrich von Wirsberg über das Unwesen des Mansfeldischen Kriegsvolkes, welches in der Herrschaft Waldthurn übel hauste. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74
1627 Kreuzberg Pleystein Erz Quarz Leßlohe Erzabbau -Im Jahr 1627 schreibt der Pfleger Georg Dietrich Altmann im Pleysteiner Salbuch im Zusammenhang mit einem Eisenerz-Abbauversuch bei Lestenlohe (Leßlohe bei Brünst). Oberpfälzer Heimat, Band 54, 2010, Seite 55 - 67
Bis 1628 Bis hierher waren die Untertanen lutherisch -Als Lutheraner machte er gleich nach Übernahme der Herrschaft (1540) die Untertanen lutherisch, welche bis 1628 bei diesem Bekenntnis ver- blieben. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 63
1628 Rückkehr zum katholischen Glauben -Die Gegenreformation wurde auch in Waldthurn von Seite Churbayerns mit aller Strenge durchgeführt.
-Aus mehreren Schreiben des Amtes Treswitz geht hervor, dass die Wald- thurner bezüglich des Conversions- oder Emigrations Mandats, welches besagt, dass die Untertanen die katholische Religion annehmen, oder das Land zu verlassen hätten, sich nur widerstrebend und zögerlich verhalten haben.
-Hans Ulrich von Wirsberg rechtfertigte sich damit, dass bei der Erbhuldigung 1628 in Amberg allen Landständen vorgehalten worden war, dass sie sich per Frist eines halben Jahres zur Kath. Religion bequemen, oder aus dem Land ziehen sollen und dass dies auch beim Waldthurner Ehhaftrecht be- kannt gemacht wurde.
-Am 10. November 1628 wurden von der Kurpfalz 130 Soldaten unter dem Kommando von Hauptmann Eitel Hans Truchsess von Höfingen nach Waldthurn verlegt und blieben 9 Wochen im Quartier.
-Sie mussten von den Untertanen verpflegt werden.
-Am 04. Dezember berichtete Pfarrer Wolfgang Aigenmann dem Amt Treswitz, dass sich die Waldthurner bereits alle zur Kath. Religion bekannt haben und er bittet um Abführung der Soldaten. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74
27.04.1628 Oberpfalz, katholisch werden, oder auswandern -Maximilian bestimmt am 27. April, dass alle Oberpfälzer bis 01. Oktober ent- weder katholisch werden, oder auswandern müssten.
-So wurde auch unsere Bevölkerung, die ja seit 1608 lutherisch war, wieder katholisch gemacht. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 60
1629 Alle Pfarreien wieder mit katholischen Priestern besetzt -Die religiöse Situation in der Oberpfalz bis 1621 ist gekennzeichnet durch die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern der lutherischen Lehre und den Reformierten.
-Seit 1629 sind alle Pfarreien in den Ämtern Treswitz und Tännesberg wieder mit katholischen Priestern besetzt. Die Denkmäler von Bayern, Bezirksamt VOH, 1907, Seite 96
14.01.1629 Hans Ulrich von Wirsberg Übertritt zum katholischen Glauben -Hans Ulrich von Wirsberg konvertierte am 14.11.1629 zum Kath. Glauben. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 73
10.04.1629 Salome und die beiden Töchter, Annahme des Kath. Glaubens -Am 10.04.1629 hatte Salome mit ihren beiden Töchtern Anna Maria und Anna Katharina zum kath. Glauben konvertiert.
-Sie war auch Patronatsherrin der Pfarrei. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 74
26.06.1630 Georgenberg Steueranlagenbuch Ortsteile -Aufm Wald zu Dimpfl (Hartmannsrieth), -Faislbach (Feustlbach) -Rehberg, -Pinsenstock (Binsenstock) (Pimbsenstock), -Brünst (Prünst), -Waldkirch (Waldkirchen), -Aufm Wald, -Georgenberg (Obere Faistlbach Hammer), -Neuenhammer (Oedenmühl Hammer), -Faislbach, Untere Faistlbach Hammer.
-Die Bezeichnung „Aufm Wald“ ist nicht als Ortsname zu verstehen, es ist ein Sammelbegriff für alle noch namenslose Ortsteile und Weiler unserer Gemeinde.
-Diese Anwesen liegen also im ganzen Gemeindegebiet verstreut und reichen -von Prollermühle, -über Gehenhammer, -Höfe in Faislbach, -Brünst, -bis Schwanhof, -Waldheim -und Neukirchen.
-Auffallend ist, dass von den insgesamt 84 aufgezählten Gütln, 34 öd liegen und verlassen sind – eine Auswirkung des Krieges, die besonders die Auf- zeichnung über Brünst betrifft, von den 8 hier aufgeführten Höfen, sind allein 7 als verödet beschrieben.
-Aufm Wald in Timpfl sind von 8 Höfen 2öd, -in Hartmannsrieth von 4 Anwesen 2 öd, -in Rehberg von 6 Anwesen 2 öd, -der Binsenstock (Pinsenstock) ist öd, -in Faislbach sind 3 von 4 Anwesen öd, -Aufm Wald sind von 33 Gehöften 16 öd, -in Waldkirch ist von 18 Höfen einer öd und zwar ist dies die Hartung-Mühle.
-Aufm Wald im Timpfl, Hannß Bartl Weickhler (Prollermühle) -Weitere Güter für Timpfl: Leonhard Puff, Heinrich Krapf, Hans Krapf, Hans Hertl, Thomas Hager, Georg Weig öd, Adam Riedl öd.
-Güter für Hartmannsrieth: Leonhard Mayr, Alt Hanns Sollfrankh, Linhard Sollfrank, Oedenmühlhammer öd.
-Güter für Rehberg: Hans Striegl, Hannß Hartwig, Hanns Traikh öd, Petter Kolb, Hanns Sölb öd, Hannß Pörl. -Pinsenstock: Hannß Friedl (Binsenstock)
-Güter für Faislbach: Lorenz Schmeidl, Hans Wüst öd, Hans Sölb öd, Hammer Feustelbach öd
-Güter für Brünst: Hanns Fiedlmann, Veitl Merl, Hans Hölgath öd, Heinrich Hölgath öd, Hans Roeder öd, Methes Sölb öd, Georg Hartwig öd, Mathes Pader öd.
-Aufm Wald: Georg Martha Wüst, Kühtränk, und Hans Marx, Friz Solfrankh (Gehenhammer)
-Weitere Güter aufm Wald: Ott Pündter, Nickl Völkl, Bartl Wüst, Nickl Sölb, Hans Hornmühle (Schafbruck), Hans Vockl, Balthasar Carl öd, Georg Wolfens wittib leer, Hans Sölb, Cunz Sölbens wittib, Georg Wendtner, Ein Gütl öd, Thomas Schmeid öd, Andre Schwegerl, Alt Sollfrankh, Bartl Dreikh öd, Hannß Dollost öd, Hannß Holfelder, Akl Wurm, Sebastian Huebner, Hans Jacob öd, Hans Wüst öd, Hans Völkl öd, Thoma Wurm, Erhard Hubner öd, Hans Schmeidl öd, Kaspar Frank, eine Mühl öd (Lösselmühle), Michl Traiokh öd, Leonhard Rab öd.
-Waldkirchen Waldkirch): Gilg Horn, eine Mahlmühle, Mathes Zrenner, Heinrich Weidlich, Nickl Lindtner, Mathes Zrenner, Hans Kolb, Cunradt Hartung (eingegangene Mühle), Hans Purzl, Georg Presls wittib (ein arm alt Weib) Hanns Zrenner, Heinz Schradt, Jobst Bernhard, Wolf Christoph von Brandt, Adam Frankhenberg, Wastl Stadlmann, Engelhardt Pernhardt, Jakob Pernhardt, Michl Schneidenbach.
-Die Zinsen und Steuern mussten gewöhnlich zweimal im Jahr entrichtet werden, und zwar an Michaeli und an Walburgi; dazu kam in diesem Fall die Sondersteuer (Kriegssteuer), die an Martini und Lichtmeß einzuzahlen war. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 61
1634 Der schwarze Tod, die Pest, Flucht nach Weiden -So waren 1634 die Leute vom offenen Land nach Weiden geflüchtet, um hinter den Mauern Schutz zu suchen, als die Pest zu wüten anfing und binnen eines halben Jahres 1800 Menschenleben forderte. Abschrift: Heimat Oberpfalz, 1966, Seite: 130; (RH 2012)
09.02.1634 Schwedischer Krieg, Einnahme von Weiden -Aus den Akten des Staatsarchives Amberg und des Marktarchives Waldthurn wird im nachfolgenden die zweite Kriegshälfte mit den schlimmen Ereignissen für unser Gebiet dargestellt.
-1634 am 9. Februar wurde Weiden von den Schweden eingenommen und am 13. Mai 1635 von den Kurbayerischen Truppen nach 4-tägiger Belage- rung wieder zurückerobert.
-Die bayerischen Truppen hausten nach der Einnahme von Weiden entsetzlich.
-Die Stadt war wieder befreit, der Freund aber nicht minder gefürchtet als der abgezogene Feind. Herrschaft-Markt- und Pfarrei Waldthurn, von Franz Bergler, 2014, Seite: 150-151
1666 Grenzbeschreibung Herrschaft Waldthurn Gesamt -Hier ein Auszug in Bezug auf unsere jetzige Gemeinde Georgenberg: -Die Landesobrigkeit, obere, niedere Gerichte: Der Inhaber der Herrschaft war also der uneingeschränkte Herrscher, er hatte das Recht obere und niedere Gerichte einzusetzen; Waldthurn selbst war ein Richteramt; der dortige Amtsrichter war sowohl oberste Instanz in Verwaltungssachen, als auch in der Rechtssprechung.
-Blutbann, Stock und Galgen: Herrschaft Waldthurn
-Halsgericht: Von der Landgrafschaft Leuchtenberg zu Lehen empfangen.
-Zoll, Mauth und Aufschlag, freies Geleit.
-Umgeld: Ferner hat die Fürstl. Herrschaft Waldthurn von allen Gebräu Biere, so bei allhiesigen Markt gebräut werden, das Umgeld der Churpfälzischen Bierordnung.
-Die Gasthäuser auf dem Land mussten ihre alkoholischen Getränke vom herrschaftlichen Keller zu Waldthurn beziehen, oder den entsprechenden Aufschlag zu zahlen.
-Zuwiderhandlungen wurden mit Strafgeld geahndet, wie wir vom Georgen- berger Wirt wissen, der unverzolltes Bier verkauft hatte.
-Steuer: Welche jährlich uf zwei Terminen eingenommen wurde.
-Besthaupt und Kaufrecht: Nach Absterben des Mannes jedesmal das beste Haupt.
-Das Kaufrecht gab der Herrschaft die Möglichkeit der Auswahl der Be- werber, unpassende, unbequeme Kaufwillige wurden nicht berücksichtigt, fleißige, gehorsame Untertanen wurden gefördert.
-Lehen: Die Herrschaft konnte also einzelne Höfe, auch ganze Dörfer einem anderen Herren zu Lehen geben, sei es besonderer Verdienst, oder gar zum Ausgleich irgendwelcher Schulden.
-Scharwerk: Sämtliche Untertanen im Wald seien beide Meierhof (Meyerhof) Georgenberg und Ödenmühl, wie kürzlich bei einem jeden gemeldt wird, in allen, was dazu vonnöten ist, mit Hand und Mehnet angemessen zu scharwerken schuldig, deswegen seien sie auf Waldzins frei und wird ihnen für das Essen und Brot jedem jährlichen zwei Napf Korn verreicht.
-Im übrigen seiend sie auch mit Hand und Mehnet zu scharwerken schuldig, wann die Herrschaft baut.
-Es hat auch gnädige Herrschaft bei allen diesen Untertanen im Wald den Feld und Brand Zehend an Getreid, Flax, Rüben und Kraut gleich zu Waldkirch.
-Nit weniger seiend die Gütl schuldig um gebührenden Lohn gleich Alters Herkommen das Lertschen Holz zum Hammer zu hauen, die Bäume aber zusamt und die Kohlen in die Hütten zu führen.
-Ebenso seien gemeldte Gütl schuldig um gebührlichen Lohn zu spinnen, so auch Höf, doch weniger als die Gütln.
-Ingleichen seiend sie namentlich schuldig zu jagen.
-Meierhof (Meyerhof) Georgenberg: Die Hälfte von den 185 Tagwerk war nicht angebaut.
-Ödenmühl (Neuenhammer): Dieser war ganz zu grund, wurde aber im Jahre 1666 neu aufgebaut, also angefrischt, das Hammerwerk in Neuenhammer wurde wieder in Betrieb genommen, dabei ein großer Sinderhaufen, so zum Schmieden noch tauglich sein soll, nachdem es über 60 Jahre brachgelegen war.
-Mahl- und Schneidmühl: ferners befindt sich daselbsten ein Mahlmühl mit einem Gang, daran eine ganz neu gebaute Schneidmühl, so Gnädigster Herrschaft angehörig, und von der Mahlmühl jährlich zu einem Zins ver- reicht wird.
-Von der Schneidmühl muss der Beständer jährlich 300 Schnitt umsonst für die Herrschaft verrichten.
-Dieser Pächter hieß im Jahre 1666 Heinrich Adam Reger.
-Meierhof (Meyerhof) zur Oedtenmühl: ferner hat gnädige Herrschaft da- selbsten einen Meierhof mit einem Umschroth umbfangen, woinnen das Wohnhaus, Stadl und Stallung von Holz gebaut, mit Heu- und Habern- böden versehen, unterm Stall auch mit Holz überlegtes Rübenkellerl.
-Bewirtschaftung der Höfe: Von 95 Höfen waren 72 bewirtschaftet.
-Prollermühl: Bisher Hannß Weikhert, jetzt Thoma Schönberger. -Dieser hat eine eigene Mahlmühl und Schneidmühl, muss für die Herrschaft 100 Schnitt um sonst tun.
-Weitere Güter für ufm Wald in Timpfl: -Leonhard Puff, jetzt Hans Schreier, -Jakob Hartwig, jetzt Wolf Mahrl, -Georg Kohler, jetzt Hanß Wittmann, -Hannß Kerndörfer, jetzt Andre Wüst, -Hanns Völkl, jetzt Hanns Kerndörfer, -Lorenz Kholler, jetzt Niklas Peigler, -Heinrich Völkl, jetzt Adam Schmid, -Georg Kohlschreiber, jetzt Hans Kimerling, -Hans Hartwig, jetzt Georg Hartwig, -Paulus Hartwig, jetzt Georg Hartwig.
-Güter für Hartmannsrieth: -Erhard Sollfrank, jetzt Andre Hagen, -Paulis Sölb, jetzt Mathes Kürner, -Hans Hörmann Leinweber, jetzt Hans Gießl, -Jörg Pömmerl ödes Guth, -Bartl Frasens wittib, jetzt Hans Zeitler, -Hans Karl.
-Güter für Reheberg (Rehberg): -Hans Striegl, jetzt Paulus Striegl, -Hans Hartwig, jetzt Kunrad Böhmb, jetzt Mathes Troidl, -Peter Preyß, jetzt Christoph Fröhlich, jetzt Dobmeyer, -Konrad Solfrank, jetzt Andre Löb, jetzt Sebastian Weiß, -Peter Völkl, jetzt Paulus Völkl, -Hans Götz wittib, jetzt Hans Lang, -Hannß Vockelfing, -Johann Leibl, -Bartl Hartwig Schlosser.
-Faislbach, Hammerhaus, (Danzerschleif): -Konrad Wüst, jetzt Andre Wüst, Wirt, Andre Wüst ist nun Eigentümer, -Hat die Tafern, so vor dessen ein Hammerhaus gewest, neben dem Gütl
Pinsenstock (Binsenstock) genannt, Bierausschank, Bier von Waldthurn.
-Weitere Namen für Faislbach: -Andreas Schmeidl, jetzt Hans Gretsch, -Lorenz Schmeidl, -Bartl Solfrank, jetzt Lorenz Hartwig, hat des Blechmüllers und selben Gütl, -Georg Pruz, jetzt Georg Völkl, -Hans Völkls wittib, jetzt Heinrich Klier, -Andreas Zizmann, jetzt Georg Schreier, -Andreas Peimler Laufschneider, jetzt Hans Georg Völkl, -Hans Renner, jetzt Hans Peter Reger, -Lorenz Gruber öd. -Güter für Brünst: -Hannß Völkl, -Hans Fiedlmann zu Hans Carl, -Nikl Völkls wittib jetzt Georg Peimler, -Hannß Sollfrank, jetzt Ulrich Solfrank, -Michael Pergmann, -Mathes Pader öd, -Simon Völkl, jetzt Peter Weckhs, -Christoph Traikh öd, - Georg Wüst, jetzt Hans Wüst, -Leonhard Gebhard, jetzt Lorenz Schmid, -Georg Ertl, jetzt Georg Reber, -Ulrich Solfrank, jetzt Georg Solfrank, -Sebastian Hübner, -Lorenz Hübner öd, -Valtin Werner, jetzt Hans Ertl, -Melchior Swindtler, jetzt Johann Ertl, -Georg Völkl, jetzt Georg Zizmann, -Wolf Söll, jetzt Thoma Söll, -Ulrich Holfelder, jetzt Hans Wüst, -Hans Wüsten Gütl öd, -Kolbenguth öd, -Hans Potter, jetzt Mathes Potter, -Bartl Decken Guth öd, -Andreas Zizmann Guth öd, -Mathes Porzen Guth öd, -Christoph Decken Guth öd, -Paulus Holfelder, jetzt Hans Zierer
-Lößlmühl (Lösselmühle): -Hannß Frank, jetzt Georg Üblacker, hat eine Mühle, die ehedem öde Mühle des Hans Frankh ist von dem neuen Besitzer Georg Üblacker also wieder aufgebaut und in Betrieb genommen worden, nachdem deren Äcker von dem Waldheimer Wirt benutzt worden waren.
-Kühetrenk (Kühtränk): -Georg Wüst, jetzt Andre Wüst, hat Bauernguth. Siehe auch Gütl (öd) vom jungen Martin Wüst. -Georgen Hartwigs Gütl, ist ebenfalls öd.
-Gernhammer (Gehenhammer): -Stefan Frölich, jetzt Andre Kreitzer, daselbsten ist ein Hammer gestanden, so aber schon unerdenklich eingegangen.
-Krautwinkl: Ist 1604 von Georg Sölb erbaut worden, vielleicht der Vater jenes Georg Sölb, der ab 1640 das Anwesen auf dem Gehenhammer be- wirtschaftete: -Georg Solfrank, Ist ein Gütl gewest, davon in Kriegsläufen die Leut darvon gekommen, das Gütl eingefallen und verwachsen.
-Güter für Waldkirch: -Hannß Vicker, jetzt Hannß Pappenberger, -Johannes Fröhlich, jetzt Wolf Mährl, -Hans Hertl, jetzt Paulus Götz, -Wolf Weikard besitzt es dermalen Hannß Wittmann, -Hans Heinl, jetzt Christoph Fraß, -Sebastian Bernhard, jetzt Urban Schober, -Mathes Scharbauer, jetzt Sebastian Beyerl, -Thomas Beyerl, jetzt Adam Mayer, -Ulrich Schwanberger, jetzt Hanns Wittmann hats dermalen Hannß Griener, -Georg Vitzthumb, jetzt Hans Träidl der ältere, 1712 Ulrich Steger, -Michael Horn, jetzt Georg Pentner, -Mathes Schwanberger, jetzt Jakob Zollitsch, -Niklas Traidl, jetzt Hannß Weiß, -Hannß Wantner, jetzt Lorenz Schönberger, -Urban Pauer, jetzt Michael Kreitzer, -Mathes Fraß, -Sebastian Horn, jetzt Georg Völkl, hat eine Mühle, der Weiher ist derzeit öd. -Der Dorfweiher zu Waldkirch.
-Dorf Schönthann: 1352 noch als Dorfstatt bezeichnet, dürfte bei den Hussiten- kriegen um 1428 untergegangen sein, und liegt seither öd und verlassen.
-Waldheimb (Waldheim): -Seit 1666 gehört das Gut Waldheim den Fürsten von Lobkowitz. OWV-Chronik, 1981, Aufzeichnungen, Vergangenheit, Seite 90-110 XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Vergangenheits-Vorkommnisse -Wenn man die damals vergangenen 300 Jahre, von 1352 bis 1666, zurück- verfolgt, sodann kann man zum Ergebnis kommen, dass unsere Vorfahren immer nur Arbeit und nochmals nur Arbeit kannten und noch dazu mit nur sehr wenig Essen, dass ihnen nach der überausgroßen abgeforderten Ernte.- abgabe durch die Herrschaft fast nichts für die eigene Ernährung übrigge- blieben ist.
Kriegsauswirkungen von Feind und Freund -Zu der vorgenannten ausbeutsamen Arbeitsauslastung kamen noch die beid- seitig, und dies von allen möglichen Kämpfertruppen, ausgetragen Kriegs- vorbereitungen und auch dann von deren Kriegsereignissen auf unserem Grenzgebiet.
Warum soll und muss Gewesenes immer wieder geschehen!? -Wer die Geschichte unserer Heimat versucht kennenzulernen, dieser wird zum Ergebnis kommen, dass kriegerische Auseinandersetzungen, in welcher Art auch immer, überhaupt keinen Sinn haben.
Immer dasselbe, diese Nachtwandler -Es ist doch immer wieder dasselbe, so einzelne Großkopferte von Welt- mächten oder auch von kriegslüsternen Ländern zetteln unter einen un- wahren Grund einen Krieg an, lassen die Kleinstländer dann den Konflikt kriegerisch austragen und kurz vor Ende der Auseinandersetzungen, nehmen sie in aufgeteilter Form die Kolonieaufsicht in die Hand. Zusammenstellung und Skizze: Rupert Herrmann, 11.09.2019
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